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61. Jahrgang Nr. 144 und gewinnbringend Der Gauturnrat Hochland-TurngaueS Anzeigen in die Höhe kommen werden kann." Pulsnitz M. S., 1. Dezember, und Turnausschuß des Meißner Das im Grundbuche für Pulsnitz Blatt 1588 aus den Namen Ernst VruNKEurKbarvI eingetragene, an der Bischofswerdaer Straße gelegene Grundstück Nr. 818 l. des Brandkatasters soll . hielt am vergangenen Sonntag eine gemeinschaftliche Sitzung in Menzels Gasthof in Pulsnitz M. S. ab. Vor der Sitzung turnte eine halbe Stunde der Turnverein Pulsnitz M. S. und zeigte den Gauleitern dadurch, daß der Verein noch aus der Höhe der Zeit stehe. Gauturn rat Fischer-Bischosswerda dankte hierauf den Turnern für' ihre Leistungen und ermahnte zu weiterem Vorwärts- streben, »/. 1 Uhr eröffnete Gauvertreter Gebler-Bret nig die Sitzung, hieß die erschienenen Mitglieder herz lich willkommen und gab Kartengrüße vom Kreisvertre ter und KreiSturnwart bekannt. Die Anmeldung des Turnvereins Hermsdorf bei Königstein mit 23 Mitglie dern und 8 Zöglingen wurde verlesen und der Verein ausgenommen. Zur Berichtigung von dem Oberlausitzer Turngau, Meldekarten anzuschafsen, beschließt man, 1000 Stück solcher Karten anfertigen zu lassen und auf dem Gautag zu verteilen. Ein Gesuch vom sächsischen Fech terbund, Fechterriegen anzumelden, hat seine Erledigung dadurch gefunden, daß im Gau keine solchen Riegen be stehen. Ferner wird beschlossen, das Gaufest in Otten dorf am 26. Juni 1910 abzuhalten und ein Wetturnen in 2 Stufen, Turner von 17—35 Jahre alt und über 35 Jahre damit zu verbinden. Der Arbeitsplan für 1910 wird aufgestellt und entnehmen wir demselben fol gendes: Gauvorturnerstunden sind den 6. Februar in Königstein, den 18. September in Sebnitz, das Turn- Bismarckstr. Sl entgegengenommen. Beizuvrtngen sind dieser selbst ist vorzustellen. Die Aufnahmeprüfung findet Montag Rektor vr. vockmann. OsrMcbss und Sücdslscdss. Pulsnitz. (Familienabenv im Evangelischen Arbeiterverein.) Der am vorigen Sonntag im Saale des Hotels „Grauer Wolf" stattgefundene Familienabend des hiesigen Eoang lischen Arbeitervereins hatte sich eines recht guten Besuches zu erfreuen. Der Vorstand, Herr Vetters, eröffnete mit einer herzlichen Begrüßungsansprache, die in einem Hoch auf den LandeSherrn ausklang, den Familienabend. Das Jnteresfe der Anwesenden wurde im Anschluß daran durch einen Lichtbilder-Vortrag: „Deutsche MissionSarbeit in Indien" gefesselt. Die Lichtbilder, die freilich etwas schärfer hätten sein können, führten die An wesenden im Geiste in das Gebiet aufopfernder Missions arbeit, das dergroße Sohn unserer Stadt, Bartholomäus Ziegenbalg, erschlossen hat, nach dem durch die gewaltige Ausdehnung des Landes sowohl, als auch durch die un- geheuere BevölkerungSdichtigkeit schwer dem Christentum zu gewinnenden Lande, ließ dieselbe einen Blick tun in die alte, interessante Kulturwelt dieses einstmals so reichen Landes und in die alten heimischen Kultusstätten der Hindus und in das reiche, gesegnete Wirken und Schaffen der Misstonsanstalten, in die von diesen ins Leben ge rufenen Missionsschulen, Kirchen, Krankenhäuser und AuS- sätzigen-Hospitale. Manchem wird da erst die Erkenntnis gekommen sein, welch enlsagungsreicheS, aufreibendes Leben die Missionare draußen in den Tropen zu führen haben, wieviele schöne Erfolge aber der ausgestreuten Liebessaat schon entsprossen sind. Eine anschließende Serie Ludwig-Richter-Bilder wurde mit Beifall ausge nommen; gibt es ja auch kaum einen anderen Maler, der des deutschen Familienlebens Traulichkeit so meister haft, liebenswürdig und zu Herzen gehend darzustellen versteht, als unser Ludwig Richter. — Ein anschließendes Tänzchen hielt dann die Erschienenen noch lange in fröh lichster Stimmung zusammen. Pulsnitz. (Vortrag im „HerrnhauS.") Der Kreisverein PulSnitz im Verbände Deutscher HandlungS- gehülfen zu Leipzig veranstaltet morgen, Freitag, abends r/,9 Uhr im Saale des Gasthofs zum Herrnhaus einen Vortrag, gehalten von dem Geschäftsführer Herrn Theo dor Linz über das Thema: „Der 8 Uhr-Ladenschluß und seine Bedeutung für den deutschen Handel." Interessen ten, ganz besonders aber Inhaber offener Geschäfte möch ten nicht versäumen, die Ausführungen des Herrn Linz anzuhören. PulSnitz. (Wit wird das Wetter am Sonn- tag seins) Ein Winter war bei uns hin, es herrscht jetzt bis aus dem Nordosten sehr milde Temperatur, aber auch nur bei uns, sowie in Frankreich und Großbritan nien. Dagegen behauptet sich der Winter mit Strenge über Nordosteuropa (18 bis 16 Grad Kälte); der strenge Frost hat sich auch über Osteuropa und Siebenbürgen (bis 12 Grad) auSgebreitet. Da sich das „Hoch" über ganz Nordeuropa ausbreitet, die Depression langsam, süd- ostwärts an Tiefe abnimmt, so ist ein erneutes Sinken der Temperatur und ein Uebergang des Regens in Schnee zu erwarten. Wir glauben deshalb berechtigt zu sein, für Sonntag kaltes, teils heiteres, teils wolkiges Wetter und stellenweise etwas Schnee in Aussicht zu stellen, v. — Den größten Inseraten-Etat in Deutsch land dürfte die Firma Rudolf Hertzog in Berlin haben, die jährlich zirka 480000 M für Zeitungsinserate auS- gibt. Der Begründer der Firma wollte einmal seine Reklame einstellen. Wie ihm das Experiment gelungen, darüber läßt er sich folgendermaßen vernehmen: „Mein Geschäft ging dabei so schlecht, daß ich besser getan hätte, es zu schließen. Dann begann ich zu inserieren. Ich wendete im ersten Jahre 1250 Mark daran, und mein Umsatz stieg auf 86000 Mark; im dritten Jahre verwendete ich 12000 Mark aus Inserate, mein Umsatz bezifferte sich aus Hunderttausende, jetzt beträgt er Millionen, und mein Gewinn steht im Ver hältnis dazu. Alles, was ich habe, mein Weltname, mein Millionengeschäft, verdanke ich nicht allein der Reellität der Geschäftsführung, sondern zu neunund neunzig Hundertstel der Macht der Zeitungs-An zeigen. Ich bin zu der Gewißheit gekommen, daß heutzutage kein Geschäft ohne die Macht der ZeitungS- am 17. Januar 19W7 vormittags 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 2,5 Ar groß, auf 17050 M gHHÄtzt, mit 140,31 Steuereinheiten belegt und zur Brandkaffe mit 12930 M eingeschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrMlr das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit si^Mr Zeit der Eintragung des am 15. Oktober 1S0S verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermin^Om: der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung M^geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würhM Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens her beiführen, widrigenfalls für das Recht der VersteigerungSerlK^n die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Pulsnitz, am 22. November 1909. KSnigUckSS NMtSgSrlcbt. 1907, betreffend die HandAEziehungen zürn britischen Striche, tritt mit dem 81. Dezembei^-v. I. außer Kraft. Er wird Ihnen ein Gesetzentwurf zugehen/ durch den der Bundesrat ermächtigt werden soll, den bestehenden Zustand um weitere zwei Jahre zu verlängern. Auch ein Handelsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Por tugal wird Ihnen unterbreitet werden. Um dem deutschen Volke eine ruhige und kraftvolle Entwickelung zu sichern, ist meine Re gierung andauernd bemüht, friedliche und freundliche Beziehungen zu den anderen Mächten zu pflegen und zu festigen. Mit Befrie digung sehe ich, daß das mit der französischen Regierung getroffene Abkommen über Marokko in einem Geiste ausgeführt wird, der den Zwecken, die beiderseitigen Interessen auszugleichen, durchaus ent spricht. 2in Deutschen Reiche ist ebenso wie in der österreichisch ungarischen Monarchie dankbar der Zeit gedacht worden, als vor einem Menschenalter die später durch den Beitritt Italien« zum Dreibunde erweiterte Allianz beider Mächte ins Leben trat. Ich hege das Vertrauen, daß das Zusammenhalten der drei verbün- deten Reiche auch fetner seine Kraft für die Wohlfahrt ihrer Völker und die Erhaltung des Friedens bewahren wird. — Und nun, ge- ehrte Herren, wünsche ich Ihren Arbeiten gedeihlichen Erfola zum Heile des Reiches. Das Wichtigste. Hm» Präsidenten des Reichstages wurde am Mitt woch Graf Stolberg (kons.)ß mit 256, zum 1. Bizepräsidenten der Zentrumsabgeordnete Spahn mit 246 und zum 2. Vizepräsidenten der natio nalliberale Abgeordnete Paasche mit 233 Stim men gewählt. Während die beiden erstgenannten Abgeordneten die Wahl annahmen, lehnte Abg. Paasche ab. Die Wähl' des 2. Vizepräsidenten und der Schriftführer ist nunmehr auf morgen, Freitag, angesetzt. Im sächsischen Landtag wurde am Mittwoch die Etat debatte fortgesetzt. Es ging häufig recht stürmisch zu. Wiederholt griffen die Minister ein. Das englische Oberhaus hat die Budgetvorlage der Regierung mit 350 gegen 75 Stimmen abgelehnt. König Peter von Serbien wird im Januar 1910 dem russischen Hofe einen Besuch abstatten. In Verdun hat ein Korporal versucht, eine ganze Schwadron mit Zyankali zu vergiften. Bei Shimonoseki ist während eines heftigen Sturmes ein japanisches Schiff gesunken. Fünfundzwanzig Leichen sind an die Küste gespült worden. —- - Neichslags-Wmede. Die vom Kaiser verlesene Thronrede lautet: Geehrte Herren! Bei dem Eintritt in Ihre Beratungen entbiete ich Ihnen zugleich namens der Verbündeten Regierungen Gruß und Willkommen. Nachdem die in Ihrer letzten Tagung vereinbarte Steuergesetz gebung dem Reiche neue Einnahmequellen erschlossen hat, muß be harrlich dahin gestrebt werden, die finanzielle Stellung des Reiches mit den so gewonnenen Mitteln zu befestigen. Der Ihnen zugehende Etatsentwurf für 1910 entspricht dieser Aufgabe. Ein Nachtrags- etat für das laufende Jahr faßt die Rückstände aus den Jahren 1906 bis 1909 zusammen, die das Reich nach dem Finanzgesetze vom 15. Juli 1909 zu übernehmen hat. Die Arbeiten des Bundes rates an der in einem Vorentwurfe bereits bekanntgegebenen Reichs versicherungsordnung nähern sich ihrem Abschlusse. Dieses Gesetz wird neben einer Vereinheitlichung des geltenden Rechtes und Aenderungen in der Organisation die Krankenversicherung auf weitere Kreise ausdehnen und der Fürsorge für die arbeitenden Klassen die Hinterbliebenenversicherung hinzufügen. — Ein neuer Gesetzentwurf wird die Vorschriften der nicht vollständig verab schiedeten Gewerbeordnungsnovelle zusammenfasfen, über welche zwischen den Verbündeten Regierungen und dem Reichstage Ein verständnis bestand. Daneben wird ein besonderes Gesetz über Hausarbeit vorgelegt werden. Außerdem wird Ihnen der Entwurf eines Stellenvermittler-Gesetzes zugehen. Die in der letzten Tagung gleichfalls nicht erledigten Entwürfe einer Strafprozeßordnung und einer Novelle zum Gerichtsverfassungsgesetz über die Organisation der Strafgerichte werden Ihnen von neuem unterbreitet werden. Unsere überseeischen Besitzungen in Afrika und in der Südsee ent wickeln sich erfreulich. Das Anwachsen der eigenen Einnahmen hat das Reich von den Ausgaben für unsere Kolonien nicht uner- Heblich entlastet. Es wird Ihnen vorgeschlagen werden, die Usam- barabahn bis zum Kilimandscharo fortzuführen und das südwest- afrikanische Bahnnetz auszurunden. Diese Bahnbauten in Süd westafrika werden es ermöglichen, die Kopfstärke der im Schutz gebiete verwendeten Truppen weiter zu verringern, die Zunahme der werktätigen Bevölkerung und die Erhöhung der Vermögens werte in den Schutzgebieten machen eine Reform des Gerichts ehesens erforderlich. Zunächst wird eine dritte Instanz in der Hei- tnJ zu errichten sein. Der Entwurf eines Kolonialgesetzes wird awmn vorgelegt werden. Auch werden die Bezüge der Kolonial- ebamten neu zu regeln sein, nachdem die Besoldungsreform im Reiche abgeschlossen worden ist. Das Gesetz vom 16. Dezember 2» bau HnmsldUNgSN für Ostern 1910 werden am 7. und 8. Januar, vorm. 10—12 Uhr Geburts- oder Tauf-, Impf-, letztes Schulzeugnis, nach Befinden Konfirmationsschein des 4. April, 7 Uhr vormittags statt. Pulsnitzer Wochenblatt ?elegr.-6dr.: Wochenblatt Aulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. Nmts des l^änigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Druck und Verlag von L. L. ?örstsr's Erben (Inh.: I. XV. Mohr). Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugsben. Die künk mal gespaltene Zeile oder deren vaum l 2 pk., Lokalpreis l 0 pk. Aeklame 25 pk. Sei Wiederholungen Rabatt. Ülung, Großröhrsdorf, Bretnig, vauswalde, Ohorn, Oberstem«, Diedsr- hiemendorf, Mistelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Mein-Dittmannsdork. Verantwortlicher Redakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Amtsblatt kür den Kmtsgenchtsbezirk Pulsnitz, NLbk-Nb-"^"n^ Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz § Fernsprecher: Nr. 18. GezirKs-ftNZeigSr und Zeitung blatt Mit „Iliusst. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Vellage" und „§ür vaus und verd". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Saus, durch dis Post bezogen Mk. 1.41. '