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Pulsnitzer Mckendlatt 5lm1s des f^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz 61. Jahrgang Yr. 54. Donnerstag, den K. Mai 1909 DaS für das laufende Jahr aufgestellte D. en, inpflinge. II. ImpfreVisionstermM §rsttag. den 21. Mal 1909 nachmittags von Der Gr. Mä L 5 Oer Sladtrat. Vr. Michael, Bürgermeister. er Stadtrat. r. Michael, Bürgermeister. Mal 1909, j wiederinrpflinge, Die figer Stadt, Politische Rrisis im Deutschen Reiche. Zum schweren Verdrusse aller wahren Vaterlands freunde hat daS Problem der Reichsfinanzreform das Deutsche Reich in eine innere Krisis getrieben, denn die Reichspolitik steht im Inneren vor gefährlichen Gegen sätzen. Der Reichskanzler Fürst Bülow hat wiederholt erklärt, daß die Reichsfinanzreform mit der Reichserbschafts steuer gemacht werden müsse. Für diese Steuer ist im Reichstage aber keine Mehrheit zu finden, da die Konser vativen die Erbschaftssteuer ablehnen, wenn auch einzelne Konservative sich für die Annahme dieser Steuer erklärt haben. Es tritt daher an den Reichskanzler die Frage der Reichstagsauflösung heran. Aber in dieser Richtung ist der Entschluß sehr schwierig. Die Parole für die Erbschafts- steuer ist für die Neuwahl des Reichstages nicht beson ders glücklich, denn jede neue Steuer wird im Volke im mer als ein Uebel und nicht als ein Vorteil und Fort schritt empfunden. Auch hat es seine großen Bedenken, wenn die Regierung durch die Auflösung des Reichstages und die Neuwahlen im Kampfe für die Reichsfinanzreform die konservative Partei in die Opposition treibt. Es kann nicht geleugnet werden, daß die Regierung in den konservativen Parteien für ihre nationale Politik immer eine starke Stütze gefunden hat, und man kann sich zu nächst gar keine günstige Vorstellung von den Folgen einer Auflösung des Reichstages und den Neuwahlen machen, die Parteien dürften fast in derselben Stärke wie bisher in den Reichstag zurückkehren, wenn nicht ganz unerwartete Ereignisse aus dem politischen Gebiete eintreten. So befindet sich denn die Reichsftnanzpolitik in einer Sackgasse, aus der man noch keinen Ausweg ge funden hat. Wenn dieser Zustand aber längere Zeit an dauern sollte, so würde das politische Ansehen Deutsch lands schwer geschädigt werden und außerdem das wirt schaftliche Leben und die Finanzen des Reiches und der Bundesstaaten sehr großen Schaden erleiden. Die deutsche Industrie hat ohnehin eine Krists zu bestehen, und die Schwierigkeit der politischen und finanziellen Lage des Reiches verschlimmert die Lage der deutschen Industrie in vielen Zweigen noch ganz bedeutend. Man kann da her tatsächlich jetzt von einer großen Krists im deutschen Reiche sprechen, und da die Reichstagsauflösung wenig Hoff nung auf eine Besferung der Lage bietet, so muß es als eine patriotische Pflicht für alle Parteien erscheinen, Mit tel und Wege zu suchen, um aus der Krisis herauszu kommen. Daß das Deutsche Reich an einer Geldfrage schweren Schaden erleiden soll, ist doch gegenüber der guten Entwickelung des deutschen wirtschaftlichen Lebens eine im hohen Grade ärgerliche Sache. Abgesehen von den Sozialdemokraten, wünschen ja auch alle Parteien und alle Patrioten die schleunige Fertigstellung der ReichS- und zwar im l^alskellor — 1 kreppe — an folgenden Tagen: I. Impktsrmln: Srsttag, Vsn^ nachmittags von Uhr Knabe Impfung sind im laufenden Jahre alle Kinder zu unterzi .4., welche 1. im Jahre 1908 geboren, 3. im vorigen Jahre von der Impfung zurüMestellt und 3. das 1. oder 2. Mal ohne Erfolg oder Überhaupt noch nicht geimpft worden sind (Erstimpflinge); 8., desgleichen alle Schüler, die Das Wichtigste. Der Reichstag verwies gestern den Gesetzentwurf über Haftung des Reiches für Amtspflichtverletzungen der Reichsbeamten an die Justizkommission und erledigte sodann die Justiznovelle. (S. Reichstag.) Die „Köln. Ztg." schreibt zur Reichsfinanzreform, es scheine, als ob der Ernst der Lage der Reichsre gierung und den Parteien noch immer nicht völlig zum Bewußtsein gekommen sei. Ein Begnadigungsgesuch der Frau Stössel für ihren Mann wurde vom Zaren abgelehnt. In Chigago tagt gegenwärtig der Internationale Friedenskongreß, auf dem der deutsche Botschafter Graf Bernstorff eine bemerkenswerte Rede hielt. Als erster der in Sofia akkreditierten Diplomaten hat gestern der russische Geschäftsträger sein Beglaubi gungsschreiben als Gesandter dem König Ferdi nand überreicht. In Frankreich droht eine Wiederholung des Streiks der Post- und Telegraphenbeamten. Die Stadt Reggio in Kalabrien ist durch ein neues Erdbeben in Beunruhigung versetzt worden. MllMltMÜMg, die diesWige MPsmg. öffentliche Impfung und Revision, welche unontgeltlick durch den hiesigen verpfljLMten Jmpfarzt Herrn l)r. meck. Schlosser vorgenommen wird, erfolgt in hie- 1. innerhalb des Jahres 1909 ihr 12^Mebensjahr zurücklegen, 2. im vorigen Jahre von der Impf "g zurückgestellt und 3. das 1. oder 2. Mal ohne Erfol^geimpft worden sind (Wiederimpflinge). Eltern, Pflegeeltern und Vormünder werden u ausdrücklichem Hinweis auf die im Z 14 Abs. 2 des Reichsgesetzes vom 8. April 1874 angedrohten Strafen aufge fordert, mit ihren impfpflichtigen Kindern in den anbfkraumten Terminen, der Impfung und ihrer Kontrolle wegen, zu erscheinen oder die Befreiung vor der Impfung durch SrztlicheS Zeugnis bei dem unterzeichneten Stadtral^ nachzuweisen; ebenso ist seitens der Schulbehörde den Vorschriften in 8 11 Abs. 6 und 7 der Ausführungsverordnung zum Jmpsgesetze vom 14. Dezember 1899 nachzukoMmen. Die Impflinge haben zu den Terminen Mt reingewaschenem Körper und mit reinen Kleidern zu kommen. Aus einem Hause, in welchem ansteckesiSk Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphterie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natür lichen Pocken herrschen, dürfen die Impflings in keinem Falle zu den öffentlichen Terminen gebracht werden, auch haben sich Erwachsene aus solchen Häusern vom Impf termine fernzuhalten. Eltern, Pflegeeltern und Vormütter, die ihre im Jahre 1909 impfpflichtigen Kinder, wie ihnen freigestellt ist, durch Privatärzte der Impfung unterziehen lassen wollen, werden aufgefordert, bis späteste zum 80. September 1909 die erforderlichen Impfungen ausführen zu lassen. Die hierüber auszustellenden Impfscheine sind mög lichst sofort nach der Revision bei dem,/Unterzeichneten Stadtrate vorzulegen. Befreiungen von der Impfung sind durch ärztliches Zeugnis nachzuweisen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 14 des genannten Gesetzes bestraft. Pulsnitz, am 5. i 1909. X^asseranlagsn liegt in Gemäßheit der Bestimmung in Z 5 ' des Wafferanlagenregulativs vom 8. Juli 1 von Freitag, den 7. Mai ab 14 Tage lang, dis Freitag, den 21. Mai dieses Jahres in unserer Stadtkassenexpedition für die Beteiligten zur Einsicht aus. Etwaige Reklamationen gegen diese Abschätzung sind bei Verlust des Reklamg^?ssrechtes schriftlich bis zum 21. Mai dieses Jahres bei uns anzubringen, später eingehende Reklamationen finden keine Berücksichtigung Pulsnitz, den 6. Mai 1909. Uhr Erstimpflinge Fernsprecher: Nr. 18. vszirKs-AnZSlgSr lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Vie fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalpreis Ivpk. Neklame 25 pk. Sei Wiederholungen Nadatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larik. Lrküllungsort ist Pulsnitz. Erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. M>t „Iliustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Vellage" und „§ür Kaus und verd". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins vaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. und Zeitung UM" Natt 6mtc;Zl<lttH umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M.S., Vollung, Srohröhrsdork, vretnig, IZauswalde, Ohorn, Odecheina, Dieder- r»IUlVVIUl1 l Ur OtkU still lbLjt-l iU^llo WJll Ix ^/UlÄIlltz, steina, Weißbach, Ober-u.visderlichtenau,§risdersdork-1'hismendorf, Mittelbach, Orohnaundork, Lichtenberg, Klem-Oütmannsdork. Druck und Verlag von S. L. Förster's Srden (Inh.: Z. W. Mohr). Lxpedition: Pulsnitz, vismarckplatz Dr.265. Verantwortlicher Nedakteur: I. W. Mohr in Pulsnitz. en, daß die Eheleute Mühlenbesitzer §rieVrtck August Weitzmann und Nuguste die Verwaltung und Nutznießung des Mannes am Vermögen seiner Frau-ausgeschlossen haben. Auf Seite 40 des hiesigen Güterrechtsregisters ist heute eingetrage kulda geb. ttngsrmann in Pulsnitz durch Vertrag vom heutigen PulSnitz, am 3. Mai 1909. nlgNckss 6mtsgsri .^4 wird für allen Verkehr vom 7. bis 20. Mai a. c. der Aommunikati Mittelbach, den 6. Mai 1909. eg von Mittelbach nach Grofinaundorf. vor Semeindorat.