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ulMitzerMckendlan des Kommunalverbandes und Finanzamts Kamenz, der Ministerien und der Gemeindeämter des Bezirks. Hauptblait und ölteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgcrichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. I., Ballung, GrohrShrsdvrf, Bretnig, HauSwalde, Ohvrn, Obersteina, Niederstein» Weißbach, Ober- und Nirderlichtenau, Friedersdprf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein - Dittmannsdorf. Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr 265. Druck und Verlag von E. L. Försters Erden (Inh. I. W. Mahr). Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. Nummer 18. Dsnnerssag, VeN Iß Februar 1Z2L. 73. Jahrgang IM«MWWW»LV Amtlicher Teil. Ausdrusch und Ablieferung von Geireide. Nach der Verordnung der Mrtschastsministeriums vom 3. Februar 1S21 — Sachs. Etaatrzeitung Nr. 28 — auf die hiermit hingcwitsen wird, haben die Besitzer von Brotgetreide und Gerste dieses spätestens bis zum 28. Februar 1S21 auszudreschen und abzuliefern, soweit es nicht nach den bestehenden Vorschriften zur Ernährung der Selbstversorger, zur Fütterung des im Betriebe gehaltenen Viehs oder zur Bestellung der zum Betriebe gehörigen Grundstücke zurückbehalten werden darf. Kamenz, am 8. Februar. 1921. Die Amtshauptmannschast. A« 15. d. SR. werden folgende Steuer« und Abgaben fällig: Aeichseinkommensteuer, 4. Rate, Staatsgrundsteuern auf 2. Termin nach 15 Pfg. sür die Steuereinheit, Gemeindegrundfteuer aus 2. Termin nach SO Pfg. für die Steuereinheit, Wafserzins auf das »ergangene Vierteljahr. Das Mahnverfahren setzt am 8. März ein. Pulsnitz, am 10. Februar 1921. Der Rat der Stadt. Butter-VerteiLvng. Auf Abschnitt 2 der Landessettkarte dürfen ei« Sechzehntel Pfund Butter zum Preise von 80 Pfennigen verteilt werden. Kamenz, am 8. Februar 1921. Die Amtshaaptmannschaft für den Kommuualverband. Auf Blatt 367 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Deutsche Glasindustrie Anton Paufler in Großröhrsdorf betreffend, ist heute eingetragen worden: Die Firma lautet künftig: Deutsche Glasindustrie Georg Zange in Großröhrsdorf. Der Kaufmann Friedrich Anton Paufler ist ausgeschieden. Inhaber ist der Kaufmann Fritz Georg Zange in Radeberg. Angegebener Geschäftszweig ist die Herstellung von Glaslampen, Bemalun- »on Glaswaren und der Glasoertrieb. Amtsgericht Pulsnitz, am 31. Januar 1921. Fett-Verkauf findet Sonnabend, de« 12. Februar 1821, von >—1 Uhr im städtischen Freibankgebtude statt. Der Preis betrügt sür I« nordamerikanisches Schmalz L Pfund 14 Mark , brastlianisches , L , 11 Mark Pulsnitz, am 10. Februar 1921. Der Rat der Stadt. Das Wichtigste. Zahlreiche ausländische Kaufleute haben ihre nach Deutschland gegebenen Bestellungen wegen der im Pariser Diktat vor gesehenen Aussuhrabgabe zurückgezogen. Eine schriftliche Einladung zur Londoner Konferenz ist der deut schen Regierung durch den englischen Botschafter zugestellt worden. Wahrscheinlich werden die Reichsminister Dr. Simons und Dr. Wirth Deutschland auf der Londoner Konferenz vertre ten. Ihnen werden finanzpolitische und volkswirtschaftliche Sachverständige zur Seite stehen. An der SachverständigeN'Bcjprechung im Auswärtigen Amt über die deutschen Gegenvorschläge nahmen führende Per sönlichkeiten des deutschen Wirtschaftslebens teil, auch Ar beiteroertreter. Lloyd George deutete in einer Wahlrede seine Geneigtheit an, zurückzutreten, wenn „die Gefahr überwunden sei." Briand li-ß es in der Kammer aus die Stellung der Vertrauens frage ankommen. Eine Abordnung des Danziger Senats begibt sich nach War schau zu Verhandlungen über das mit Polen zu schließende Abkommen. Die Kontrolle der Industrien durch die Arbeiter soll in Italien gesetzlich geregelt werden. In Moskau starb General Kuropatkin, der russische Oberkom mandierende im Kriege mit Japan. Die sranzösischen Kohlenarbeiter suchen Verhandlungen mit den Deutschen zu dem Zwecke, alle Tarife und Lohnverträge zu Kündigen. Marschall Pilsudski hat Barthou den höchsten Orden, den Po len zu vergeben hat, den Weißen Adler-Orden, überreicht. Abg. Stresemann hat gestern in einer Versammlung in Altona erklärt, die deutschnationale Volkspartei habe ihm jetzt die Mitteilung zugehcn lassen, daß sie kein Bedenken habe, auch mit der Sozialdemokratie eine Regierung zu bilden. Nach den am Montag früh vorliegenden Nachrichten aus dem Reiche sind am Sonntag im Reichsgebiet in insgesamt 1120 Protestoersammlungen Kundgebungen gegen die Pariser Be schlüsse gefaßt worden. Deutliche «nd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Die Sammlung für Ober- schlesien) hat im hiesigen Orte Mk. 1767,36 ergeben. Pulsnitz. (Einbrüche) In der Nacht vom 9. zum 10 d. M. sind in unserer Stadt abermals 7 Einbrüche erfolgt. Der Einbrecher dringt mittels Hauptscklüssels und Dietrichs in die Häuser. — Die Hausbesitzer sollten ihre Haustüren nicht nur zuschlie ßen, sondern auch zuriegeln, oder Sicherheitsketten aniegsn lassen. Der Einbrecher wurde von einer Nachtpatrouille der Polizei überrascht, ergriff die Flucht, ließ dabei ein Fahrrad und Kleidungsstücke im Stich, die aufgehoben wurden, aber entkam leider in der Finsternis. — Zur Rotlage der Altpensionäre.) Der Haushaltausschutz ä des sächsischen Landtages beschäftigte sich am Dienstag mit mehreren Eingaben von sogenannten Altpensionären, in denen dringend um Gleichstellung hinsichtlich der Bezüge mit den nach dem 1. April 1920 pensionierten Beamten gebeten wird. Die Regierungsvertreter erklärten, dah dem Landtag bei seinem Zusammentritt am 22. Februar ein Gesetz vorgelegt wird, das den Wünschen der Altpens onäre wohl entsprechen wird. — (Die Milch- und Butterabliefer- ungspflicht bleibt.) Dis in letzter Zeit häufig austretenden Gerüchte von einer bevorstehenden Auf hebung oder Lockerung der Zwangswirtschaft für Milch und Butter sind falsch. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat im Reichstag wie im Reichswirtschastsrat unter Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der Abgeordeten unzweideu tig uns bestimmt erklärt, daß dis Milch noch lange durch die öffentliche Hand verteilt werden müsse und daß an einen Abbau der Milchzwangswirtschaft jeden falls nicht vor Ende 1921 zu denken sei. Ebenso steht es mit der Zwangswirtschaft für Butter. Um den stark unterernährten Kindern, vor allem den Säuglingen und Kranken, ihre äußerst bescheidene Ration unter allen Uniständen zu sichern, mutz die öffentliche Bewirtschaftung der Milch wie der Butter beibehalten werden. Die Kommunaloerbände werden auch weiterhin auf das schärfste die Ablieferung des auferlegten Solls überwachen. — (Vienenz ucker) Im Wirtschaftsjahre 1920/21 werden zur Vienenfütterung 15 Pfund Zucker je Bienenvolk zum Jnlandszuckerpreise zur Verfügung gestellt. Die Verausgabung des Zuckers erfolgt in zwei Raten, je zur Verwendung als Frühjahrs- und Wintersüttsrung. Die erste Nate, die vom Reichs noch nach dem Stande derVölkerzahlvon 19 19 zugewiesen worden ist, gelangt in Kürze zur Verteilung. Es erhält jedes angemeldete Volk ca. 5 Pfund Frühjahrszucksr. Der zweiten Rate wird dis noch festzustellenden neue Zahl der Bienen völker von 1921 zu Grunde gelegt werden. Dis Zuckerbestellungen werden ebenso wie die Zucksrver- teilungen auch in diesem Jahre wieder durch die Btenenzüchtervereine und dem Vienenwirtschaftlichen Haupiverein in Rauschwitz bei Etstra vermittelt wer den, und zwar nicht nur für die Mitglieder der Bie nenzüchtervereine, sondern auch für diejenigen Imker, die keinem Vereine angshören. Sie haben sich wie im Vorjahre wegen Bestellung und Empfangnahme des Zuckers an den für ihren Ort zuständigen Bie- nenzüchteroerein zu wenden. Doppelbestellun gen vonBienenzuckersbet mehreren V er- einen) werden mit vollständiger Zucker entziehung bestraft. — (Eine neue sächsische Staatsan leihe) wird, wie die „Dresdn. N. N" erfahren, angekündigt, deren Ertrag in der Hauptsache den staatlichen Elektrizitätsunternehmen zugute kommen soll. Auch wiU sich das Finanzministerium ermäch tigen lassen, bis zu 500 Millionen Mark unverzinr- licher Schatzanwrisungen auszugeben. — (Wetterlage vom S. Februar abends): Das Hochdruckgebiet liegt im Osten heute etwas südlicher und reicht nicht so weit nordwärts, ein neues „Hoch- befindet sich über Großbritanien. Ein Minimum zieht dagegen nordöstlich von Island in östlicher Richtung vorüber und wird einen Ein fluß von Bedeutung sür unsere Gegend nicht erlange«. Immer hin wird aber zeitweise stärkere Bewölkung vorhanden sein. Bis etwas westlich der Elbe herrscht Frostwetter (4 bis 8 Grad) während weiter westlich der Elbe die Temperatur ein wenig über Null liegt. Obersteina. (Zu Gunsten des Krieger denkmalfonds) plan? der Dram. Verein „Silber- stern" im Grafischen Gasthof für Sonntag den 20. Februar die Aufführung der beiden 3 Akter „Der Fremdenlegionär", ein Schauspiel von Fester Ren ker und „Leichtsinn und Ehre", ein Fsmiliendrama von Dr. Otto Weddigen. — Ersteres als eine zu Herzen gehende Warnung an Deutschlands Söhne vor dem verderbenbringenden Eintritt in die Fremden legion, verspricht ebenso wie letzteres, zu dem man uns u. a. schreibt: Dieses Drama ist ein flammender Protest gegen die unsittliche Ausbeutung des niederen Standes durch feilen Mammon und zeugt von repu blikanischer Reinheit Heinrichs, wie sie der alte Römer Virginias besaß. Ein hochaktuelles, ein sozial-ethisches Meisterstück unserer Zeit des allbekannten Dichters Dr. Weddigen, der Aufführung ein so recht zeitge mäßes warnendes, Herz und Gemüt ergreifendes Gepräge zu geben. Wünschen wir der Vereinigung zu dieser Veranstaltung im Interesse des guten Zwecks und nicht zuletzt der Aufführung der beiden Gegen- wartsschlager wegen einen recht vollbesetzten Saal und gutes Gelingen. (Siehe Donnerstag-Nummer nächster Woche. Großröhrsdorf. (Der Kreisverein für Innere Mission) halt am Sonntag, den 13. Fe- bruar, in unserer Kirche sein Jahresfest ab. Vor mittag 9 Uhr findet Fsstkindergottesdienst mit Bor trägen aus dem Gebiet der Innern Mission durch Herrn Pfarrer Lange in Bischofswerda, Vorsitzender des Kreisoereins, abends 5 Uhr Festgottesdienst mit Predigt des Herrn Superintendent Dr. Heber in Radeberg statt.