Volltext Seite (XML)
k» I fcrnlpreäior Nr. 1ZZ llejugspreis- Z.40 NM jüßrüch bri einem porko von Pf für jeüe 7oloe örfcheinu am 1. unü lü. seüen Mnnaies Schristleitung unü Verwaltung: Luüweia. .Malüauia". t Dev öartensveund Ledilüerte Halbmonatsschrift ^für öartenfreunüe Nr. 4. (Seite 9?—128.) Budweis, 16. Feber 1946. XV. Jahrgang. ! n h a l i : Ein Spaziergang durch den botanischen Garten in Buitenzorg (Sckluh) — Leit- und Giftpflanzen — Stall Elsenzaun Leckenanpflanzung — VleUeMge Düngung des Gemüiegarlens — Bon der Pastorenbirne — Großfrüchkige Obstsorlen — Wichtiges zur Baumpflanzung — Kronen älterer Birnbäume — Geschröpfte Obstbäume — Übermäßiger Trieb — Formobst wist nicht tragen — Ein Beitrag zur Gurgenlreiberei - Die Kultur der Zwiebel — Der Gemüiegärtner plant — Erste Aussaaten im Gemüsegarten — Borkeimen- lafsen der Kartoffeln — Anbau von frühen Kohlrabi — Tradescanlien — Dicenlra, Tränendes Lerz — Der Gummibaum — Arabis als Frühlingsboten — Eine neue Akelei — Neue Dahlien — Maulwurfs hügel und Wühlmausgänge — Die Fluglöcher der Bienenwohnungen — Störenfriede der Bienenruhe — Auflauf. Pudding Klöße ... — Zeitungspapler verwenden! — Die Schleie, ein delikater Fisch — Kaus apotheke — Knochen, ein wertvolles Kraftfutter — Schweine ins F»eie! — Iungentenmast — Vorbau- käfiq zum Taubenschlag. — Kälinnen vernachlässigen Würfe — Aufruf. An Spaziergang durch den botanischen Garten in Buitenzorg (Fava). (Schluß.) Interessant sind auch die Rotangpalmen. ES sind kletternde Palmen, die mit Hilfe ihrer bewehrten Blätter an den Stützbäu- men hinaufklettern. Die Dornen an der Mittelrippe des Blattes, die oft über das Blatt hinaus peitschenartig verlängert ist, sind so hart und widerstandsfähig, daß sie die schwere Last des gewundenen Palmstam- mes zu tragen imstande sind. Nicht unerwähnt soll das Lianenquar tier bleiben, das einige Hundert Lianen birgt. Unser heimischer europäischer Wald kennt nur wenige Lianen, während diese Vegetationsform gerade in den Tropen eine ar.gemcine und auffallende E scheinung ist. Es ist der Kampf ums Licht, der diese Wuchs farm bedingt. Im Unterholz des Urwaldes herrscht eine so geringe Lichtmenze, daß jede Pflanze bestrebt ist/ möglichst rasch zur Höhe, wo ihr das volle Sonnenlicht zur Verfügung steht, emporzulommen. Die Ein richtungen, die da den Pflanzen zu Gebote stehen, um hinaufzuklettern, sind sehr ver schiedene. Es gibt Wurzel kl-etberer, wie z. B. verschiedene Firns Acten, Spreizknmmer iB a u a a i n v i l l e a s v e c ta b i l is oder die früher erwähnten Rotangpalmen), Schling- und Windepflanzen; andere klettern mit Ranken, die auf die verschiedenste Art aus gebildet sein können (Uvaria, Bauhinia u. a.); eigenartig sind auch die Kletter- Haken, wie bei manchen Strychnos- und Ar t a b o t rys - Arten. Mit dem ganzen talkartigen Stamm klettert Entada scan- dens, die mit ihren vielen Schleifen und Windungen, die sie über die Baume und auf dem Boden hinzieht, einen eigenartigen Anblick gewährt. Biologisch interessant ist auch die söge nannte Kauliflorie oder Stammbürtig- keit der Blüten und Früchte mancher Pflan zen. Als Beispiele seien erwähnt: Theo broma Cacao (Kakaobaum), Artocar- pus integrifolia (Brotsruchtbaum), Parmentiera cerifera. Unter Kauli florie versteht man das Hervorbrechen von Blüten aus dem alten Holz. Füt diese merk würdige Erscheinung wurden in dem Suchen nach einer biologischen Deutung schon die verschiedensten Erklärungen gegeben. Keine aber konnte befriedigen und so ist auch heute noch die Stammbürtigkeit der Blüten eine offene Frage. Daß in einem so großen Garten, wie es der Buitenzorger ist, in dem so viele ausländische Tropenpflanzen kultiviert nur den, auch Kakteen und andere Sukkuben ten nicht fehlen werden, ist s:lbstverständ lick. Allein für die Kultur dieser an er-