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Wr. 41. Dienstag, den^ Oprit 1909. 61. Jahrgang. — -- -> ! > In das Genossenschaftsregister ist heute auf Blatt 2, den LonsUtMvsrelN für Pulsnitz UNv Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haft pflicht, in Pulsnitz betr., eingetragen worden: DaS Statut ist abgeändert. Abschrift des Beschlusses Blt. der Registerakten. Gegenstand des Unternehmens ist auch die Entgegennahme *von Spargeldern. Pulsnitz, am 8. April 1909. ^önigNcdes Nmtsgsrrcdt. Pulsnitz, am 3. April 1909. ick es Nmtsgsrickt kö Auf Blatt 10 des hiesigen Handelsregisters, die Firma O. S. vodsn Q SM»«« in Großröhrsdorf betr., ist heute eingetragen worden, daß in das Handelsgeschäft der Kaufmann Herr Ernst Friedrich Wilhelm Hunnius in Großröhrsdorf eingetret^W-Ed die Gesellschaft am 1. Juli 1908 errichtet worden ist. Pulsnitzer Mckenblall 5imls des ^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz umkassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. 8., Vollung, Srotzröhrsdork, IZretnig, Zauswalde, Ohorn, Obersteina, Nieder. rrilllSUlUtl lUl aeu Irliusgel lu^lsue^ll I> uIO11! 0, steina, Weitzbach, Ober- u. Nisdsrlichtenau, §riedersdork-1hiemendorf, Mittelbach, Lrohnaundork, Lichtenberg, tllein-Oittmannsdork. Expedition: Pulsnitz, lZismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Nsdakteur: W. Mohr in Pulsnitz. Druck und Verlag von L. L. körster's krdsn (Inh.: Z. XV. Mohr). Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs- sonderem larik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. lelegr.-^ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum t 2 pk., Lokalpreis 10 Pf. peklame 25 pk. Sei Wiederholungen Rabatt. §ernsprecher: Nr. 18. SezirKs-Nnzeiger und Zeitung vlatt erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. Mit „Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft, licher Beilage" und „§ür Kaus und Zerd". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Zaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. macht immer weitere Wei- zu- der eine aus Marienbad wird vor dem Marienbader Franz Josef in Ischl am für 115 ten Nach einem Privattelegramm König Eduard von England Kuraufenthalt den Kaiser besuchen. Die Lösung der Balkanfragen Der Plan über die Errichtung nntcrirdip Drcsden-A., 2. April 1909. niens und der Herzegowina nunmehr ohne terungen zustimmen. Frankreich, England und Rußland sind jetzt zu übereinstimmenden Ansicht gekommen, daß Balkankonferenz überflüssig sei. Die englische Regierung wird, dem „Observer" folge, die geforderten acht „Dreadnoughts" noch im laufenden Jahre zugestehen. Der englische Dampfer „Oakbrack" ist in der West minster-Straße aufgelaufen; der Kapitän und 20 Personen werden vermißt. OertNcdes und Sücbslscbes. Pulsnitz. Unsere heranreifenden Kinder empfingen Palmensonntage im Hause Gottes Weihe und Segen ihren Eintritt in das Leben. Konfirmiert wurden Knaben und 123 Mädchen, die sich auf die Ortschas- der Parochie wie folgt verteilen: egraphesffmien in Pulsnitz (Sa.) liegt bei dem Postamt daselbst vom 6. April ab 4 Wochen aus. kaiserllcke Ober postdirektton. form die bei weitem wichtigste und bedeutsamste Materie. Weiter sind noch definitiv zu erledigen die Vorlagen be treffend die Reform des AmtsgerichtSverfahrens, die Be kämpfung des unlauteren Wettbewerbes, die Errichtung von Arbeitskammern und die Abänderung der Reichsge werbeordnung, welche Novelle sich auf die Regelung der Rechtsverhältnisse der Werkmeister und Techniker und noch sonstige sozialpolitische Fragen bezieht. Weiter find noch die beantragten Gesetzentwürfe über Ministerverantwort lichkeit und noch einige kleinere Sachen fertigzustellen, während der dem Parlamente erst kurz vor den Osterfe rien zugegangene neue Entwurf einer Strafprozeßordnung bislang noch gar nicht in Angriff genommen werden konnte. Dies alles zusammen repräsentiert aber noch immer ein so ansehnliches Arbeitsmaterial, daß der Reichs tag zweifellos noch weit über Pfingsten hinaus tagen müßte, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Na türlich ist aber der Reichstag höchstens bis Pfingsten zu- sammenzuhalten, dann muß abermals die längst tradi- tionell gewordene lange Sommeroertagung eintreten, und bis dahin kann eben nur noch das dringendste und not wendigste der laufenden Reichstagsarbeiten erledigt wer den. Dazu gehört aber in allererster Linie die Reichs finanzreform, deren endliches Zustandebringen der Reichs kanzler Fürst Bülow bei den Debatten über den Etat des Reichskanzlers dem Reichstage ja so dringend ans Herz gelegt hat. Vorerst freilich erscheint das Schicksal der Reichsfinanzreform noch immer in den Schleier der Ungewißheit gehüllt, da unter den Blockparteien selbst jetzt noch keine Einigung über die Grundlagen der Re form erzielt werden konnte, sodaß sich schließlich hieraus eine Krisis im Bestände des Blockes selbst entwickelt hat. Ob vielleicht die Osterferien Gelegenheit geben werden, Versuche zu einer Verständigung der Blockparteien unter einander wie mit der Regierung über die so wichtige Reichsfinanzreform ins Werk zu setzen, dies muß noch dahingestellt werden, einstweilen ist noch nichts von der Einleitung derartiger Bemühungen zu hören. Der Reichs kanzler Fürst Bülow selber aber hat bereits seine Oster urlaubsreise nach dem sonnigen Italien angetreten, und dieser Umstand scheint allerdings nicht sehr dafür zu spre chen, daß die Regierung während der Osterpause neue Fühlung mit den Blockparteien betreffs der schließlichen Gestaltung der Reichsfinanzresorm nehmen werde. Fortschritte. Jedenfalls werden die Signatur mächte des Berliner Vertrages der Anexion Bos- Der kata morMNÄ gleich, und der Ernst des Lebens mit seinen strengen Forderungen sängt an, sich geltend zu machen. Da gilts sestzustehen und sich nicht werfen zu lasten, wenn Sturm und Welle dräuen! Wohl dem Kinde, dem ein Elternhaus, allezeit ein sicherer Hafen, offen steht! Aber wie vielen ist solch Glück versagt. Ihnen bieten Jüng lings- und Jungfrauenvereine Hort und Unterkunft. Das edle Bestreben kam fo recht in den für die Neukonftrmier- ten und deren Angehörigen am Palmensonntag abgehal NaklamnwW Nik- und Ausblicke. Der Reichstag weilt nunmehr in seinen bis zum 20. April währenden Osterferien, nachdem er in seiner am 2. April stattgefundenen letzten Sitzung vor der par lamentarischen Osterpause noch den Reichshaushaltsetat definitiv fertiggestellt hatte. Ueberblickt man nochmals die Ergebnisse des jetzt beendigten Abschnittes der Reichs- tagSsesston, welcher im Januar nach der Rückkehr der Reichsboten anhob, so sind von größeren gesetzgeberischen Materien neben dem Etat noch die folgenden fertigge stellt und verabschiedet worden: Das Weingesetz, das Ge setz über den Verkehr von Kraftfahrzeugen, die Novelle zum Postdampfer-SubventionSgesetz, die Vorlage wegen Abänderung der Bestimmungen über die Doppelbesteuer ung, die Novelle zum Wechselstempelgesetz, der Gesetzent wurf, betr. die Einwirkung von Armenunterstützung auf öffentliche Rechte, die Vorlage über die Feststellung des Preises für Schlachtvieh im Markthandel und etwa noch der Handels- und Freundschaftsvertrag mit San Salva dor. Daneben hat sich der Reichstag mit verschiedenen Anträgen und Interpellationen beschäftigt, von denen die Jnterpellationsdebatten über das im Londoner „Daily Telegraph« veröffentlichte Kaiserinteroiew und über die Radbod-Katastrophe, sowie die Verhandlungen über die Anträge betreffs der Mtnisterverantwortlichkeit, hervorzu- heben sind, ferner Petitionen, Rechnungen ufw. erledigt. Es ist also dem Reichsparlamente gelungen, bis zum Beginn seiner Osterpause wenigstens einen Teil des ihm bei seinem Wiederzusammentritte am 4. November 1908 oder doch bald darauf unterbreiteten Beratungsstoffes aufzuarbeiten, während ein anderer Teil allerdings noch immer seiner Erledigung harrt. Unter diesen noch restie- renden Beratungsstoffen ist natürlich die ReichSfinanzre Das Wichtigste. Fürst und Fürstin Bülow sind am Montag in Venedig eingetroffen. Das Reichsluftschiff ist gestern früh abermals zu einer 24stündigen Dauerfahrt aufgestiegen. Die Novelle zum Gerichtsverfassungsgesetzentwurf be stimmt, daß Volksschullehrer zum Amte eines Schöffen bei den Jugendgerichten berufen werden können. tenen Familienabenden im „Grauen Wolf" und „Herrn- haus" zum Ausdruck. In bunter Reihe wechselten nach herzlichen Begrüßungsansprachen Deklamationen, Vor träge und Aufführungen ernster und h-iterer Art. All gemeine Gesänge leiteten die zahlreich besuchten und wohl gelungenen Veranstaltungen ein und beschlossen dieselben. Pulsnitz, 6. April. Gestern Nachmittag 2 Uhr überflog ein Luftballon in ziemlicher Höhe unsere Stadt. Der Ballon nahm die Richtung von Osten nach Westen und gehörte wahrscheinlich dem Schlesischen Luftschiffer verein, Breslau an. Die Gondel war mit einigen Perso nen bemannt. Pulsnitz. Des öfteren schon trat die Privatgesellschaft „Lohengrin" in die Oeffentlichkeit, besonders erfolgreich aber am Sonntag Abend mit der Aufführung des büh nenwirksamen Dramas: „Die Waffen nieder!" Dicht be setzt war der große Saal des Schützenhaufes. Das Drama wurde in ausgezeichneter Weise aufgeführt; alle hierbei Mitwirkenden spielten mit einer Hingabe, die An erkennung verdient, vor allem aber in der Hauptrolle Frau Hiersig, die die schwerkämpsende Gräfin Dotzky mit großer Lebenswahrheit und frischer anmutender Natür lichkeit spielte. Ein packendes Mimenspiel verlieh ihrer Darstellung besonderen Reiz. Viel Fleiß hatte die Regie auf die Herstellung der in dem Stück vorgeschriebenen MaSken verwendet. Rauschender Beifall war denn auch der wohlverdiente Lohn, der Akteurs wie Aktricen am Schluffe des in dankbarster Weise aufgenommcnen Dramas ward. Der Reinertrag der Veranstaltung, dessen Höhe erst in der nächsten Nummer bekannt gemacht werden kann, fließt der Kasse des Pulsnitzer Gustav Adols-Frauen- vereins zu. —. Pulsnitz. Die stille Woche, auch Marter- oder Kar woche genannt, hat mit Montag ihren Anfang genommen und endet mit dem Karsonnabend, auch „stiller" Sonn abend, und gilt dem Gedächtnis des Leidens, Sterbens und der Grabesruhe des Erlösers. Wie ein leichter, düsterer Schleier liegt es über diesen sechs Tagen, und es ist, als zögere unsere Hand, denselben vorwitzig wegzu reißen, um in das eigentliche innerste Geheimnis dieser Zeit einzudringen. Wir fühlen es unwillkürlich: hier geht etwas Ungewöhnliches, UebernatürlicheS, Heiliges vor, ähnlich wie in der Christnacht, nur daß in dieser freudige Erwartung, hier tiefer, wehmutsvoller Ernst den Grund ton der Stimmung bildet. Nun ists, als ob das Dichter wort zur Wahrheit werde: O Woche, Zeugin heiliger Beschwerde! Du stimmst so erst zu dieser Frühlingswonne, Du breitest im vergnügten Strahl der Sonne Des Kreuzes Schatten aus die lichte Erde, Und senkest schweigend deine Flöre nieder; Der Frühling darf indessen immer keimen, Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen, Und alle Vöglein singen Jubellieder. O schweigt, ihr Vöglein auf den grünen Auen! Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge, Die Engel singen leise Grabgestnge; O still, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen! Pulsnitz. Die Schulleitung bittet uns, darauf hin- zuweisen, daß von Ostern 1909 an zunächst in den Klassen VIl, VI, IV, II der und 6-Abteilung mit Genehmigung des Schulausschusses und des Königlichen BezirkSschul- inspektors das Vaterländische Lesebuch — unter diesem Titel erscheint jetzt die NeuauSgabe des bisherigen Lese buches — von Karl Lange in Gebrauch genommen wird. In den übrigen Klassen wird Heuer noch das bisherige Lesebuch benutzt. — Auch sollen fortan die Schulkinder nur die Feder Nr. 7635 L f der Firma Heintze L- Blankertz Pulsnitz 38 Knaben, 46 Mädchen, Pulsnitz M. S. 19 22 Ohorn 26 26 Obersteina 19 9 Niedersteina 8 12 Friedersdorf 5 8 raum der harmlosen Kindheit ist verflogen, einer