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Pulsnitzer Wochenblatt Ie1egr.-6dr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. 5lmts des k^önig!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die tunk mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 2 pk., Lokalpreis t 0 Pf. Reklame 25 pk. Sei Wiederholungen Rabatt. und Zeitung W-Vlatt Amtsblatt ii r umfassend Lie Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srohröhrsdorf, Bretnig, Sausvvalds, Ohorn, Obersteina, Diedsr- ' * / R ^/UtSNIl), steino,Weitzbach,Ober-u.DisLsrIichtenau,§risLersdork-T'hiemenLorf,Mittelbach,Orotznaundork,Lichtenberg,Klein-Dittmannsdork. Druck und Verlag von C. L. Förster's Erden (Inh.: I. W. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Dr. 265. Verantwortlicher Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. §ernsprecher: Nr. 18. VezirKs-Anzelger Mit „lllustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Beilage" und „§ür Kaus und 15erd". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Baus, Lurch die Post bezogen Mk. l.41. Al. 92. Sonnaöend, den 1. August 1908. 60. Jahrgang. Nachdem der Bundesrat laut Ler unter (Z nachstehenden Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. Juni 1908 bestimmt hat, daß Fünfzigpfennigstücke der älteren Geprägeformen mit der Wertangabe „50 Pfennig" vom 1. Oktober 1908 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten, werden sämtliche Staatskassen hierdurch ange wiesen, in Gemäßheit dieser Bekanntmachung Fünfzigpfennigstücke der älteren Geprägeformen bis zum 30. September 1910 zwar in Zahlung und zum Umtausch anzunehmen, jedoch ihrerseits nicht weiter als Zahlungsmittel zu benutzen. Die eingelösten Fünfzigpfennigstücke sind, soweit sie vorher nicht bei einer Reichsbankanstalt haben umgewechselt werden können, s) von denjenigen Kassenstellen, die nicht unmittelbar Ueberschüssc an die Finanzhauptkasse einliefern, bei dieser oder bei einer anderen unmittelbar lieber schüsse einliesernden Kasse umzuwechseln, b) von den anderen Kassen zu den Einlieferungen an die Finanzhauptkasse mitzuverwenden, hierbei aber getrennt zu verpacken und besonders zu bezeichnen. Die kur? vor Ablauf der Einlösungsfrist bei den Staatskassen eingehenden Fünfzigpfennigstücke der bezeichneten Formen werden von der Reichsbank noch bis zum 15. Oktober 1910 angenommen werden. > Dresden, den 7 Juli 1908 Sämtliche Ministerien D. . Vekannlmachung. Aus Grund des Artikel 1 Ziffer ll des Gesetzes, betreffend Aenderungen im Münzwesen, vom 19. Mai 1908 (Reichs-Gesetzbl. S. 212) hat der Bundesrat die nach folgenden Bestimmungen getroffen: . 8 1. Die Fünfzigpfennigstücke der älteren Geprägeformen mit der Wertangabe „50 Pfennig" gelten vom 1. Oktober 1908 ab nicht mehr als gesetzliche. Zahlungs mittel. Es ist von diesem steitpunkte ab außer den mit der Einlösung beauftragten Kaffen niemand verpflichtet, diefe Rkünzen in Zahlung zu nehmen. 8 2. Die Fünfzigpsennigstücke der im Z 1 bezeichneten Formen werden bis zum 30. September 1910 bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem gesetzlichen Werte sowohl in Zahlung genommen als auch gegen Reichsmünzen umgetauscht. tz 3. Die Verpflichtung zur Annahme und zum Umtausche iß 2- findet auf durchlöcherte und anders als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte, sowie auf verfälschte Münzstücke keine Anwendung. Berlin, den 27. Juni 1908. Der IZsicksKanslsr. In Vertretung: (gez.) Sydow. DtkünntilMung. Wegen Beschleusung der Rietschelstraße, von der Albertstraße nach dem Bahnhaff^zu, ist dieselbe für den Fährverkehr bis aus weiteres gesperrt. Pulsnitz, am 1. August 1908. v s r^S tadtrat. I. Rich. Borkhardt. UWA MimWklm-MiiU Mittag, als öen 3. Augu- 1M, adenSs MM, im KipmzssM des Rathauses. ^agesGwnung: Punkt 1. Obstverpachtung betr. „ 2. Versicherung der AkkumuMoren im Elektrizitätswerk. „ 3. Wasserleitunglegung cAffder Kamenzer Straße. „ 4. Verlängerung der V^fferleitung zwischen Rietschelstraße und Feldgaffe. „ 5. Veränderung der Haftpflicht-Versicherung für das Elektrizitätswerk. „ 6. Dankschreiben. M „ 7. Abbruch des MMel'schen Hausgrundstückes auf der Schicßstraße. pulsnrch, den 1 August 1908 / vsr Stadtverordnetsn-Vorstsber. August kvsvrick. Die diesjährigen Obstnutzungsn an den Staatsstraßen im Bezirke der unterzeichneten BauinWMM sollen gegen sofortige Barzahlung und unter den dabei bekannt zu gebenden Bedingungen verpacktet werden und zwar die der Amtsstraßenmeisterei Kamen^^M' 13. August, vormittags 9 Uhr, im Gasthof zur „Stadt Dresden" in Kamenz und die der Amtsstraßenmeisterei Königsbrück am 7. August, vormittags 10 Uhr, irwMWof zum „Schwarzen Adler" in Königsbrück. Die Pachtstrecken sind die gleichen wie früher und von den in den vorgenannten Oxtett' wohnhaften Amtsstraßenmeistern und von den Straßenwärtern zu erfahren, königlicks Strotzen und Wasssrbaulnspsktion vautzsn, am 24 Juli 1908. KandwiptscliaMicke KelinansM Kalifen. Vas näckste Wintersemester beginnt Dienstag, Den 20. Oktober 1908. — Mnnsldungsn neuer Schüler nimmt der unterzeichnete Direktor ent gegen, welcher auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteilen. prok. vr. Oräke. Das Wichtigste oom Tage. Der Prinz - Regent von Bayern hat dem Präsidenten des Bayrischen Automobilklubs die Erlaubnis er- terlt, daß die Prinz Heinrich - Fahrt in Bayern endet. In der bayrischen Kammer hat sich gestern ein hefti ger Konflikt zwischen den Liberalen und den Ul- tramontanen ereignet. Infolge ordnungswidrigen Verhaltens der Zentrumsleute verließ die gesamte liberale Fraktion unter lebhaftem Protest den Sitzungssaal. In der Außenföhrde bei Holms ist das Kriegsschiff „Württemberg" festgekommen. Zwischen Deutschland nnd Haiti ist ein am I. Sep tember in Kraft tretender Handelsvertrag abge schlossen worden. Die Zahl der bei der Wetterkatastrophe rm Illertal Verunglückten beträgt nach den neuesten Meldun gen 22. Der „Times" zufolge hat sich in Amerika eine Liga zur Bekämpfung der englischen Herrschaft gebildet. Der gestrige Selamlik in Konstantinopel nahm einen * großartigen Verlauf. vsbsrzigsnswsrte Worts zur Verständigung Zwiscdsn vsutscd- iand und England. Das Unsinnige der deutschfeindlichen Hetzereien der englischen Chauvinisten ist von einsichtsvollen Männern in England schon längst erkannt und verurteilt worden. Jetzt hat nun ein Mitglied der gegenwärtigen englischen Regierung, der Handelsminister Lloyd George, in einer Rede, die er auf dem zurzeit in London tagenden inter nationalen Friedenskongresse hielt, den Mut gehabt, scharf Stellung gegen diese immer wieder betriebenen antideut schen Agitationen zu nehmen und sich rückhaltlos für eine ehrliche und volle Verständigung zwischen England und Deutschland auszusprechen. Der Minister führte im wesentlichen etwa folgendes aus: Während wir friedlich mit Deutschland Handel treiben und beide Länder aus der Arbeit des anderen Nutzen ziehen, bauen wir zu gleicher Zeit Schiffe und organisieren die Armee. Es gibt Männer bei uns in bedeutender Stellung und von gro ßer Erfahrung, die völlig unter dem Eindrücke stehen, daß Deutschland die Absicht habe, uns anzugreifen. Es gibt Leute in Deutschland, welche in gleicher Weise da von überzeugt sind, daß wir im Begriffe sind, sie zu überfallen. Aus dieser Furcht voreinander bewaffnen wir uns und stürzen uns eben in diesen Konflikt vor dem wir uns beide fürchten. Ehemals habe es sich genau so mit Frankreich verhalten. Er empfehle den Leuten, die jetzt beständig über das deutsche Gespenst in Erregung geraten, die Rede Cobdens von 1853 zu lesen. Sie wür den finden, daß man nicht ein einziges Argument gegen Deutschland anwendet, das nicht früher gegenüber Frank reich gebraucht worden wäre. Tatsache sei, daß beide Länder einander fürchteten und daß sie gegen einander Schiffe bauen und sich gegenseitig Absichten unterschieben, die gleichermaßen grundlod sind. Das einzig wirkliche bei alledem seien die Kosten. Man fragt oft, weshalb Deutschland England fürchte; aber man möge sich erinnern, daß England es war, das damit anfing. England habe eine überwältigende Ueberlegenheit zur See gehabt, aber