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76. Jahrgang Nummer 62 Sonnabend, den 24. Mai 1S24 Amtlicher Teil Montag, den 28. Mai 1S24, vormittags 11 Uhr, sollen i» Schumann» Gasthau» in Pulsnitz M. S. als Derfteigerungsort 6 Pakete braunes Und graues Packpapier meistbietend gegen Barzahlung zwangsweise öfseMch versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Pulsnitz. ?ul8niirep Lank s. Q. m. b. s-t. ?ulsn1t2 und Otior'Q Kommen- unö ^ivst-ksnk ^kttsnLsssfiscbatt 2^eL§8teIl6 ?u1sn1t2 OroKere keträ^e auk mit V^erl8ickerun8 auk Dollar - Ka8i8. — L.aukenäe Konten provi8ion8krei. - — - - - - - — Die Stadtgirokasse Pulsnitz verzinst Einlagen aus Rentenmarkkonten ab 21. Mai 1824 Mit 12 °/o jährlich bei täglicher Verfügung. Für höhere Betrüge und bei längerer Kündigung Verzinsung nach Vereinbarung. Mr verzinsen ksmlGNMSNlL - Spsnsinlsg«» ab 15. lViai 1924 wie kol§t: 10 °/o p. a. bei täzücber VerküZunZ 15°/» - - 15 täxiZer Kün6iZuriA 20°/» - > - 3monatli'cker Künlli§un§ Lei längerer KünZiZun^skrist ^inssätre nack Vereinbarung. Vertliche und sächsische Angelegenheiten. , Pulsnitz. (Lichtbilder-Vortrag) Wie .n^^hren, findet nächsten Dienstag, den 27 Mai, m i * 1" den Ueberlandkraftwerken Pulsnitz, A.-G. in Pulsnitz ein Lichtbildervortrag zur Einführung in die ^"rische Schweißtechnik statt, dem sich praktische Vorführungen anschließen. Als Vortragende und für die praktischen Vorführungen sind Spezial Ingenieure der Siemens Schugxrtrvtt^ gewonnen worden. Es wird dargestellt und durch praktische Vorführungen die große Wirtschaftlichkeit und die vielen Anwen dungsmöglichkeiten des elektrischen Schweißens allge mein und im besonderen bewiesen, Es ist deshalb allen Interessenten und vor allem den metallver arbeitenden Betrieben zu empfehlen, an den kosten losen Vorführungen teilzunehmen. Pulsnitz. (Volksschule.) Der Sonatenabend findet nächsten Dienstug um 8 Uhr in der Turn halle statt. Pulsnitz. (Gewerbesteuer.) Am 15. d. M. war die erste Vorauszahlung auf das laufende Rech- nungsjahr fällig. Gleichzeitig war eine Erklärung über das steuerpflichtige Betriebsvermögen mit der betreffenden Bilanzabfchrift einzureich,n Wer bis Ende d. M. seinen Verpflichtungen nicht nachgekom- men ist, unterliegt einem Verzugszuschläge von 20 v. H. des Rückstandes. — (Einziehung von Notgeld.) Folgende Notgeldsorten sind, wie wir von der Handelskammer zu Zittau erfahren, zurzeit ausgerufen worden: Bis zum 30 Mai 1924: Schatzanweisungen des Freistaats Sachsen über 20. 50 und 100 Nentenmark; bi« zum 12. Juni 1924: Notgeld der Sächsischen Staats, bank über 10 Eoldpfennige bis 5 Goldmark; bis zum 16 Juni 1924: Notgeld der deutschen Reichs bahn auf Papier mark. Die kleinen Stücke der Eoldanleihe von >/l. bis 8 Dollar galten nur bis zum 20. Mai als öffentliches Zahlungsmittel. Seit dieser Zeit werden diese Stücke nur noch börsenmäßig gehandelt. — (Im Wald) gewährt das von Spaziergän gern weggeworfene Papier oft einen häßlichen An- blick. Es sollte daher jeder Spaziergänger die schö nen Worte beherzigen, die einst der Thüringer Dichter Rudolf Baumbach schrieb: „O Freund, der du zu Fuße reisest Und deine Wurst im Grünen speisest, Wirf das umhüllende Papier, Das fettbefleckte, nicht von dir? Stecks lieber ein, es kommt die Zeit, Da du es brauchest anderweit!" — (Die Zeit der immerwährenden Dämmerung) hat begonnen, di« schönsten Wochen auf der Höhs des Jahres. Diese Periode, während deren es bet klarem Himmel selbst bis über Mitter- nacht nie ganz dunkel wird und vom Sonnenunter, gang bis Sonnenaufgang das Licht der Sonne in dämmernden Strahlen um den nördlichen Horizont spielt, endet mit dem 19. Juli — (Die zu Pfingsten gelösten Sonn- tagsfahrkarten) gelten vom 6. Juni mittags 12 Uhr bis zum 9. Juni und können innerhalb die ser Gültigkeitsdauer unbeschränkt sowohl zur Hin als auch zur Rückfahrt benutzt werden. — (WienehmeichaufReisenamz weck- mäßigsten das erforderliche Geld mit?) Das Vorhandensein und die Verwendung des Post- kreditbrieses ist leider noch immer nicht genügend be kannt und doch ist diese Einrichtung für alle, die sich geschäftlich oder zur Erholung längere Zeit auf Reisen befinden, von größtem Werte. Der Postkreditbrief macht die Mitnahme großer Barbeträge entbehrlich und gestattet, sich unterwegs leicht und bequem mit Bargeld zu versorgen, da bei jeder Postanstalt des Deutschen Reiches während der Schalterdienststunden an einem Tage Beträge bis zu 500 Rentrnmark von dem Kreditbrief-Guthaben abgehoben werden können. Postkreditbriefe werden von den Postscheckämtern aus alle durch 100 teilbaren Summen bis zu 5000 Ren- tenmark ausgestellt und sind, vom Tage der Ausstel lung an gerechnet, sechs Monate gültig. Es ist nicht notwendig, daß derjenige, der sich einen Postkreditbrief ausstellen lassen will, Inhaber eines Postscheckkontos ist; jeder kann sich einen solchen ausstellen lassen. Bestellungen auf Postkreditbriefe können bei jeder Postanstalt ausgegeden werden, die auch alle weiteren Auskünfte hierüber erteilen. — (Vorsicht beim Stoffkauf) Der wilde Stofshandel, betrieben durch berufsfremde Personen, Hausierer unbekannten Namens, die nie zur Verant wortung gezogen werden können, überschwemmt das Land mit minderwertigen Stoffen, die zum größten Teil nicht der Verarbeitung wert sind. Diese Waren werden in der Hauptsache aus Kunstwolle von eigens für den Hausiererhundrl arbeitenden Fabriken hergs- stellt. Hausierergroßhändler Hetzen ganze Trupps von Unterhausierern auf das gutgläubige Publikum los und wandern mit ihren Lagern unter großen Trans- port-, Miet- und sonstigen Spesen von Ort zu Ort, um ihren Schund an den Mann zu bringen Di- Schwierigkeiten für einen Nichtfachmann, Stoffe rich tig beurteilen zu können, wird allzuoft gewissenlos ausgenutzi, und das schwer verdiente Geld ist dahin. — (Sammelt Maikäfer!) Garten- und Feldfrüchte haben alljährlich in einzelnen Teilen des Landes stark unter Engerlingsfraß gelitten, dem möglicherweise nunmehr der Blattfraß der Maikäfer folgen wird. Wo dieser nicht zur völligen Entlau bung führt, bleibt seine wirtschaftliche Bedeutung gering. Die Eiablage der Käfer im Boden erneuert jedoch den 2—4 Jahre währenden Wurzelfraß der Engerlinge alljährlich in wechselndem Umfange. Nur eifriges Sammeln und Vernichten der Käfer schützt daher wirksam gegen Engerlingsplagen. An Wald rändern, Feldgehölzen, Obstbäumen und Buschwerk werden im Morgengrauen die erstarrten Käfer auf Ernteplänen abgeschüttelt. Stämme und Aeste wer den mit lappenumwickelter Keule oder Stange ange- prellt, die herabfallenden Käser gesammelt, gebrüht und gedörrt als Eeflügelfutter verwendet. Die Zu wanderung des im allgemeinen bodenständigen Kä fers aus Nachbargebieten bleibt gering. Das plan mäßige Sammeln kommt daher der Gegend selbst zu gute und hat anderwärts bereits zu besten Erfolgen geführt. Die Staatliche Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden. A. 16, Stübel Allee S, wird ihrerseits gern durch Rat und Hilfe bei der Organisation solchen Vorgehens zur Sicherung des Erfolges beitragen. — (Allgemeiner Zahlungrausschuv in Sicht?) Di« Zahl der Meldungen über Insol venzen, Konkurs», »etriebseinschränkungen und Anträge aus »eschäftraufstcht wächst in b«ä»gsttg«nd»m Maße. Eine Ueberficht über die in Schwierigkeiten befind lichen Firmen ist kaum noch möglich. Firmen aller Branchen find starken Erschütterungen ausgesetzt und nun kommen auch starke Konzern« bereit» in» Schwan ken. Der Antrag de» Stahlwerk» Becker aus Se. schäftsanficht hat di« Situation blitzartig beleuchtet. Wie verlautet, stehen 9 Millionen Passiven, 3 Mil- Das Wichtigste General Dcgoultc hat die b-iden streitenden Parteien im Ruhr konflikt zu Verhandlungen vor dem Micum für Sonnabend geladen. Die „Morningpost" meldet aus Paris, das die Bank von Frank, reich einen neuen Morgankrcdit von WO Millionen Franken zur Slüpung der französischen Valuta ausgenommen habe. Der Führer der nationalliberalcn Vereinigung, Maretzky, ist der dcutschnationalen Volkspartci beigetreten. Herriot wird mit oder ohne die Sozialisten das französische Kabi nett bilden. Schwere Hagelschäden werden aus schlesischen Gebieten gemeldet. Der ostpreußische Landarbeiterstreik ist abgebrochen worden. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung wählte gestern mit 105 Stimmen den Bezirksbürgermeister Scholz-Charlottcstburg zum 2. Bürgermeister von Berlin. Der sozialdemokratische Kandidat, Stadtrat Dr. Heimericy-Nürnbcrg erhielt 92 Stimmen. Der deutsche Kronprinz Hal sich als Hörer an der Universität Bres lau eintragen lassen und zwar hat er die Vorlesungen des Pro- fessors Ehrenberg über Landwirtschaft belegt. In Sachsen sind zurzeit 20 000 Holzarbeiter ausgesperrt. Im Ruhrrevicr sind neue französische Truppen aus den links rheinischen Garnisonen eingcrückt. Essen hat 2800, Duisburg und Ruhrort je 2000 Mann Verstärkung erhalten. Auch ein belgisches Detachement ist in Homberg elmnarschiert. Im Preußischen Landtag ist ein Antrag der Kommunisten einge gangen, in dem sic sich gegen den Dawesbericht aussprcchen. Der für die Berliner Metallindustrie ergangene Schiedsspruch ist von der Funktionärversammlung des Deutschen Metallarbeiterver bandes abgelehnt worden. Nach einer Havasmeldung aus Saut-Saint-Marie (Ontario) ist der Dampfer „Orinoco" auf dem Ontario See unlergegangen. 46 Mann der Besatzung sind ertrunken. pulsmtzerMKendlali Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz Postscheck-Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146 Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnix. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortsch«ften des Pulsnitzer NmtsgerichtsbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Oberstem«, Niederstem« Weißbach, Ober- uud Niederllchtcnau, Friedcrsdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, BiSmarckPlatz Nr, 265. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W- Mohr) Erscheint r Mi«»»»«,, Do«»«»taa »b Sonnabend. Iw Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik od. sonstig irgend welcher Störung d. Betriebes der Zeitung oder der BrförderungSeinrichtuuge: hat der Bezieher keinen Anspruch auf Liekermlg oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Wöchll. — .55 Gold -Mark bei freier Zustellung; bei Abholung wöcheutl. —.50 Gold-Mark j ,durch die Post monatlich M 2 50 freibleibend. Anzeigen. Grundzahlen in Goldmark: Di- sechsmal gespaltene Petitzeile (Moffe's Zeilenmesser 14) M —.20, im Bezirke der Amtshauptmannschast M —.15. Amtliche Zeile M —.60 und M —.45; Reklame M —.50. Tabellarischer Satz SO Prozent Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigen- gebühren durch Klage' oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Briefkurs vom Zahltag. Mindestkurs: Tag der Rechnung. — Familien-Anzeigen nach ermäßigtem Tarif Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und Commerz- und Privat- Bank, Zweigstelle Pulsnitz