Bindefehler: Hefte 2-3 sind im Exemplar falsch eingebunden und wurden für eine bessere Lesbarkeit in die korrekte Reihenfolge gebracht ; Heft 8: fehlende Seiten in der Vorlage
Ausschnitt aus dem mittleren Teil des Toptschider-Parkgeländes im jetzigen Zustande. (Aufnahme von Vaso Nastic, Semlin.) Wettbewerb Park Toptschider in Belgrad im Herbst vorigen Jahres gab das Jugoslawische Ge neralkonsulat in Berlin bekannt, daß das Ministerium für Landwirtschaft und Gewässer in Belgrad unter dem 4. September 1924 zwecks Gewinnung eines allgemei nen Entwurfes für Ausgestaltung der Toptschider-An lagen in Verbindung mit dem benachbarten Kochout- gnak zu einem großen Staatspark einen Wettbewerb mit Frist bis 28. Februar 1925 ausgeschrieben habe und man in Belgrad auf eine rege Beteiligung aus den Kreisen der deutschen Gartengestalter und Architekten hoffe. Aus den Ausschreibungsbedingungen u. Planunterlagen ergab sich, daß eine ungewöhnlich umfangreiche und vielseitige Aufgabe gestellt war, eine Aufgabe, die auch auf solche einen gro ßen Beiz ausüben konnte, die die aus gesetzten Preise nicht gerade für außerge wöhnlich hoch ansa hen. Dreißig bis hun dertzwanzigtausend Dinare waren zur Zeit der Ausschreibung et wa zwei- bis achtein halbtausend Goldmark und die Summe von fünfundsiebenzigtau- send Dinar, die für fünf Trostpreise (An käufe) ausgeworfen war, entsprach etwa fünftausend Gold mark. Immerhin, wer sich in die Unterlagen vertiefte, stand vor einer Aufgabe, die um ihrer selbst willen locken konnte, zumal es sich um einen allgemeinen, also in ternationalen Wettbewerb handelte. Trotzdem hat die Beteiligung aus Deutschland zu wün schen übrig gelassen. Unter den je fünf Siegern und Angekauften befand sich neben drei Oesterreichern nur ein reichsdeutscher Entwurf und selbst bei gründ lichem Studium der nach Abschluß des Wettbewerbes ausgestellten Arbeiten konnte auch der Kenner von Handschriften kaum mehr als zwei oder drei Entwürfe entdecken, die auf deutschen Ursprung oder deutsche Mitarbeit hätten schließen lassen, und der Durchschnitt der nach Aussiebung der engeren Wahl (Preise und Ankäufe) übrig blieb, stand bis auf wenige Ausnahmen auf ungewöhnlich niedriger Stufe. Auch unter die preisgekrön ten und angekauften waren einige von so mäßiger Qualität ge raten, daß man sich fragen mußte: wie ist das möglich? — Und hier magauch der Schlüssel für die be dauerlich geringe Be teiligung aus Deutsch land zu suchen sein: Mancher, der sich un ter anderen Umstän den beteiligt hätte, dürfte gezweifelt ha ben, ob die Zusam mensetzung der Jury die Gewähr für eine sachlich unanfecht- Eingang zum Toptschider und zu den Sportplätzen. Aus dem Entwurf von Esch, Kotratschek u. Rückauf, Wien (1. Preis).