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S-, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober« und Niederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein»DittmannSdorf GelchLftSstelle: PulSnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von S. L. Förster« Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Nummer 142 Freitag, den 21. Juni 1SSS 81. Jahrgang Amtlicher Teil. Die Gemeinden Lichtenberg, Großnaundorf, Höckendorf, Kleindittmannsdorf und Mittelbach haben sich unter dem Namen »Berbandssparkaste zu Lichtenberg und Umgebung« zu einem Zweckoerbande im Sinne von HZ 160 flg. der Gemeindeordnung zu- somwengeichlossen. Die von dem Verbände beschlossene Satzung hat das Ministerium des Innern genehmigt; sie kann jederzeit bet der Amtshauptmannschast oder bei den betreffenden Gemeinde behörden etngrsehen werden. Die Satzung gilt hiermit al» veröffentlicht und tritt mit dieser Bekanntmachung in Kraft. Gleichzeitig tritt die bisherige »Satzung für die Gemeindeoerbands - Sparkasse zu Lichtenberg' vom 5 Januar 1812 außer Kraft. Amtshauptmannschast Kamenz, am 14 Juni 192g In das Dereinsregifter ist am 19. Juni 1929 unter Nummer 29 der Motorrad«Tlub Weftlaufitz 1928, eingetragener Verein mft dem Sitze in Großröhrsdorf eingetragen worden. Amtsgericht Pulsnitz, am 20 Juni 1929. WW M»»« M« WW MWW „MW" MW wt Ski UlkS? Die Pariser Unterredung über den Doung-Plau Getreidehandelsmonopol gefallen? Paris. Die Lektüre der Pariser Presse bestätigt den Eindruck, daß die Unterredung zwischen Or. Stresemann und Briand, an der für die Dauer von 25 Minuten auch Poin- care teilnahm, nicht sehr ergiebig gewesen ist. Man hat nur über Fragen der Prozedur gesprochen, d. h. sich darüber unterhalten, wie die große politische Konferenz, auf der die Staatsmänner Deutschlands, Frankreichs, Englands, Belgiens und Italiens zwecks Festsetzung des Zeitpunktes für das Inkrafttreten des Poung-Plans zusammenkommen sollen, aus schnellstem Wege praktisch bewerkstelligt und parlamentarisch Henderson über Krieg und Frieden kralischr Fraktion gegen eine solche Vorlage stimmen. Daß sie daraus die Konseguenzen ziehen würde, aus der Regierung aus« zuschriden, sei allerdings nicht zu erwarten. Schon deshalb nicht, weil sie sich einen Einfluß auf die Durchführung und Kon» Seitliche und sächsische Angelegenheiten P»1s«itz M. S., 21. Juni. (Zusammenstoß zwischen Motorrad und Fahrrad.) Gestern Abend in der siebenten Stunde hat sich auf der Dresdener Straße in Pulsnitz M. S-, dort, wo die Mittelbacher Straße in die Dresdener Straße einmündet, ein Unfall ereignet, wobei 2 Personen erheblich verletzt worden sind. Eine in Pulsnitz wohnende Radfahrerin, die auf ihrem Fahrrade von der Mittelbacher Straße herkommend, in weitem Bogen in die Dresdener Straße rechts einbiegen wollte, stieß mit einem in Kamenz wohnenden Motorradfahrer, der von Pulsnitz in Richtung Radeberg fuhr, zusammen. Dabei stürzten beide um und wurden auf das Straßenpflaster geschleudert. Die auf dem Soziussitz sitzende Ehefrau des Motorradfahrers wurde dabei ebenfalls aus die Straße geschleudert. Während die Radfahrerin und die Ehefrau des Motorradfahrers Berletzungen davon trugen, blieb der Motorradfahrer unverletzt. Die Sanitäter Kretschel, Schreier und Schäfer waren sofort zur Stelle und leisteten die erste Hilfe. Durch den sofort herbeigerufenen Arzt Dr. Viertel wurde bei beiden Verletzten Gehirnerschütterung, Verletzungen an Nase und Kopf sestgestellt. Nach Anlegen von Verbänden wurden die Verletzten mittels Personen- bzw. Krankenkrastwagens aus Kamenz in ihre Wohnungen gebracht. Die Erörterungen über die Schuldfrage sind noch nicht abge schlossen, da die Verletzten zur Zeit noch nicht vernehmungs fähig sind. — (Baudarlehen zur Errichtung von Land arbeiterwohnungen.) Wie uns aus Dresden ge meldet wird, hat das Arbcitsministerium die Verordnung über Baudarlehen aus Reichs- und Landesmitteln zur Er richtung von Landarbeiterwohnungen in verschiedenen Punk ten abgeändert. So werden den Landarbeitern die Forst- acbeiter, die ländlichen Zeitarbeiter und die ländlichen Hand arbeiter gleichgestellt. Von der Förderung ausgeschlossen sind Bauvorhaben solcher ländlicher Arbeitnehmer, denen eine Anwartschaft auf ländlichen Besitz oder auf Vermögen an derer Art zusteht, das geeignet ist, ihnen, eine selbständige Existenz zu bieten. Gefördert werden kann nur der Bau von solchen Wohnungen, deren Wohnfläche 70 Quadratmeter nicht überschreitet. Ausnahmen können höchstens bei kinder reichen Familien oder bei Um- und Einbauten gemacht werden. — (Veranstaltungender sächsischen Land- Wirtschaft.) Der Kreisverein ländlicher Reit- und Fahr vereine für die sächsische Oberlausitz veranstaltet am 13. und 14. Juli in Zittau fein 3. großes Verbandsturnier. Aus schreibungen sind in der Geschäftsstelle Zittau erhältlich. (Hotel „Weißes Roß", Oststraße 2). — Der Verbandstag des Landesziegenzuchtverbandes Sachsen, der am 14. Juli iu Auerbach i. Erzgeb. stattfindet, bringt u. a. einen Vortrag von Landwirtschaftsrat Büchner (Bautzen) über: „Die Ober lausitzer weiße Edelziege". Mit der Tagung ist eine Lau« des-Ziegenschau verknüpft. — (Rostbefall des Getreides.) Die Presse stelle der Landwirtschaftskammer weist darauf hin, daß man den Rostbefall des Getreides daran erkennt, daß die Blätter, Mattscheiben und Halme mißfarbige Flecken bekommen, auf denen gelbliche und schwärzliche Pusteln erscheinen, die ein feines Pulver enthalten. Diese Pusteln werden von bestimm ten Pilzen (Rostpilzen) hervorgerufen. Direkte Bekämpfungs mittel sowohl gegen den Gelbrost (besonders an Weizen zu finden), als auch gegen den im Juli erscheinenden Schwarz rost gibt es nicht. Man kann dem Rostbefall lediglich bis zu einem gewissen Grade Vorbeugen durch Einschränkung der Stickstoffdüngung und erhöhte Gaben von Phosphorsäure und Kalisalzen. vorbereitet werden kann. Briand und Poincare haben den Reichsaußenminister davon in Kenntnis gesetzt, daß die französische Regierung entschlossen ist, noch vor Beginn der parlamenta rischen Sommerferien sowohl die Schuldenab machungen mit England und Amerika als auch das neue Reparationssystem durch Kammer und Senat ratifizieren zu lassen. Sie haben vr. Stresemann aufgefordert, sich seiner seits für eine rasche Annahme des Young-Plans in Deutschland einzusetzen und zugleich mit Frankreich in diesem Sinne auch auf die Regierungen Englands, Bel giens und Italiens einzuwirken. Die politische Konferenz soll etwa am 15. Juli stattfinden. Deutschland und Frank reich werden für die Wahl eines neutralen Konferenzortes eintreten und den übrigen interessierten Mächten wahr scheinlich Lausanne, Luzern oder Basel Vorschlägen. Allerdings macht man sich darauf gefaßt, daß von eng lischer Seite vielleicht angeregt werden könnte, die Konfe renz nach London einzuberufen, und es scheint, daß Briand und Poincare diesem Wunsche entsprechen würden. Von der Rheinlandräumung wird in der französischen Presse nur in recht dürftiger Form gesprochen. Poincare soll mit allen Mitteln zu verhindern suchen, daß auf der kommenden Konferenz bereits die Räumungsdaten festgelegt werden. Recht interessant ist in diesem Zusammenhang die Bemerkung, daß gegen Ende des Jahres eine neue euro-' päische Konferenz stattfinden solle, auf der die Sicher heitsprobleme zusammen mit den wirtschaftlichen Fragen zu behandeln wären. Außenminister Or. Stresemann, der Paris erst am Mittwoch abend spät verlassen hat, traf am Donnerstag nachmittag wieder in Berlin ein. Das Reichskabinett wird sofort über die Madrider Besprechungen und über die Ver handlungen, die der Außenminister in Paris mit Poincare und Briand hatte, unterrichtet werden. Getreidehandelsmonopol gefallen? Wie die »D A Z' zu berichten weiß, nahm an der Satzung des Sachoerstündigenausschuffes über das Agrarprogramm der Relchsernührungsminister Dietrich teil. Es werde versucht noch in letzter Stunde die bereits ziemlich weit gediehenen Plane für das Getreidehandelsmonopol wieder zu beseitigen. Es werde versucht, mindestens über die Zollsrage noch soweit eine Ver ständigung herbeizusühren, daß wenigstens dieser Teil des Agrar programms noch vor der Sommerpause verabschiedet werden Könne. Tatsächlich könne das Getreidehandelsmonopol bereits als gefallen gelten, auch in den Fraktionen begegne es zuneh menden Widerständen. Der .Vorwärts" setzt sich mit den Angriffen der demokratischen Presse gegen das Getreidehandel». Monopol und damit gegen die Sozialdemokratie auseinander und sagt, der Monopolplan bedeute einen Versuch, deutschen Erzeugern und Verbrauchern einen Ausgleich herbeizusühren. Zollerhöhungen aber seien ein einfacher Raubzug gegen die Ver braucher in besten Gewinn sich die Getreidrproduzierenden Land wirte mit dem Zwischenhandel teilten. Der „Börsenkurier" schreibt, die Regierung-Koalition werde vor eine neue Belastung« probe gestellt. Geschloffen würde sie für eine Monopollösung keineswegs «intreten. Unter allen Umständen würde die demo ¬ trolle eines Monpols sichern müßte- Der demokratische Reichs ernährungsminister könne und wird sedensalls nicht einen Ge setzentwurf für ein verschleiertes Getreidemonopol eindringen. Henderson über Krieg und Frieden Pari», 20. Juni. Der „Soir" veröffentlicht eine Unterredung seines Sonderberichterstatters mit dem jetzigen englischen Außenminister Henderson über die Organisation des Friedens. „Ich bin der Anficht," erklärte Henderson, „daß die Stunde geschlagen hat, um zu Taten überzugehen. Es genügt nicht mehr einen abstrakten Friedenswillen zu bekennen. Man muß den Frieden auch organisieren. Man kann und man muß abrüsten. Der Völkerbund hat eine technische Arbeit von größter Bedeutung geleistet, deren Verdienst dem vorbereitenden Ab rüstungsausschuß zusällt. Aber genug der unfruchtbaren Entschließungen. Man muß so früh wie möglich die Abrüstungskonferenz einberusen." Zu den deutsch-französischen Beziehungen erklärte Henderson: „Seit langen Jahren haben wir Engländer nach besten Kräften daran gear beitet, die Kriegserregung zwischen diesen beiden großen Ländern zu verjagen. Große Ergebnisse wurden schon erreicht. Ich bin der An« sicht, daß die logische Folge von Locarno die Räumung des Rhein landes ist. Es ist noch einer der großen Widersprüche unserer von der Sorge um den Frieden beherrschten Zeit, daß fremde Heere innerhalb der Grenzen Deutschlands lagern. Die Frage des Friedens oder deS Krieges ist heute die Lebensfrage aller Probleme geworden, die in der Welt aufgerollt sind. Ich glaube auch, daß wir die Mittel haben, da» Kriegsungeheuer niederzuwerfen." Die 50-Millionen-Dollar-AuSlandSanleihe perfekt. Der Abschluß der SO-Millionen-Dollar-Anleihe für das Reich wird von interessierter Bankseite bestätigt. Der Ver tragspartner der drei deutschen Banken ist — das Reich tritt als Anleihenehmer direkt nicht auf — eines der größten amerikanischen Bankhäuser. Die Laufzeit des Kredites, die ursprünglich sechs Monate betragen sollte, dürfte etwas darüber hinausgehen mit Rücksicht darauf, daß sonst der Rückzahlungstermin mit dem Iahresultimo zusammen- gefallen wäre, wodurch sich für den Geldmarkt eine erheb liche Belastung ergeben hätte. Der amerikanische Kongreß stimmte der Stundung der am 1. August fälligen französischen Schuldzahlung von 400 Millionen Dollar bis zum 1. Mai 1930 zu. Frankreich und die deutsche Saar. Saarbrücken. Der in letzter Zeit sehr aktiven Tätigkeit der „Association francaise de la Sarre" müßte von deut scher Seite eine größere Aufmerksamkeit als bisher geschenkt werden, deren Ziel es ist, „den provisorischen bis zum Jahre 1935 vorgesehenen Zustand in einen dauernden umzuwandeln". In der saarländischen Presse werden die Machenschaften dieser Beutegierigen sehr ernst genom men. In einer Sitzung dieser Bereinigung, an der, wie aus Paris gemeldet wird, drei Deputierte, vier Senatoren, fran zösische Großindustrielle und andere prominente Persönlich keiten teilnahmen, gelangte ein Beschluß zur Annahme, in der der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß sich die fran zösische Regierung zu einer Preisgabe der französisch-saar ländischen Interessen nicht hergeben werde. Der Völker bund sei die einzige geeignete Instanz, das Saargebiet zu verwalten. Ein Senator teilte mit: „Ich habe damals, als ich hörte, daß die Sachverständi gen das Saarproblem behandeln sollen, Herrn Poincare so fort Material über die Saarfrage zugestellt. Der Minister präsident las die Dokumente und ordnete an, daß die fran zösischen Sachverständigen die Aussprache über das Saar- gebiet ablehnen sollen."