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pulsnitzerUMendlan Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Haupiblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbczirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S-, Pvlluug, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina Weißbach, Ober- und Nicderlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r i n P u l s n i tz. Nummer 157. Sonnabend, den 31. Dezember 1821. 73. Jahrgang Wir danken den Gebern aufs herzlichste, möchten aber hierbei nicht verhehlen, daß wir s» manche Personen unserer Stadt unter der Zahl der Geber vermissen. Pulsnitz, den SO. Dezember 1S21. Delk Bekanntmachung. Natural- und sonstige Sachbezüge, die der Arbeitnehmer für Arbeitsleistungen erhält, sind als Geldwerte Einkommensteile unbedingt beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu ber»ck- sichtigen. Der Wert solcher Nuturalbezüge wird für den Bezirk d es Landes finanzamter Dresden mit Wirkung vom 1. Januar 1922 ad wir folgt neu festgesetzt. Hinsichtlich der Neufestsetzung des Wertes der lundwirtschaftlichen Deputate wird auf die in den Tageszeitungen veröffentlichte Bekanntmachung vom SO. September 1»21 hingrwirfen. Nähere Auskunft über die Bewertung der der Familie des Arbeitnehmers gewährten Natural- und sonstigen Sachbezüge, erteilen die Gemeindebehörden. Neujahr 1922. —. ^8^*——I Mir grüßen dich, Neujahr! Du hältst die Pforte offen. »Vir grüßen dich mit Sorgen zwar, doch auch mit neuem Hoffen. Die Stunden, Tage ziehen, ein Jahr wird wieder neu, Die Jahre uns entfliehen, die Sorgen bleiben treu. Kein Meister lebt am Orte, der es schon hält' erreicht, Daß durch die Neujahrspforte nicht auch die Sorge schleicht Ein Grüßen, Händedrücken, «in Wünschen allerwärts, Ein Hoffen in den Blicken, manch wunscherfülltes Herz Doch, wo bei vollem Becher das Wünschen überquillt, Bedenke, Neujahrszecher, nicht alles wird erfüllt. L'rum still fein und zufrieden, bleibt mancher Wunsch zurück, Es hat kein Mensch hinieden den Freibrief auf das Glück. Und ist ein Jahr verronnen, schließt hinter uns das Tor, Zählt Dieser, was er gewonnen, und Jener, was er verlor. Doch wenn zur zwölften Stunde der letzte Schlag ertönt, Denkt man wohl in der Runde dek-alten Jahrs versöhnt. Was schuldig es geblieben und was es nicht beglichen, Dem neuen wird's überschrieben, dem alten wird's gestrichen. Karg war im Rosenstreuen des alten Jahres Lauf, Beim Nahen eines neuen blüht leis die Hoffnung auf. Denn wo bei al? dem Trüben, an dem es nicht gebricht, Wo wär' der Mensch geblieben, blieb ihm die Hoffnung nicht. Hoffnung auf bessere Zetten, o möchr' sie sich erfüllen, Wie viele Sorg' und Leiden trägt Mancher nicht im Stillen. Will vor der Fahrt uns grauen, zum Stab mit frischem Mut, Der Stab heiß!: Eott vertrauen! Der ist zum Wandern gut. Laßt uns die Fahrt beginnen das neue Jahr entlang, Auch dieses wird verrinnen, Gott segne uns den Gang! Bruno Kühn, Pulsnitz. Amtlicher Teil. In der in dieser Zeitung v»m S» Dezember 1921 erfolgten Bekanntmachung über die Wahl der »crtrouensmitnner und Ersatzmänner zur AngesielltennerstHerunq wird die Vorschlagsliste > des Allgemeinen freie« AngesteLtenbundes unter Ziffer 7 dis S wir folgt berichtigt: 7 . Hauptmann, Ott», Werkmeister, Schießstraße 287 8, 8 Prescher, Otto, , , S. Eckardt, Oskar, Meister Schillerstraße 21S <2 Puisn > tz, am so. Dezember 192t. Der AAahlleiter OeffenMche Qmttrmg. Für die Notyils» gemäß unserer Bekanntmachung vom 9 Dezember 1»21 wurden uns «bermiejen von K. R. SO MK-, Emil Hauffe SOO Mk, Rudolf Hauffe 100 Mk., Alkert Hauffe 100 Mk., Jungmichel KO Mk-, L- L. NO Mk., Mo; Ziegenbalg Niedersteina 20 Mk., B. K. 20 Mk., Schuri,-Raupach MO Mk., M. M. 10 Mk., Otto Bartusch 20 Mk., Georg Schulz SOO Mk., Bürgermeister Kannegießer 100 Mk. L Ist tv Gruppe per Arbeitnehmer SS M M M M 2 3 S s 16 Weibliche Jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen unter 16 Jahren 3 4 1 2 Arbeitnehmer mit Ananahme der in der Land- «nd in »er Forstwirtschaft Beschäftigten: BetriebSieamte, Werkmeister und andere Angestellte in einer ähnlich gehobenen Srellung, Handlungsgehilfen, Gehilfen in Apotheken, Bahnen- und Orchestcrmitglicder, Lehrer und Erzieher (männliche und weibliche) Arbeiter, Gehilfen, Gesellen, Krankeupfle,personal, männ liche Äaftwirtschaftsangcstellte, männliche Dienstboten, Hand- lungSlehrlinge, Lehrlinge in Apotheken, Kellnerinnen, Haus- nähcrinaen und Waschfrauen Weibliche Dienstboten, Auswärterinnen, Gewerbelehrlingc Arbeitnehmer unter 16 Jahren L. Arbeitnehmer in der Land- und in der Forst wirtschaft : Betriebsbeamte I. Klasse (Selbständige Betriebsleiter) . Betriebsbeamte ll. Klosse (Inspektor, Verwalter, Obergärt- ner, Herrschaft« - Gärtner, Obermeier, Wirtschafterinnen, Mamsells Betriebsbeamte IU. Klasse (Herrschaftsgärtuer in kleinen Betrieben, Haushälterinnen Facharbeiter l. Klasse (Oberschweizer, Schirrmeister, Leute- ausselpr) Facharbeiter ll. Klaffe (Schweizer, Vorarbeiter, Wirtschafts gehilfen, Gärtnergehilfen, Waldwärter, Brenner) . Männliche Arbeiter über IS Jahre f Gicsamtdetr. d. Wohnung, Verpflegung, Feuerung a. Beleuchtung f. einen Ar beitnehmer ohne Familie jährl. man. M M für »le Personen jährlich Nur teilweise gewährte Berpflegegung wird wie folgt bewertet: a) für Gastwirt schaftsangestellte, Hausnäherinnen und Waschfrauen: Frkhkaffee l.SO M, Ucühstück 1» M Mittag i M, Abendbrat 2 7tM; b) für Auswärt erlnnen : Frühkaffee 1.1S M, Äriihstkck 1.S0 M Mittag 4 70 M, Abendbrot 2.40 M. k«o 4540 400 16« 5700 47S 36» 4100 300 ISV 4820 41» 300 S60V 200 10V 4200 3K» 180 M«0 150 90 3420 2,S 520 43V0 40V 1»0 5400 4LV 520 4000 400 120 5040 420 320 3800 220 IVO 4440 37» 320 3800 220 100 4440 370 270 3780 220 IVO 438V 3Sö 240 3600 soo 1«0 4!4O 345 150 2730 150 SO 31L0 20« Zu und 8: Hat auch die Familie Ke« Arbeitnehmers freie Verpflegung, s» erhöht sich der «atz um '/. für die Frau und um '/, für jedes Kind. Dresden, am 20. Dezember 1»2I. Das Landesfinanzamt, Abteilung für Besitz- und Verketzrssteuern. VrsLpreise. Hnfolge der allgemeinen Preissteigerung müssen die Preise für Kas aus Marke» ab« zugcbende Mehl, Brot und Weitzgedäck vom 1. Januar 1922 ab wie folgt festgesetzt werden: 1 Pfund Brot 1,70 M, 3 Pfund Brot 5,2S M, 1 1900-Gramm-Bret .... V.65 M, 1 Pfund Roggenmehl im Kleinhandel 2.W M. 1 Pfund Wciz nmehl im Kleinhandel 2,30 M, I Semmel im Gewicht von 80 Gramm —,40 M. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Preisfestsetzungen werden nach den gesetzlichen Bestimmungen bestraft. Amtshauptmannschaft Kamenz, am 20 Dez-mb« isri Frankreich und England. Deutschland« Kelche liegen in der Zukunft und im Mög- lichcn, Englands in der Gegenwart und im Wirklichen, Frankreich« in der Vergangenheit und im Grundsätzlichen. Das französische Volk ist sich seiner Schwäche in der Welt der stofflichen Mächte dunkel bewußt. Darum verläßt e« sich- mehr auf Rechte als auf Kräfte, mehr auf Verträge als auf Entwick lung,», mehr auf die geschichtliche Tatsache seines Sieges al« auf dessen natürliche Wirkungen. Mit einer ungeheuren Anstrengung ist es ihm gelungen, seine große Vergangenheit noch einmal zu rechtfertigen, und der Glaube ist meuschlich begreiflich, daß domit auch die Wiederkehr dieser vergangenen Größe erkämpft worben sei. Aber die Welt der politischen und^wirtschoftlichen Kiesengebilde, 8er Kriegsrnnkigkeit und des Trbeittbedürsnisses erkennt eine» solchen Anspruch nicht an; sie hat, wenn keine hinreichend breite stoffliche Grundlage ihn trägt, vielleicht Ruhm, ober auf die Dauer keine tatsächlichen Zugeständnisse für ihn übrig. Frank-eich jedoch blickt nicht nur auf die Lergangenheit, auch die Mittel, die es anwendet, tragen den Hug de« Vergangenen; eS sind die Mistel, mit denen '»«»wo mW«,»»«,!»», ,uu«>SSSSWNSSSSMS!S ! man allenfalls schwindende Größe »der deren Schein noch ein ! Meile fcsthalten, nicht aber Tatsachen der Gegenwart und Znkunf j schaffen kann. Wirtschaft wird im lMtigeu Frankreich dnrch finau- j ziello Ansprüche,' Arbeit durch Enteignung fremden Gute«, Selbst verteidigung durch Bündnisse und militärischen „Bürgschaften", Bolkskrast durch Einfuhr farbiger Menschen ersetzt, Aie wirtschaft lichen Voraussetzungen französischer Macht sind Polnisch und deutsch, die fluanricllen deutsch und amerikanisch, die militarischeu polnisch und afrikanisch. Sogar die gewaltige Kcicgsrästuug Frankreichs hat etwas im letzten Sinne Unwirkliches, weil die Grundlagen der