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Pulsnitzer MchenblaN des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Sonnaöeud, den 2i. Aovemöer 1908. Ar. 140. 60. Jahrgang Herr H- Pulsnitz, den 21. November 1908. l. 2. 3. Oer Stadlrat. vr. Michael, Bürgermeister. Oer Stadlrat. Or. Michael, Bürgermeister. Kaufmann Wrröol'f Gp-H; < Unansässige: neidermeister Ernik Wüller, autechniker Lorns Wietsch Olo vssndigung der Krisis. Obwohl noch ein Teil der deutschen Presse sich hin sichtlich der Frage der Beendigung der großen politischen Krisis in Deutschland in durchaus ablehnender Haltung gefällt, und manche Zeitungen sogar in der Antwort des Kaisers an den Reichskanzler eine schroffe Absage gegen über dem Willen des Volkes und des Reichstages er blicken, so überwiegt doch in der Mehrheit der besonnenen Patrioten Deutschlands die Ansicht, daß die Krisis vor läufig als beendigt anzusehen ist. Da der Kaiser in seiner Antwort die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers, nue sie die Reichsverfassung vorschreibt, hochgehalten wissen will, so darf man doch wahrhaftig auch zunächst volles Vertrauen in die weitere Entwickelung der Dinge fassen, denn der Kaiser hat sicher in der ganzen Krisis erkannt, daß es seine oberste Aufgabe ist, das vollste Vertrauen zwischen der Kaiserkrone und dem Volke wiederherzustellen Da nun Aeußerungen des Kaisers, di? nicht die Billigung des verantwortlichen Reichskanzlers hätten finden können die Ursache der Krists und auch der bedauerlichen Zwi schenfälle aus dem Gebiete der auswärtigen Politik ge wesen sind, so ergibt sich daraus ohne weiteres das Fazit, daß der Kaiser künftig mehr als je bestrebt sein dürfte, die Einheit des politischen Willens zwischen sich und rem Reichskanzler wie auch mit dem Bundesrate und dem deutschen Reichstage zu erstreben und zu erhalten. Wenn daher auch noch eine gewisse Sorge bleibt, so wär« es doch durchaus unpatriotisch, wenn man in den Ton der leidenschaftlichen Opposition verfallen und immer noch so austun würde, wie es gewisse Blätter tun, als ob die Existenz des ganzen deutschen Reiches auch ferner noch auf dem Spiele stände. Man beachte nur genau die Urteile vieler französischer Zeitungen über die Krisis in l. 2. und gemäß M 7 flg. des Ortsstatuts und 88 39 stg. der revMrten Städteordnung Ergänzungswahlen auf die Jahre 1909 bis 1911 vorzunehmen. Die Wahl findet - MMB, den 25. Moember 1M mn MMngs id Ayr vis naHniiltags 2 W im Ratsveller, I Treppe 1»°«. Wir bringen dies hierdurch mit dem Bemeßen zur öffentlichen Kenntnis, daß drei mit Wohnhäusern in dem Stadtbezirke ansässige und zwei unansässige Bürger zu wählen sind. Die zu wählenden sind so zu bezeichne^ daß über ihre Person kein Zweifel entstehen kann. Insoweit die Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen, find sie ungültig Werden zuviel oder zuwenig NameMiuf einen Stimmzettel gefunden, so wird hierdurch zwar seine Gültigkeit nicht aufgehoben, es sind aber im ersteren Falle die letzten überzähligen Namen als nicht beigefÄgt zu betrachten. Die in der Wahlliste eingetragenen Bürger haben ihre Stimmzettel persönlich abzugeben, Formulare dazu werden den stimmberechtigten Bürgern vor dem Wahltage zur Ausfüllung mit den Namen der Wählenden zugestellt werden, sind auch am Wahltage während der Wahlzeit in der Kanzlei des Stadtrates zu haben. Pulsnitz, am 17. November 1908. Aas Wichtigste. Für das Opfer des Attentats im Reichsgericht, Rechnungsrat Straßburg, fand gestern die Trauerfeier statt. Völü Kriegsgericht in Kiel wurde der Oberfeuerwerks- Maat Dietrich wegen Landesverrats zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Mordaffäre des Friedrichfchen Ehepaares in Leipzig erhöhte die Oberpostdirektion die Be lohnung UM 500 Mark auf 1000 Mark. Der Bundesrat hat dem Gesetzentwurf wegen Ab änderung des Reichsgesetzes zur Beseitigung der Doppelbesteuerung zugestimmt. Beschs des Seniorenkonvents sollen im Reichs- !°ge nach der ersten Lesung der Finanzreform Anträge auf Verstärkung der Ministerverant- u^rtlichkeit zur Verhandlung kommen. Vtlruniltniachllng, Mdlvemdntlen - «üMMgWM betreffend. Für die mit Ende dieses Jahres aus dem Stadtverordneten-Kollegium ausscheidenden Mitglieder .V. Ansässige: Herr vr. most Wali ei' KrerMo, Hnst Kreisst)nrar-, Die „Nord. Allg. Ztg." beginnt mit den Veröffent lichungen aus dem neuen Reichshaushaltsetat. Der König von Italien hat für die verunglückten Italiener in Hamm 10000 Lire gestiftet. An der süditalienischen Küste ging ein französischer Postdampfer mir 14 Mann Besatzung unter. Mil „MufN. Sonntagsblatt", „LandWirtschaft- iicher Beilage" und „§ür Kaus und Kord". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Kaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. 1elegr.-5wr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugsbsn. Oie künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 Pf., Lokalpreis 10 pk. Neklamo 25 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Fernsprecher: Nr. 18. vSZlrKs-5iNZ6igSr Erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. ^8-». . 6mtc;blatt tni* ?^PN p mtcrtiprichtsbo^irK NnlsniÜ p"üassend dis Ortschaüsn: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, Bretnig, Kauswalde, Ohorn, Obersteina, Diedsr- NMtSMUÜ ' n stema,Weißbach,Ober-u.D!sderIlchtsnau,§risdsrsdork-rhiemsndork,Mittelbach,Srotznaundork,Lichtenberg,Mein-Vittmannsdork. Druck und Verlag von C. L. Sörstsr' s Erben (Inh.: 1. W. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nedaktsur: Z. W. Mohr in Pulsnitz. Nekanlitmlhllng, verkchrspolizeiliHe Mimmmgen betreffend. 1. Bei Schneefall und Frost haben die Haus- und Grundstücksbesitzer, bez. deren Stellvertreter die FußmeLe einschließlich der Schnittgerinne längs der ganzen Straßenfront ihrer Grundstücke von Schnee und Eis sorgfältig zu reinigen und bei Glätte gehörig zu bestreueMund zwar ist das Bestreuen so oft zu wiederholen, als es die Sicherheit des Verkehr erfordert. Frisch gefallener lockerer Schnee ist nur soweit zu beseitigen, als es erfaxNerlich ist, die Fußbahnen im gangbaren Zustand zu erhalten, und kann bis zum Eintritt von Tauwetter liegen bleiben, sofern dafür gesorgt wird, daß die Decke eben uM gleichmäßig bleibt, und Erhöhungen und Vertiefungen beseitigt werden. Zum Streuen ist am besten Sand als das wirksamste und anhalten e Mittel gegen Glätte verwenden. Kehricht oder mit Unrat vermengte Asche darf nicht hierzu verwendet werden. Das Streuen von Viehsalz zum Austauen von Schnee und Eis ist verböte 2. Das Begehen der Bürgersteige mit gefüllten Wafferkannen und dergleichen, das AusaMen von Flüssigkeiten jeder Art aus die Bürgersteige und Straßen; das Abspülen der Bürgersteige und Fußwege mit aufgegossenen Wassermassen bei Frostwetter, sowie dasMhren mit Handschlitten und Handwagen auf den Bürgersteigen ist verboten. 3. Es ist verboten den Schnee aus den Grundstücken insbesondere aus den GehöftenMf die Straße zu werfen. Die Hausbesitzer haben diesen auf ihre Kosten aus den Gehöften und aus der Stadt hinausbesorgen zu lassen. 4. Zur Vermeidung von Gefahren für die Fußgänger haben die Hausbesitzer a^ stoßen zu lassen. S. Jede Verunreinigung der Bürgersteige, Straßen und Plätze, sei es durchMusgießen oder Ausschütten von Unrat und dergleichen, durch den Verkehr mit undich ten Wagen, Gefäßen und dergleichen beim Abfuhren oder Abtragen von Asche, MM' Schutt und dergleichen, durch Abschlagen des Wassers und dergleichen, letzteres insbe- sonderes vor den Gasthäusern und Schankwirtschaften ist verboten. 6. Alle in der Stadt verkehrenden Wagen und Schlitten sind bei ei Stender Dunkelheit mit brennenden Laternen zu versehen und zwar die zur Beförderung von Personen dienenden mit je 2 von beiden Seiten des Kutschersitzes befestigten Laternen, Lastfuhrwerke dagegen mit einer linker SeitS am Kummet des Pferdes angebrachten Laterne. 7. Bei eintretendem Schnee müssen sämtliche Fuhrwerke mit Geläut versehen werden. 8. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden äuf Grund 8 366, 10 des Reichsstrafsgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis 14 Tage bestraft. hren Häusern die Eiszapfen in vorsichtiger Weise rechtzeitig von den Dächern ab-