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. Fernspr. Nr. 18. Tel^Bdr. Wochenblatt Pulsnitz BeMMSLKZeWek _ .Erscheint: Dienstag, Donnerstag «nb Sonnabend. Im Falle höherer Gewalt — Krieg -der sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrichtungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nschlirfermw der Zeitung oder «ui Rückzahlung deS Bezugspreises. — MerteljährliL M 10.50 Sei freier Zustellung,- Lei Kbbolung vierteljährlich M 9 —, monatlich M 3.50, durch die Post M 10.50 NHÄ Postscheck-Konto Dresden 2188. Dem.-Tiro-K. 14« Inserate find bis vormittags 10 Ahr «ufzugeben. Die sechsmal gespalten Petitzeile (Mosse'S Zeil-nn-effer 14) 150 Psg., im Beerte der Amtshaurb- Mannschaft 130 Psg-, Amtliche Zeile M 4 50, und M 3 90 -- Reklame M 3.5». Bei Wiederholung Rabatt. — Zeitraubender und tabellarischc»- mit 50 Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung Lr- Anzeige gebühren durch Klage oder in KonkursfSllen gelangt der vcll. RechnungL — — betrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — — Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerlchtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S-, Pollunz, Grojrthrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstein«, Riedersteina Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersdarf, Thiemendarf, Mittelbach, Troßnaundarf, Lichtenberg, Klein-Ditlmannsdors, Geschäftsstelle: Pulsnitz, «ismarckpl«, Nr. 265. Druck uud Verlag von E. L. F»rster § Erben (Inh. I. W. Mohr) Nummer 154. Sonnabend, den 24. Dezember 1N2L. Schriftleiter: I. W. M v h r i n P x l r n i tz. ü 73. Jahrgang Christnacht 1921. Weihnachtsstern, du leuchtest »jeder Heute in urewiger Klarheit, Sendest deine Strahlen nieder, Kündend tausendjährig« Wahrheit. Latz dein Licht uns ganz umslietzen, Heller als die Weihn«chtsk»z«n, Daß sich wieder dir erschlichen Die verzagten Menschenherzen. Hastend drückt di» Not der Zeiten Auf die Schultern, ach, so vielen, Not und Sorge, Hatz und Streiten Lenkt «ns ad von ewigen Zielen. Denn so finster ist's auf Erden, And dis Menschheit scheint verloren, Latz uns leuchtend inne werden: Der Erlöser ist geboren! Ob auch viel« abseits stehen, Nimmer sich zurück« finden, Soll der Lhristnacht heiliges Wehen Fester uns mit Gott verbinden. Hoch ob allem Erdenleid« Klingt s wie vor zweitausend Jahren: Wir verkünden grotze Freude, Heil ist euch heut' widerfahren! Aeihnachtsskern, d» leuchtest wieder Heute in urewiger Klarheit, Millionen Menschen flehen: Deine Botschaft werd« Wahrheit! Botschaft, die der Engel »hör« 2n der Lhristnacht Netzen schallen: Fried' auf Erden, Gott di« Ehr« Und den Menschen Wohlgefallen! Brun« Kiihn, Pulsnitz. Weihnachten 1921. Uralte germanische Sage erzählt die Geschichte von der heiligen Esche aus Islands Strand. In der Iulnacht erstrahlte die Göttergeweihte im Helen Glanz von vieltausend Kerzen, daß die öden Strandklippen am einsamen Meere vielfarbig funkeln. Zur Erinnerung daran brannten unsere Vorfahren in Mistelgeschmückten Hallen den Iulblcck, gaben sich die kleinen Geschenke und waren froh miteinander . . . Da drang aus dem Süden mit siegender Kraft in Vie heid nisch'germanische Welt die Hehre von der Liebe, die den Tod und die Sünde besiegt. Jene seltsam rührende Mär von dem Weltheiland, der arm und unscheinbar in der Krippe gelegen, besten Geburtstag am Weihnachtsabend gefeiert wird, einte sich mit den alten Geschichten von dem strahlen den, heiligen Eschenbaum. Und man besteckte in der heiligen Christnacht, die mit dem Iulfest, der Wintersonnenwende, zusammenfiel, den schmucken Dannendaum, besten immer grünes Blatt ein Sumdol der Dauer und Beständigkeit ist, mit Kerzen und behängte seine -wetze mit buntem Flitter- Kram. So wurde dann di« schöne Sitte von der Sichter- tanns uns liebe Gewohnheit, und besonders noch der Refor mation bürgerte sich die Sitte in allen deutschen Häusern ein. Heute finden wir uns alle, die deutsch empfinden, am Christfeste unter dem strahlenden Weihnachtsbaum. f Schwer und bitter wurde unser Leben. Viel« erraffen von den Gütern des Daseins wenig oder garnichts, und die Teuerung bringt überall Sorge und Elend in reichem Maße. Jeder Tag ein Rechnen und Ringen. Und doch wollen wir am Weihnachtsfeste uns auf kurze Zeit frei davon machen, mag das Empfinden in dieser Zett wenigstens dis Herrschaft in uns Haden. Unsers Seelen find im Werktagsstaub ja meist reiche Schatzkammern, zu denen der Schlöffel verloren ging. Ader unter dem Klange der Weihnachtsglocken sollen fte sich öffnen, daß die Freude jubelnd einziehen kann und von den kostbaren Seelenschötzen denen gespendet werde, die darnach Verlangen haben. Laßt uns den tiefinnersten Wün schen in uns folgen nach Hingebung und gebender Liebe und nicht als sentimentale Schwäche abweisen, was beim Klingen der alten Weihnachtslieder an Menschengüte und Kindelreinheit in uns wach werden will. Den Kindern vor allem gehört ja dieses Fest. Ihre jungen Herzen sind voll jubelnden Vertrauens und wer das Geheimnis der Freude ergründen will, der schaue in Kinder- äugen, wenn der Wsihnachisbaum strahlt. Und wenn durch die süße Macht der Weihnachtsklänge auch die Erinnerung an die Kinderzeit heilige Feststimmung geben will, so jagt sie nicht von eures Herzens Schwelle. Je persönlicher und tiesrr ein Mensch im Innern ist, desto tiefer empfindet er sein Glück im Beglücken anderer. Laßt uns nicht auch zu l den traurigen Gesichtern am Christabend gehöre», dir nicht zu schenken verstehen. Selbst Millionten und ander« kost bare Dinge beglücken nicht so, wie ein liebes, freundliche« Wort mit dem eine schlichte Gade gereicht wird. Und wenn uns das Geschick »och immer gnädig be handelt hat und wir soviel haben, daß wir ohne zu darb«», leben können, dann wollen wir auch vor allem an dir Opfer des großen Krieges, die in Not find, denken und ihn«», soweit es in unseren Kräften steht, eine Weihnachtsfreude bereiten; wir haben Ihnen ja soviel zu danken. Wir selbst aber wollen im stillen Gedenken an unsere Helden weiter für unser Volk unsere Pflicht tun und nicht kleinlich verza gen, wenn uns dieser Tage Beschwer zu groß und zuviel dünkt. Es werden bessere Zeilen kommen und frohere Weihnachten Jener Glaube unserer alten germanisch«» Vorfahren von der Sieghastigkeit des Lichtes ist ebenso mächtig in uns, wie die fromme Kundgebung der Engel i» der heiligen Nacht Das Licht unserer Zukunft wird hell erstrahlen; das ist unserer Giaube, das ist das beilige Wissen, das uns aus dem Lichterglanze des Weihnachtsbaumes tröstend und stärkend durchwärmt und erleuchtet. MA. AWMkliW WM BekmmtmachAng. Auf Grund der Beschlüsse der Reichstags vom 14. Dezember d. I. hat der unterzeich nete Kaisenvorstand die erforderliche Erhöhung des Gruudlahncs vargenammen. Die Verficherun-sgrenze sür die Beamten ist auf 40 «00 Mark festgesetzt warben. Unter ausdrücklichem Hinweis darauf, daß diese Erhöhungen mit dem 1. Januar 1822 in Kraft treten, bitten wir die Auftraggeber, alle Personen, die infolge Ueberschreitens der dir- herigen Verflcherungsgrenze ausgeschiedcn sind, bis zum genannten Tage neu anzumelden. Zum Zwecke der Neueinteilung der Versicherten in die neuen Hahnklasse» find die ab Januar zu zahlenden Löhne bis spätestens znm 3. Januar an Kassenstelle anzuzeigen. Die DruudlShue find bis ans weiteres wie folgt fesigcjetzt: 1. Linse ans M 3.- Beitrag 80 Pfg. 2. * - «.- 1»0 , S. 10.- 300 , 4 15- 480 , 5. 20.- 600 , e. 2L.- 750 . 7. 30.— ,, 800 „ r. 38.- 105» , ». 4».- 1200 , 10. 48.- ,1 1350 „ 11. 50.- 1560 „ 12. ,, ,, eo.- 1800 „ Pulsnitz, den 22. Dezember 1821. Hermann Linke, Vorsitzender. Ankündigungen aller Art sind im »Pulsnitzer Wochenblatt" von denkbar bestem Erfolg.