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M. 119 Dienstag, dm S. «Malier 1809 8 33. Dienstboten. 5. 34. 0 8 8 31. 8 32. 84. 85. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Oer Stadlrat. vr. Michael, Bürgermeister. Zu dem Amte eines Schöffen sollen ferner nicht berufen werMn: 1. Minister, Ausführung des GerichtsverfaffungSgesetzes vom 27. Januar 1877 usw. enthaltend, vom 1. März 1879. Leines Geschworenen sollen nicht berufen werden: :d vortragenden Räte in den Ministerien, 1. die 2. der 3. der 4. die 5. die Vekanntnilltzllng, SÄbökksn- und SssckworSnsnlists bstr. Präsident des LandMonsistoriumS, Generaldirektor de/ Staatsbahnen, Kreis' und Amts/auptleute, Vorstände der Hmjerheitspolizeibehörden der Städte, welche von der Zuständigkeit der Amtshauptmannschasten ausgeschlossen sind. Nachdem vom unterzeichneten Stadtrate die Urliste der in hiesiger Stadt wohnhaften, zum Schöffen- oder geeigneten Personen ausgestellt worden ist, wird auf die unter D beigefügten gesetzlichen Bestimmungen mit dem Bemerken verwiesen, daß die Liste vom 6. dieses an 8 Tage lang, also bis mit 15. dieses Monats zu Jedermanns Einsicht auf hiesiger Ratskanzlei ausliegt und innerhalb dieser Zeit etwaige Einsprüche gegen dieMichtigkeit oder Vollständigkeit derselben schriftlich oder M Protokoll beim unterzeichneten Stadtrate anzubringen sind. Später eingehende Einsprüche finden keine Berücksichtigung. Pulsnitz, den 1. Oktober 1909. 61. Jahrgang — . Mitglieder der Senate der freien Hansastädte, F- Reichsbeamte, welche jederzeit einstweilig in demKuhestand versetzt werden können, Staatsbeamte, welche aus Grund der LandesgAtze jederzeit einstweilig in den Ruhestand versetzt werden können, richterliche Beamte und Beamte der Staats^kivaltschaft, gerichtliche und polizeiliche Vollstreckungsb^Mite, SesStz, die Bestimmungen zur 24. Zu dem Amte eines Schöffen und/ Abteilungsvorstände MI Religonsdiener, Volksschullehrer, 9. dem aktiven Heere oder der aktiven Mrine angehörende Militärpersonen. Die Landesgesetze können außDLden vorbezeichneten Beamten höhere Verwaltungsbeamte bezeichnen, welche zu dem Amte eines Schöffen nicht be rufen werden sollen. Das Amt eines Geschworenen ist ein Eh^namt. Dasselbe kann nur von einem Deutschen versehen werden. Die Urliste für die Auswahl der SchöMn dient zugleich als Urliste für die Auswahl der Geschworenen. Die Vorschriften der W 32 bis.M über die Berufung zum Schöffenamte finden auch auf das Geschworenenamt Anwendung SsricMsvsrfassungsgssetz vom 27. ZaMrar 1877. Dos Amt eines Schöffen ist ein Ehrenamt. Dasselbe kann nur von einem Deutschen pMsehen werden. Unfähig zum Amte eines Schöffen find!: 1. Personen, welche die Befähigung infolge strafgerichtlicher Verurteilung verloM haben; 2. Personen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oderMergehens eröffnet ist, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann^ 3. Personen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung üMr ihr Vermögen beschränkt sind. Zu dem Amte eines Schöffen sollen nicht berufen werden: 1. Personen, welche zur Zeit der Aufstellung der Urlisten das dreißiaM Lebensjahr noch nicht vollendet haben; 2. Personen, welche zur Zeit der Aufstellung der Urlisten den WoMsitz in der Gemeinde noch nicht zwei volle Jahre haben; 3. Personen, welche für sich oder ihre Familie ArmenunterstützuM aus öffentlichen Mitteln empfangen oder in den letzten drei Jahren, von der Aufstellung der Urliste zurückgerechnet, empfangen haben; 4. Personen, welche wegen geistiger und körperlicher Gebrech^ zu dem Amte nicht geeignet find; Die spanische Regierung wünscht den Feldzug in Ma rokko sobald als möglich zu beenden. Der frühere Schah ist nach Odessa gereist. über Esperanto zu erfahren. Was ist Esperanto? Esperanto ist eine von dem russischen Arzte Or. Zamen- hof ersonnene Kunstsprache, Das brennende Bedürfnis nach einem internationalen Verständigungsmittel hat in den letzten Jahrzehnten eine große Anzahl von derartigen Versuchen gezeitigt, die jedoch alle große Mängel aufwie sen und sich als unpraktisch erwiesen. Anders bei Espe ranto: seine leichte Erlernbarkeit, sein Wohlklang, seine Logik und seine Schmiegsamkeit im Ausdruck der feinsten Gedankenunterschiede haben die Aufmerksamkeit und die Zustimmung aller vorurteilsfreien Gelehrten der ganzen Welt erobert. Was will Esperanto? Esperanto soll keineswegs die nationalen Sprachen im inneren Leben der Völker beeinträchtigen oder gar ersetzen. Esperanto ist und will nichts anderes sein, als eine Hilfssprache, ein Notbehelf für den gegenseitigen Verkehr von Ange hörigen verschiedener Nationen, ein Auskunftsmittel, da mit niemand gezwungen sei, seine eigene Muttersprache zugunsten einer rivalisierenden htntanzusetzen. Daher kommt erster Linie als Handelssprache in Betracht. Der junge Kaufmann müßte nicht mehr zwei, drei fremde Sprachen lernen und gewänne Zeit und Kraft, die er zur Erweiterung seiner kommerziellen Kenntnisse frucht bringender verwenden könnte. Was hat Esperanto bis jetzt erreicht? Die größten Erfolge erzielten die Esperantisten bis jetzt in Frankreich und England, wo es Hunderte von Esperanto-Vereinen gibt. In vielen Gymnasien, Universitäten und anderen Schulen wird auf Wunsch des Publikums die Hilfssprache gelehrt. Der Unterrichtsminister hat selbst das Protektorat über die französischen Esperanto-Gesellschgften übernommen. ES gibt jetzt ungefähr 1600 Esperanto-Gesellschaften, etwa 3 Millionen Esperantisten und ca. 150 Esperanto-Fach gesellschaften. Zurzeit erscheinen über 90 Zeitungen in Esperanto. Esperanto und die Deutschen. Nur Osrtllebss und Säcbsisckss. Pulsnitz. Das schöne Wetter, das den diesjährigen Herb st markt auszeichnete, führte zu einer starken Be lebung des Verkehrs, sodaß ein bewegtes Treiben in un serer Stadt herrschte. Ein gut Teil der Käufer und Läu fer entfällt an den Jahrmarktstagen in gewohnter Weise auf die Bewohnerschaft der ländlichen Umgebung, welche gleichzeitig dem Vergnügen die größten Sympathien ent gegenbringt. Reges Leben herrschte daher in den Schank lokalen und zumal auf dem Schützenplatz, wo allerhand Belustigungen geboten waren. Fragte man aber bei den Marktfieranten und auch bei den ansässigen Geschäftsleu ten, so bekam man Klagen über den geringen Absatz der Waren genug zu hören. Pulsnitz. Heute, Dienstag, abends ff,9 Uhr findet im großen Schützenhaussaale eine öffentliche Wähler- Versammlung statt, in welcher der liberale Landtags kandidat Herr Rechtsanwalt Or. Hippe-Dresden über das Thema: „Konservativ oder liberal?" sprechen wiro. Pulsnitz. Als voriges Jahr im August der große internationale Kongreß der Esperantisten der ganzen Erde in Dresden stattfand, konnte man in allen Zeitun gen lesen, daß sich ungefähr 4000 Menschen, die etwa 35 verschiedenen Nationen angehörten, in Esperanto ei nige Tage lang fließend unterhalten und vollständig ver standen haben. Die Prophezeiungen der Feinde der Weltsprache, daß die Aussprache der verschiedenen Völker die Verständigung erschweren würden, erwiesen sich als vollständig hinfällig. Es wird gewiß viele von den ver ehrten Lesern und Leserinnen interessieren, einiges Nähere Das Wichtigste. Der Ballon „Zeppelin" des Sächsischen Vereins für Luftschiffahrt hat bei der internationalen Weitfahrt in Zürich den 1. Preis errungen. Prinz Ludwig von Bayern hielt in Helmstadt eine bemerkenswerte Rede über die Deutschen in Oester reich. Zum Vorsitzenden des Deutschen Schillerbundes wurde Geheimrat von Oettingen, Direktor des weimarischen Goethe-Museums, gewählt. Der deutsche Kronprinz unternahm mit Orville Wright einen Flug im Aeroplan. Seiner Gemahlin geht es andauernd gut. Die Deutsche Flugplatz-Gesellschaft errichtet in Adlers hof bei Berlin eine asiatische Schule. Staatssekretär Dernburg ist auf seiner Informations reise vorgestern in Newyork eingetroffen. In der ungarischen Krise ist auch nach der zweistün digen Audienz Kossuths beim Kaiser keinerlei Ent scheidung gefallen. In Bern wurde gestern das Weltpost-Denkmal eingeweiht. In Portugall droht eine Bauernrevolte auszubrechen. Es ist schon zu Zusammenstößen gekommen. Der Besuch des Zaren am italienischen Hofe unter bleibt in diesem Jahre. Spanien schickt nach Marokko noch eine Division, der Jnfant Carlos geht mit. Man spricht von einer dauernden Verwaltung des besetzten Gebietes in Marokko, das einen besonderen Statthalter und 30000 Mann erhalten soll. Pulsnitzer Wochenblatt lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz und Zeitung Lrscheint: Dienstag, Donnerstag «.Sonnabend. Matt ttmls Les ^on^gl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz NMlLrUt? umkassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srotzröhrsdork, Bretnig, SauswalLs, Ohorn, Oberstem«, Dieder- »lMtDvtUU tUl uen ^UlSIlig, steina,Wsitzbach,0ber-u.DisdsrIichtsnau,§risLersdork-T'hismendork,Mittelbach,Srotznaundork, Lichtenberg, Blsm-Dittmannsdork. Verantwortlicher Nedakteur: Z. VV. Mohr in Pulsnitz. Druck und Verlag von C. L. §örstsr's Erven (Inh.: I. IV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugeben. Dis künk mal gespaltsns Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalpreis 10pk. Neklams 25 pk. Bei Wiederholungen Nabatt. Fernsprecher: Nr. 18. lZSZirKs plNZSigSr Mit „llluftr. Sonntagsblatt", Landwirtschaft licher Beilage" und „§ür Baus und Berd". Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich Mk. l.25 bei kreier Zustellung ins Baus, durch Lie Post bezogen Mk. 1.41. —