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UEMMWWWWWWWM t'' veetliche n«d sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Zur Wahl) Die Bürgerlichen in Stadt und Land müssen sich rühren und mit dem Stimmzettel auf dem Posten sein, wenn sie erreichen wollen, daß bei den Wahlen morgen Sonntag der Sieg den Bürgerlichen verbleibt. Bei früheren Wahlen hat sich vielfach Lauheit gerade auf Seiten der Bürgerlichen feststellen lassen, es gaben sich eben zu viele der völlig irrigen Auffassung hin, daß es auf eine oder einige Stim men nicht ankomme Die Gegner denken anders und richtiger da rüber! Sie sorgen dafür, daß der letzte ihrer Parteianhänger znr Wahl gebracht wird, und scheuen dabei auch vor Wahlkontrollmatz« regeln nicht zurück, durch die die Willensfreiheit der Arbeiter illu« sorisch gemacht wird. Mit solchen Mitteln zu kämpfen, lehnen die Bürgerlichen ab. Sie haben sie auch nicht nöt^g. Die jahrelange Un fähigkeit der jachs BSPD., stabile Verhältnisse zu schaffen, die Be amtenmißwirtschaft, vor allem über das Treiben des Dr. Zeigner haben doch vielen die Augen geöffnet. Und viele, die bisher der Sozialdemokratie willige Gefolgschaft leisteten, werden nun, nach Erlangung der besseren Erkenntnis, von ihr sich abwenden. Das Bürgertum darf nicht im Hinblick auf die Zwistigkeit im gegner ischen Lager im Gefühle des Sieges allzu sicher sein. Weit mehr als auf der Oberfläche sichtbar arbeiten die sozialdemokratischen Agi- liokksiRssinn svftsffts nsek cisn ösftesn soris- lislisckisi' I^ikwickseftskt unci k^isäscALng snclliek wisels« kslil unci biMgo miiß«!k vsnkt bsi 6sr morgigsn Wakl ciscsn! l-ists WM" WsGL'eAGLLSM, MSR»! tatoren in der.Stille. Das Bürgertum in Stadt und Land muß seine ganze Kraft anspannen, das heißt, jede wahlberechtigte Person — Mann, Frau, Jungmann, Mädchen — muß unbedingt am Sonntag antretcn und wählen — Wahlzeit von S—6 Uhr —, um so den Bürgerlichen zum Siege zu verhelfen. Auf zur Wahl! Pulsnitz. (Trwerbslosensür sorge) In Nr. 9 der Boltszsttung vom 11. Januar 1924 beftn. det sich unter der Spitzmacke „Pulsnitz" ein Artikel, welcher sich mit Rücksicht auf die bevorstehende Ge« meindewahl auch mit der Erwerbslosenfürsorge besaht. Es wird darin unter anderem behauptet, seitens der Vertreter der Arbeiterschaft und der Mitglieder des Verwaltungsausschusses hätte ein Druck auf die Stadt- behörde ausgeüdt werden müssen, damit wenigstens die Pflichtsätze der Erwerbslosenunterstützung ausge zahlt wurden. Diese Behauptung ist eine glatte Un wahrheit, und die Erwerbslosen unserer Stadt werden wohl selbst am besten wissen, dah sie fortgesetzt nicht nur die Pflichtsätze, wie sie das Reich vorschreibt, er halten haben, sondern darüber hinaus noch ganz wesentliche Unterstützungen auch jetzt erhalten, wie z. V. freies Brot, verbilligte Milch, verbilligte Beleuch tung und Artikel aller Art, sofern eine besondere Be dürftigkeit oorliegt. Hoffentlich merkt sich jeder, wem er diese Tatsachen zu verdanken hat, wenn er an die Wahlurne tritt! — (Wetterbericht) vorn 11. Januar, früh). Mit dem Vorstoß einer umfangreichen Depresston vom Ozean her in südöstlicher Richtung ist in Deutschland Erwärmung eingetreten, sodaß verbreitet leichte« Tau- weiter herrscht. Da indessen da» Barometer steigt, so ist ein Wtederausbreiten de« Hochdruckgebiete» im Norden Rußland» zu erwarten, da» gestern Baro- meterstände von über 780 mm auswie». Dadurch und weil der niedere Druck in der Hauptsache südostwärt» fortschreiten dürfte, ist wieder etwa» kältere» Wetter, strichweise mit eiwa» Schnee, zu erwarten. — (Keine Kartosfelprei«notierung.) Die Kartoff«lnotierung»kommisfion hat infolge de» anhaltenden Frostwetter» die Notierungen bi» auf weitere» eingestellt. — (Die Schulferien für da» Schul- jahr 1924/25) find vom Kuliurministerium wie folgt festgesetzt worden: Osterferien vom 12. bi« 26. April, Pfingstferien vom 7. bi» 14. Juni, Sommerftritn vom 12. Juli bi» 18. August, Herbstferien vom 26. September bi» 4. Oktober, Weihnachtlferirn vom 23. Dezember St» 6. Januar. — (Elterntagung) Auf der Tagung Dresdner christlicher Elternverrinsvorsiände und Elternräte wurden schulpolitisch bedeutsame Ent» schliehungen gefaßt. Nach der einen soll die sofortige reichsgesetzliche Regelung der Schulfragen evtl, durch Volksbegehren herbeigefühct werden, eine andere fordert beim Lehrerabbau die Berücksichtigung der kulturellen Bedürfnisse des Volkes, sowie den Schutz christlicher Lehrer und des Lehrernachwuchses. — (Zweierlei Maß beim Abbau der Kohlenprsise) Aus Kreisen der sächsischen In dustriellen wird geschrieben: Während die Preise für Kohlen aus dem Ruhrgebiet um 17,5 Prozent herab gesetzt wordsn sind, beträgt die Ermäßigung gerade für die für Mitteldeutschland in Betracht kommenden Sorten aus Sachsen und Oderschlesien nur 1 Prozent. Ein derartig geringer Preisabbau ist praktisch ganz wirkungslos. Tief bedauerlich ist es daher, daß durch ein amtliches Büro Nachrichten über Kohlenpreis- abbau verbreitet werden, die den Tatsachen nicht ent sprechen und nur dazu angetan sind, die Allgemein» heit irrezuführen. — Bestätigt werden diese Ausfüh rungen durch die folgende Notiz aus Bautzen: Eine ganz geringfügige Herabsetzung des Kohlenpreises haben die Gruben oorgenommen. Diese beträgt 75 Pfg. für die Tonne, das macht, sage und schreibe, 4 Pfg- für den Zentner. — (Abbau derLebe »sm i t t e lp r e i s e.) Die Be sprechungen im Reichscrnähriingsnnnistermm über deu Abbau der immer noch zu hohen Lebensmittclprelso find Mittwoch früh wieder ausgenommen worden. An den Besprechungen nahmen Vertreter der Landwirtschaft teil. Freitag mittag sind die Vertreter des Großhandels zum Reichsernährungsnünister geladen worden, und Sonnabend früh die Vertreter der deutschen Zuckcriudustrie. — lDic Mütterberatung in Lichtenberg) findet am Dienstag, den 18. Januar, nachmittags 2 Uhr in der Schule statt. Arzt wird anwesend sein. Das Wichtigste. Durch eine Verordnung des Wehrkreiskommandos wird für die Gemeindewahlen am Sonntag die Ausübung einer sozialistisch- kommunistischen Wahlkontrolle verboten. In Chemnitz und Zwickau wurden Versammlungen, die von der VSPD. einberufen waren und in denen der frühere Minister präsident Fellisch sprechen sollte, durch Kommunisten gesprengt. Zu der Tagung der demokratischen Reichstagsfraktion am Montag und Dienstag in Dresden wird auch Reichswehrmiuistcr Geßler erwartet. Der Reichsverkchrsminister hat sich entschlossen, am 20. Januar eine Ermäßigung der normalen Gütertarife um 8 Prozent ein- - treten zu lassen. Der Führer der pfälsischen Separatisten Heinz ( Orbis) ist zu- fammen mit 5 anderen Separatistcnführern rn Speyer erschossen Die^amerikanischen Sachverständigen fordern, daß die Ausschüße ihre Arbeiten beschleunigen, damit > sic in einem Monat znm Abschluß gebracht werden könnten. Die Negierung der Vereinigten Staaien beabpchtigt, Kriegsschiffe nach Meriko zu entsenden, um die amerikanischen Petrolcum- intlressen wahrzunehmen, denn die großen Petroleumfeldgruben und -Häfen sind in den Händen der Rebellen. Wie Echg de Paris" ans Athen meldet, ist es in Llßa zu einem neuen Putsch gekommen, die Garnison hat den Fortbestand der Monarchie erklärt. Die Verbindungen mit Nordgriechenland sind unterbrochen. 1ll MWll, MW HO MO waren die Bürger auf dem Posten und errangen den Sieg! — Wenn die Pulsnitzer Bürger am Sonntag ihre Pflicht tun, dann gibt es auch bei uns - eMWMNe MiM! - Wahlverordnung des Wehrkreiskommandeurs. Dresden, den 10. Januar. Um die Freiheit dcr Wahl«« drt den Kemtindewahlen im Freistaat Sachsen am IS' 1. 1924 zu gewährleisten, verordne ich im In- terefle öffentlichen Rahe und Ordnung aus Grund Verordnung de» Herrn ReichlprZfidmten vom 2e. ÄeptiMhtr 1923 und meiner eigenen vom 27. StP te»ber 1923; Verboten ist jede Maßnahme gegenüber einem einzelnen Wühl„, die geeignet ist, die Nachprüfung »u ermöglichen, von seinem Wahlrecht Gebrauch Stacht Hut. Verboten ist ,. B. die Aushändigung brr ?°"trollt«chen KN bestimmt« Wähler, sowie die § Kontrolle dienenden Abstempelung oder sonstige /'Anachung von Kontrollzrtttln, Mitgliedsbüchern Da Urkunden. dürfen innerhalb de» WahlraumrS f tLrund einzelnen Parteien sich aufhalten, die Len oder ^en Händen befindlichen Wahl- V. -ontrolle A°Len mit Anschriften von Wählern Zuwtderhandiu Wahibetätigung vornehmen, nach Ziffer 4 d«r D.^rk» ^«i-ung dazu werden sofern die b«st-h-nd^L» 77 nt^wen mit Sefängni?^ höhere Strafe be- L"!- bÜÄ. "" bt, ,u IE Dresden, den 10. Der Militärbefehlshatzer ae, Müller, L'» " .I^^aUeulnünt. Amtlicher Teil Stadtoerordnetenwahl. Die Ermittlung des Wahlergebnisses für dle Stadtoerordnetenwahl findet am Montag, den 14. Januar 1924 Nachmittags 4 Uhr im Ratssitzungszimmer in öffentlicher Sitzung statt. Pulsni8,am 12. Januar 1924. Bürgermeister Kannegießer, Gemetndewahlleiter. Der Wasferzifls si»r b. iNechmungsvierteljahr 1S2S — satzungsgemäß a»s^08 Gold Mark scftgestellt — ist bis 20. Januar 1924 an unsere Steuerbusse zu entrichten. Die Abnehmer die eine Vorauszahlung aus die Zeit vom i. Oktober bis 15. Moember 1923 geleistet haben, zahlen zur Abgeltung der Geldentwertung auk diesen Zeiftetvm 0,05 Gold Maik pro cbm Abnehmer, die mit dem Wasserzins (»'der Zett vor dem SV September 1923 noch im Rückstände sind, haben infolge dec GeldMwertung und Zinsoerlust 0,16 Gold-Mark pro cbm zu zahlen Für Zahlungen, die nach helft 20. Januar 1924 erfolgen,Uritt in jedem Falle eine Erhöhung von 28-/,,pro cbm ein^ Pulsnitz, den 12. Janftar 1924. Der Stadlrat. Sonnabend, den 12. Januar 1SL4 Nummer 5 76. Jahrgang Bezirksanzeiger Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. Anzeigen-Grundzahlen in Goldmark: Die sechsmal gespaltene Pctitzeile (Mosse's Zeilenmcsser 14) M —.20, im Bezirke der Amtshauptmannschast M —.15. Amtliche Zeile M —.60 und M —.45; Reklame M —.50. Tabellarischer Satz 50 Prozent Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigen gebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Briefkurs vom Zahltag. Mindestkurs: Tag der Rechnung. — Familicn-Änzeigen nach ermäßigtem Tarif ", «ob Sounabe»». Im Falle Gewalt — Krieg, Streik cd. sonstig irgend welcher Störung d. Betriebes °e oder der BeförüerungSeturichtungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus ung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises WSchtl.-.65 Gold-Mark bei freier Zustellung; bei Abholung »Scheint- —.60 Gold-Mark; durch die Post monatlich M 2 50 freibleibend. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niederster«« Weißbach, Ober- uud Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle ; Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 365. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) OW«» Bank-Konten; Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und O Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz