Volltext Seite (XML)
Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz, des Kommunalverbandes und Finanzamts Kamenz, der Ministerien und der Gemeindeämter des Bezirks. Hornblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. G., Vollung, Großröhrsdorf, Breinig, Hauswalde, Ohorn, Obcrsteina, Mederstetna Weißbach, Ober- unu Mederltchtenau, Frisdersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein - Dittmannsdorf. Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr S65. Draü und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Schriftleiter: I. W. Mohr i« Pul-nitz. Nummer 20. Dienstag, dem 15. Februar 1921. 73. Jahrgang Amtlicher Teil. ahlvorschläge für die Wahl von Stadtverordneten der Stadt Pulsnitz. i Es wird hiermit bekannt gegeben, daß bei dem unterzeichneten Wahlkommissar 8 WahlvorschlLge eingcgangen und vom Wahlausschüsse wie folgt zugelassen worden find: Wahlvorschlag v. Scheibner. 1. von Scheibner, Walter, Amtsgerichtsrat 216 c, 2 Bachstein, Hermann, Weber 213 8, 3 Lindner, Paul, Reisender 233 K 2, 4 Lindner. Mox, Babndossoorstcher 273 0, 5 Strugalla, Bruno, Arbeiter 82, K. Buchelt, Oswald, Buchhalter 2S3, 7. Deubner, Max, Gesüngnisinkpektor 216 8, » Möschke, Paul, Tünler 212 c, S. Fiebig, Rudolf, Kaufmann 167 O, 10. Dutschmann, Arthur, Stadtkosfterer 252 8 2. 11. Paufler, Gustav, Drucker 233«, 12. Weißbach, Albert, Kassierer 293, 13. Senf, Bernhard, Postbetrlebsajststent 273 8, 14. Führl-ch, Max, Arbsfter 327. 15. Götze, Walter, Fabrikdirektor 4. Wahlvorschlag Köhler. 1. Köhler, Ernst Richard, Pfcfferkilchlerobermstr., Kamenzer Str. 199, 2. Nier, Alfred Walter Schuldirektor, Bischofswerdaer Ttr. 213 K2, S. Heine, Johannes Viktor, Kaufmann, Langestratze 22, 4. Schneider, Hermann Eduard, Schneidecobermftr., Bismarckplatz 290, ». Kahle, Alfred Eduard Gustav, Photograph. Kamenzer Str. 215 6. Pampel, Alfred Eugen, Mb ikbesttzer, Königsbrücker Str 2521, 7. Zimmermann, Friedrich Karl, Malermstr., Kamenzer Str. 215, S. Hartmann, Emil Oswin, Geschäftsführer, Kapellgarlenstraße 233 k, S. Meyer, Alwin Robert, Privatus, Lungestraße 17, 12. Köhler, Friedrich Oswald, Pst fferküchlereches. Kamenzer Sir. 257c, 11. Kirsten, Oskar Arthur, Konditormeister, Kamenzer Str. 207, 12 Ritscher, August Paul, Kaufmann, Langestratze 308, 13. Opitz, Fürchtegott Ferdinand, Schmiedemeister, Fabrikstratze 156, 14 Lachmann, Ernst August, Fabrikbesitzer, Königsbrücker Str. 252 k>, 15. Röschke, Franz Alwin, Fabrikbesitzer, Albertstratze 276. Wahlvorschlag Klatsche. 1. Ernst Klatsche, Lagerhalter, Meißnergüßchen 349, 2. Erhard Maukisch, Maschinist, Feldstraße 272, 3. Edwin Kühne, Tischler, Kapellgartenstraße 233 V, 4. Alwin Brussig, Postschaffner, Hempelstratze 94, 5- Franz Schäfer, Weber, Rietfchelstratze 273 c, 6. Hugo Keller, Töpfer, Ohorner Str. 190, 7. Otto Reinhard, Geschäftsführer, Langestratze 326, 8 Paul Eichenberg, Tischler, Ohorner Str. 175 S, 8. Oskar Grundmann, Buchdrucker, Kamenzer Str. 252 V, 10. Richard Nitzsche, Stationsschaffner, Albertstratze 280», 11. Hermann Mägel, Weber, Ohorner Str. 173 V, 12. Emil Kohlsche, Kraftwagenführer, Ohorner Str. 18S, 18. Bruno Pohle, Lagerhalter, Dreherstratze 213 v, 14. Bernhard Knoll, Monteur, Kamenzer Str. 259, 15. Paul Mägel, Eisendreher, Siedelung. li. Weiter ist die Verbindung der Wahlvorschläge Scheibner und Köhler form- und fristgemäß beantragt und zugelassen worden. m. Die abgegebenen Stimmzettel gelten für einen vollständigen Wahlvorschlag. Die Namen auk den einzelnen Stimmzetteln dürfen nur einem dieser Wahlvorschläge entnommen sein. Das Entnehmen von Namen aus verschiedenen Wahlvorschlägen hat die Ungültigkeit des Stimmzettels zur Fulge- Dir Hlnzunahme von Personen, die aus keinem Wahlvor-- schlag stehen, ist unschädlich, aber unwirksam Sind aus einem Stimmzettel ausschließlich solche Personen benannt, die auf keinem Wahlvorschlag stehen, so ist dieser Zettel ungültig. Es genügt, daß auch nur ein Name aus einem Wahlooischlage genannt wird, dieser Name mutz aber so genau sein, patz die Zurechnung des Stimmzettels zu einem bestimmten Wahl- vorschloa möglich ist. Der Stimmzettel darf keine Kennzeichen, keine Verwahrung und keinen Vorbehalt gegenüber sämtlichen Gewählten enthalten. Pulsnitz, am 14. Februar 1921 Der Wahlausschuß. Bürgermeister Kannegießer, Vorsitzender. Aus Blatt 242 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Böhmisch Brauhans, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Großröhrsdorf belr., ist heute eingetragen worden: Albin Nestler ist als Geschäftsführer ausgeschieden. Der Brauer Albin Max Nestler in Großöhrsdorf ist Geschäftsführer. Amtsgericht Pulsnitz, am 8. Februar 1921. Das Wichtigste. Auf di:r Londoner Konferenz sollen, Reuter zufolge, von Deutsch land konkrete Vorschläge gefordert werden. Das Vorhandensein eines Kvhlenmangels in Deutschland bestritt der Berliner Botschafter Frankreichs, Laurent, einem französischen Journalisten gegenüber. Die Abrustungs.Enti'chließnng der japanischen Oppositionsparteien ist vom Parlament mit großer Mehrheit znrückgcwiescn worden. Der Reichsanßenminister Dr. Simons hat sich in seiner großen Stuttgarter Rede, anssührlich mit Noyd George, Graf Sforza und dein Pariser Dikiat auseinandergcsetzt. Im Anschluß an Dr. Simons Rede bezeugte der württembergische Staatspräsident Tr. Hieber die unwandelbare Reichstreue Würt tembergs. In einer Entschließung des Nationalrates der französischen soziali stischen Partei wird die Wiederherstellnngsflicht Deutschlands anerkannt. Der oberschlcsische Abstimmungstermin ist nnn endgültig auf den 20. März, für Emigranten aus den 3. April festgesetzt worden. Die neue Ortsklasseneinteitung ist nahezu feriiggestellt und wird beschleunigt an Neichsrat und Reichstag überwiesen werden. Hoover bezeichnet zur Rettung Deutschösterreichs als das Nötigste, daß auf jeden Kricgsentschadignngsansprnch verzichtet werde. In England sind wichtige Minislcrposten neubesctzt worden. Zwischen der Grvßdcutschen Freiheiispariei und der Denischen Bolkspartei haben in der letzten Zeit Verhandlungen stattge funden mit dem Ergebnis, daß die Großdentsche Freiheitspartei ihre Organisation auflöft und ihren Mitgliedern den Anschluß an die Deutsche Bolkspartei empfiehlt. Die Deutschnationale Bolkspartei erklärt in einer parteivffiziösen Veröffentlichung, daß sie der kürzlich erfolgten Gründung einer preußischen Königspartei völlig fernsteht. Ein internationaler Kongreß der' christlichen Teziilarbeiterverbände wird Anfang März in Düsseldorf stattfinden. Es ist der erste Kongreß dieser Arr, der nach dem Kriege in Deutschland abgc- halten wird. Er wird sich mit der Frage der Arbeitszeit und der Lohnfrage beschäftigen. Die Saarberglente fordern Abtransport der Saarkohlc nach Frank reich und Verbleib der Kuhrkohlen in Deutschland. Die Zahl der Deutsche», die Elsaß-Lothringen meist unfreiwillig verlassen haben, beträgt jetzt rund 110 OlX). Als erstes Schiff der wiedererstehenden Kriegsmarine ist „Hannover" am 10. Februar unter dem Kommando des Kapitäns zur See, Edmund Schulz, mit Flaggenparade in Wilhelmshaven in Dienst gestellt. „Hannover" ist der Äarincstation der Ostsee zugeteilt. Mit dem Gedanken der Abrüstung hat Harding seine volle Sym pathie ausgesprochen und erklärt, er wolle alles tnn, um die Mitarbeit der Vereinigten Staaten für die Weltabrüstung zustande zu bringen. Der Fehlbetrag der französischen Eisenbahnen beläuft sich auf ins gesamt 3300 Millionen Franken, woran der Achtstnndentag nnd die Teuerung des Materials schuld sein sollen. Im Jahre'1921 wird der Fehlbetrag auf täglich 8 Millionen Franken beziffert. Oertliche »ud sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. eethovenfeier.) Für die Teil nehmer an der Berthovenfeier morgen Mittwoch im „Wolf"-Saal wird es eine sehr erfreuliche Ueber- raschung geben Während sonst die Gäste dem Ge burtstags linde Geschenke bringen, wird hier der Ge burtstag Feiernde, obwohl er längst nicht mehr unter den Lebenden weilt, einige Kleinodien aus seiner reichen Schatzkammerschenken, die uns in der Klein stadt und auch in den meisten Mittelstädten bisher verschlossen waren, weil wtr keine Trio- und Quartett vereinigung hatten, die sich an Beethovens und der anderen großen Meister wunderschöne, aber schwierige Kammermusik wagen konnten, weil dazu sehr gute Spieler gehören. Den Bemühungen unssrs Herrn Oberlehrer Kantor Bartusch ist es endlich gelungen, den Wünschen vieler ernsten Musikfreunde seit Jahr zehnten auch hier in Erfüllung zu bringen und die besten Instrumentalisten unsrer Stadt und der Nach- barorte Kamenz und Großröhrsdorf zufammenzuführen zum gemeinsamen Musizieren. Schon die erste Uebung vor einigen Tagen hat ein überraschend gutes Zusammenspiel gezeigt, so daß es außer den 15 Beethovenliedern, zu denen sich 7 Damen und 2 Herren unsrer Stadt freundlichst bereit erklärt ha- den, gewiß viele erfreuen wird. Hoffentlich wird so« « mit die Geburtstagsfeier zum Gedächtnis Beethoven» zugleich der Geburtstag einer bleibenden Quartett- Vereinigung, dis uns auch später noch oft die herr lichen Werke unsrer größten Tonmeister gerade für diese Mufikgattung zu Gehör bringt und damit eine bisher von vielen bedauerte Lücke unser« heimischen Musiklebens und der heimatlichen Kunstpflege aus- füllt. Das wäre der schönste bleibende Erfolg unsrer heimischen, volkstümlichen Beethovenfeier. — (Die Einfuhr von Schlachtviehs Fleisch und Fetten freigegeben!) Durch eine Bekanntmachung des Reichsministers für Er- nährung und Landwirtschaft wird mit Wirkung vom 15 Februar 1921 ab die Einfuhr von lebendem Schlachtvieh Lämmern, Schafen, Ziegen, Schweinen, frischem Fleisch,Schweineschinken, Schaffleisch, Schweine, speck, frisch oder einfach zubereitet, Talg von Rindern und Schafen freigegeben. Von diesem Zeitpunkt ad bedarf es also einer Einfuhrbewilligung für diese Waren nicht mehr. Jedoch sind die bestehenden sanitäts- oder seuchenpolizeilichen Vorschriften auch in Zukunft zu beachten. Mit Rücksicht auf diese Regelung erübrigt sich auch die Beibehaltung der Bundesratsoerordnung über die Einfuhr von Vieh, Fleisch, sowie Fleischwaren vom 18. März 1916 und der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen, die ebenfalls außer Kraft gesetzt werden. — (Wetterbericht vom 14. Februar.) Eine im Norden vorübergezogene, südostwärts fort schreitende und im Osten abziehende Depression ver- anlaßi in Verbindung mit dem nach dem Südwesten sich verlagernden Hochdruck in Deutschland starke bis stürmische Winde aus bis mit veränderlichem Wetter und Niederschlägen in Schauern. Da eine weitere Störung von kE im Anzuge ist, so steht