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Aeititirssdritcksaehe! Der Gartenfreund öebilüerle Halbmonatsschrift ^für öartenfreunbe Irjcheint am 1. und 1ö» jeden Monates. SchrWeitung und Verwaltung! Ludweis, „Moldavia". ü o stt ach klr. 41 — Iern > prech er Nr. 1ZZ Lszugspreis Z.60 NM jährlich einschließlich Porto. Nk. 19. (Seite 577-öOö.i Äudweis, 1. Oktober 1949. XV. Jahrgang. 1 n h a > I Gräber und Blumen, die dazu passen — Sollen Gründüngungspstanzen unlergegraben werden? — Brom' beeren im Garten — Der Anbau der Lauszwetschke lobnl — Ein interessantes Experiment — Vom Topf' ovst — Nützliche Winke für die Ernte der Winlergemüie - Späte Möhrenaustaaten — Einige Winke — Sellerie nicht zu früh ernten — Schwarzwurzeln ernten — Der Kerbst - die beste Pflanzzeit der Rosen — Kullurerfolge in der Kakteenpflege — Niedere Stauden — eine Zierde — Anlage von Staudenbeeten — Die Dahlie im Kerbst — Balkonpflanzen kommen zum Aeberwinlern — Es gibt auch winterharte Kak teen — Die Toptblumen im Oktober — Wo überwintern die Schädlinge? — Drei nächtliche Obstfreunde — Es gibt auch nützliche Insekten im Garten — Raupenleimringe anlegen — Die Leimgürtel — Bekämp fung ausdauernder Ankräuter — St. Pöltens Raupenpoltzei in Aktion — Am Bienenstand im Monat Ok tober — Im Kerbst werden manche Völker drohnenbrütig — Wildobst in dec Küche — Sellerie auf man cherlei Art — Aspik — Gemüseeintopfgerichte — Der Obstwein — Edelwacholder für Kecken — Einschla gen von Gehölzen — Kerbstarbeit — Rasenpflege — Das Kleinsslbertaninchen — Wo kann ich eine Silber fuchszucht anlegen ? — Der Kettenhund — Keubkumen — Der Kaninchenzüchter rüstet für den Winter — Die Aylesbury-Ente — Zusätzliche Beleucht^na. ssssssss und Blumen, die dazu Paffen. Gräber Eine wechfelvolle, in den Reihen möglichst, wenigstens in den Grundfarben, einheitlich gehaltene Bepflanzung unserer Reihengräber vermag den Eindruck einer Friedhofsszenerie sehr wesentlich nach der guten Seite hin zu beeindrucken. Fast immer rührt die Unruhe und Zerrissenheit des Friedhoffeldes von der allzu sehr auf Mannigfaltigkeit eingestellten Bepflanzung her, die ihren Ursprung hat in der Vielheit der pflanzenden und pflegen den Kräfte. Nur auf jenen Quartieren herrscht Ruhe im Bilde oer Gesamterschei- nung, die infolge fesg.faßter Richtlinien nach einheitlichen Gesiasispuntten gestaltet und bepflanzt werden. Aber es sind selten solche Richtlinien ausgestellt, geschweige denn durchgeführt, und es ist erklärlich, daß in folge geringfügiger Lockerungen van Vor schriften — denen man zu gern folgt — der Weg schließlich zur vollkommenen Äuflösuna der Vorschrift führt. Das können wir überall wieder beobachten, denn die Ausnahmen sind immer noch eine Seltenheit, wenn sie hier auch stark erfreut. Daß der Leidtragende versucht, die Stätte des Heimgegangenen auf seine Weise zu schmücken, ist allzu begreiflich. Diese auf ehrendes Angedenken, Liebe und Erinnerung gründende Hingabe an den Toten kann durchaus geachtet werden. Aber im großen und ganzen wird ein Weg gefunden werden müssen und können, der den Interessen des Gesamtbildes des Friedhofes, wie auch denen des Einzelnen dient. Umsomehr, als bereits überall eine Vereinheitlichung der Grab- zeichen innerhalb bestimmter Quartiere sich durchzusetzen scheint. Wir haben wenigstens nach dieser Richtung hin einen erfreulichen Fortschritt im Interesse der Felderausbil- dung zu verzeichnen. Vollkommenes wird erst dann erstehen, wenn sich die zuständigen Stellen entschließen könnten, vom mehr oder weniger offenen Feldersystem zum geschlosse nen intimen Gartensystem überzugehen, des sen Schmückung nach ganz einheitlichen Ge sichtspunkten erfolgen könnte. Solange wir aber am üblichen System festhalten, wird von Friedhosgärtnern und Beteiligten nur er wartet werden dürfen, daß sie sich mit ihren Pflanzungen im Interesse der näheren und weiteren Umgebung Bescheidenheit aufer legen und jene Extravaganzen vermeiden, die immer danach aussehen, als würde Wert auf ein besonders auffälliges Herausragen aus den Quartieren und Reihen gelegt. Eine Zeit, die noch unter dem Kult des Glaubens stand, dachte nicht an Absonderlichkeiten und Extravaganzen. Sie reihte Grab neben Grab mit der gleichen Würde - und Bescheidenheit, die einer wahren Kultur, einer ernsten Kul-