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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Nr. 2Z4 Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ter Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu gch ^iaüraana Pulsnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz u Diele Heilung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und szeiertage. — (LcschästSslelle, Nur Abols-Hitler-Str. !t. gernruf nur 5äl Dienstag, 6. Okt. 1942 Bezugspreis: Bet Abholung 1s tägig 1.— RM., srei Hau» 1,10 RM. einlchllehlich IL bezw. IL Pfg, Trägerlohm Postbezug monatlich 2.LÜ RM. Mushungerung nicht möglich! Görings Rede zum Lrntedanlrtag Im Kriege gibt es nur eins: Arbcil und wiederum Arbeit, kämpfen und arbeiten bis zum Endsieg. Mit diesem Hinweis begründete der Reichsmarschall im Beginn seiner großen Rede an das deutsche Polk, weshalb wir nicht wie sonst das deutsche Erntedankfest feiern konnten. Wir können es, so fuhr er fort, nur dadurch begehen, daß wir vor dem deutschen Volke offen darlegen, was ein Landvolk auch in diesem Jahre in harter Arbeit geschaffen hat und wie die Ernährungslage des deut schen Volkes im kommenden Jahre sein wird. Nach einem Dank an deh Allmächtigen der uns in diesem Jahre über alles Erwarten so gesegnet hat, galt im Namen des Führers sein erster Dank all den Volksgenossen, die in harter und un ermüdlicher Arbeit dazu beigetragen haben, eine Ernte in die Scheuern zu bringen, die jedenfalls weit, weit besser ist als da mals, als uns zum dritten Male ein eisiger Winter überfiel, hoffen konnten. Dieser Dank* und die Anerkennung finden ihren Ausdruck in der Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz an zwei hervorragende Vertreter des Landvolkes Dann beginnt der Reichsmarschall seine Darstellung der Verhältnisse und der Lage auf dem Ernährungsgebiet. Er will, so erklärte er unter tosendem Beifall „in klarer Offenheit die volle Wahrheit sagen, damit das deutsche Volk immer weiß, woran es ist" Er verweist aus die drei unendlich strengen Winter, verweist daraus, wie er bei der Ernennung für den Beauftragten für den Vicrjahrcsplan dem denschcn Volke gesagt habe, daß er gerade aus den Begriff und das Wort „feindliche Blockade" besonderen Nachdruck gelegt hat, weil ihm noch die Erinnerung an die Feindblockade des letzten Weltkrieges zu furchtbar war. Und vann fährt er wörtlich fort: „Die Nachwirkungen dieser Blockade erleben wir heute noch. Wenn ich jeden Tag die traurige Pflicht erfülle, die Todes anzeigen in den Zeitungen durchzusehen, dann lese ich so oft das schmerzliche und grauenhafte Wort „unser einziges Kind". Und warum „unser eiiiffges Kind"? Weil damals ein unerbitt licher Feind nicht nur den Krieg gegen die Wehrmacht führte, sondern gegen das ganze deutsche Völk und kraft seiner Kriegs- Mittel damals über dieses Volk die Hungerblockade verhängen konnte. Und dies nicht nur während des Krieges, sondern jahrelang noch nach dem Kriege. So hat der Feind das Deutsche Volk unerbittlich ausgepreßt, ausgemergelt und dem Hunger entgegeugctriebcn, daß für die edelste Ernte, die wir kennen, die Zukunstsernte eines Volkes: die KinderI kein Raum war. Dieses Schreckgespenst", so erklärte'der Reichsmarschall u. a. weiter, „hat inir immer vor Augen gestanden. Und aus diesem Grunde haben wir damals eine Vorratswirtschast be- trieben, nicht nur aus allen notwendigen Rohstossgebieten, son dern auch besonders reichlich auf dem Gebiete der Ernährung. Diese Vorräte gestatteten nun bei den schwachen Ernten der ersten beiden Kriegsjahre, das deutsche Volk schlecht und recht zu ernähren. Die Ernährung aber nahm dann an Schwierig, keilen zu. Es galt ja nicht nur, das deutsche Volk in der Hei mat zu ernähren, es galt auch, unsere Wehrmacht zu versorgen, und zwar so, daß sie kämpfen konnte und daß sie bei Kraft blieb, d. h. also, daß eine zusätzliche Ernährung bereitgestellt werden mußte. Aber auch unendlich viele fremde Menschen strömten ' nun in das deutsche Land hinein, fremde Arbeiter zu Hun derttausenden, dann zu Millionen. Da schmolzen die Vorräte zusammen und wurden kleiner und kleiner. So tauchte in dem vergangenen Jahr nach der ungeheuerlichen Au sw inte- ruug, wie wir sie vorher nie erlebt hatten, vorübergehend die Gefahr aus, daß wir den Anschluß au die neue Ernte nicht finden würden, wenn die Erträgnisse aus dem abgelaufenen Erntejahr wieder so schlecht ausfallen würden, wie die der bei den vorangegangenen Jahre. Damals wurde mir zum ersten Male der Antrag unterbreitet, die Raskonssätze für das deutsche Volk-zu senken. Ich habe mich lange gewehrt, bevor ich diesen schwersten Entschluß dem Führer vorgetragen habe. Sie dürfen überzeugt sein, daß alle Auswege überlegt und durchdacht wur den. Ich war mir klar, daß diese Entscheidung für das deutsche Volk außerordentlich einschneidend war und Schwierigkeiten mit sich bringen mutzte." Wehrmacht erkämpfe üie fruchtbarsten Gebiete Der Reichsmarschall erinnert daran, wie denn auch die Kartoffeln schlecht hereinkamen und der F r o st in die Mieten drang, er erinnert an die außerordentliche Beanspruchung des Transporlnetzes und die Nolwendigkeil, zunächst einmal unter allen Umständen die Front im Osten zu versorgen, so daß nicht in genügender Menge Kartoffeln in die Städte gebracht wer den konnten Heule, so versichcrie Hermann Göring, können wir um so beruhigter davon sprechen, weil das alles längst überwunden ist. Der Reichsmarschall erwähnt, wie nach jeder Richtung hin überlegt wurde, was zu tun war. und fährt dann fort: „Mit der Blockade hatte die vorübcrgegangcne Ernährungs- schwierigkcft nichts zu tun. Tenn Henie ist die Blockade lind die Aushungerung, wie sie sich der Gegner einst dachte, nicht mehr möglich. Wenn schon blockiert wird, und wenn wir uns fragen, wer blockiert wird, dann bestimmt nicht wir, sondern der Engländers (Stürmischer, lang anhaltender Beifall.) Netzen der vorausschauenden Organisation und der Arbeit des Landl cs erfuhr die Ernährungslage durch die Tapfer- keit unsere herrlichen Truppen und das Feldherrngenie unseres Führers (brausender Beifall) nun eine gewaltige Besserung, denn die deutsche Wehrmacht eroberte neue, und zwar die fruchtbarsten Gebiete, die wir überhaupt in Europa kennen." (Beifall.) Göring berichtet, wie er sich die Lage in den besetzten Ge bieten ganz besonders scharf angesehen und gesehen hat, wie die Leute in Holland, Belgien, in F.ankrich, Norwegen und Polen lebten. Dabei habe er erkannt, daß von einer schwierigen Er- nährungslage dort nicht die Rede sein könne und so sei bei ihm die Erkenntnis entstanden, der felsenfeste Entschluß und der Grundsatz, an dem unverrückbar festgehalten wird: zuerst und vor allem in der Stillung des Hungers und in der Er nährung kommt das deutsche Volk. „Ich bin sehr dafür", erklärt der Reichsmarschall, „daß in den von uns in Obhut genommenen und eroberten Gebieten die Bevölkerung nicht Hunger leidet. Wenn aber durch Maßnahmen des Gegners Schwierigkeiten in der Ernährung auftreten, dam? sollen es" alle wißen: wenn gehungert wird, in Deutschland aus keinen Fall. (Erneuter stürmischer Beifall.) Von jetzt ab steht unerschütterlich fest, und daran wird festgchalten werden, daß der deutsche Arbeiter und der, der in Deutschland arbeitet, ernährungsmätzig am besten ver- sorgt wird. Wir sind heute in der glücklichen Lage, daß die gesamte deutsche Wehrmacht, gleichgültig an welchen Fronten sie steht, aus den 'eroberten Gebieten allein ver pflegt wird (Beifall), so daß die heimatliche Ernte in vollem Umfange dem eigenen Volk zuqeführt werden kann und ihr noch Zuschüsse aus den eroberten Gebieten in steigendem Maße zu- * fließen, und trotzdem kommt der eigenen Arbeit an der eigenen Scholle — wie ich schon sagte — die größte Bedeutung, zu." ErzeugungsWW mutz weiter gesteigert werden Reichsmarschall Göring findet warme Worte des Dankes an die Bauersfrau, die sich heute abrackern muß, die nicht nur den Hof und das Vieh in Ordnung zu halten, sondern auch dafür zu sorgen hat, daß bestellt und geerntet wird, und die heute zu einer wirklichen Führerin gestempelt worden ist. „Wahrlich, dieser Krieg wird", so fährt Göring fort, „nicht nur an der Front geführt, sondern im gleichen Ausmaß auch in der Heimat. Wie auf dem Lande, wird auch in den Fabriken und Rüstungswerkstätten, bei Tage und bei Nacht, in einer, zwei und drei Schichten ununterbrochen gearbeitet, geschweißt, gehämmert und genietet. Neue Kanonen, Flugzeuge, U-Boote kommen an die Front, und das alles ist eine riesenhafte Arbeit. Gleichzeitig aber ist der deutsche Arbeiter, genau so wie der deutsche Ban er in der überwältigenden Masse an die Front geeilt und führt draußen den Kamps für seine Heimat. So mutzte auch hier Ersatz geschaffen werden, Ersatz durch fremde Arbeiter, aus befreundeten Ländern, durch fremde Arbeiter aus neutralen Ländern, und durch die Masse der Kriegsgefangenen. Und hier hat allerdings der deutsche Arbeiter und der Deutsche Bauer als Kämpfer dafür gesorgt, das; genügend Ersatzmänner gestellt wurden (erneuter Beifall). Die vielfache Millionenzahl der Kriegsgefangenen, die der deutsche Soldat gemacht hat spricht hier eine ganz klare Sprache: aber immerhin soll je mand arbeften. mutz er auch zu essen haben, und so sind nun diese vielen, vielen Millionen — und wir haben allein heute schon über sechs Millionen fremder Arbeiter und über fünf Millionen Kriegsgefangene — mit zu versorgen und mit zu ernähren. Das ist eine gewaltige Zahl und das bedeutet eben, daß trotzdem und unter allen Umständen härter gearbeitet wer den muß, um die Erzeugungsschlacht weiter zu steigern." öontzerzulage zu Weihnachten und MrerpM! Hermann Göring teilt dann mit, daß er den Staatssekretär Backe gebeten habe, in Zukunft dafür zu sorgen, datz.in den I u s t b e d r o h te n Gebieten das Fleisch um weitere 50 Gramm erhöht wird. Brausender Beifall antwortet seinen Worten. der immer stürmischer wird, als er fortsährt: „Heute schon wird fleißig daran gearbeitet, am Weihnachts fest dem deutschen Volke eine ganz besondere Zulage an Fleisch; Mehl und hoffentlich auch anderen schönen Dingen zu grbcu. Von jetzt ab bekommt jeder deutsche Soldat, der Urlaub hat — vom einfachen Mann bis zum Feldmarschall — bei Ueberschrci- ten der Grenze im Auftrage dcS Führers ein Paket geschenkt, in dem sich I Kilogramm Mehl, l Kilogramm Erbsen oder Bohnen, l Kilogramm Zucker, l Pfund Butter und eine große Dauerwurst befinden. (Jubelnde Beifallskundgebungen.) Er bekommt dieses Paket nicht für sich, denn er braucht cs nicht: denn darüber könnt ihr beruhigt fein, meine deutschen Bolls- genossen: Unsere Kämpfer draußen bekommen voll und satt zu essen. (Rauschender Beifall.) Die Hoffnung, die deutsche Stoß- nnd Kampseskraft dadurch zum Erliegen zu bringen, daß durch Hunger der deutsche Soldat wie einst 1918 ausgcmcrgclt wird, kann unser Gegner sausen lasten. (Stürmische Zustimmung.) Er soll dieses Paket den Seinen zu Hause geben, wenn er auf Urlaub kommt, damit der erste Urlaubstag schon ein freu diger ist." (Beifall.) Der Reichsmarschall bedauert, daß auf dem Gebiet der ' Feltversorgung „noch nicht alles vollständig ausge- bügelt" ist. Die Rapsernte ist ausgewinierl und fällt aus, aber auch hier wird der Osten Ausgleich schaffen. Am Kuban und am Don stehen, so weit das Auge reicht, Sonnenblumen- felder, und das Sonnenblumenöl ist besser als unser Rapsöl, fo daß zu hoffen ist. daß auch hier in Kürze ein Ausgleich er folgen kann. Daun weist der Reichsmarschall auf die bisherige Kat- rosfelernte hin, die an Ausmaß alles übertrifft, was bis her jemals auf deutschem Boden geerntet worden ist. Er fordert alle Volksgenossen auf, sich mit Kartoffeln so reichlich zu versehen :d darauf zu achten, daß sie richtig gelagert wer den, besser tu oer guten Stube als in einem feuchten Keller. Lon nun an wird es tzaverntz Vesser Nach diesem Ucberblick zeigt der Reichsmarschall die Zn- kunstsaussichten auf, und er wendet sich dabei zuerst mit einer Bemerkung an unsere Feinde: „Der Gegner sagt: Ja, das alles ist nur ein Pflaster; die Stimmung ist jetzt besonders mies und schlecht gewesen und da mutzte man dem deutschen Volke, bevor der strenge Winter kommt, ein Pflaster geben (Heiterkeit). Da kann ich nur unseren Gegnern sagen, dieses Pflaster bleibt aber während des ganzen Krieges liegen und wird noch vergrößert werden (Heiterkeit und stürmischer Beifall). Fortsetzung Seite 5 Deutsche Siegeszuversicht Die Siegeszuversicht des deutschen Volkes, die in dem Kampf unserer Wehrmacht und in der Arbeit der Heimat bereits eine machtvolle Demonstration gefunden hat, ist in diesen Tagen durch Reden des Führers, des Reichsautzen ministers von Ribbentrop, des. Reichsministers Dr. Goebbels, des Reichsmarschalls Hermann Göring und des Generalfeldmarschalls Rommel noch einmal manifestiert Worden. Allen diesen Reden war gemeinsam der Stolz auf unsere Soldaten, die einem Feind, der barbarisch kämpft, ver nichtende Schläge versetzt haben, und die. Anerkennung für die Leistungen der Heimat, die unsere Front mit besten Waffen versorgt und die dort, wo sie in britischen Terrorangriffen selbst den Krieg in seiner furchtbaren Wirklichkeit kennenlernt, der Fronttruppe an Härte und Opferbereitschaft nichts nachgibt. In einer Ansprache, die in unserem Herzen stärksten Wider- hall ausgelöst hat, hat Reichsmarschall Göring dargelegt, daß wir ein Recht darauf haben. Optimisten zu sein. Wiederum haben unsere Divisionen in der knappen Zeitspanne, in der im Osten Krieg geführt werden kann, dem Feind wert volle Gebiete entrissen. Die weiten Weizenfelder im Süden der Sowjetunion, die rohstoffreichen Gebiete an den verschieden- sten Stellen der ausgedehnten Kampffront, die nun von unseren Truppen erobert worden sind, stärken unsere Wirtschaftskraft, verbessern unsere Vorratswirtschaft und unsere Versorgung, und vor allem aber muß sich ihr Fehlen aus der Gegenseite katastrophal auswirken. Während der Feind den Krieg be gonnen hat in der Hoffnung, Deutschland durch die Ausdeh- nung der Fronten und die Verlängerung des Krieges zerbre- chen zu können, muß er jetzt mit Entsetzen gewahr werden, daß Zeit und Raum Deutschland nicht weiter mehr ungünstig sind, sondern daß Deutschland es ist, das jetzt ani längeren Hebel sitzt. Gewiß wird der Krieg auch weiterhin noch außer ordentlich hart sein, trotzdem aber bat der Reichsmarschall mit X dem ganzen Gewicht seiner Verantwortung feststellen können, daß auf ernährungswirtschaftlichem Gebiet das Schwerste hinter uns liegt. Nunmehr werden sich die Siege unserer Soldaten auch auf unsere Versorgung auswirken und ebenso auf die deutsche Kriegsproduktion. > Stark unterstrichen wird diese Acnderung zu unseren Gun sten durch die Erhöhung der Brot- und Fleischrationen, zu der nunmehr eine weitere Fleischzulage für die Bevölkerung der luftgefährdeten Gebiete kommt, und ferner durch die Lebens mittelpakete. die dem Soldaten aus der Fahrt in die Heimat beim Ueberschreiten der Reichsarenze ausgehändigt werden, so wie durch die Sonderzuteilungen zu Weihnachten. So erntet das deutsche Volk die Früchte der vom Haushalten beherrschte» nationalsozialistischen Staatsführung. Während der Feind den Krieg mit der Illusion begonnen hat. Deutschland, während man selbst bei vollen Fleischtöpfen lebt, aushungern zu können und nun Hals über Kopf zu Einschränkungen und immer wie der zu Einschränkungen gezwungen ist, hat Deutschland in vol ler Klarheit über den Ernst eines Krieges den Kamps mit Rationssätzen begonnen, die sich durch große Stetigkeit auszeichncten und die nun im vierten Kriegsjahr bereits er höht werden können. Niemand in Deutschland zweifelt daran, daß irgendeine Macht uns den Sieg noch entreißen kann. Der Kampf der Front und die Arbeit der Heimat haben Tatsachen ge schaffen, um deren Anerkennung der Feind durch keine Rabuli ftik seiner Agitation hinwegkommt! Es ist eine Tatsache, daß Deutschland heute ganz Europa hinter sich hat, während die Wege nach der britischen Insel überall von Gefahren für Schiff und Mannschaft bedroht sind. Diesmal ist es England, das blockiert wird, und so weder selbst zu militärischen Groß aktionen fähig noch in der Lage ist, seinen Verbündeten aus reichende Unterstützung zu gewähren. Drastisch dargetan wird das durch einen Brief, den Stalin dem Vertreter einer nord amerikanischen Nachrichtenagentur in Moskau übersandt bat. In aller Offenheit gesteht Stalin darin ein. daß das Problem der zweiten Front den erstrangigen Platz in der strategischen Beurteilung der Lage einnehme, und zugleich läßl er die plntokratischen Bundesgenossen darüber nicht im un klaren, daß ihre Hilfe einstweilen noch wenig wirksam und zur Verbesserung und zur Verbreiterung dieser Hilfe die „vollkom mene und rechtzeitige Erfüllung der Verpflichtungen", die die Verbündeten auf sich genommen haben, unerläßlich ist. Damit hat der Machthaber im Kreml an der Kriegspolitik seiner Ver bündeten eine Kritik geübt, wie sie schärfer nicht sein kann. Warum nimmt nun aber die zweite Front einen so großen Platz in der Diskussion der Feindländer ein, warum hat nun aber England diese zweite Front, nach der Stalin so sehnsüch tig schreit, nicht eröffnet, warum müssen Großbritannien und Nordamerika sich ermahnen lassen, daß sie ihre Verpflichtungen vollkommen und rechtzeitig erfüllen müssen? Doch nur deshalb, weil die Tatkraft der deutschen Wehrmacht die Feinde iso- liert und die Verbindung, zwischen ihnen zerschnitten oder doch zumindest auherordentlick erschwert hat. Militärisch hat man allerdings in London von der eigenen Kraft und auch von dem Bolschewismus nicht allzuviel erhofft. Den stärksten Fak tor in der britischen Kriegspolitit sollte vielmehr die Blockade bilden, und gerade die ist nunmehr aufderganzenLinie gescheitert. Deutschland und seine Verbündeten stehen kräf tiger denn je da, siegreich auf allen Kriegsschauplätzen, nnd dazu haben sie die beruhigende Gewißheit, daß ihre Ernährung und ihre Versorgung mit den kriegswichtigen Rohstoffen aus weite Sichr hinaus gesichert sind. Unsere stärkste Kraft aber schöpfen wir aus der inneren Festigkeit und der inneren Nnüberwindlichkeit des Reiches, die wir dem Schöpfer der neuen deutschen Wehrmacht, Adolf Hitler, zu verdanken haben. So ist Deutsch land in dem ihn, ancgezwungenen neuen Krieg innerlich und äußerlich gegen jede Anfechtung gefeit, haben wir in der Tai alle Ursache, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken.