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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ursi Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich 45 Rpf., bet Lieferung frei HauS üv Nps., Postbezug monatlich 2.86 RM. Im Falle höherer Gewalt ober sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung ober NLctt atz lang des Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsätz« bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 16 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich nn den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VII.: 2250. BeschäliSstellen: Albertstiaße 2 und Abolf-Hitler-Stt aße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Etadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 204 Dienstag, den L. September 1936 88. Jahrgang Grubenunglück in Bochum 23 Todesopfer Auf der zur Bergbau AG. Lothringen gehörenden Zeche „Bereinigte Präsident" ereignete sich am Montag mittag eine Explosion im Flöz „Dicke Bank" auf der neun ten Sohle. Nach dem amtlichen Bericht hat das Gruben unglück 20 Todesopfer gefordert. Verletzt wurden 20 Bergleute. Vermißt werden noch drei Bergleute. Leider besteht Hoffnung darauf, datz sic noch am Leben sind, nicht. Eine weitere Erhöhung der Zahl der Todesopfer ist nicht zu befürchten. Erschüttert steht das deutsche Volk an der Bahre dieser Bergleute, die in treuer Pflichterfüllung auf dem Felde der Arbeit gefallen sind. Die Sorge der Volksge meinschaft gilt den Hinterbliebenen der Opfer, für die alles getan werden wird, was möglich ist, um ihr Leid zu lindern. Beileidstelegramm Or. Leys Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, hat aus Anlab des schweren Unglücks auf der Zeche „Vereinigte Präsident" in Bochum an die Betriebsführung nachstehendes Telegramm gerichtet: „Ties erschüttert über das mir soeben gemeldete schwere Unglück auf Ihrer Zeche „Vereinigte Präsident" bitte ich Sie, den Hinterbliebenen und Verletzten meine aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Ich habe die zuständigen Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront ange wiesen, sofort Hilfsmaßnahmen durchzuführen und werde am Dienstag selbst bei den Opfern und deren Hinter bliebenen sein." Sofort nach Bekanntwcrden des Unglücks fanden üch die Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der Bergbehörde und der Polizeipräsident von Bochum auf der Schacht anlage ein. Zur Untersuchung des Unglücks und zu den Bergungsarbeiten fuhren die Betriebsführung der Zeche „Vereinigte Präsident", weiterhin Berghauptmann Pol ster, Oberbergrat Keiser und ein Vertreter der Deutschen Arbeitsfront'in die Grube ein. Als Ursache des Unglücks wird eine Schlagwetter explosion angenommen. Genaue Feststellungen werden sich erst nach Abschluß der Bergungsarbeiten machen lasten. aborduungen der faschistischen Organisation angetreiem Helle TrompetenNänge empfingen die beiden Minister, als sie mit dem Motorboot an dem Parteihaus anlegten. Nach einem kurzen stillen Gedenken am „Sacrario", dem mit den Fahnen der alten faschistischen Sturmbataillonc geschmückten Ehrenraum für die Blutopfer des Faschis mus, besichtigte Dr. Goebbels eingehend die einfach und zweckmäßig eingerichteten Räume des Hauses. Zwei überaus harmonisch verlaufene Tage, die einen fruchtbaren Meinungsaustausch zwischen dem deutschen und dem italienischen Propagandaminister brachten unk damit zur weiteren Vertiefung der freundschaftlichen Be ziehungen zwischen beiden Ländern beitrugen, haben nun ihr Ende gefunden. Hierbei gab nicht zuletzt auch die sehr herzliche Anteilnahme der italienischen Bevölkerung am Besuch von Reichsminister Dr. Goebbels diesen Tagen das Gepräge. Oer Reiseverkehr nach Oesterreich Zahlreiche Kraftfahrzeuge fuhren über die Grenze. München, 1. September. Der Reiseverkehr nach Oester reich hat am Wochenende bereits ziemlich lebhafte Formen angenommen. Es hat sich herausgestellt, daß sich die Ab wicklung der erforderlichen Formalitäten schon gut ein gespielt hatte, wenngleich viele Reichsdeutsche, die über die Grenze gehen wollen, immer noch nicht wissen, welche For malitäten sie zu erledigen haben. Bei dieser Gelegenheit Wird nochmals darauf hingewiesen, daß der Reisepaß allein nicht genügt; vielmehr muß im Reisepaß der polizeiliche Eintrag vermerkt sein. Besonders stark war der Kraftfahrzeugverkehr nach Oesterreich. In Salzburg waren es 1500 bis 2000 Reichs deutsche. die zum Wochenende kamen. Viele von ihnen haben den Salzburger Festspielen beigewohnt. Am Zollamt Kiefersfelden passierten 200 Kraftfahrzeuge in Richtung Kufstein die Grenze. Zur Begrüßung der deutschen Gäste, die nun nach Oesterreich hereinkommen, haben die meisten größeren Orte der Alpenländer Flaggenschmuck angelegt. Auf den Hotels und Gasthäusern sieht man unter den Fahnen der anderen Nationen die Hakenkreuzflagge. Besonders überrascht waren auch die Wiener, die nach dem berühmten Weinori Grinzing kamen. Dort waren bei vielen Heurigenschänken aus dem gleichen Anlaß Hakenkreuzwimpel aufgezogen. Protest -er Sudeten deutschen Konrad Henleins Einspruch gegen die Parteitagsvcrbotc. Der Führer der Sudetendeutschen, Konrad Henlein, sprach in drei Bezirkskundgebungen in Westböhmcn, und zwar in Tepl, Tachau und Chotieschau. „Wenn in den letzten Tagen, so führte Henlein u. a. aus, im Wahlkreis Karlsbad bereits zum dritten Male die Abhaltung eines Kreisparteitages der Sudetendeutschen Partei verboten wurde, so muß ich vor aller Weltöffentlichkeit dagegen Stellung nehmen, daß entgegen den Grundsätzen der Ver fassungsurkunde und des Minderheitsvertrages der Tsche choslowakei die Presse- und Versammlungsfreiheit uns ver wehrt werden. Wenn man glaubt, uns dadurch zu treffen, so irrt man sich in den Methoden. Wir werden um so geschlossener und sester verlangen, daß wir die Belange unserer deutschen Heimat selbst verwalten können. Aeulan-Halle im Adolf-Hiiler-Koog Ein Wahrzeichen der Arbeit an der Küste. Die Gemeinde des Adolf-Hitler-Koogs feierte in Ge genwart zahlreicher Ehrengäste die feierliche Einweihung der „Neuland-Halle". Die nationalsozialistischen Formatio nen hatten sich in mehreren Marschsäulen, zusammen etwa 1000 Mann, vor der Halle aufgestellt. Das Arbeitsdienst lager aus Marne marschierte mit geschultertem Spaten auf. Nachdem Architekt Grodersen-Berlin, der Schöpfer der „Neuland-Halle", dem Gauleiter den Schlüssel zu der Halle Dr. Goebbels an Mussolini „Wohltuende Uebereinstimmung der Gedanken und Ziele" Reichsminister Dr. Goebbels hat am Montag in Venedig den Rückflug nach Berlin angetreten. Beim Pas sieren der italienischen Grenze sandte der Minister vom Flugzeug aus folgendes Funktelegramm an den italie nischen Staatsches Mussolini: „Ich bin von dem so herzlichen Empfang in Venedig durch Behörden und Bevölkerung tief gerührt und spreche mit meiner Frau dafür Euer Exzellenz meine herzlichste Dankbarkeit aus. Ich fühle mich glücklich, mit meinem Kollegen Alfieri die so wohltuende Uebereinstimmung « nscrcr Gedanken und Ziele festgestellt zu haben. Ich bitte Euer Exzellenz, meine und meiner Frau ergebenste Grütze rntgcgcnnchmen zu wollen. Dr. Gocl/bels." In einem zweiten Telegramm an den italienischen Propagandaminister Alfieri hat Dr. Goebbels ebenfalls seinen Dank für die herzliche Aufnahme in Venedig zum Ausdruck gebracht. „Deutschland schützt seine Volksgenossen" Vor seiner Abreise aus Venedig hatte Reichsminister Dr. Goebbels eine Abordnung der deutschen Ko lonie empfangen, um an die auslandsdeutschen Volks genossen einige Worte zu richten. Er erklärte, datz sein pri vater Besuch in Venedig dazu beigetragen habe, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien noch enger zu gestalten. Dr. Goebbels kam dann aus den Wandel zu sprechen, der sich in der Einstellung der Heimat den Volksgenossen im Auslande gegenüber vollzogen habe. Die Geschichte habe bewiesen, datz die Welt völker nicht zuletzt dadurch grotz und stark geworden seien, weil sie jeden einzelnen ihrer Angehörigen als zum Volks- Mm gehörig und daher äutzerst wertvoll für ihr Volk betrachten. Dieses Gefühl habe früher in Deutschland so wohl in der Heimat wie auch bei den Deutschen im Aus lände gefehlt. Relchsministcr Dr. Goebbels wies die Ausländsdeut schen darauf hin, datz gerade in diesen Tagen durch Ent sendung deutscher Kriegsschiffe nach Spanien zum Schutze der Rcichsangchörigcn dieser gewaltige Wandel aller Welt sichtbar zum Ausdruck gekommen sei. Was wäre wohl aus unsere» braven Landsleuten geworden, so ries Dr. Goeb bels aus, wen« wir sic dem roten Mob schutzlos prcis- gegcbcn und nicht einen Teil der deutschen Kriegsflotte nn die spanische Küste geworfen hätten, mit dem ftir alle Welt deutlichen Befehl, Leben, Ehre und Eigentum der Deutschen zu schützen? Diese Sprache hat die ganze Welt verstanden. Auch für sie ist das Bewußtsein der Rückendeckung in der Heimat ein erhebendes Gefühl, wenn sie auch das Glück haben, in einem mit uns freundschaftlich verbun dene« Lande zu leben. Mit ihren auslandsdeutschen Ka meraden in aller Welt können sie jetzt die stolze Ueber- zeugung haben, datz sie nicht mehr allein auf vorgeschobe nem Posten stehen, sondern daß sie die Kinder eines großen und starken Volkes sind. Zugleich aber haben sie die Freude, in diesem mit uns so befreundeten Lande zu weilen, von dessen weltanschaulicher und politischer Inter essengemeinschaft mit dem neuen Deutschland wir manchen Vorteil für Europa erhoffen. Der Reichsminister schloß mit dem Appell an die Aus ländsdeutschen, sich stets als die von der Heimat betreuten unvergessenen Angehörigen des wiedererstarkten deutschen Volkes zu fühlen. Am letzten Abend seines Aufenthaltes in Venedig warteten die italienischen Gastgeber sür Reichsminister Dr. Goebbels und seine Frau mit einer ganz besonderen Ueberraschung auf. Als außergewöhnliche Ehrung für den deutschen Gast war das zweimal jährlich stattfindende traditionelle Große Kanalfest angesetzt worden. Dicht ge drängt lagen die venezianischen Gondeln auf dem Canale Grande nebeneinander. Im Wasser mischte sich der Wider schein der festlichen Illumination der Paläste und der Lichterketten, die sich von Haus zu Haus zogen mit dem Glanz der in allen Farben leuchtenden Lampions aus den Gondeln. In der Mitte dieses einzigartigen Lichter- und Farbenrausches schwamm, auf allen Seiten von den vene zianischen Gondeln eingeschlossen der „Bucintoro", das große Floß, auf dem ein Orchester mit Sängern und Chor musizierend durch Venedig fuhr. Ganz Venedig war an diesem Abend unterwegs. Die deutschen Gäste konnten sich nicht sattsehen an diesem unvergeßlichen Bild eines märchenhaften Festes. Immer wieder winkten die In sassen der Gondeln zu Dr. Goebbels herauf. Zu Ehren von Reichsminister Dr. Goebbels und sei ner Frau veranstaltete anschließend der Herzog von Genua, der Kommandant der Oberadriatischen Flottenstation einen Empfang im Arsenal. Unmittelbar vor seiner Heimreise stattete Minister Dr. Goebbels dem Sitz der Bezirks- und Ortsleitung Ve nedig der Faschistischen Partei gemeinsam mit Propa gandaminister Alfieri einen Besuch ab. Vor dem Partei haus, der „Casa Littoria", einem alten Patrizierpalast aus dem 16. Jahrhundert am Canale Grande waren Ehren-