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Pulsnitzer Wochenblatt Ielegr.-Hdr.: Wochenblatt Pulsnitz erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. 5lmts des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserats kür denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Dis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 Pf., Lokalpreis 10 pk. Neklams 25 Pf. Sei Wiederholungen Rabatt. UNd ZSitUNg M-Vlatt §ernsprecher: Nr.t8. vSZirKs-KnZSrgSr Mit „Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft licher Beilage" und „§ür Zaus und Zerd". Libonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. l.2S bei kreier Zustellung ins Saus, Lurch die poft bezogen Mk. 1.41. — sUv Xe»», umfassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Lrakröhrsdork, lZrstnig, Zauswalde, Ohorn, Oberstsina, Dieder- ruulpuiull iUl OvU slüupgvl iU^lPUE^U 1^ stsina,Weitzbach,Ober-u.Dieder!i6)tenau,§risdersdork-Thismendorf,Mittelbach,Srotznaundork,Lichtenberg,lzIsin-DittmannsLork. Druck und Verlag von E. L. §örster's Erbsn (Inh.: W. MsZr>. Expedition: Pulsnitz, lZismarckplatz l-r. 255. Verantwortlicher Nedaktsur: I. W. Mohr in Pulsnitz. Ar. ll. Mensiag, deu 26, Jüttimr lW9. 6j. Jahrgang. *** dem Kaiser! Pflichtgefühl Gesundheit und Wohlergehen möge beschicken sein, möge auch in seinem gesamten wurde diese Gefahr noch glücklich beschworen Es hätte nur eines Winkes bedurft, denn die ge samte Nation stand treu hinter Kaiser und Reib, aber immer wieder strebte man deutscherseits einen Ausgleich an und folgenschweres Blutvergießen konnte vermieden werden. Angesichts seiner vielsei tigen Begabung und geraden Art fühlte der Kaiser stets den Drang in sich, zu den Tagesereignissen aller Art öffentlich Stellung zu nehmen und es konnte dabei nicht ausbleiben, daß seine Worte oft Mißverständnissen begegneten oder auch nicht selten direkte Gegnerschaft fanden, und aus dieier Tatsache SO Jahre! Noch immer hat man in Deutsch land wie in der ganzen Welt die Vorstellung von dem jugendfrischen und tatenlustigen Kaiser, obwohl die Haare bereits ergraut sind und der Lauf der Zeiten nicht spurlos an Wilhelm II. vorübergegan gen sind. Ein Sproß hochsinniger Eltern und im Besitze einer Erziehung, die wesentlich von den an Höfen üblichen Traditionen abwich, bildete sich ein Charakter heraus, wie ihn die Geschichte wenige kennt, und so scharf die Eigenschaften des Kaisers, in denen sich manche Gegensätze paaren, kritisiert worden sind, das eine findet uneingeschränkte und des und ver- den müht gewesen, die Stärke deutschen Reiches zu mehren seiner Macht Geltung zu schaffen. Als Wilhelm II. Vorkommnisse sind noch in frischer Erinnerung und auch der Kaiser selbst mag ihrer in stiller Wehmut gedenken, denn es steht unleugbar fest, daß durch die Angelegenheit das Verhältnis zwischen Kaiser und Volk einen Riß erhielt und eine düstere Wolke der Verstimmung sich über die Nation lagerte. Der Eigenart Wilhelm II. entsprach es aber andererseits auch wieder, daß er, über die Motive der Volksver stimmung aufgeklärt, einlenkte und die ihm durch den Fürsten Bülow gewordenen Ratschläge beherzigte. Es macht dem Monarchen alle Ehre, daß er sich selbst bezwang, und es steht darum außer Frage, daß die Schattenseiten, die sich herabgesenkt hatten, wieder heben, wenn nicht schon größtenteils wieder gehoben haben. Diese Erwähnung mag äußerlich betrachtet, vielleicht we niger in den Rahmen eines Fest artikels passen, aber ihre Unter lassung würde nur ein unvollstän diges Charakterbild Wilhelm II. geben können. Wir freuen uns des Kaisers, und das Ausland, wo er sich trotz aller Angriffe des höchsten Respek tes erfreut, neidet ihn unS. An dem Tage, wo der Kaiser ein halbes Säkulum vollendet, ei nigen sich Millionen und aber Millionen Deutschere dem Wunsche, daß unserm allverehrten Kaiser in dem anhebenden neuen Lebensjahre hohe Anerkennung, daß ein seltenes den Kaiser beseelt und daß all sein Tun, wenn auch die Nation nicht immer mit seinen Wegen einverstanden war,einzig und allein daraus gerichtet war, die Größe Deutschlands zu mehren und zu "fördern. Mehr als 20 Jahre trägt jetzt Wilhelm ll. die Bürde der Krone, unablässig ist er be- Thron bestieg, glaubte man all- gemein, daß der jugendlicheKaiser darnach lechze, seinen Tatendurst in einem Kriege zu stillen und D darum begegnete man ihm aller- orts mit dem größten Mißtrauen, welches niemals ganz geschwun- den und auch in den letzten Jah- ren in verschärftem Maße wieder M aufgetaucht ist. Und doch hat kaum ein Monarch mehr Beweise als Wilhem II. dafür gegeben, daß er aus nichts anderes ausgeht, als aus Erhaltung des Weltfrie dens, dem seine ganze Politik dient, ja er hat sogar im Interesse die ser Idee sich zu Schritte verleiten lassen, welche nicht immer sich der Zustimmung des Volkes zu er freuen hatten. Mehr wie einmal standen die Dinge auf des Messers Schneide und mehr wie einmal hatten die Beziehungen zu ein zelnen Mächten eine Spannung erreicht, deren Lösung kaum an ders möglich erschien, als mit der Waffe in der Hand, aber immer wieder gingen jene Ereignisse hervor, die sich mit allem ihren Drum und Dran in der leidigen Daily Tele graph-Affäre kristallisierten Die und es steht außer Frage, daß hierbei ein großes Verdienst dem Kaiser gebührt. Hause ungetrübte Freude und reines Glück herrschen! „Heil Dir, Fürst aus Deutschlands Throne!" Jubeln laut in Wort und Lied Frohbewegt dem Zollernsohne Alle Gau'n in Nord und Süd — Auf dem weiten Erdenrunde, Fernher über Fels und Meer, Klingt es stolz aus deutschem Munde: „Heil Dir, Kaiser, hoch und hehr!" Ms Freudig wirkst für Deutschlands Ehre Du noch immer fort und fort. Mit der scharfgeschllffnen Wehre Bist Du deutschen Ruhmes Hort — >D> Doch nach Schlachtenlorbeerreiser Hast Du nimmer noch begehrt, Und als wahrer Fricdenskaiser Wirst zurstand' Du nach verehrt! — D> Rauscht nun auf, ihr deutschen Fahnen! Gruß Dir, Fürst auf Deutschlands Thron — M) Enkel eines großen Ahnen H> Und des edlen Friedrich Sohn! (S) Möge es jetzt laut erklingen Weithin bis zum fernsten Meer, Was heut' Millionen singen: „Heil Dir, Kaiser, hoch und hehr!"