Volltext Seite (XML)
MMe Voit PMWkil L 1888-1^2 7 W. stellen»trvtd, Ltzl, ttokpkstoxr. (8«t^ L^IUltX!», pulsnitzerMchettblaN un^ Isilung lelsgr.-s^Lr.: Wochenblatt Pulsnitz Vlatt 0ruck und Verlag von S. L. körst er's Srden (Inl).: Z. VV. Mohr). Verantwort! sr Nedakteur: I. W. Mohr in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Vismarckplatz Nr. 265. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be- onderem larif. Erfüllungsort ist p ^nitz. Inserate für denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugebsn. Vie künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk. Neklame 30 pk. Vei Wiederholungen Nabatt. k^mtcrblntt l^iilcrnil? umfassend die ortschatten: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srohröhvsdors, Zretnig, öausmalde, Ohorn, Oberheina, wieder. ! ^lIll2vlUll lUl 0LIl »lUllV^^lIU^l2VV)llI> ^UlIIlll), steina, Weitzbach,Ober-u.Uiederlichtenau,kriedersdork-Ihiemendorf, Mittelbch «Zrotznaundorf,Lichtenberg,kiein-vittmannsdork. Kdonnement: Monatlich 45 Pi., vierteljährlich siegst des ^önigl. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz Fernsprecher: Nr.«. vszirks-ttnzslger Erscheint: vienstc^vonnerstag «.Sonnabend. 4 Mit .Illustriertem Vonntagsblatt', .Landwirt- V kchaNIicher vsilage» und .Mode iür kille'. R IIRR Nr. 71. Sonnabend, 14. Juni 1913. 65. Jahrgang. W Zahlk - vtillslher Llliftr! BIS golden einst die Zeit enthüllt Dein Dar sei ein Leitstern Dir auf neuen Wegen, Zu jeder Zeit Dir sreierkorner Lohn! Gott segne Dich, Dein Haus, Dein Tun und Streben, War hast in wohlfahrtreichen Friedenrtaten Du nicht erreicht in Deiner Herrscherzeit! Er gibt kein Arbeitsfeld, das Du durch Saaten Zu künft'gem Blühen weise nicht geweiht. Und ob auch Stürme brausten, Wetter nahten, Du bautest fort an Deutschlands Herrlichkeit. Ein Friedenskaiser bist Du, Hort und Hüter Für Deutschlands, für der Menschheit höchste Güter. Drum quillt Dir seine Liebe tief entgegen, Getreu steht er um seiner Kaiser» Thron. Die Zeit ist ernst. Doch alle Kräfte regen Sich unentwegt zum Heile der Nation. Ein starkes deutscher Reich hast Du geschaffen. Stolz ragt sein Bau und trägt doch die Gewähr Für seine Größe einzig in den Waffen De» deutschen Geiste» über Land und Meer. Frei dürfen deutsche Werte sich entraffen. — So wuchs au» Deutschlands Ehre Deutschland» Wehr. Du aber, Herrscher, hast bewußt auf diesen So ruhmumrankten Weg Dein Volk gewiesen. ballten sich Wochen hindurch zusammen und nur der zähen Friedenrliebe unsere» hohen Jubilar» ist e» zu danken, daß e» zu keiner Explosion kam. Leben! ging e» vorwärt», unaufhaltsam zeigten sich de» Kaiser» Pläne al» richtig, und zu. sehend» wurde Deutschland» Anteil am Welthandel und am Weltverkehr größer und größer, gewaltiger und beneidet von konkurrierenden Nationen. Doch nicht nur FriedenSarbett wurde geleistet. Auch an Gelegenheit, die deut sche Waffentüchtigkeit zu erproben, fehlte e» nicht, obwohl niemand bedachter auf andauernden Frieden war, al» unser Kai« ser. Im fernen astatischen Osten regte e» sich zuerst kriegerisch. Im Jahre 1900 war beim Bcxeraufstand auch der deutsche Gesandte in Peking ermordet worden. Da» verlangte Sühne. Unter dem Ober befehl de» deutschen General» Waldersee wurde von allen Großmächten ein Ex peditionskorps entsandt, das sich auch Genugtuung verschaffte. Damal» sprach unser Kaiser da» geflügelte Wort: .Völ- ker Europa», schützet Eure heiligsten Güter!' Und wieder zogen Wolken auf, denn e» kam im Jahre 1903 der Feld zug in Südwestasrtka gegen die Herero» und Hottentotten, der sich zwar in die Länge zog, aber gleichfalls mit der völ- ligen Niederwerfung der Gegner endete. Neben diesen kriegerischen Ereignissen kam auch die friedliche Arbeit keine»weg» zu kurz. Nicht vergessen sei z. v. die Erbauung de» Nordostseekanal», der un serer Flotte und unserer Handel»marine eine bedeutend größere Beweglichkeit ver- lieh al» birher. Und vorwärts schritt Deutschland in seiner politischen und wirtschaftlichen Entwickelung. Gerade in den letzten Jahren bewahrheiteten sich die Worte Kaiser Wilhelms, die er vor 25 Jahren vor versammeltem Reichstag sprach: .Die Leiden eine» Kriege» und selbst eine» stegreichen, ohne Not über Deutschland zu verhängen, würde Ich mit Meinem christlichen Glauben und mit den Pflichten, die Ich al» Kaiser über da» deutsche Volk übernommen habe, nicht verträglich finden!' Denn wohl kein Jahrfünft ist so kriegerisch gewesen, al» dasjenige, da» jetzt hinter un» liegt. Frankreich hatte in Marokko in ein bö se» Wespennest gegriffen. Die Politik unsere» Kaiser» traf hier da» einzig Rich tige und Geeignete. Dann kam Italien» trtpolitanischerFeldzug; hier handelte e» sich um ein verbündete» Land, dessen In teressen wir in Bunde»treu« zu wahren hatten. Auch den Balkankrieg, der ge genwärtig noch nicht richtig «»»gegrollt hat, haben wir keine»weg» vergessen. Drohende Krieg»wolken, die ganz Europa in Mitleidenschaft zu ziehen drohten, ^in Silberrei» verziert den Kranz der Jahre, Mit dem die Zeit heut Deine Krone schmückt. Wir schauen Heller auf int Sonnenklare Und unser Sinn ist feierlich beglückt. Wir danken Sott, der all da» Wunderbare Ring» in den Kret» de» Wirkenden gerückt Durch Deine Kraft, die — Beste» zu entfalten — Da» letzte Ziel stet» sah in Gotte» Walten. 25 Zähre Medtnsarbeit. Ein Rückblick auf die Regierung»,eit Kaiser Wilhelm ll. Von Or. Theodor Keller. Heller Jubel durchhallt Deutschlands wett« Gauen. Unsere» Kaiser» 25 jähri ge» Regterungtjubiläum ist gekommen. Wochenlang harrten wir diesem Tage entgegen, der al» ein Markstein in un serer Geschichte stehen wird. Fünsund- zwanzig Friedensjahre bedeutet diese Re- gierungSzeit Kaiser Wilhelm II. für un ser deutsche» Baterland. Von Stufe zu Stufe stiegen wir aufwärt» und festigten de», wa» unsere Väter und Vorväter zur deutschen Einheit zusammensügten. Weit über die Grenzen Deutschland» hinau» wird die Bedeutung de» Jubi- läum»1agc» gewürdigt werden, der kein JubiläumStag wie irgend ein anderer ist. Wa» ihn stempelt, ist die Art, wie er erreicht ward. Denn gerade durch seine Friedenrliebe ist der deutsche Herr- scher da» geworden, al» wa» ihn die ge samte Kulturwelt schätzt und ehrt: als Hort der europäischen Sicherheit. Da verlohnt e» sich wahrlich, einen Rückblick zu werfen aus die Jahre der Regierung Kaiser Wilhelm II. Unter schwierigen Verhältnissen, zwei Kaiser waren gestorben, war der jugend- liche Herrscher auf den Thron gekommen. Tatkraft durchpulste ihn, denn er war jung und hatte sich Großes zum Ziel gesetzt. Da gab er manchen Konflikt. Wohl hatte im Jahre 1890 Altreich», kanzler Btrmarck sein Amt niedergelegt, allein die starke Tatkraft und der red liche Willen de» jungen Kaiser» versuch- ten den Verlust wett zu machen. Un entwegt blieb er seinen Zielen treu, an denen ihn keiner in irgend einer Weise rütteln durste. Gras Caprivi wurde Reichskanzler, ihm folgte der Fürst von Hohenlohe-Schil- lingSfürst, diesem Fürst von Bülow und diesem schließlich der gegenwärtig am tierende Reich»kanzl«r von Bethmann- Hollweg. Vom alten Kaiser Wilhelm hat der junge Monarch manche gesetz- gebertsche Erbschaft angetreten. E» ge- ! langte die Sozialgesetzgebung zum Ab schluß, und sie wurde vorbildlich in der Welt in all ihren mannigfaltigen Ein- »elheiten. Die Wehrkraft de» Reiche» (stehe Abbildung aus Beilage 2) wurde erhöht und für die Infanterie wurde an Stelle der dreijährigen Dienstzeit die iweijährige etngesührt. Auch da» war MA/ ein entschiedener Fortschritt in wirt- gastlichem und militärischem Sinne. Dazu kam der Au»bau der Krieg». Flotte (stehe Abbildung aus Beilage 2) und der Kolonien. Unaufhaltsam