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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz «nd die Gemeinde Ohorn Nr 2^8 Ter Pulsnitzer Anzeiger ist zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu ^adraana Pulsnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz - v- v » Diese Rettung erscheint täglich mit Ausnahme her gesetzlichen E»nn- «» I , 1 O - Bezugspreis: Bei Abholung 14 thglg I.— RM., srei Hau» l.lü RM. Feiertag«. — Geliblistsstelle: Nur Adols-Httler-Str. 2. Ferurus nnr »II I O, elnschliehllch 12 bezw. 15 Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 2.50 RM. japanischer fiurchbruch auf Kuadallanar ttSF.üricgsschiffe wett «nd breit nicht mehr zu sehen - NmerManischer Nachschub auf dem Luftweg gescheitert Die schweren Kämpfe auf der Salomoninsel Guadal- eanar dauerten auch am 31. Oktober und 1. November ohne Unterbrechung an. Die amerikanischen Truppen suchen »m jeden Preis ihre Stellung ans der Insel zu behaupten, müssen sich jedoch kämpfend immer weiter auf die Osthälfte der Insel ßurückziehen. Die Japaner erzielten am 31. 10. einen neuen Durchbruch, der durch Einsatz von Panzern verbreitert wurde. Die amerikanischen Verluste an Toten, Verwundeten und Ge fangenen find nach wie vor schwer. Die japanische Marin eluftwasfe greift ständig ?n die Landkämpfe ein. Sturzkampf- und Schlachtflieger grei fen die amerikanischen Stellungen laufend an. Die Brücke zwischen der Insel Florida und dem Hafen von Tulagt, wo die Amerikaner sich augenblicklich noch verteidigen, wurde am 1. November durch Bombenvolltreffer zerstört. Ein amerika nischer Versuch, den auf Guadalcanar abgeschnittenen Truppen durch Transportflugzeuge Nachschub zuzuführen, scheiterte. Von Vier Transportflugzeugen, die im Jagdschutz flogen, wur den drei unweit des Flugplatzes Henderson Field zum Ab sturz gebracht, das vierte zur Notlandung hinter den japani- tchen Stellungen gezwungen. Drei der amerikanischen Jäger wurden abgeschossen. Im Seeaebiet der Salomoninseln kam es weder am 31. 10. noch am 1. 11. zu Kampfhandlungen: weit und breit tst kein amerikanisches Kriegsschiff mehr zu sehen. Nordaustralien wirkungsvoll bombardiert. Stärkere Verbände der japanischen Marineluftwaffe führ en am 31. 10. Einflüge nach Nordaustralien durch. Die austra lischen Hafenstädte Townsville, Cooktown und Port Darwin wurden wirkungsvoll bombardiert. Ausgedehnte Brände, insbesondere im Laqerhausviertel von Townsville und in den Oellagern von Port Darwin, zeugten von der guten Treffexlage der japanischen Bomben. Der amerikanische Luftstützpunkt Port Vila auf den Neuen Hebriden wurde erstmalig durch japanische Bom benflugzeuge angegriffen. Etwa 180 Seemeilen von Port Vila entfernt wurde ein feindlicher Trattsporter von 6000 BRT durch Bombentreffer verfehlt. „Weitere Offensiven, den Sieg zu erringen." Zur Einweihung des neuen Ministeriums für die An gelegenheiten Grotzostasiens gab General Tojo eine Erklärung ab. Er sagte u. a.: „Im Kriege haben wir die Elemente geschaffen, um die Anglo-Amerikauer zu schlagen. Wir werden weitere Offensiven unternehmen, um den Sieg zu erringen und mit diesem Sieg wird das tausendjährige Schicksal von Groß ostasien besiegelt werden." Ser Vorstoß auf Magie Luftwaffe bombardierte Ordshonikidse Der am 21 Oktober begonnene Angriff deuifcher und rumä nischer Truppen im Raum westlich des Terek führte >chon in seinem bisherigen Verlauf zu eindrucksvollen Erfolgen. Nach dem Fall von Naltschik am 28 Oktober stürmten deutsche Heeres- verbände am 1. November die Stadt Alagir. Das bei diesem neuen Stoß durchschrittene Gelände stellte die Angriffstruppsn oft vor schwer zu nehmende Hindernisse. Zahlreiche Eebirgs- flüffe und tiefe Schluchten waren hart umkämpft. Sie boten den Bolschewisten günstigste Verteidigungsstellungen. Unter dem Schutz der Nabkampfflieaer konnten unsere Grenadiere und Schützen jedoch alle diese Wasserläuse überwinden. So rollte der Angriff unaufhaltsam nach Süden weiter. Zahlreiche Ortschaf ten kamen in deutsche Hand deren wichtigste das etwa 5000 Ein wohner zählende Städichen Alagir ist. Hier verlor der Feind neben einigen Rüstungswerken vor allem den Zutritt zur Offe- tischen Heeresstratze. Diese Nachschubftraße, die bei Alagir in den Kaukasus eintritt^ ist neben der weiter ostwärts verlaufenden Grusinischen Heerstraße die einzige den ganzen Zentralkaukasus durchziehende Verbindung. Sie verläuft über dem Mamtsson- Paß nach Kuiaiß und weiter nach Poti und Batum. Auf ihr wurden die feindlichen Truppen im Abschnitt westlich des Terek versorgt. Die zwischen dem Elbrus-Massiv und der Linie Baksan— Naltschik—Alagir stehenden bolschewistischen Kräfte sind durch die Sperrung der Ossetischen Heerstraße von ihrer Nachschub basis und den Rückzugswegen abqeschnitten. Aus diesen Grün den trifft die Erstürmung des Städtchens Alagir den Feind empfindlich. Mit Alagir hat der deutsche Angriff zwar ein wichtiges Teilziel erreicht, doch geht der Vorstoß westlich des Terek-Ober laufes weiter. Unsere Truppen kämpfen bereits im Gebiet der Grusinischen Heerstraße. Die an dieser Heerstraße liegende Stadt Ordshonikidse war am 1. November das Ziel unserer Kampf flugzeuge. Trotz starken Abwehrfeuers zahlreicher Flakbatterien drangen unsere Kampfgeschwader bis über den Stadtkern vor und warfen ihre Bomben auf die Gebäude und Bahnlinien dieses großen Heerlagers. Riesige Mengen an unersetzbarem Kriegs material wurden ein Raub der Flammen. Unsere Jäger waren an der ganzen Terek-Fron! erfolgreich. Nicht weniger als 25 feindliche Flugzeuge wurden in Luftkämpfen abgeschossen «nd weitere fünf bei Angriffen auf boljchcwistische Flugplätze rm Boden zerstört. iositok N77 0 5 W Weltbild F 1 SS, ZV OttklsOkonikillSe ivsgsiks , Die Inbesitznahme von Alagir gewinnt an strategischer Bedeutung durch die Unterbrechung der alten, 293 Kilometer rangen > > e 111 w e n e e r l> r a y e , die im Zentrattaulasus den einzig brauchbaren N ebergang über das G e b i r g s m a ss i v darstellt. Alle anderen Pässe . kaum über Saumwegcharaktei hinaus und führen auch u. mmer über Schnee- und Gletscherfelder. Von Alagir aus verläuft diese Paßstraße den Ardon aufwärts über zahlreiche Brücken und durch tiefe Schluchten mit heißen Schwefel- und Mineral- quellen zum Mamissonpatz. Von dieser mit nahezu 3000 Meter höchsten Erhebung steigt die Straße in.vielen Windun gen nach KuIaiß ab, um dann weiter nach Poti und Ba - tum zu verlaufen. Von Alagir aus besteht auch eine Quer verbindung zur Grusinischen Heerstraße, die von Ordschonikidse aus den Ostkaukasus überwindet. Der Wirtschaftsverkehr über den Kaukasus hnt sich in der Hauptsache aus Eisenbahnen, Küstenstraßen und Schiffahrt er- streckt: denn sowohl die Ossetische als auch die Grusinische Heerstraße sind trotz eifriger Ausbesserungsarbeiten nicht zu allen Jahreszeiten schneesicher. Bedeutungsvoll n nden sie erst mit Beginn des deutschen Angriffs gegen den Kaukasus, da sie die einzigen großen Durchgangsstraßen darstellten, auf denen die im Raum Naltschik—Ordschonikidse—Grosny kämpfenden Bolschewisten mit Nachschub versehen werden konnten. Erfolge der Luftwaffe im Naum von Stalingrad Die deutsche Luftwaffe-setzte zur Unterstützung der Ope rationen der Heeresverbände am 1. November ihre Zermür- bungsangriffe gegen den Nordteil von Stalingrad fort. Hun derie von Sprengbomben detonierten in den befestigten In dustrieanlagen und brachen den Widerstand der Bolschewisten an entscheidenden Punkten. Sturzkampfgeschwader hielten sie am Ostujer oer Wolga in Stellung gegangenen schweren Mör serbatterien des Feindes nieder und setzten mehrere von ihnen durch Volltreffer außer Gefecht. . Die sowjetische Luftwaffe wurde am 1. November an je der operativen Entfaltung gehindert. Schon weit im feind lichen Hinterland griffen unsere Jäger die bolschewistischen Verbänden und schossen nach bisher vorliegenden Meldungen 22 seinvliche Flugzeuge ab. Zur gleichen Zeit überwachten starke Kampfverbände die Transportbewegungen der Sowjets auf den Bahnstrecken am Unterlauf der Wolga. Zwölf Elfenbahn züge, mit denen der Feind neue Truppen, Munition und an dere Waffen an die Front von Stalingrad schaffen wollte, wurden von den Kampffliegern angegriffen und schwer be schädige Der türkische Staatspräsident sprach vor der National versammlung Der türkische Staatspräsident Ismet Jnönü hielt vor den Abgeordneten der türkischen Nationalversammlung eine Rede, in der er die Politik der türkischen Regierung darlegte. Die türkische Politik, so erklärte der Staatspräsident, sei v,on dem Grundsatz getragen, der Türkei den Frieden zu erhal ten. Die Türkei muffe sich in ihrer Innen- und Außenpolitik leiten lassen von der Erkenntnis, daß auch das Jahr 1913 noch ausgedehntere und unbarmherzigere Kämpfe sek>en würde. Auch im kommenden Jahr werde die Türkei loyal und strikt die be kannten Richtlinien ihrer nationalen Politik im Innern und nach außen beibehalten. Getreu den vertraglichen Verpflichtun gen, Bündnissen und Freundschaften werde die Türkei die Poli tik der nationalen. Sicherheit weiter verfolgen. Der türkische Staatspräsident wandle sich dann mit sehr scharfen Worten gegen die Feinde innerhalb des türkischen Vol kes. Sie seien geeignet, die türkische Nation als krank und schwach erscheinen zu lauen. Ismet Jnönü geißelte die gewissen losen Spekulanten, die durch das Unglück einer Teuerung, die alle berechtigten Gründe überträfe, das Land in Not stürzten. In scharfen Worten rechnete er ferner mit den Kriegsgewinn lern, den Spekulanten und den Dunkelmännern in der Politik ab, die ihre Arbeit gegen das Interesse des türkischen Volkes richteten. U-Boote überall LV Die entscheidenden Schläge, die deutschen Unterseeboote auch im Oktober dem Feind erteilt haben, haben weit über die Grenzen Deutschlands hinaus beträchtliches Aufsehen er regt und in den mit Deutschland verbündeten Ländern Be wunderung erweckt Jeder weiß, daß die Wetterbedingungen im Oktober im Kamps auf dem Meer überaus ungünstig waren. Schwere Herb st stürme fegten über die Ozeane hinweg und behinderten die deutschen Unterseeboote in ihren Operationen. Trotzdem war es möglich, 113 feindliche Schiffe mit 730 575 BRT. zu vernichten. Das bedeutet gegen über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eine Steigerung von mehr als 60 Prozent. Noch eindrucksvoller ist der deutsche Erfolg, wenn man die Versenkungsziffern der U-Boote allein in Vergleich stellt. Während im Oktober 1911 von den deutschen Unterseebooten 225 000 BRT. zerstört worden sind, waren es im Oktober 1912 698 575 BRT. Das bedeutet eine Steige rung ii m 300 v. H.! Aber auch der Operationsraum der deutschen Unterseeboote hat sich weiterhin ausgeweitet. Heute kämpfen die deutschen Unterseeboote nicht allein in den Meeren um England, im Atlantik, hoch oben im Norden, vor der Küste der Vereinigten Staaten, am Panamakanal, im St.-Lorenz-Strom, also mitten im amerikanischen Kontinent, vor Westafrika, sondern jetzt sind unsere Unterseeboote auch über das Kap Agulhas (Nadelkapi. südlich von Südafrika, vorgestoßen, wo sie in den Rand- gcwässern des Indischen Ozeans bereits acht Dampfer mit 52 518 BRT. versenkt haben! Die Entfernung zwischen diesem Kampfplatz und den Stützpunkten der deutschen Unter seeboote ist gewaltig und beträgt mehr denn 1l 000 Kilometer Schon kann der Kampf der Männer unserer Unterseeboote überhaupt nur noch an Hand von W e l Harten verfolgt werden. Das aber bedeutet, daß Deutschland es ist, dem auch hier in der Schlacht auf den Weltmeeren der Sieg gehört. Ebenso wie Deutschland sind auch unsere Verbündeten gerade in den letzten Wochen überaus erfolgreich gewesen. Wir erinnern hier nur an das Unterseeboot des italienischen Kapitäns Grossi, das im Atlantik ein Schlachtschiff der Ver einigten Staaten durch wohlgezielte Torpedos aus den Grund des Meers hinabgeschickt hat. Des weiteren haben die Streit kräfte unseres japanischen Verbündeten neue glänzende Waffeniaten vollbracht und in der Schlacht bei der Santa- Cruz-Jnselgrnppe im Nordosten von Australien gewaltig zwi- schen den amerikanischen Schlachtschiffen, Flugzeugträgern und anderen Einheiten aufgeräumt Dadurch wird dargetan, daß die Operationen der verbündeten jungen Völker aufs innigste Zusammenhängen. Der Erfolg der einen Macht kommt gleich zeitig auch allen anderen zugute, weil durch die Aktivität Deutschlands, Italiens und Japans auf den Meeren die Flottenkräfte der Feinde gebunden und verzettelt werden. Mit England und Nordamerika wird jedoch zugleich auch die So wjetunion getroffen, weil selbst Umwege von 10 000 Seemeilen und mehr die Gefahren, die heute jedem anglo-amerikanischcn Transport drohen, nicht vermindern und damit den Nachschub, auf den man in Moskau so sehnsüchtig wartet, sichern können. Dem britischen Innenminister Morrison war daher keine leichte Aufgabe geworden, als er sich ausgerechnet in diesen Tagen in Cardiff hinstellte, um seine Hörer mit Betrachtungen über die Vergangenheit und die Zukunft der britischen See- Herrschaft zu unterhalten. Natürlich gefiel sich auch Morrison in Prodnktionsphantastcreien, doch änderte das nichts daran, daß er auch einige Bemerkungen in seine Rede einflocht, die erkennen lassen, wie groß die Wirkung gerade der Katastrophen ans den Weltmeeren in England ist. Es sei die große" M o d e g e w o rd e n, so dozierte Morrison, zu behaupten, d i e Tage der Seegeltung seien vorüber. Ja, schließ lich ließ Morrison sich sogar herbei, einzugestehen, daß eine gewisse Wahrheit in dieser Behauptung liege. Nachdem die Flugzeuge so kraftvoll in den Krieg eingegrifsen hätten, sei eben eine neue Lage entstanden. 'Wenn Morrison hofft, daß schließlich durch die Verbindung der Flotte und der Lnftmacht eines Tages auch die britische defensive Kriegführung in eine offensive umgewandelt werden könne, dann bedeutet das zu nächst nur das Eingeständnis, daß England einstweilen — und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern — trotz britischer Großsprechereien, wie man sie von Zeit zn Zett ver- nchmen kann, in der Defensive verharren muß, obwohl die britische Plutokratie es war, die den Krieg gewollt und vor bereitet bat Natürlich hat Morrison vor allem auch die Schwierigkeiten herausgestellt, die der britischen Flotte im Wege stetzen. Da hörten wir von gewaltigen Entfernungen, die zurückznlegen sind, von weiten Umwegen, von dem großen Anteil der Trans porte von Kriegsmaterial nach Gebieten, die fern von der britischen Insel liegen und anderes mehr. Wir wollen uns mit den einzelnen Zahlen des Mister Morrison nicht aus einandersetzen. Es ist gleichgültig, ob von der britischen Kriegs produktion 80 Prozent, wie Morrison angab, nach Uebersee verfrachtet werden muß, oder ob es weniger oder mehr ist, zumal dieses Material ohnehin in ausreichendem Ausmaß nicht ankommt. Es ist auch gleichgültig, ob die Kriegsmarine der Briten 80 000 Meilen an Handelsroutcn abpatrouillieren muß, was der ^/-fachen Menge des Wcltumfanges entspricht Tatsache' ist jedenfalls,' daß durch den Kampf Deutschlands Italiens und Japans die Briten und die Nordamerikaner aus dem Meere in einem Maß gebunden worden sind, wie man dies in London und in Washington bei der Entfachung der Kriegshetze sicher nicht für möglich gehalten haben würde Müßte Mister Morrison sich nicht selbst sagen, daß gerade die Ausweitung des Krieges, wie die britische Plutokratie und der Dollarimperialismns sie betrieben haben, heute zum Ver hängnis für die Kriegführung Englands, Nordamerikas und der Sowjetunion geworden ist? Um so leichter ist es für uns, den Feind dauernd in Beunruhigung zu halten und ihm Schlag auf Schlag zu versetzen. Allerdings wollen wir uns dabei immer vor Augen halten, daß die gewaltigen Erfolge der Soldaten unserer Unterseeboote, errungen weit von den Ge staden der Heimat, Tapferkeit, Zähigkeit, Todesverachtung und große Härte zur Grundlage haben. /