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Gartenkunst / Monatsschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Verkündigungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst E. V. und des Verbandes deutscher Gartenarchitekten September 1925 58. Jahrgang Heft 9 Verhandlungen der Ausschußsitzung in Wien, 22. Juni 1925 Der Vorsitzende, Gartendirektor Kube, eröffnet die Sitzung, be grünt die Erschienenen und läßt Namen und Zahl der Anwesen den Vertreter und Stimmen feststellen. Außer dem Vorstand, 'dem Geschäftsführer und Herrn Schlosser als Verlagsvertreter sind 22 Gruppenvertreter mit zusammen 25 Stimmen anwesend. Nicht vertreten ist die Gruppe Hessen-Nassau. Herr Göbel beanstandet, daß der Gruppe Hamburg mit mehr als 75 Mitgliedern nur 2 Stimmen zustehen sollten. Nach Aussprache wird beschlossen, daß für das Stimmrecht der Gruppen in den Ausschußsitzungen künftig die Zahl derjenigen Mitglieder, die am vorhergehenden Vierteljahrsschluß ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen sind, maßgebend sein soll. 1 .) Jahresbericht. Auf die Besprechung des Jahresberichts, der im Juniheft der „Gartenkunst“ veröffentlicht ist, wird verzichtet. 2 .) Kassenbericht. Herr Bromme trägt das Ergebnis der Kassen prüfung und den Jahresabschluß für 1924 vor. Die Kasse ist durch einen beeidigten Bücherrevisor und die ehrenamtlichen Kassenprü fer, Gartendirektor Gutsche, Offenbach a. M. und Gartenarchitekt Knell, Frankfurt a. M. geprüft und richtig befunden. Letztere be antragen Entlastung des Schatzmeisters. Dem Antrag wird mit Stimmeneinheit entsprochen, zugleich dem Schatzmeister der Dank des Vorstandes und Ausschusses für seine Mühewaltung ausge sprochen. 3 .) Satzungsänderungen: Die gemäß Beschluß der Ausschuß Sitzung am 1. Februar in Frankfurt a. M. mit der Formulieung der Satz ungen beauftragten Herren Singer, Göbel und Barkenowitz haben sich dieses Auftrages entledigt und legen den Entwurf der von ihnen vorgeschlagenen Satzungsänderungen vor. Herr Singer hält eine Begründung für entbehrlich, da sich die Ausschußmitglieder bereits mehrfach über die Angelegenheit ausgesprochen haben und auch mit dem Vorstand darüber verhandelt worden ist. Er trägt die einzelnen Paragraphen der Satzung in der vorgeschlagenen neuen Fassung vor. Sie werden der Reihenfolge nach ohne längere Aussprache angenommen. Nur bei § 16, der unter anderem von der Zusammensetzung der künftigen Vertreterversammlung han delt, wird vom Vorstand zu Absatz 4 folgender Zusatz beantragt: „Zu den Gruppenvertretern treten persönliche Milglieder, deren Zahl nicht größer sein darf als die Hälfte der Gruppenvertreter. Sie wenden vom Verwaltungsausschuß erwählt und von der Ver- tretervefsammlung bestätigt für die Dauer von jeweils zwei Ge schäftsjahren. Wiederwahl ist zulässig.“ Ueber diesem Antrag entspinnt sich eine längere Aussprache, in der der Vorstand seine Gründe darlegt, insbesondere auf die Not wendigkeit verweist, wenigstens einer kleinen Zahl von Mitgliedern außer den Gruppenvertretern die Möglichkeit zu bieten, in der künftig über die Angelegenheiten der Gesellschaft beschließenden Versammlung mitzuwirken. Die Ausschußmitglieder verhalten sich in ihrer Mehrzahl 'dem Antrag gegenüber ablehnend, auch der Vor schlag, ein Kompromiß zu suchen, dahingehend, daß die Zahl die ser persönlichen Mitglieder gegenüber dem Vorstandsvorschlag herabgesetzt werde, kann sich nicht durchsetzen. Der Vorstandsan trag wird schließlich gegen 7 Stimmen abgelehnt. Namens des Vorstandes erklärt der Vorsitzende, daß der Vorstand sich für die Abstimmung in der über die Annahme der neuen Sat zung endgültig beschließenden Geschlossenen Mitgliederversamm lung freie Hand Vorbehalten müsse und auch dort versuchen werde, seinen Antrag durchzubringen, da er von der Richtigkeit des darin enthaltenen Gedankens nach wie vor überzeugt sei. Dera Satzungsentwurf wird schließlich in der vom Satzungsausschuß vorgeschlagenen Fassung mit 24 gegen 7 Stimmen zugestimmt. Ein Antrag des Obergartenverwalters Dörfflinger, München, den Namen der Gesellschaft in Deutsche Gesellschaft für Gartenbau- kunst und dementsprechend auch den Titel der Zeitschrift in Gar- tenbaukunst abzuändern, wurde abgelehnt, nachdem ein Vertreter der Gruppe Bayern erklärt hatte, 'daß die Gruppe sich den auch ihr von Herrn Dörfflinger vorgelegten Antrag nicht zu eigen ge macht habe. 4 .) Der Antrag des Vorstandes, den Gartenarchitekten Brandt, Ko penhagen, zum Schriftw. Mitglied zu ernennen, wird einstimmig angenommen. 5 .) Von Herrn Singer wird die Frage gestellt, was zu geschehen habe, wenn die Satzung in der neuen Fassung von der am anderen Tage stattfindenden geschlossenen Mitgliederversammlung ange nommen sei. Er ist der Ansicht, daß alsdann, falls der derzeitige Vorstand freiwillig seine Aemter niederlege, eine Neuwahl der Organe der Gesellschaft auf Grund der neuen Satzung vorgenom men werden solle. Herr Bromme ist der Meinung, daß es sich empfehle, ordnungs mäßig zu verfahren und zunächst die Eintragung der neuen Sat zungen in das Vereinsregister abzuwarten. Herr Kube weist außer dem daraufhin, daß die anwesenden Vertreter der Gruppen wohl kaum schon im Sinne der neuen Satzungsbestimmungen gewählt seien. Es wind einstimmig beschlossen, Neuwahlen zu vertagen und erst die Eintragung abzuwarten. 6 .) Jahresbeitrag. Herr Bromme berichtet unter Bezugnahme auf einen entsprechenden Beschluß der Ausschußsitzung vom 1. Feb ruar d. J., daß für das laufende Jahr ein Beitragszuschlag von 5 Mark erhoben werden solle und befürwortet weiterhin, den Beitrag für 1926 gleich auf 25 Mark von vornherein festzusetzen. Herr Schlosser empfiehlt zunächst abzuwarten, bis sich etwa im Oktober übersehen läßt, welcher Betrag aus dem gemeinsamen Verlagsgeschäft für die Gesellschaft zu erwarten sei. Er hält es für nicht unwahrscheinlich, daß dann der beantragte Zuschlag für 1925 entbehrlich werde. Verschiedene Ausschußvertreter, die anfänglich auch für die Bei tragserhöhung auf 25 Mark, teilweise sogar auf 27 Mark gewesen waren, ließen sich durch die Ausführungen des Herrn Schlosser bestimmen, zunächst abzuwarten, wie der Gewinnanteil aus dem Verlagsgeschäft sich gestalten wird, zumal ja auch für 1926 noch kein Voranschlag vorliege. Die Entschließung wird zunächst noch vertagt. 7 .) Zeitschrift. Es werden verschiedene Wünsche wegen der Zeit schrift geäußert. Dir Gruppe Ruhrg. möchte ein Sonderheft über die soziale Betätigung auf dem Gebiete der Gartengestaltung in ihrem Bezirk anläßlich der für Mitte August in Aussicht stehen den Räumung Essens durch die Franzosen, die Gruppe Rheinland im Zusammenhang mit der Jahrtausend-Ausstellung in Cöln ein Sonderheft über Rheinische Gartenkunst herausgegeben haben. Vom Schriftleiter wird dies zugesagt mit dem Vorbehalt, daß diese beiden Hefte nicht unbedingt zeitlich auf August und September festgelegt werden, da er noch nicht übersehen könne, wie der Raum in den nächsten Heften beansprucht werde. Er wird dem nächst mit Herrn Stier und Korte sich über die Erfüllung der ge äußerten Wünsche ins Benehmen setzen. Herr Schlosser als Verlagsleiter weist gegenüber geäußerten Wün schen betreffend Erhöhung der Seitenzahl der Hefte daraufhin, daß verlagsseitig der Umfang von Anfang an um etwa 50 Prozent über das ursprünglich Vorgesehene erweitert sei. Daran soll unter allen Umständen festgehalten werden. Jede mögliche Verbesserung der Ausstattung, des Inhalts usw. werde geprüft und nach Mög lichkeit durchgeführt. Er appelliert weiterhin an die Gruppen, Ver lag und Schriftleitung bei ihrer Werbetätigkeit für Gewinnung neuer Bezieher und Erweiterung des Anzeigenteils in jeder Weise zu unterstützen; von dem Erfolg solcher Werbetätigkeit werde die Entwicklung stark beeinflußt werden können. Für die Richtigkeit: Heicke