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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgertchtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Var zur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes z» Kam«» der Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Dtzm Z-tMug erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage, beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpf., bei Lieferung Ai Hau, «Stpd Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstiger ««rtebSstörnngen der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder «ückzahlnng des Bezugspreises. - Anzeigenpreis, und Nachlatzsätze bei Wieder- klunge« »ach Preisliste Nr. » sin unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs »nd Zwangsvergleich wird Ler für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß htuMtzj Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bis vormittags 10 Uhr aufzugebe«.. Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'« SrßE Verantwortlich für Vertltche« u. Sächsische», UnterhaltungSteil. Sport u. Anzeige»« Karl Hoffmann, PulSnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pul^G D. A. l.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 «. Adolf-Hitlev-Str-4, Fernruf 518 ». oM 88. Jahrgang Nr. 52 Montag, den 2. März 1S3S Appell an dle Weltoernnnst Dr. Goebbels gegen den wirtschaftlichen Wahnsinn der Nachkriegszeit Dor den zur Eröffnung der Messe nach Leipzig ge kommenen in- und ausländischen Pressevertretern hielt Reichsminister Dr. Goebbels eine Rede, in der er u. a. ausführte: .Nahezu 18 Jahre sind nunmehr vergangen seit Been digung der furchtbaren Katastrophe des Weltkrieges, der fast alle Völker der Erde an den Rand des Abgrundes brachte Und das Räderwerk der Weltwirtschaft fast völlig stille stehen ließ. Ist es nun in diesen 18 Jahren gelungen, das Getriebe der internationalen Wirtschaft wieder in einer Weise in Gang LU bringen, daß für die Völker Glück und Wohlstand zurück kehren und die zwischenstaatlichen ökonomischen Spannungen ausgeglichen werden konnten? Die Lage der Weltwirtschaft ist die, -aß die einen in un- »enuhten Reichtümern geradezu ersticken, und die anderen in Armut verkommen, Zustände, die auf der einen Seite zu immer wettergesteckten imperialistischen Forderungen mhren und auf der anderen Seite dem Gist der Anarchie in erschreckender Weise willkommenen Nährboden bieten. Die Wirtschaftsnöte, unter denen die Welt seit vielen Jahren leidet, sind im wesentlichen unter dem Einfluß po- litischer Vorgänge und politischer Tendenzen entstanden. Durch das Versailler Diktat wurde ein Grundsatz zum Aus- «angspunkt einer beabsichtigten neuen Weltordnung genom men, der jeder Vernunft und jeder Erfahrung Hohn spricht und deshalb die schlimmsten Folgen haben mußte, nämlich, daß es den an der Wirtschaft der Welt beteiligten Völkern UM so besser gehen muß, je schlechter es einem und zwar wlem sehr wesentlichen Bestandteil dieser internationalen Wirtschaft, nämlich Deutschland, geht. Die Krönung der wirtschaftlichen Unvernunft aber be deutete es, daß man der zerstückelten und verarmten deutschen Wirtschaft aus dem im Kriege erworbenen Verdiensten und Lapitalansammlungen Milliardenbe- träge als Anleihen zu unerhört hohen Zinsen gab, um auf diese Welse noch ein Geschäft zu machen! Diese anscheinende Wohltat der internationalen Kapitals- Mächte mußte natürlich eines Tages zu einer Plage werden, und zwar für alle Teile, die an diesem wirtschaftlichen Wahn sinn beteiligt waren, für alle Schuldner, wie für die Gläu biger. Die ganze Welt wurde allmählich in ein Schulden system verstrickt, aus dem sich schließlich die einzelnen Völker Nur dadurch lösen konnten, daß sie die Bezahlung der Schul den einstellten, weil sie anderenfalls elend zugrunde gegan gen wären. Diese Entwicklung, in die der Welthandel durch unsinnige politische und politisch beeinflußte wirtschaftliche Methoden Hineingetrieben wurde, hat sich in den letzten Jahren in ge- Mezu verheerender Weise auf die Handelsbeziehungen der Böller ausgewirkt, und dazu geführt, daß heute der Welt handel Formen angenommen hat, die man vor Beginn dieser ^gemeinen Verwirrung sicherlich als grotesk und unerträglich dezeichnet hätte. Zm Zuge dieser Entwicklung erfolgten erhebliche wirt schaftliche Umstellungen und auch starke Veränderungen in per Bedarsswirtschaft und Ernährungslage der Völker, durch die im einzelnen zwar vielfach Erfolge erzielt, im ganzen aber der Welthandel immer weiter aus Bahnen ge lenkt wurde, die der wirtschaftlichen Vernunft und dem na- lürlichen Ausgleich der ökonomischen Kräfte in der Welt diametral entgegenlaufen. . Am besten läßt sich das aufzeigen an den fortgesetzten Störungen in der Rohstoffwirtschaft, die ja gekennzeichnet 'st dadurch, daß Produktionszentren und Bedarfszentren — von wenigen Ausnahmen abgesehen — sich nicht decken." Der Minister erläuterte dann durch ausführliche sta- t'stische Angaben die ungleiche Verteilung der Rohstoffe °us die Länder der Erde und fuhr darauf fort: „Diese ungleichmäßige Verteilung der Rohstoffe wäre "un an sich noch kein weltpolitisches und weltwirtschaftliches Problem im heutigen Ausmaße, wenn ein gesunder handels politischer Austausch möglich wäre, Das ist aber bei den letzt geltend-n Methoden der Weltwirtschaft und der Welt Politik leider nicht der Fall, kapitalistische Verblendung, po litische Boykottpropaganda und vollkommene Unsicherheit auf dem Gebiete der Währungen stehen dem entgegen. Für die rohstoffarmen Länder ist der Import vön Roh stoffen unlösbar verknüpft mit dem Export von Fertiger zeugnissen. Sie müssen ihre Waren auf den Weltmärkten absetzen, um als Gegenwert Rohstoffe hereinzunehmen. Wie aber kann dieser normale Außenhandel, von dem alle Völ ker Nutzen haben, gedeihen, wenn zu den sonstigen Handels und außenpolitischen Schwierigkeiten noch die fortgesetzten Veränderungen der Verrechnungsmaßstäbe der Währungen hinzutreten? In fast allen Ländern der Welt ist die Wäh rung in den letzten Jahren einer gewissen Abwertung an heimgefallen, aber überall zu einem unterschiedlichen Zeit punkt und in verschiedenen Graden. So ist man denn im Zeitalter des Fernflugoerkehrs und des Radios wieder zu den primitiven Metho den des Warenaustausches nach der Methode Glasperlen gegen Elefantenzähne übergegangen. Man hilft sich mit Clearings aus; aber diese zweiseitige Methode tut dem Welthandel, der von Natur aus vielseitig sein muh, Ge walt an. Man wird zuaeben, daß diese Methode, auf die Weltwirtschaft angewandt, auf die Dauer zum Bankrott führt. Und sie wird angewandt! Im Jahre 1935 vollzogen sich notgedrungen 60 v. H. des deutschen Außenhandels auf dem Wege des Verrechnungsverkehrs, etwa 20 v. H. gingen im Kompensationsverkehr vor sich und nur 20 v. H. ergaben Bardevisen. Oer Währungswirrwarr kommt auch in der Verteilung der monetären Goldvorräte zum Ausdruck. Ein Vergleich dieser Goldvorräte in den wich tigsten Staaten zeigt die sprunghaften Verschiebungen, die sich da fortgesetzt ergeben. Jede neue Währungsdiskussion, die augenblicklich an die Goldblockländer anknüpft, schafft neue Unruhe und führt zu wirtschaftlich unfruchtbarem Hin- und Hertransportieren von Goldbarren und Goldmünzen. Vergessen wird dabei, daß der Wohlstand des einzelnen wie der Völker auf die Dauer nicht gesichert und gefördert werden kann, indem man tote Goldklumpen hin- und her- schleppl, sondern nur durch wirkliche Zusammenarbeit, durch bessere Verkeilung der Rohstoffe und eine Beseitigung der bis auf ein Höchstmaß gestiegenen Handelshemmnisse. In den Vereinigten Staaten befindet sich mit 24,6 Milli arden zur Zeit nahezu die Hälfte der monetären Goldvor räte der Welt. Sind sie darum die glücklichste Nation der Erde? Nein! Die Zahl von rund 9 Millionen Arbeitslosen spricht dagegen eine erschütternde Sprache. Deutscher Erfindergeist Ich führe das alles nicht an, weil Deutschland unter diesen Verhältnissen am schwersten litte. Deutschlands Arbeitslosenzahl, seit der nationalsozialistischen Revolution um fast fünf Millionen verringert, ist im Verhältnis zu anderen, reicheren Ländern noch als gering zu bezeichnen. Deutscher Erfindergeist und deutsche Willenskraft haben es verstanden, zahlreiche natürliche Rohstoffe durch gleichwer tige oder gar überlegene künstliche zu ersetzen. Zur Zeit stehen in Deutschland dre'ineue Werkstoffeim Vordergrund. 1. O e l a u s K o h l e, die sogenannte Kohlehydrierung. 2. heimische Faserstoffe, durch die nach Durch führung des heimischen Faserflosfprogramms etwa 25 v. h. der bisherigen Einfuhr und damit etwa 100 bis 150 Mil lionen Reichsmark Devisen gespart werden können. 3. Der synthetische Kautschuk. Es handelt sich dabei um ein ganz neues Produkt, Buna genannt, von dem der Führer erst kürzlich feslstellen konnte, daß es dem na türlichen Kautschuk in verschiedener Beziehung überlegen ist. So wirkt sich die systematische Abschließung einer hoch stehenden Nation von den Gütern der Erde letzten Endes gegen diejenigen aus, die in ihrer Verblendung glauben, sich durch die Ausschaltung eines Konkurrenten bereichern zu können. Denn was ist die logische Folge der Erfindung Wicher hochwertigen künstlichen Werkstoffe? Doch nur die/ vag me entsprechenden natürlichen Rohstoffe überflüssig wer den unL keinen Absatz mehr finden. Schon heute zeigt sich, daß die mit natürlichen Rohstoffen gesegneten Länder in steigendem Maße auf ihren Reichtümern sitzenbleiben und nicht mehr die nötigen Absatzmärkte finden. Man kann sich ohne viel Phantasie vorstellen, was es für die Rohstoffländer bedeutet, wenn nun in vermehrtem Umfange ein Unabhängigwerden der Bedarfszentren von natürlichen Rohstoffen hinzutritt. Grauenvoll ansteigende Arbeitslosigkeit, Hunger und soziale Erschütterungen müssen die Folgen sein. Deutschland kann dieser Entwicklung immer noch mit , Ruhe entgegensetzen. Wir werden die Aufgabe zu meistern wissen^ unsern Bedarf zu decken. Schon haben wir sie ein gutes Stuck ihrer Lösung entgegengeführt. Mag es auch noch Jahre dauern, bis wir diese Gefahr endgültig gebannt haben, gelingen wird es uns. Die Folgen des wirtschaftlichen Wahnsinns Auch gegen die Bedrohung durch eine internationale Anarchie ist das Deutschland Adolf Hitlers immun. Aber wir schauen mit Sorge aus andere Länder. Wan beseitigt Gefahren nicht, indem man den Kops in den Sand steckt. Schon erhebt überall als unausbleibliche Folge des weltwirt schaftlichen Wahnsinns die Anarchie drohend ihr Haupt. So ziale Revolten, brennende Kirchen, Sabotageakte in Heer und Marine, unaufhaltsames Anschwellen der kommunisti schen Wahlstimmen in aller Welt, da» sind warnende Ze» chen. Wie lange wollen die Verantwortlichen diesem ge fährlichen Spiel mit dem Feuer noch zuschauen? Gewiß hat man vielfach versucht, durch Weltwirtschaft», konferenzen die Gefahren zu bannen, Aber diese Konferen- zen haben stets wie schlechte Aerzte nur an den Symptomen der Krankheit herumgedoktert, ohne die eigentlichen Ursachen zu beseitigen. 's Notwendig A Zahlungsverkehr auf sta- u » -, a g e, Beseitigung der unhaltbaren Schuldverstrickungen aus dem Weltkriege und aus den unsinnigen Schuld-Malen, und die Möglichkeit, gute Ware für gutes Geld kaufen zu können. Es mehren sich einsichtige Stimmen in der ganzen Welt, die das Uebel beim Namen nennen. Mögen sie gehört werdSn, ehe es zu spät ist! Wo sind die Verantwortlichen? Denn Europa und seine Völker wollen den Frieden und die Wohlfahrt aller wenigstens als einzige krie" ke aus dem schweren Weltringen von 1914 bis 1918 . :ch nach Hause bringen. Jeder, der dazu abseits von Phrase und Verblendung einen Weg zeigt, macht sich um die Mensch heit verdient. Die alten Methoden haben sich als unbrauch bar erwiesen. Wo sind die Verantwortlichen, die neue, bessere nicht nur erkennen, sondern auch zur Anwendung bringen?" König Eduard VIII. an die Völker seines Reiches London, 1. März. König Eduard VIII. sprach am Sonntag im britischen Rundfunk zu den Völkern seines Reiches. i - Der König erinnerte in seiner Botschaft an die letzte Ansprache seines verstorbenen Vaters, die am Ende eine« langen nnd wundervollen Regierungsperide erfolgt sei Er wisse, daß der Dod seines Vaters nicht nur seiner Mutter und ihm, dem König, und seinen Geschwistern Hefen Kummer be reitet habe, sondern daß dieser ein persönlicher Verlust alle» gewesen sei. i Der König ging hierauf auf die engen Bande ein, die ihn mit Indien verbänden und die ihn verpflichteten, diese Bande zu stärken. Es sei wundervoll für ihn, zu wissen, wie allgemein man seinen Vater geschätzt und verehrt habe. Amtlich« Teil Sekt« 4