SchrifUritung und Vrrwsitung: V.Vudweis, „Moldavia". - Erscheint sm I. unil IL. >eLrn Monates. Kreis 28 liö K 8 per Hahr, mit einer Linbanüüecke und einem Kalender für Gartenfreunde als Lrilage oc-o gegen entsprechende Vergütung. - fernsprechstelle Kr. 123. — Inserate nach Tarif. Nr. 14. (Seite 3S5-3S2, D. Budweis, 18. Juli 1S33. VIII. Jahrgang. Fensterschmuck auf dem Lande. Immer wieder staunen die Großstadt menschen während des Sommerausent- haltes oder beim Reisen durch Alpen- länder über die Blütenpracht, welche ihnen von den Fenstern der Bauern häuser entgegen leuchtet. Der freund liche und einladende Eindruck der Ge birgsdörfer ist zum Großteil auf diesen Umstand zurückzu führen. Das kleine Landhäuschen, der große Bauernhof, sowie die Dörfer und Ortschaften zeichnen sich alle in dieser Hinsicht aus. Diese der Natur so nahe stehenden Men schen könnten sich Fenster von Woh nungen und Ballo ne ohne Blumen schmuck gar nicht vorstellen. Ganz besonders sind es die Frauen, die ihre lieben Blumen mit viel Eiser und Verständnis pflegen. Ungeachtet der körperlichen Ermüdung durch die viele Arbeit in der Wirtschaft, welche auf ihren Schultern lastet, nützen sie sede nur mögliche, wenn auch kleine Weile, aus, um ihre Pfleglinge zu be treuen. Infolge der Anspruchslosigkeit und des Blütenreichtums in allen Farben und Abarten haben die Pelargonien (Geranien), Fuchsien und besonders die Wucherblumen mit ihren vielen Blüten sternen, im Volksmund „die schöne Wienerin" genannt, die Herzen dreser Frauen (Bäuerinnen) erobert. Außer mit den genannten Blumen dekorieren sie die Fenster noch mit Hortensien, Pe- tuien, Hängenelken, Levkojen (Lamper ter), Goldlack, auch Knollenbegonien, Epheu und Rosmarin fehlen nicht. Durch die alte Ueberlieferung von der Mutter aus die Töchter haben die Frauen viel Verständnis. Um rechtzei tig für Nachwuchs zu sorgen, machen sie Fig. t. Gasthof in Neder (Stuboital in Tirol) mit blmmngeschmücktem Balkon.