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WsnitzerWcheilblaN §erttsprecherr Qr. V- Oszirks-Nnzergsr erscheint: lR«n»taNvomwr«tagu.S«mnadenr>. Mit .Illustriertem LcmntaZsblatt", .Landwirt. V ichaktlicher Vellage' und .Modo kür K»e". M > IUW Kdonnementz Monatlich 45 pk., viertolsShrlich UNd ZeilUNg lelegr^fldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserate kür denselben lag sind bis vormittags > V V lo Uhr aukzugebsn. vis fünk mal gespaltene A 8 R 8 » I Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk Neklams 30 pk. Sei Wiederholungen Rabatt des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz !^!m^blatt Oulsnitt "">kaffend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srotzröhrsdor^ Bretnig, Kauswalde, Ohorn, Oberfteina, l/.eder. l^jMtSvlUtt IUI s4lNtv^cziU^t2UL)lll^ ^/UlIIllt), steina, Weißbach,Ober.u.Ntederllchtenau,§riedersdork-Ihiemendork, Mittellxtz Zroßnaundorl,Lichtenberg,kiem-vittmannsüort ilruck und Verlag von L. L. körst er's Lrven (Inh.: 7. XV. Mohr). expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwort! er Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Donnerstag, 20, November 1913. Nr. 139. 65. Jahrgang. Aas Wichtigste Der Reichstag wird am 25. Novrmber seine Ar beiten wieder aufnehmen. Die Friedrich-Krupp-A.-G. in Essen erhöht die Divi dente von 12 auf 14 v. H. Oesterreich-Ungarn entläßt seine Reservisten. In Paris wurde gestern der zweite internationale Kongreß zur Regelung des ZollwesenS eröffnet. Der Panamakanal wurde am Dienstag erstmalig durchfahren. OvrtUcbss unv Sücdslsckss- Pulsnitz. (Polizei- und Schutzhundver- ein) Am Sonntag, den 16. November 1913 wurde unter zahlreicher Beteiligung ein Polizei- und Schutz- Hundverein mit dem Namen „Lausitzer Verein für Polt- zet- und Schutzhunde* der Kreishauptmannschaft Bautzen mit dem Sitz in Pulsnitz gegründet. Herr Bürgermet- ster vr. Michael, sowie Herr Stadtrat Op tz waren der Einladung al» Vertreter der Stadt Pulsnitz erschienen. Nicht nur hatten sich bet Gründung des Vereins mehr al- 20 Herren sofort bereit erklärt, dem Vereine bei-u- treten, es waren auch Anmeldungen von Kamenz, Bischofswerda, Döbra, Prietitz. Oberlichtenau rc etnge- gangen. Es steht mit Bestimmtheit zu erwarten, daß btnrer kurzem der Verein sich noch weiter ausbauen wird und kann man nur hoffen und wünschen, daß eine derartige hochwichtige und gemeinnützige Sache auf da« kräftigste unterstützt werden wird. PulSuiy. (Ueber Tuberkulose.) Auf Er- suchen der Königlichen Amtshauptmannschaft Kamenz beginnen wir heute mit dem Abdruck des Vortrages des Herrn Bezirksarztes l)r. Heyn und bitten demselben besonder? Beachtung zu schenken — (Kornblumen Lag.) Die lebhafte Anteilnahme der gesamten Bevölkerung an dem vom Königlich Sächsischen MMär-Vereins-Bund veranstalteten Kornblumentag ist außer durch viele andere Erscheinungen auch besonders dadurch zu Tage getreten, daß sich die Oeffentlichkeit mit der Verteilung der eingegangenen Gelder lebhaft befaßt. Es haben sich da die verschiedensten Gerüchte und irrtümlichsten Anschauungen geltend gemacht, denen der berufene Kornblumen-Ausschutz des Militär-Dereins-Bundes entgegentreten möchte. Auf der einen Seite wird behauptet, daß 10 vom Hundert des Ge samtbetrages — genannt werden 65 OM Mark — dem Be- teranenheim in Wechselburg überwiesen würden, auf der an deren, es würden aus den Beträgen der Kornblumenspende teure Schlösser aufgekauft, um sie zu Deteranenheimen zu verwenden. Das eine ist ebenso unbegründet wie das andere. Bindende Beschlüsse über die Art der Verteilung sind über haupt noch nicht gefaßt worden, nur soviel darf schon jetzt wiederholt gesagt werden, daß nur Veteranen, nicht aber Witwen und Waisen von Veteranen Unterstützungen erhal ten können. Obwohl das Ergebnis der Spende erfreulicher weise nach den letzten Abrechnungen auf 70O000 Mark ge stiegen ist, würde selbst diese hohe Summe doch bei weitem zu gering sein, wollte man auch Veteranen-Witwen und Ve- teranen-Waisen bedenken. Die Schwierigkeiten, die der Korn- blumen-Ausschuß des Dundespräsidiums für die Ausarbei tung des Äerteilungsplans zu bewältigen hat, sind ganz außerordentliche und werden im allgemeinen erheblich unter schätzt. Der Kornblumen-Ausschuß ist mit den Ermittlungen unter Mitwirkung der Bundesbezirke und Bundesvereine und der sämtlichen Gemeindeverwaltungen unsres Sachsen landes gegenwärtig beschäftigt. Etwaige Gesuche solcher Ve teranen, die keinem Militärverein angehören, sind an die be treffende Bezirksleitung oder direkt an die Geschäftsstelle des König!. Sächs. Militär-Vereins-Bundes in Dresden-A., Struvestr. 31, zu richten, können jedoch nach dem 30. d. M. keine Beachtung mehr finden. Berücksichtig! können nur werden: Bedürftige Veteranen des Landheeres und der Ma rine aus Feldzügen deutscher Staaten bis einschließlich des deutsch-französischen Krieges 1870/71, ferner aus der Besetzung und den Kämpfen in China und den deutschen Kolonien, insbesondere Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika, die 1. die Staatsangehörigkeit eines deutschen Staats oder des Deutschen Reichs während ihrer militärischen Dienstzeit besessen haben und zur Feit noch besitzen; 2. im Königreich Sachsen ihren Wohnsitz haben; 3. im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte und unbescholten find. Dagegen ist die Zuge hörigkeit zu einem Bundesverein nicht erforderlich. Die Ver teilung der Beträge soll, wenigstens zu einem erheblichen Teil, noch vor dem Weihnachtssest, den großen Tagen der Liebe erfolgen. — (Gesuchte Erben.) Es liegen bereit für Nachkommen und Anverwandte einer ledig verstorbe- nen Olga Marie Alic« Heckscher, Tochter eines Johann August Edmund Heckscher aus seiner Ehe mit Johanna Henriette, geb. Behrens, gesch. They ca. 20 000 Mark (E 288), eines Rentner» Christoph Rudat, Sohn eines Wirtes Christoph Rudat aus seiner Ehe mit Katha- rina Quartun ca. 2160 Mark (L 289). E» liegen ferner bereit Erbschaften für Nachkommen und «nver- wandte einer verschollenen Kaufmannsfrau Emilie Zeth- ner, geb. Wittmann (E 290), eines Arbeiters Max Heinrich Friedrich Will« (E 291), eine« Fürsten Bastle Ghvka (E 292), eines Vergolders Bernhard Breden- deck (E 293), einer Weinhändlerswitwe Soft« B«rn- Heimer, geb. Levy (E 294), «ine» Gottlob Christian Bäuerle, Sohn einer Gottlieb Bäuerle aus seiner Ehe mit Luise Gruber (E 295), eines verschollenen Fried- rich Georg August Heinrich Böhme, und eines Wilhelm Johannes Heinrich Böhme, Söhne eines Hermann Christian Peter Böhme aus seiner Ehe mit Marga retha Elisabeth Bellmann (E 296), «tnes verschollenen Bankier» Adolf Schuback (E 297), einer Johanne» Al- bert Spange und eine» Josef Spange (L 298). Wer von unseren Lesern auf die eine oder andere der obi gen Erbschaft Anspruch zu haben glaubt, dem erteilt unsere Redaktion nähere Auskunft gegen Einsendung von 50 Pf. in Marken für entstehende Porto- und Schreibkosten. Einer jeden Anfrage ist aber unbedingt die betgedruckte Nummer beizufügen. — (DemKlatsch geht's an denKragen.) Da» in Vorbereitung befindliche neue Strafgesetzbuch enthält wesentlich schärfere Bestimmungen für da» seit her wirklich sehr milde bestrafte Vergehen der Beleidi gung. Da» Höchstmaß für wörtliche Beleidigung wird von einem auf drei Jahre erhöht; bei Verleumdungen sollen sogar Strafen bi» zu fünf Jahren zulässig sein. Die Grenze der Geldstrafe für Beleidigungen wird von 1500 auf 10 000 Mart erhöht. Diese schweren Straf androhungen werden zweifello» vorbeugend wirken. Daß Klaschereien über Angelegenheiten de» häu»ltchen oder Familienleben», sobald ein öffentlicher Interesse nicht vorliegt, auf Antrag mit Gefängni» bis zu sechs Monaten oder einer Geldbuße bis zu 1000 Mark sol len bestraft werden können, wird gleichfall« eine heil- same Wirkung ausüben. Wer da weiß, welche unglück seligen Folgen eine oft gedankenlos hinaus posaunte Beleidigung haben kann, wie leichtsinnige Klatschereien da» Leben andrer zeitlebens vergiften können, der wird diese Grsetzesoerschärfungen mit Freuden begrüßen. — (11. 1 2. 1 3.) Der kommende Dezember bringt einen für Briefmarkensammler durch die Zahlenreihe des Datums bemerkenswerten Tag. Zum letzten Male im 20. Jahrhundert kann die Post drei aufeinander folgende Zahlen am 11. Dezember auf die Briefe stempeln, nämlich 11 12. 13. Dieses Zahlenkuriosum ist alle 100 Jahre nur einmal möglich, am 8. 9. 10., am 9 10. 11., am 10. 11. 12., am 11. 12. 13. 8LK. (Adolf Sternsreligtöses Bekennt- nt») Vor einiger Zeit ging die Nachricht durch die Presse, daß Adolf Stern, der seiner Zeit als atheistischer Wanderredner durch Deutschland zog und auch in Sachsen viel Unheil anrichtete, ein Pfarramt in der Schweiz angenommen habe. Das ließ auf eine Aen- derung in der Ueberzeugung Sterns schließen. Ein sächsischer Geistlicher trat kürzlich mit ihm in Brief, wechsel und forderte ihn auf, nachdem er jetzt wieder zum Glauben an Gott zurückgekehrt sei, auch öffentlich davon Zeugnis abzulegen und so das groß« Aergtrnis wenigstens teilweise wieder zu heben, das seine Vor träge Unzähligen gegeben hätten. Daraus kam Stern mit folgender Antwort: „Da ich jetzt einer größeren dringenden Arbeit wegen zu keinem Brief kommen kann, so lasten Sie mich Ihnen kurz mitteilen, daß Sie eine kurze Zusammenstellung der Gedanken und Ziele, für die ich lebe und arbeite, am Schluß meiner Schrift finden: „Die religiöse Stellung der vornehmsten Denker der Menschheit* (Verlag von O. Roth, Berlin, FrledenSstraße 7, 40 Pfg. portofrei). Sagen Sie bitte jedem, der nach mir fragt, daß hier die Aufgabe ge- kennzeichnet ist, an deren Lösung ich im Geiste frohen Vertrauen« und inniger Menschenliebe in stiller wtssen- schoftlicher Forschung arbeite, soweit es in meinen Kräften steht*. — Da die wenigsten Leser wohl dieses Buch kennen werden, sei der Schluß desselben kurz mitgeteilt: Die Religion der Wahrheit und der Liebe, für die ich kämpf«, ist keine neue Religion. Wir finden sie schon bei Jesaja, Buddha, Sophocles. Jhrrn vollendesten Ausdruck ab«r fand sie in der Bergpredigt des schlichten Zimmermann» von Nazareth und in seinem Tode am Kreuze feierte st« ihren herrlichsten Sieg: „Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde.* Die Wissenschaft vermag auf die Frage: Wa» ist Wahrheit? keine be- friedigende Antwort zu geben. Darum ist e» unsere wichtigste Aufgabe, daß wir in das Wesen und die göttliche Kraft der Religion der Liebe immer tiefer etndringen. Da» Gesetz der Wahrheit macht e» un» zur Pflicht, au» der gegenwärtigen dogmatischen Reli- gion, in der die reine Innerlichkeit getrübt, da» Geistige mit dem Aeußerlichen und Sinnlichen noch zu sehr verschmolzen ist, eine Religion de» Geiste» und der Kraft herauszuarbeiten, in der die reichen Leben»ströme der Bergpredigt zu ihrer vollen Auswirkung gelangen. Wir führen nur das Werk weiter, das schon Leibniz, Lessing, Kant, Schiller, Göthe, Hegel und ganz beson der« Ibsen begonnen haben. Wir alle haben die Aufgabe, in gemeinsamer Verantwortung ein Reich der Gercchiigkett und de» Friedens auf Erden aufzubauen, in dem jeder Mensch seinen Persönlichkeit-wert besitzt und den Ginn seine» Leben» in froher Arbeit erfüllt. Die Aufgabe ist groß und schwer; aber nur im Ringen um ein große» Ziel erstarkt unsere Kraft. — Soweit Stern. Es ist gewiß mit Freuden zu begrüßen, daß er den öden Steppen de» Athei»mu» den Rücken ge^ kehrt hat, wenn man auch nicht sagen kann^ daß sein Bekenntnis ein klare« und bestimmtes sei. Zum vollen Christentum hat er sich jedenfalls noch nicht zurück- gesunden. Seine Worte zeigen deutlich, daß seine religiösen Ueberzeugungen ihren Umwandlungsprozeß noch nicht abgeschlossen haben. Man darf aber wohl der Zuversicht sein, daß Stern, weil er ein aufrichtig Suchender ist, da« Ziel noch finden wird. Ohorn. (Hinweis.) Noch einmal sei darauf hingewiesen, daß die Bilder- und Bücherau-stellung im oberen Gasthof den ganzen Totensonntag über ge öffnet ist Der Eintritt ist ganz frei. Auch die Be- wohner der umliegenden Ortschaften, besonder» die Einwohnerschaft von Pul»nitz ist herzlich zu ihrem Besuch eingeladen. Kamenz, 17. November. (Bezirk-ausschuß- sitzung.) Am 15. d. M. fand unter dem Vorsitze de» Herrn Amtshauptmann Geheimen Regt«rung»rat» von Erdmannsdorf die 7. diesjährige Bezirksverausschuß- sitzung statt, die durch Anwesenheit de» Herrn Krei». Hauptmann- v. Craushaar ausgezeichnet wurde. In ihr wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Genehmigt wur den die Gesuche: der Lina verehel, Nitzsche verw. gew. Jährlich geb. Born in Königsbrück um Erlaubnis zur Ausübung der vollen Gasthofsgerechtigkett einschließl. Branntweinschanke«, sowie zur Abhaltung von Sing spiel-, Gesang«, und deklamatorischen Vorträgen im Grundstücke OrtSl-Nr. 107 für Königsbrück, Gasthof zum Hirsch; de» Kaufmanns Iuliu» Hermann Schöne in Großröhrsdorf um Uebertragung de» ihm unterm 13. Februar 1908 genehmigten Kleinhandel» mttBrannt- we.n von dem abzubrechendem Grundstücke OrtSl.-Nr. 265 8 auf das neu zu erbauende Grundstück OrtSl.-Nr. S46 für Großröhrsdorf. Weitere Genehmigung fanden: die Einziehung de« öffentlichen Fußwege» Nc. 677 de« Flurbüche» für Großröhrsdorf; die Abtrennung vom Grundstücke Blatt 673 de» Grundbuch» für Bretnig, L gentümer: Bandweber Gustav Adolf Zlntzsche in Bretnig. Unter KonsolidationSbedtngung und T>ismem- bration»beschränkung wurden genehmigt die Abtrenn ung vom Grundstücke Blatt 51 de» Grundbuch» für Lichtenberg, Eigentüm«r: Böttcher Karl Ernst Wimmer. Auf Widerruf wurde ferner bedingungsweise genehmigt die Errichtung einer Tchnellbleicheret auf dem Flur stücke 274 de« Flurbuchs für Großröhrsdorf durch die Firma Gebr. Bauer daselbst. Wegen der an den Re visor zu zahlenden Gebühr für Feuerlöscheinrichtungen in den Gemeinden wurde eine Pauschalvergütung von 5 Mark für die Revision einer Spritze nebst Zubehör und von 2,50 Mark für jede zweite Sp itze eims Spritzenverbande» festgesetzt. Zu befürworten wurde endlich beschlossen: «ine Ausnahme Bewilligung für das Ortsstatut über d-e Zusammensetzung de« Gemeinde- rat» in Großröhrsdorf und der 1. Nachtrag zum Ortk.