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pulsmherFayeblait 8«»>p«cher 18. Tel..Adr.: T«gebl»tt PulSnitz »I» Vank-Konten: Pulsnitzer Bank, PulSnitz und Postscheck-Konto Dresden 2138. Biro-Konto 14K V »4F IILIHtzUKA Commerz, und Privat-Bank, Zweigstelle PulSnitz' Anzeigen-Grundzahlen in SV: Die 41 mm breite Zeile (Mosse'S Zeilenmesser 14) der Amtshauptmannschaft Kamen, 8 SV; amtlich 1 wm 3V SV und 24 SV; Reklame 25 SV. Tabellarischer Satz 50«/, Ausschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzetgengebühren durch Klage oder in SonkurSfSllen Z-langt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. BiS '/-w Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme — — „ —i » t a » t«»«« W « r » tag - - - Im Falle höherer Geaalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betrieb«» der Zei'ang oder der BeförderungSetnrtchtungen, hat der Bezieher keinen Ani, uch »n, Lirjerung oder Nachlieferung der Zeimng oder auf Rück. »Llung der Bezugspreises. - Wöch 'ich 0.65 RM bei fteier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; d- Post monatlich 2.S9 RM frrtbleikcnd Das Pulsnitzer Tageblatt ist das mr Beröffenüichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemetnderäte Grotznaundors und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und Älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgenchtSbezirk»: PulSnitz, Pulsnitz M. E., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, AriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Slein-DittmannSdorf Geschäftsstelle: PulSnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und «erlag von S- L. Förster« Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohrin PulSnitz Nummer 87 Mittwoch, den SO. MSr, 1029 81. Jahrgang Das Wichtigste In der Nähe von Marseille stieß der Schnellzug Marseille-Pari« mit dem Schnellzug au» Avignon zusammen, wobei fünf Personen ver letzt wurden. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist der aus Jckatarinenburg kommende Personenzug auf der Station Kustanai infolge falscher Weichenstel lung entgleist. Neun Fahrgäste wurden lebensgefährlich verletzt. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Nach Meldungen aus Aleppo ist der Führer der syrischen Nationalisten, Henano, von der französischen Polizei verhaftet worden. Auch in verschiedenen anderen Slädten Syriens wurden Verhaftungen vorge» nommcn und Propagandaschristcn der syrischen Nationalisten gegen Frankreich beschlagnahmt. SerWe mi> WWe Angelegenheiten — (Geschäfts st enographen-Prüfung) Die Handelskammer zu Zittau teilt mit, daß das bei ihr bestehende Prüfungsamt für Kurzschrift am Sonntag, 17. März 1929 in den Räumen der Handelsschule zu Bautzen eine Geschäfts stenographenprüfung abgehalten hat. Zu dieser Prüsung haben sich insgesamt 12 Personen gemeldet. Von diesen Prüflingen haben 5 die Prüsung bestanden. Es sind dies in der Abteilung 150 Silben: Gertrud Preibisch, Ilse Walther, Ilse Oldenburg, Dora Axthelm, sämtlich in Bautzen, in der Abteilung 180 Silben: Willy Hanßke, Neugersdorf. 9 Prüflinge verwandten die Reichskurzschrift und 3 Prüf linge das System Gabelsberger. — (Studienreisen für Kaufleute.) Der Kaufmann von heute darf nicht in seinem Schreibtischsessel sitzen bleiben. Er muß Reisen unternehmen, die ihm Land und Leute zeigen. Dasselbe gilt sür die Kaufmannsgehilfen, die auf diese Weise ihren Urlaub praktisch ausnutzen. Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband veranstaltet im Jahre 1929 eine große Anzahl preiswerter Studien- und Erholungsreisen. Von den nach dem Ausland führenden Reisen sind besonders zu erwähnen die Fahrten nach Griechen land, durch die Alpenwelt der Schweiz, nach Dänemark, dem Nordkap, Finnland, nach Belgien, Frankreich, Holland und England, Italien und Dalmatien. Ins Volksdeutsche Aus land führen Reisen nach Oesterreich und Wien, Kärnten, Steiermark und nach Südtirol. Innerhalb Deutschlands sind Reisen vorgesehen nach dem Schwarzwald, an den Rhein, die Wasserkante, ins Ruhrgebiet, durch den Harz, Thüringen, Ostpreußen, Pfalz und Saar und nach dem Riesengebirge- Die Kostenbeiträge sind niedrig gehalten. Das reich bebilderte Reiseheft ist zum Preise von 30 Pfennig bei der Geschäfts stelle des D.H-V. erhältlich. — (BestehteineVerpslichtungdes Arbeit gebers, dem gekündigten Arbeitnehmer ein vorläufiges Zeugnis auszu st eilen?) Zu dieser ^rage wurde bereits über ein Urteil des Landesarbeitsgerichts das die Frage bejaht hat. Nunmehr hat ^andesarbeitsgericht Berlin zu der Frage Stellung ebenfalls das Recht des Arbeitnehmers auf Zwischenzeugnisses anerkannt. In der Be- grundung wird ausgefuhrt, daß sich ein Anspruch des ge kündigten Arbeitnehmers, schon vom Zeitpunkt der Kündigung an ein Zeugnis zu erhalten, aus den gesetzlichen Bestimmungen nicht ergäbe. Auch nach dem hier anzuwendenden 8 113 der Gewerbeordnung bestehe kein Recht des Arbeitnehmers vor seinem Austritt aus der Beschäftigung die Ausstellung eines Zeugnisses zu verlangen, ß 692 des Bürgerlichen Gesetz buches könne ebenfalls keine Grundlage für die Forderung eines Zeugnisses bereits vor dem Abgang bilden und §226 BGB könne deswegen hier nicht in Frage kommen, weil er nur unter den dort gegebenen Voraussetzungen die Ausübung eines Rechts verbietet, von einem Unterlassen aber nicht die Rede ist. Alles dies käme also nicht in Bettacht. Dagegen gehe die Ansicht der Beisitzer der Kammer dahin, daß durch den allgemeinen Brauch, dem Arbeitnehmer bereits nach der Kündigung, also vor dem endgültigen Verlassen der Stellung, ein vorläufiges Zeugnis zu erteilen, eine Rechtsauffassung und Rechtsüberzeugung entstanden sei, daß dem Arbeitnehmer ein Rechtsanspruch auf die Ausstellung dieses Zwischenzeug nisses zustehe. Es handele sich hier um ein Gewohnheits recht des Arbeitnehmers. Die Uebung, so zu verfahren, sei aus der Erwägung und dem Wunsche entstanden, dem Ar beitnehmer die Erlangung einer neuen Stelle nach Möglich- Nk WUMiW Ml Ml WWW Die Aussprache über die deutsche« Jahresleistungen hat begonnen Eine warnende englische Stimme: Die Welt vor der schwersten, je gesehenen Finanzkrise Die Verhandlungen der Pariser Trlbutkonferenz über die Höhe der zukünftigen deutschen Jahresleistungen haben am Montag sozusagen offiziell begonnen, insofern, als der amerikanische Hauptdelegierte Owen Young den Gouver neur der Bank von Frankreich, Moreau, zu einer Aus- spräche empfing, die sich auf die französischen Reparations ansprüche bezog. Der Vorsitzende der Tributkonferenz, Young, wird dann auch in dieser Woche die Führer der übrigen alliierten Delegationen empfangen, um ihre Forderungen kennenzulernen. Die Gesamtrechnung gedenkt Young dem Reichsbankpräsidenten 0r. Schacht nach dessen Rück- kehr von Berlin vorzulegen. Nach der Vollsitzung der Tributkonferenz am Mittwoch will die Konferenz der Sachverständigen nicht vor Montag eine neue Vollsitzung abhalten, weil Or. Schacht zwecks Teil nahme an einer Sitzung des Verwaltungsrates der Reichs bank Paris am Wochenende verlassen muß. Englisch-französische Meinungsverschiedenheiten. Die französischen und englischen Hoffnungen auf das Er gebnis der Pariser Konferenz gehen recht weit auseinander. Frankreich steuert darauf hin, bei der Festsetzung der Nepa rationsendsumme keineswegs davon abzugehen, daß ihm für den Wiederaufbau der durch den Krieg verwüsteten Ge biete ein Vorrecht auf die deutschen Reparationsleistungen eingeräumt wird. Die französischen Forderungen laufen im wesentlichen auf zwei Punkte hinaus: 1. daß eine Milliarde Mark der deutschen Iahreszahlungen für einen Zeitraum von 37 Jahren ausschließlich für die verwüsteten Gebiete Frankreichs, Belgiens und Südslawiens verwendet werden sollen, 2. daß der Teil der deutschen Jahresrate, an den das britische Weltreich keinen Anteil hätte, kein Vorrecht vor dem andern Teil der deutschen Leistung genießen solle. Danach würde der englische Anteil nur auf den für den Schuldendienst an die Vereinigten Staaten bestimmten Teil der Tributzahlungen beschränkt bleiben. England ist über diese Forderungen Frankreichs wenig erbaut. Dor allen Dingen wollen die Engländer nicht einsehen, weshalb sie an der Kommerzialisierung des von Frankreich beanspruchten Dorzugsteils beteiligt sein sollen, ohne selbst davon einen Pfennig zu erhalten. Uebrigens ist Parker Gilbert, der Generalagent der Reparationszahlungen, von Berlin kommend in Paris eingetroffen. Eine warnende englische Stimme Die Welt vor der schwersten, je gesehenen Finanzkrise Loudon, 19. März Sir Georg Paish, einer der angesehensten und ernsthaftesten englischen Wirtschaftstheorc- tiker, der lange vor und namentlich kurz nach Beginn des Weltkrieges der englischen Negierung ausgezeichnete Dienste auf finanzpolitischem Gebiet geleistet hat, machte am Diens tag auf der nationalen Freihandelstagung in Manchester eine aufsehenerregende Feststellung. Er erklärte, die Welt stehe vor der schwersten Finanzkrise, die sie je gesehen habe. Wir brauchten, so führt Paish u. a aus, nüchterne Geschäfts männer, die sich mit der Lage auscinandersetzen könnten und nicht Politiker, die die Welt in die Schwierigkeiten hinein gebracht hätten. Die Lage lasse sich mit den Worten zu sammenfassen: „Iß, trink und sei guten Mutes, denn morgen sind wir tot." Wenn die ehemaligen Feindstaaten nicht kaufen könnten, dann könnten die anderen Nationen auch nichts verkaufen. Er erkläre mir Absicht und mit Nachdruck, daß es eine unsinnige Politik sei, die ehemaligen Feindstaa ten in einem Zustand der Armut zu erhalten, da die Wir kung auf die alliierten Länder selbst katastrophal sein werde. Oer Landesverrat vor dem Strafrechtsausschuß. Der Strafrechtsausschuß -«» Reichstages be- handelte den Abschnitt über den Landesverrat. Der Bericht wurde »on Dr. Bell (Ztr.) erstattet. Er wies auf das starke Interesse -in, i»s gerade dieser Abschnitt in der Oefsentlichkeit gefunden -abe. Er betonte, daß di« Zahl der Landesverratsprozesse in der PaÄirieovil gestiegen fei. Dem Strafgesetzbuch müsse man Mw» nale Zeitverhaltnisse zugrunde legen. Diesem Grundgedanke» rage die neue Vorlage Rechnung. Or. Bell erwähnte dann di« rusländische Gesetzgebung und Rechtsprechung und die Schärfe, mit der der Landesverrat im Auslande r.„ seinen verschiedenen Unterarten und Verzweigungen getroffen werde. Es solle gegenüber der Reichstagsvorlag« im Gegensatz zum Entwurf und zum geltenden Recht für die zukünftige Gesetz gebung darauf verzichtet werden, mit dem Begriff des Landes verrats im Verhältnis des Reiches zu den Ländern oder der Länder untereinander strafrechtlich vorzugehen. —- Die ReichstagSV vrlage bedrohe denjenigen mit Zuchthaus, der Staatsgeheimnisse „an einen anderen" gelangen läßt und da- -urch das Wohl des Reiches oder des Landes gefährdet. Die landesverräterische Fälschung behandele 8 04 Ls ergebe sich ans der besonderen Staatsgefährlichkeit solcher Treibereien, daß Fälschungen von Staatsgeheimnissen eine besonders strenge Strafe erheischten. Die 88 95, „Herbeiführung einer Kriegs- gefatn!, Waffenhilfe, Begünstigung des Feindes, und 96, der die Nichterfüllung von Verträgen über Kriegsbedürfnisse unter Straf« stellt, entsprechen im wesentlichen alten Bestimmungen. Beim 8 97, „Bandcnkricg", sprach der Redner die Hoffnung aus, daß eine praktische Anwendung der neuen Vorschrift uns erspart Keiben möge. Als einer der Antragsteller kam zunächst Abgeordneter Hergt (Dnat.) zu Wort. Er meinte, beim Reichsgericht sei von Urteil zu Urteil eine stärkere Klärung der Begriff« Landesverrat her ausgearbeitet worden. Der Staat müsse in jeder Beziehung ge schützt werden. Deshalb sei für die Deutfchnatianalen der Landes- verrat eine Kardinalfrage. An der Debatte beteiligt« sich auch der Rehchsjuftizurinifter Koch-Weser, indem er sür den Entwurf eintrat. Er meinte u. a, in der so- genannten Lex Anspach wolle die neue Vorlage insbesondere auf die Strafbarkeit der Veröffentlichung falscher Nachrichten ver zichten, weil man sonst zu unmöglichen Einschränkungen der Pressefreiheit kommt. Polnische Probemobilmachung auch gegen Litauen. Kowno. Die litauische Zeitung „Lituvos Aidas" kuöpft an die auch von der deutschen Presse gebrachten Meldungen über Probemobilmachungen im polnischen Bezirk an und führt dazu u. a. aus; Solche Mobilmachungen hätten nicht nur an der deutschen, sondern auch an der litauischen Ho heitsgrenze statigefundcn. Es handele sich um einen Probe alarm der Reservisten aller Truppengattungen. Die pol nischen Behörden hätten versucht, diese Probemobilmachuug geheimzuhalte«. Kackelzug zu Ehren -es Großadmirals v. Tirpitz. Anläßlich des 80. Geburtstages des Großadmirals von Tirpitz fand in Feldafing, dem bayerischen Wohnsitz des Jubilars, ein Fackelzug statt, an dem die Marinever- einigungen des süddeutschen Verbandes, darunter die Gruppe Hipper, die U-Bootskameradschaft, der Marineoffiziers-Bund, der Stahlhelm, Nationalsozialisten, Studentenverbindungen, Angehörige des Bundes Oberland usw. teilnahmen. Insge samt waren über 1500 Teilnehmer mit Fackeln erschienen. Kapitän Teichmann hielt eine Ansprache, in der er der Verdienste des Großadmirals gedachte. Tirpitz habe die See- waffe geschmiedet; aber das Schwert sei in einem anderen Sinne gebraucht worden, als der Schmied es gewollt habe. Der Großadmiral dankte in bewegten Worten und begrüßte die alte Flagge. Er sprach den Wunsch aus, jeder solle an seinem Platze für die Wiedererstarkung Deutschlands Mit wirken. Aus allen Teilen des Landes sind zahlreiche Glück wünsche an den Jubilar eingegangen. So hat der Herr Reichspräsident dem Großadmiral von Tirpitz in einem persönlichen Handschreiben herzliche Glückwünsche übermittelt. Auch der Reichswehrminister hat dem Groß admiral seine Glückwünsche ausgesprochen. vr. Hugenberg hat anläßlich des 80. Geburtstages an den Ehrenvorsitzenden der Deutschnationalen Polkspartei, Groß admiral von Tirpitz, folgendes Glückwunschtelegramm ge richtet: „Lw. Exzellenz spreche ich im eigenen und im Namen der Deutschnationalen Volkspartei die allerherzlichsten Glück wünsche zum heutigen Tage aus und verbinde damit den Wunsch, Ew. Exzellenz noch lange Jahre in gleicher Frische unter uns als Berater und Förderer unserer Ideen zu sehen zum Nutzen unseres Vaterlandes. Ew. Exzellenz auf- Npfernde Lebensarbeit wird der Geschichte »ngehören/