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Donnerstag, den 16 Oktober 1824 Nummer 124 76. Jahrgang Amtlicher Teil. . . lieber das Vermögen der Firma G. Robert Steglich in Großröhrsdorf. In. yaber der Fabrikant Gustav Robert Steglich und dec Kausmann Max WiLH Weinert, Velde in Großröhrsdorf i. Sa., wird beule am 15. Okloder 1924 nachmülags 3 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr. Flatter in Pulsnitz wird zum KynTursoerwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 15. November 1924 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eiy»S Giüubigerausschuffes und ein- tretendensalls über die im § 132 oer Konkursordnvng bezeichneten Gegenstands - aus den 4. November 1824, vormittags 11 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de» 25. November 1924, vormittags 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Kankursmaffs-^achörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, dars nichts an den Gemeinschulbner vsrabsolgen oder leisten, muh auch den Belitz der Sache und die Forderungen, sür die er aus der Sache abgesonderte Befriedi gung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 15. November 1924 anzeigen. Amtsgericht zu Pulsnitz. Im hiesigen Ratskeller als Versteigerungsort sollen zwangsweise meistbietend gegen Barzahlung öffentlich versteigert werden: Freitag, am 1?. Oktober, vormittag» 10 Uhr: ein größerer Posten «Rauchtabak; Sonnabend, am 18. Oktober, vormittag« s Uhr: 1 Radio-Apparat, 1 Papierschneidemaschine, 1 Dezimalwage, Packpapier und Tabakbeutel. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Pulsnitz. 2 l?. III am Ziel der Lustschiffahrt an di« Vereinigten Staaten abtreten muß; dies« Trauer wird sich aber in einen Triumph verwandeln, wenn 2. k. HI der Anlaß sür «ine zu- während de« heftigen Sturme«, in den da« Luft schiff nordöstlich der Bermuda«.Jnseln hinetngeriet und der «in Abbiegen der Fahrtrichtung nach Nordwesten Notwendig macht«, ging die Geschwindigkeit oorübtt- üehend auf so bi« so Kilometer herab. 2. k III hat seine Lufttüchttgtett bewiesen, hat gezeigt, daß deutscher Seist und deutsch« Arbeit imstande find, auch unter den unheilvollen Einwirkungen der Nachtriegrzett Große« zu leisten und eine Brück« zwt- schen den beiden Kontinenten zu schlagen. Würdig reiht sich dieser Z-ppelinflug an die Fahrt de« deut. scheu Unterset-Handel-schiffe», da» während de« Kriege» di« englisch« Blockade durchbrach; würdig reiht st« sich auch an den ersten deutschen Funkspruch von Deutsch land nach den Vereinigten Staaten, der nach der Durchschneidung d<« Unterefftkabel« dank de« eiftrnen Fleiß«« deutscher Techniker möglich wurde. Wa« aber die Freude an diesem Gelingen, an dem erst«» Flug eine» deutschen Luftschiffe« quer über den Ozean dämpft, ist, daß e« sich hier um di« AuS- lteftrung deutschen geistigen Eigentum« an einen fremden Staat und um di« «»«Nutzung deutscher Er fahrung«« durch ein andere» Volk handelt. Noch immer ist Deutschland aus dem Gebiete dl» Flugwesen« geknebelt, noch immer muß e« sich an die unhaltbaren und unheilvollen Bedingungen de« virsailler Vrrtrage« halten, während da« gesamte Nurland, und hier in erster Linie di« V«reinigten Staaten von Amerika, afft Hilfe deutscher Lüftungen neue Erfolge verzeichnen kann. Die Ueberquerung de« Ozean« durch 2. K. HI hat aber gezeigt, daß der Versailler Vertrag mit srinen Luftfahrbestimmungen übrrlebt und veraltrt ist und daß er sich in Zukunft der freien Entwicklung de« deutschen Luftfahrwefen« nicht mehr hindernd in den Weg stellen darf. Ein Volk, daß derartig» Schöpfungen, wie düse« Luftschiff hervorbrtngt, hat auch «inen An spruch darauf, endlich von den Frffeln de« Versailler vertrage« befreit zu werden. Wenn heut« ganz Amerika voller Beaeiperung über den gelungenen Flug ist, und 2 K UI mit der deutschen Flagge am Heck landen sieht, so dars man wohl daran erinnern, daß diese« Werk nur gelang, weil di« Washingtoner Regierung sich für di« vor läufig« Erhaltung der deutschen Zeppelinanlagen »in- setzte. Man darf ab«r wohl daran knüpfen, daß diese« glänzende Eegebnt« der Zippelinfahrt da« amerikanische Volk zu einem einmütigen Appell zugunsten der freien Entwicklung de« deutschen Luflschifführttwesu« zu sammenschließen wird. Heut« noch ist da« deutsche Volk in Trauer darüber, daß k« die Errungenschaft«» Oertliche »«d sächsisch« Angelegenheiten. — (Immer kürzer werden die Tage.) Gegenwärtig zeigt die Sonne in unserer nördlichen Breite den schnellsten Wechsel zwischen Tag und Nacht. Am 11. Oktober war die Dämmerung am kürzesten. Die Tagesspanne nimmt überhaupt im Oktober be trächtlich ab. Geht doch die Sonne zu Beginn des Monats erst um 6 Uhr, zu Ende des Monats gar erst 17 Minuten vor 7 Uhr auf! Und wie rasch ist jetzt der Tag wieder zu Ende! Halb sechs — später halb fünf — dunkelts schon, denn gegenwärtig läßt uns die Sonne 5 Uhr 27 Min, am 31. Oktober gar schon 4 Uhr 37 Min, im Stiche. — (Zwielicht, der schlimmste Feind der Augen) Im Herbst, wenn die Dämmerung immer früher hereinbcicht, pflegen Kinder und auch Erwachsene oft bei ganz unzureichender Beleuchtung zu lesen oder zu schreiben; häufig sitzen auch die Mädchen bis in die völlige Dunkelheit hinein bei seinen Stickerei- und Häkelarbeiten. Da durch solche Anstrengungen die Augen sehr geschwächt werden, ist in der Herbstzeit darauf zu achten, daß die Lam pen zur rechten Zeit angezündet werden, oder die Arbeit während der Dämmerstunden unterbrochen wird. Das sogenannte Zwielicht ist der schlimmste Feind der Augen. — (Inkrafttreten der neu«» Wahrung) Der Reichskanzler erläßt nunmehr (Rr. 38 de« Reich«, grsitzblatte«) zw«t Verordnung«», durch welche da« Bank, und da« Münzgesetz in Kraft gesetzt werden. Ja der erste» Verordnung wird bekanntgegeb«», daß die neue R,tch«mark (1 : 4.L Billionen Mark), di« jetzige Währungtgrundlage bildet. Dt« auf Mark bi«hertg»r Währung lautenden R«ich«banknoten bleiben bi« »um Ablauf von 8 Monaten nach ihrem Aufruf durch da» Reichtbankdtreltortum gesetzlich« Zahlung«, mittel in der Weife, daß eine Billion Mark einer Riichtmark gletchgesetzt wird. Die Bestimmungen über dl« L qatdieruag de« Umlauf« an Rentenmarkscheinen vom 30. August df». I«. treten mit Wirkung vom 1. Oktober in Kraft, der Z 4 de» Gtsrtze» mit Wirkung vom 1. April. Im übrigen gilt da« Gesetz mit Wir- karg vom 11. Oktober. — lvorschrtftin sür dt«»u«fuhr.) Wie un« di« Handel«kamm«r zu Zittau mittetlt, find nach einem Erlaß de« R«ich«mtntster» der Finanzen vom 8 Oktober 1924 Au«fuhrerklärungen bet der Autsuhr von Warrn von jetzt ab nicht mehr zu fordern. Di« Zollabfertigung der «u»fuhrgüter hat de«halb nun mehr lediglich an der Hand der statistischen «u,fuhr- anmeldeschetne zu erfolgen. Der Lorabfertigung«zwang gegenüber dem binnenländischen Zollamt bleibt aber vorläufig weiter bestehen. Die für den aurländisHen Zolldtenst erforderlichen international«» Zollinhalt«, erklärungen find den »egleitpaptnen weilrrhin b«i> zusügen. — (Wetterbericht) vom IS. Oktober früh: Der Luftdruck bleibt bei uns fast unverändert, wir befinden uns also nach wie vor im Bereich des hohen Drucks, in dem gestern zwischen mehreren Hochdruck zentren infolge unbedeutender Tiefs mehrfach nässende Nebelniederschläge vorkamen. Da wir unter Einfluß des hohen Drucks bleiben, wird das Witter noch weiter einen ziemlich günstigen Verlauf nehmen. — (Aus der Evangelischen Jugend.) Vom vergangenen Sonnabend Abend bis Sonntag Nachmittag hatten sich junge Männer aus den Jung« männervereinen der Umgebung in der Luchsen- Das Wichtigste. Der Wahlkreisverband der Deutschnationalen Bolkspartei für den Wahlkreis Ostsachsen hält Sonnabend, den 25. Oktober, einen außerordentlichen Parteivertrctertag in Meißen ab. Die Deutsche Demokratische Partei sprach sich in der gestrigen Sitzung gegen einen Bürgerblock ans. Zu der Ersten christlichen Akademikertagung, die auf dem Stuben berge bei Gernrode begann, waren etwa 200 Teilnehmer erschienen, unter ihnen auch der ehemalige Reichskanzler Dr. Micha.elis. Die Bestrebungen zur Umbildung der ReichSrcgierung stehen jetzt unmittelbar vor ihrer natürlichen Erledigung: Reichstagsauf- lösung und Neuwahlen. Eine der ältesten Innungen Berlins, die Glaserzwangsinnnng, beging die Feier des 3s0jährigen Bestehens. Zu der Feier war u. a. erschienen Reichswirtschaftsminister Hamm, der Preu- ßische Haudelsminister Siering und der Berliner Bürgermeister Scholtz. Der Reichsvorstand der Deutschen Demokratischen Partei ist sür Dienstag, den 21. Oktober zu einer Tagung nach Berlin be rufen worden Der „Kölnischen Zeitung" wird aus New-Uork gekabelt: Das Haus Morgan teilt offiziell mit, daß die deutsche Anleihe überzeichnet wurde und daß die Zeichnungsliste geschlossen ist. Die „Zeit", das Organ Stresemanns, glaubt auf Grund d r ihr vorliegenden Nachrichten an die Notwendigkeit einer Auflösung des Reichstages, wodurch voraussichtlich auch ein Zusammentritt des jetzigen Reichstages überhaupt hinfällig werden dürfte. Die Preise in Groß Berlin haben am Wochenanfang erneut um generell 5 Prozent angezogen. Nur Textilwaren zeigen noch unveränderte, zum Teil auch abwärts gehende Preise. Aus der Fluglinie Hamburg-Kopenhagen verkehrten im September in jeder Richtung 50 Flugzeuge, die 362 Passagiere beförderten. Die „Times" melden aus Brüssel, cs hätten sich im belgischen Kabinett Widerstände gegen die Erhebung einer 26prozentigen Einfuhrabgabe ans deutsche Waren ergeben. Es sei wahrschein- umerbl"^bt^ Erhebung der 26prozentigen Abgabe in Belgien ^°unaai?r»-^ verfolgte Erzbergermörder Schulz ist von der ungarischen Regierung des Landes verwiesen worden In einer amtlichen Aufstellung wird , ... sechs Monaten in England 213 KoMenaruben"^ nicht wieder eröffnet worden sind. In ^en 2,3 41 000 Arbeiter beschäftigt gewesen. Gruben find Die bekannte Wiener Künstlerin Maria Orska ist in Budapest wo sie ein Gastspiel absolvierte, unter mysteriösen Umständen verschwunden. Aus Kairo wird gemeldet, daß die Wahabiten Mekka eingenommen haben. Da« -roß« Werk ist gelungen: da« deutsche L«pp«linluftschiff l.. 2.126 od«r wir «» j.tzt h.ißt, T K. III hat die Fahrt vom Festland ,u Festland trotz heftig.r Stürm«, die e« auf offenem M««r überrascht«», ohne groß« Scbwtertaketten zurückgel«gt. Von Fried- _ . _ richrhak«» bi- Lakehur» «in« Streck« von rund 7000 künftig« friie urd unbrhind«rte W«it«r,nlwscklung de« Kilometern, softrn man'die kleineren Kur,änd«rungen s deutschen Luftfahrtweftn« fein wird. Lerückfichtigt, die durch Wttt«rung«ttnfiüff« notwendig «urd«n sing dt, Fahrt iv flottem Tempo. Durch, schnittlich »«trug dt« ««schwindigkttt 120 Ktlomet«», di« aber bei guten Wtndvnhaltnifl«» häufig aus 200 Kilometer dt« Stund« gestrtgert w«rd«n könnt«. Nur pulsmtzerMchenblatt Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz Pvstscheck-Konw Dresden 2138. Giro-Konto 146 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Hauptblatt uns illteste Zeitung in den Ortschaften de« PnlSnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bremig, Hauswalde, Ohorn, Oberstein», Riederßetn« Weißbach, Ober« uud Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf. s»»«chöstsstelle: Pulsnitz, «ai«m*rckpl»tz Nr, 265. Drmk und Berlaa von E, L. Försters Erbe« tl^nh. I. W. Mohrt , Schriftleiter: I. W. M o h r in Pulsnitz. Anzeigen-Grundzahlen in Goldmark: Die sechsmal gespaltene Petitzeile (Mosse's Zeilenmeffer 14) M —.20, im Bezirke der Amtshauptmannfchast M —.15. Amtliche Zeile M -.60 und M —.45; Reklame M —.50. Tabellarischer Satz 50 Prozent Aufschlag. — Bei zwangsweiser Ein-tehung'der Anzeigen« gebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Briefkurs vom Zahltag. Mindestkurs: Tag der Rechnung. — Familien-Anzeigen nach ermäßigtem Tarif Erscheint r «irastag, Loaaersta, „k Sonnabens Im Falle höh -re: Arwilt — Krieg, Streik od. sonstig irgend welcher Störung d. 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