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Pulsnitzer Mckendlatt Ie1egr.-6dr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnadend. Amts des k^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserats für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugebsn. Dis funk mal gespaltene Zeile oder deren Naum t 2 pk., Lokalpreis 10 pk. Neklams 25 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. und Zeitung W-Vlatt Fernsprecher: Nr. 18. lZSZirKS-^NZSigSr Mit „Illustr. Sonntagsbiatt", „Landwirtschaft licher Beilage" und „§ür Baus und Berd". Nbonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. l.25 bei freier Zustellung ins Baus, durch Lie Post bezogsn Mk. 1.41. kiin Xsr, Niljcrnitr umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srotzröhrsdorf, Bretnig, Bauswalde, Ohorn, Obersteina, Bieder- »tlUlöUtUU I u l OLU itlUISget 10)15 OOZll PUlSlllb), steina,Weitzbach,Obsr-u.DiederIichtsnau,§risdersdorf-rhiemendork,Mittelbach,iZrohnaundork,Lichtenberg,Nlsin-Dittmannsdork. Druck und Verlag von E. c. Sörstsr's Erven (l»h.: I. W. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Bedakteur: Z. W. Mohr in Pulsnitz. M. 95 Sonnaöend, den 8. August 1908. 60. Jahrgang. MimlsxkM für fti Krisen IkDelin! Das schwere Unglück, das den Grafen Zeppelin betroffen hat, hat aller Orten im Deutschen Reiche die Begeisterung für den genialen Erfinder und sein Werk mächtig aufflammen lassen. ES ist nun Ehrenpflicht des deutschen Volkes, die Gefühle der Begeisterung und Dankbarkeit für den uneigennützigen, unermüdlichen Forscher in die Tat umzusetzen. Deshalb wollen wir alle in Stadt und Land nicht zurückstehen, hinter den vielen anderen im Reiche, die ihre Mittel, jeder nach seinen Kräften, für den Bau eines neuen Luftschiffes zur Verfügung stellen. Die Unterzeichneten bitten alle Männer und Frauen mirzuhelfen an dem großen Werke und durch Spenden, wie klein sie auch feien, dem Grafen Zeppelin zu beweisen, daß das deutsche Volk ihm vertraut. Vie Sammsiftetts befindet sich in der L-cpsdMsn des Pulsnitzer XVocdendlattes, welche öffentlich quittieren wird. Pulsnitz, 8. August 1908. Justizrat Rechtsanwalt Dr. DackmannA DorKKordt. Schuldirektor Drück. ?. ässißv. Olatz. LmU Daukke. kugo kaufte. Nug. kevricb, Stadtverordneten-Vorsteher. Mnv, Bahnhofs-Inspektor. Rechtanwalt Ketzler. Bürgermeister Dr. Micbael. I^uvolk Opitz - Amtsrichter I^eicdsrt. Pastor I^escd. Dr. Dcblosser. Dimlsg, Seil II. MM IM: Wmüi il> Mmy. UriprunaMvffmsie find nMubrinaen. ' , c 1- - . — . Montcrg, ben 10. AugrM-tGtl»: WieHrncrvKt in Königsbrück. ^--^Ursprungszeugnisse sind mitzubringen. Kleindittmannsdorf. Der Osmeinverat. 10 Nistest demjenigen, welcher den Frevler, der die ovstdäums an der LicbtsnVerg XVackausrslratze schält, so anzeigt, daß er gerichtlich Die Obstnutzung der Gemeinde Weistbach, soll Montag, Den 10. August, nacdmittags b Lldr, im hiesigen Ga st Hofe verpachtet werden. Weißbach, den 8. August 1908. vsr Ssmslnderat. Das Mehligste «sm Neigt. Der Kaiser und die Kaiserin sind gestern in Berlin wieder eingetroffen. Gras Zeppelin wird sein Werk ohne die geringste Unterbrechung weiterführen; die Reichsregierung betrachtet die Aufgabe als im Prinzip gelöst. Ernst von Wildenbruch erläßt einen Aufruf an Deutsch land zur Unterstützung Zeppelins. Der Hauptförderschacht der Bergwerksgrube „Apfel- baumerzug" im Siegerlande ist eingestüczt. Der britische Dampfer „Oxus" ist im atlantischen Ozean untergegangen. Zur inneren Lage. Der Termin, an welchem der Reichstag zusammen treten soll, rückt immer näher, und wenn auch bis dahin noch ungefähr 10 Wochen vergehen mögen, so ist es doch an der Zeit, üch allmählich für die parlamentarische Kam pagne zu rüsten. Nicht lange wird es dauern, dann werden auch sie einzelnen Gruppen ihre Jahresversamm lungen abhalten, so steht vor allem der große Katholiken tag in Düsseldorf und der sozialdemokratische Parteitag bevor. Die Situation ist eine völlig unklare, niemand vermag vorauszusehen, wie der Hase laufen wird; jetzt muß es sich zeigen, ob der Block in einer Frage, wie die Reichsfinanzreform, wo die Meinungen weit auseinander gehen, halten oder auseinanderbersten wird, und man muß sagen, daß für das erstere keine allzugroße Hoffnung besteht, da keine Partei von ihrem Standpunkt etwas nachlassen will. Jedenfalls ist es ein sehr bemerkenswer tes Zeichen, daß anscheinend Bemühungen im Gange sind, daS Zentrum für die Reichsfinanzreform zu gewinnen; Schatzsekretär Sydow soll ausdrücklich erklärt haben, daß er eine Unterstützung von dieser Seite gern annehmen würde, und wenn darin auch keineswegs eine Abkehr von der Blockpolitik zu erblicken ist, so macht das doch den Eindruck, als wenn die Regierung sich dem Zentrum nicht Mehr so schroff gegenüberstellen will, wie in den letzten Monaten, wo die offiziösen Organe sich in der Zentrums- dekämpfung nicht genug tun konnten. Gleichfalls ein charakteristisches Moment sind die Bemühungen einiger rechts stehender Organe, eine Brücke zum Zentrum zu schlagen, um dasselbe geneigt zu machen, sich wieder vor den Regierungskarren zu spannen. Freilich hat man da mit kein großes Glück, denn das Zentrum verhält sich begreiflicherweise ablehnend, und sein führendes Organ erklärt, daß daS Zentrum sich zu einer Rolle als Nothel fer nicht hergeven werde. Allerdings würde man das Zentrum für die Regierungspläne sehr notwendig brau chen können, und fraglos wird die Partei auch bereit sein, mitzuarbeiten, ob freilich im Sinne der Regierung, dos steht auf einem anderen Blatte, vor allem müßte erst ab- gewartet werden, nach welcher Richtung hin sich die Re form bewegt. Die Rechte steht nach wie vor auf dem Standpunkte, für direkte Reichssteuern nicht einzutreten, während die Linke auf diesem wenigstens nur zum Teil besteht und sich gegen eine erhöhte schärfere Belastung durch neue indirekte Steuern wendet. In einer Rede hat kürzlich der nationalliberale Führer Bassermann sich über die innerpolitische Lage ausgesprochen und sich dabei ziem lich optimistisch geäußert, wenngleich auch er zugeben mußte, daß es dahingestellt bleiben könne, ob der Block das Werk vollbringen würde. Er forderte vor allem ne ben Konsumsteuern auch eine Vermögens- und Einkom menbesteuerung durch das Reich und fügte hinzu, daß die Frage durch Kompromisse gelöst werden könne. In dieser Hinsicht hat er allerdings Recht, denn es liegt aus der Hand, daß die Regierungsprojekte unter keinen Umständen in der Form, wie sie an das Parlament kommen, Be willigung finden, sondern daß es langwieriger Verhand lungen bedürfen wird, ehe es zu einer Einigung kommt — wenn überhaupt. Mit der Reichsfinanzresorm steht viel auf dem Spiel, nicht nur der Block, sondern auch die Stellung des Fürsten Bülow und eventuell auch das Schicksal des jetzigen Reichstages. Jedenfalls gehen wir auf innerpolitischem Gebiete einer sehr unsicheren Periode entgegen. OerMckss unQ Säcdfisckss. Pulsnitz. Wir verweisen auch an dieser Stelle aus den Aufruf für Zeppelin und laden zu reger Teil nahme aus Stadt und Land an der Beisteuer zu dieser Spende für Zeppelin und sein Werk ein. Auch das kleinste Scherflein ist willkommen. Nicht auf das Portemonnaie, sondern auf die Gesinnung des Gebers kommt es an. Spenden, über welche in unserm Blatte Quittung erstattet wird, wolle man unsrer Geschäftsstelle übermitteln. — Benutzung der Annahmebücher der Landbrief träger und Posthilfstelleninhaber durch das Publikum. Jeder Landbriefträger und Posthilfstelleninhaber hat be stimmungsgemäß ein Annahmebuch zu führen, das zur Eintragung der angenommenen Einschreibsendungen, Sendungen mit Wertangabe, Postanweisungen usw. dient. Den Auslieserern steht frei, d'e Eintragungen in das Annahmebuch selbst zu bewirken. Erfolgt die Eintragung der Gegenstände durch den Landbriefträger oder Post hilfstelleninhaber, so ist der Auflieferer befugt, sich von der erfolgten Buchung zu überzeugen. Es wird be sonders darauf hingewiesen, daß die Haftpflicht der Post verwaltung erst mit der durch die Eintragung in das Annahmebuch nachweisbaren Uebergabe der Sendungen an den Landbriefträger beginnt. Zur Begründung von Ersatzansprüchen ist daher die Eintragung in das An nahmebuch des Landbriefträgers — bezüglich der bei Posthilfstellen erngelieferten Sendungen besorgt diese der Posthilfstelleninhaber — von entscheidender Bedeutung. Der Posteinlieferungsschein wird erst bei der Ablieferung der Sendung an die Postanstalt ausgefertigt. Der Land briefträger ist verpflichtet, ihn auf dem nächsten Bestell- gange dem Absender abzuliefern. — Das Landbriefträgerpferd. Die Zahl der Landbriesträgerpferde beträgt nach einer neuen amtlichen Mitteilung im Reichspostgebiete 2558. In den letzten zwei Jahren sind 21 Pferde hinzugekommen. Die Ver mehrung der Eisenbahnen und der Automobile macht also, wie man sieht, das Postpferd nicht überflüssig, ebenso wie auch bei den reichseigenen Posthaltereien die Zahl der Pferde immer noch im Steigen begriffen ist. Fast alle Landbriefträger sind versichert. Die Prämie be trägt im Durchschnitt 21 Mr. 52 Pfg. Die Entschädi gungen betragen im Durchschnitt 14 Mk. 82 Pfg. nach dem Durchschnitt des Jahres 1907, das ungewöhnlich wenig Unglücksfälle und Krankheiten für die Pferde ge bracht hat. — Die diesjährige Honigernte ist im ganzen besser als im vorigen Jahre ausgefallen. Wenn sie auch strich weise, wo keine Feldtracht war, zu wünschen übrig ließ, so ist sie doch in anderen Gegenden meist gut, zum Teil