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VekMntmrhuilg, sleiiMtzkund Mcht-Äiiewehl brtr. In der Zeit vom f2. bis 16 dieses Msnats soll eine KiÄrmisrung der freiwilligen und ssflichtfeuerwehr durch den unterzeichneten Stadtrat erfolgen. Es haben sich sämtliche Spritzenmannschaften der Pflichtfeuerwehr^n Binde versehen an den betreffenden Spritzenhäusern einzufinden. Standorte der Spritzen find: Spritze 1 ApothekeraA^chen, 2, 3 und 5 an der Kirche, 4 Kommunschuppen an der Bischofswerdaer Straße, 6 Schloßstraße. Die übrigen Mannschaften haben sich auf dem-Martte einzustnden. Unentschuldigtes Wegbleiben wird bestraft^«^ Als Enrschuldigung gilt nur Abwesenb-irvom Orte und Krankheit. P u l s n i tz , den 9. Oktober lKStzi OsrStaOtrat. , - Or. Michael, Bürgermeister. Stroh 100 Kilo. Hafer 100 Kilo. Pf- M 59 Pf. 5 Kamenz Königliche Amtshauptmannschaft 57 59 89 25 Heu 100 Kilo. 9 M 98 Pfi kk kk und des ländlichen Grundbesitzes einführen wollen. Nach den Kundgebungen der liberalen und sozialistischen eng lischen Zeitungen sind diese Steueroorlagen in ganz Eng land aber sehr populär, und das liberale Ministerium und die liberale Mehrheit des Unterhauses hat keine Sorge wegen des Ausfalles der Neuwahlen, wenn wegen des Budgets und der neuen Steuern das Parlament wirklich aufgelöst werden sollte. In den konservativen Kreisen Englands scheint man selbst von der Auflösung des Parlamentes nichts Gutes für die konservative Partei zu e hoffen, denn konservative Zeitungen Englands spre chen den Wunsch aus, daß es zu einem Vergleiche in der Budgetsrage kommen solle, und zwar soll das Oberhaus dem Budget unter der Bedingung seine Zustimmung er teilen, wenn die Regierung eine Auflösung des Parla mentes noch im nächsten Monat verspreche. Nach der Vollendung des Gesetzentwurfes über das Budget soll also, das Parlament ausgelöst werden. Die Entscheidung über diese Fragen hat bei seinem großen politischen Ein flüsse offenbar in letzter Linie der König Eduard in der Hand, und man wird schon in den nächsten Tagen er fahren, ob die große Krisis durch einen Vergleich beseitigt worden ist. Der König soll auch den Wunsch haben, daß Lord Rosebery, der als sehr geschickter diplomatischer und parlamentarischer Vermittler gilt, auch an der Vermit telungsarbeit teilnehmen und zumal die Unionisten, die auf Seiten der Opposition stehen, für das Budget und die neuen Steuern gewinnen soll. Die Budgetsrage ist in England tatsächlich eine der größten politischen und finanziellen Aufgaben, und es wird zu schweren parla mentarischen Kämpfen kommen, wenn diese Frage nicht jetzt gelöst wird. England leidet nämlich unter einer ganz ähnlichen Finanzmisere, wie Deutschland, und es müssen auch in England große neue Einnahmen geschaffen werden, wenn das Defizit aus dem englischen Budget verschwinden soll. In der Steuer- und Finanzfrage hat dabei das englische Unterhaus unter der Leitung des Schatzkanzlers Lloyd George und der Finanzkommission auch eine ungemein große Arbeit vollbracht, denn die Beratung der einzelnen Punkte des großen Gesetzentwur fes für den Etat und die neuen Steuern hat nicht we niger als 41 meist sehr lange Sitzungen des Unterhauses in Anspruch genommen, und das Unterhaus wird wahr scheinlich bis zum 18. Oktober vertagt werden, damit sich die Parlamentsmitglieder von den Anstrengungen der langen Beratungen erholen können. Kommt der Vergleich über das Budget zwischen dem englischen Oberhause und Unterhause noch zu Stande, so wird dann das Paria- ment im Laufe des November geschlossen werden. Ist der Vergleich aber unmöglich, dann steht eine Auflösung für die nächsten Tage bevor. gibt bekannt, daß Gesuche um Wegebaubeihilfen längstens bis zum 30. Oktober jeden Jahres daselbst ein zureichen sind. Dabei sind die in der amtshauptmann schaftlichen Verfügung vom 3. Juni 1903 — 1770 vergl. Osterlands Sammlung Band XXV Seite 131 — zum Ausdruck gebrachten Grundsätze zu berücksichtigen. Dresden. Zur Vorbereitung der Erschließung wegen Einführung ter Müllverbrennung waren Verbren nungsversuche mit Dresdner HauSmüll in den in der städtischen Verbrennungsanstalt in Wiesbaden aufge stellten Dörr'schen Oefen gemacht worden. Um auch ein weiteres Verbrennungssystem zu erproben, hat der Rat genehmigt, daß in der Verbrennungsanstalt der Herbertz Gesellschaft in Köln Versuche mit Dresdner HauSmüll zu Lasten der für Mülloerbrennungsversuche bewilligten Mittel gemacht werden. 8. Dresden, 8. Oktober. (Der Generalfeldmar schall als — Schafzüchter.) Vor einigen Tagen weilre der Generalfeldmarschall Graf Haeseler in Sachsen und stattete dem Rittergut Leutewitz des Geh. Oekonomie- ratS Steiger einen Besuch ab. Der letztere galt insbe sondere der weltberühmten Mernierschafzüchterei und M Zittau: 16 Bautzen: 17 Kamenz: 16 Löbau: 15 — Die Vie ÄNdem ün Ms i» lWmid. Die parlamentarische Krists in England ist so schwer und ernst geworden, daß der König Eduard selbst die Vermittlerrolle in der kritischen Frage übernommen hat und sowohl mit dem Ministerpräsidenten Asquith als auch mit dem Lo d LanSdowne, dem Führer der Oppo sition im englischen Oberhause, in den letzten Tagen Un terredungen gehabt hat. Außerdem haben auch in der Budgetfrage wiederholt in letzter Zeit Beratungen sämt licher Minister stattgefunden. Wie die liberalen englischen Zeitungen wissen wollen, erblickt der König Eduard in der beabsichtigten Ablehnung des Budgets durch das eng lische Oberhaus einen Eingriff in dre Rechte der Krone, da eine solche Budgetverwerfung nach der englischen par lamentarischen Tradition zu einer Auflösung führen muß, das Recht der Auflösung des Parlaments stehe aber nur der Krone zu. Aus diesem Umstande wird es vielleicht auch erklärlich, daß der König den Führer der Opposition im englischen Oberhause und kurz vorher auch den karl cke Owäor, der auch als einer der größten Gegner des Budgets gilt, m Audienz empfangen hat Die Opposi tion der konservativen Lords im englischen Oberhause gegen das Budget richtet sich in der Hauptsache gegen die mit d.m Budget in einem einzigen großen Gesetzent würfe verbundenen Steuervorlagen und zwar gegen die Steueroorlagen, die eine neue Besteuerung des Vermögens OsrtNedss unv Sücdsifckss. Pulsnitz. Sonntagsplauderei. Der Sommer ist zur Rüste gegangen. Der Altweibersommer läßt seine feinen dünnen Fäden durch die blaue Herbstluft segeln und schweben; das sicherste Zeichen, daß es mit der gu- ten Jahreszeit vorbei ist. Nun mischt der Herbst die bunten Farben auf seiner Platte und läßt kurz vor dem Sterben noch einmal in bunter Pracht die Welt aufflammen; jede Woche aber bedeutet eiaen Schritt dem Winter näher. Gelbe, leise zur Erde sinkende Blätter, ab gemähte gelbe Felder, über deren Stoppeln der Wind da hinweht, aus Wiesen und in Gärten hier und da noch ein verspätetes Kind Floras, in bunten Farben wohl schillernd, als wolle es einen neuen Lenz künden, aber meist — duftlos, und überall dem verspäteten stillen Glücke ein zarter Nebelschleier gebreitet, den das lichte Der Großherzog von Sachsen-Weimar soll die Absicht haben, sich mit Prinzessin Carola Feodora von Sachsen-Meiningen zn verloben. Die Ortsgruppe Bremen der Mittelstandsvereinigung sagte sich von der Berliner Zentralstelle los we gen ihrer Stellungnahme zum Hansabund. Zwecks Einführung einer Einheitsstenographie findet demnächst von Reichswegen eine Konferenz in Ber lin statt. Ein von Schack angestrengter Veleidigungsprozeß wurde wegen Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Klägers vertagt. Eine wichtige Sitzung des französischen Ministerrates ist einberufen, um eine Erklärung Pichons über die marokkanische Angelegenheit festzustellen. Die ganze Pariser Presse greift jetzt die Politik Spa niens in Marokko an und fordert eine energische Stellungnahme Frankreichs gegen jede leichtfertige Aufrollung der Marokkosrage. Es wird selbst das Zusammengehen der Algecirasmächte gegen Spa nien gefordert, falls dieses auch nur provisorisch marokkanisches Gebiet besetzen sollte. Nach einer amtlichen Angabe des spanischen Finanz ministers belaufen sich die täglichen Ausgaben für Marokko auf über eine Million. Die Regierung entlehnt die nötigen Summen der Bank von Spanien. Auf einem Festbankett der Deutschen in New-York anläßlich der Hudson-Fulton-Feier wurden bemer kenswerte Friedensreden gewechselt. Die französische Regierung läßt halbamtlich erklären, fie werde keine uferlose Marokkopolitik betreiben; die algerisch-marokkanische Grenze sei zurzeit nicht bedroht. Blau des Himmels wie ein Heiligenschein verklärt — das ist das Zeichen der gegenwärtigen Tage. ES ist im höchsten Grade bezeichnend gerade für die deutsche Art, daß neben dem lachenden Frühling dem ernsten, zur Schwermut neigenden Herbste die meisten und tiefsten Lieder erklungen sind. Unser deutscher Herbst redet aber ja auch eine fröhliche Sprache. Er rst die Zeit des Jagd beginnes, der Weinlese, der aufs neue beginnenden Ge- selligteit, die dann an traulichen Winterabenden beim Lampenscheine ihre schönsten Triumphe feiert. Wir schlie ßen mit den Worten des Dichters R. Reinick, der über den Herbst begeistert ausruft: Singt den Frühling nur, ihr andern, ich will trinken, ich will loben Ihn den Herbst, den Freudenbringer; diefes Glas sei ihm erhobenI Lenzeswerk ist Traum und Blüte, erst der Herbst gibt reifes Leben, Blüten wandelt er in Früchte, Traum ist vor der Tat zerstoben. Hei das nenn ich Männerfreude, wenn im buntgefärbten Walde Jägerruf und Sturmesbrausen lustig durcheinander toben! Hei, das gibt ein Singen, Klingen, gibt ein fröhlich Becherschwingen, Wenn der Herbst, der weinumkränzte, sitzt auf seiner Tonne droben! Drnm, ihr andern singt dem Frühling! Ich dem Herbst zu Ehren trinke — Mit der Austragung der Hauslisten für die Einschätzung zur Einkommensteuer ist jetzt begonnen worden. Die tiste ist bekanntlich nach dem Stande vom (2. Oktober auszufüllen und bis spätestens den 20. Oktober in der Stadtkasse wieder abzugeben. — Essigsäure-Nachsteuer. Nach der neuen Essig säurenachsteuerordnung unterliegt die aus Holzessig oder essigsaurer! Salzen gewonnene, zu Genußzwecken geeignete Essigsäure, die sich am ersten Oktober außerhalb der Es-- sigsäuresabrik oder Zollniederlage befindet, sofern sie einen Gehalt an wasserfreier Essigsäure fvon mehr als 60 Ge- wichtSteilen vom Hundert hat, einer Nachsteuer von 0,30 M. für ein Kilogramm wasserfreier Essigsäure. — Für den Monat September 1909 siud behufs Ver gütung des von den Gemeinden resp. Quartierwirten innerhalb der l etrefsenden Lieferungsverbände im Monat Oktober 1909 an Militärpferde zur Verabreichung gelangen den Pferdesutters in den Hauptmarktorten der Lieserungs- verbände des Regierungsbezirks Bautzen folgende Durch schnitte der höchsten Preise für Pferdefutter mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert festgesetzt worden: Pulsnitzer Wochenblatt Ielegr.-5ldr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag,Donnerstag ».Sonnabend. 5lmts des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Druck und Verlag von S. L. Sörster's Srden (lnh.: Z. W. Mohr). Verantwortlicher Nsdaktsur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Dr.265. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Dis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 2 Pf., Lokalpreis l 0 pk. Neklams 25 pk. vsi Wiederholungen Rabatt. Fernsprecher: Nr. 18. SezirKS-plNZSlgSr 6mtc;blott für umfassend dis Ortschatten: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srotzröhrsdork, Bretnig, köauswalde, Ohorn, Obersteina, Diedsr- ' illttIOlUlt i Ul Otz!i LtHllDgVl tU^tSULHil !> lt!D!iil), steina,Weitzbach,Ober-u.Disderlichtsnau,?riedersdorf-1hiemsndorf,Mittelbach,Orohnaundorf,Lichtenberg,lllem-DMmannsdork. und Zeitung Matt Mit „Illustr. Sonntagsblatt-, «Landwirtschaft- sicher Vellage" und „§ür vaus und löerd". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins köaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. Mr. I2l. Sonnaömd, dm 9. Mover 1909. 61. Jahrgang.