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88. Jahrgang Sonnabend, den 21. November 1936 Nr. 272 Der Führer auf Burg Vogelfang Triumpfsahrt durch das Rheinland Höhepunkt der Gauamtsleiter - Tagung Stabschef Lutze, den Gauleitern Grohö und Tcr- boven und dem Hauptdienststellenleiter Schmeer empfangen und schritt dann die Fronten ab. Gemünd hatte ein prächtiges Festkleid angelegt, eine Ausschmückung, die um so überzeugender von der Liebe und Begeisterung der Bewohner spricht, wenn Man berück sichtigt, daß es sich hier um das arme Eifelland handelt. Tosender Jubel begleitete den Führer auf dem ganzen Wege. Es war eine wirkliche Triumphfahrt. Der österreichische Staatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten Dr. Guido Schmidt hat während seines Aufenthaltes als Gast der Deutschen Reichsregie- rung in Berlin mit dem Reichsautzenminister Freiherrn von Neurath mehrfache politische Aussprachen gepflo gen, bei denen alle aktuellen Probleme erörtert wurden. Es war dies nach dem Abschluß des Abkommens vom 1t. Juli d. I. die erste Gelegenheit zu einer allgemeinen Politischen Unterredung, wobei insbesondere diejenigen Fragen politischer, wirtschaftlicher und kultureller Natur eingehend behandelt wurden, die die beiden Staaten ge meinsam angchen. Die Aussprache bewegte sich in freundschaftlichem Geiste und ergab in allen behandelten Fragen eine er freuliche Ücbercinstimmung der Auffassungen. Es wurde vereinbart, daß der Ausbau der Han delsbeziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich alsbald in Angriff genommen werden soll, um den Umfang des gegenseitigen Handelsverkehrs beträcht lich zu erweitern, schließlich daß die diesbezüglichen Ver handlungen am 7. Dezember d. I. in Wien beginnen wer den. Ebenso wurde die Frage der Finanzierung des Win- tcrsportvcrkehrs nach Oesterreich von Mitte Dezember 19M »b bereits jetzt in zufriedenstellender Weise bereinigt. Ferner wurden alle anderen Möglichkeiten der Fort entwicklung der zwischen st aatlichen Beziehun gen gründlich durchgesprochen und hierbei festgestellt, daß sich bei Wahrung der Grundsätze des Abkommens vom 11. Juli d. I. auf weitem Gebiete die Möglichkeit er sprießlicher Zusammenarbeit ergibt. Beide Regierungen sind darüber einig, daß der mit dem Abkommen beschrittene Weg in Anbetracht und im Abrstdempfang beim österreichischen Gesandten Aus Anlaß der Anwesenheit des österreichischen Staats sekretärs für Auswärtiges, Dr. Guido Schmidt veranstaltete der österreichische Gesandte, 2 n g. T a u s ch i tz Freitag abend in den Räumen der Gesandtschaft einen Abendempfang, an dem von deutscher Seite Reichsaußenminister von Neu rath, die Staatssekretäre Meißner, Dieckhoff und General der Flieger Milch, Ministerialdirektor WeisLcker, ferner der apostolische Nuntius Orsenigo, die Botschafter von Frankreich, England und Polen, der italienische Geschäfts träger und fast alle in Berlin akkreditierten Gesandten mit ihren Damen teilnahmen. Selbstverständlich waren auch sämt liche Mitglieder Ler den Herren Staatssekretär Dr. Schmidt begleitenden Delegation und der deutsche Botschafter in Wien von Papen erschienen. Auf der Ordensburg Von weitem schon grüßte der Bergfried der Ordens burg. Bor dem Wachhaus begrüßte der Führer die Gau leiter, Gauleiterstellvertrcter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung und schritt die Front der 800 Gauamtsleiter ab. Auf dem Vorplatz der Burg mit dem herrlichen Blick auf den Urftsee und die bewaldeten Eifelhöhen war die Burgmannschaft «„getreten, deren Front der Führer abschritt. Dann besichtigte er unter Führung des Reichs organisationsleiters die Baulichkeiten dieser nationalsozia listischen Festung des Geistes, dieser Burg des Friedens. Als der Führer die Halle betrat, empfing ihn tosender Jubel. Neichsorganisationsleiter Dr. L e y wies auf Sinn und Zweck der Tagung der Gauamtsleiter hin. Es sei immer wieder notwendig, daß die Partei ihre Führer aus allen Gauen zusammenhole, um einmal, aus dem Getriebe des Alltags herausgehoben, sich wieder gemeinsam auf die Grundkräfte der Bewegung zu besinnen, neuen Glau ben, neue Stärke und neuen M u 1 wieder mit Hinaus zunehmen. Unter stürmischem Beifall der Gauamtsleiter bestätigte Dr. Ley, daß auch diese zehn Tage reiche Früchte für die Teilnehmer getragen hätten. Dr. Ley dankte dem Führer dafür, daß er dieser Tagung durch sein Kommen ihren Höhepunkt gegeben Der Führer naf auf der Ordensburg Vogelsang in der Eifel ein, um zum Höhepunkt und Abschluß der Tagung der 800 Gauamtsleiter zu sprechen. In seiner Begleitung befanden sich Neichsstatthalter General Ritter von EPP, Brigadeführer Schaub, Adjutant Oberführer Wiedemann und der stellvertretende Pressechef der Rcichs- regierung, Standartenführer Berndt. Die Bevölkerung des Gaues Köln-Aachen bereitete dem Führer auf seiner Fahrt durch das Rheinland einen begeisterten Empfang. Alle Städte und Dörfer bis herab zum kleinste« Flecken waren mit Girlanden und den Frci- hcitsfahnen der Bewegung überreich geschmückt. Aus allen Bahnhöfen bis Gemünd waren die Volksgenossen und die Schulkinder zur Stelle, um ihren Führer zu grüßen. Immer wieder trat der Führer in Köln und auf der ganzen Fahrt an das Fenster seines Wagens, um für die herzlichen Kundgebungen zu danken. Die Arbeiter standen längs der Strecke vor ihren Betrieben, die Bahnarbeiter neben den Schienen, die Bauern und Büdner vor ibren Gehöften, die Schulkinder an den Bahnübergängen. Im Braunkohlengebiet sah man die Bergarbeiter in Knappcntracht mit den Gru benlämpchen in der Hand. Die Vereine des Reichskrieger bundes waren mit ihren Fahnen zur Stelle. Vielfach *sah man auch die Bauern in ihren Feiertagstrachten, die sie an diesem Ehrentag des Grenzlandes angelegt hatten. Auf dem Weg vom Bahnhof Gemünd bis zur Ordens burg auf dem Vogelsang standen die Kampfformationen der Bewegung Spalier. Hinter ihnen HI. und BDM., der Neichskyffhäuscrbund, die Freiwilligen Feuerwehren des Eifellandcs. Ueberall aber war von nah und fern das Erfelvolk herbeigeeilt. Auf dem Bahnhof Gemünd wurde der Fubrer von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. dem habe: „Wir müssen Sie unter uns haben! Das ist das Ge waltige und Große dieser Tagung, daß wir Sie hier auf dieser Burg, in diesem Saal allein für uns haben!" Minutenlang jubelten die Männer der Alten Garde aus allen Gauen dem Führer zu. Nach den einleitenden Worte« des Reichsorganisa- lionsleiters Dr. Ley sprach dann der Führer zu den Gauamtslcitern. Er behandelte, wie NSK. meldet, in sei ner Rede grundsätzliche Ideen unserer Tage und gab von der Schwelle des dritten Jahrtausends deutscher Geschichte, in das der Nationalsozialismus das deutsche Volk heute iührt, einen Abriß der deutschen Geschichte der letzten bei den Jahrtausende. Die Worte des Führers wurden immer wieder von dem jubelnden Beifall seiner alten Mitkämpfer unter brochen. Die allgemeine Begeisterung löste sich am Schluß der eineinhalbstündigen Rede in den spontan angestimm icu Liedern der Nation. Fahrt durch das Gifettand Der Führer verweilte noch längere Zeit im Kreise der Gariamtsleiter, der Angehörigen des lausenden Jahr gangs der Ordensburg Vogelsang und seiner Gauleiter, die ebenso wie einige Reichsleiter an der Schlußveranstal- tnng teilnahmcn. Der Führer trug sich dann in das Goldene Buch der Ordensburg Vogelsang ein und begab sich nach diesen« erster« geschichtlichen Besuch der großen Schulungsburg der NSDAP, im Westen von Vogelsang im Kraftwagen zum Bahnhof Gemünd. Die Zahl der Menschen, die sich in dem kleinen Städt chen zusammengcfunden hatte, um den Führer zu sehen und zu grüßen, hatte sich inzwischen noch erheblich ver größert. Hunderte von Omnibussen und Autos, dazu eine Reihe von Sonderzttgcn hatten viele Tausende aus den« westlichen Grcnzland hcrangeführt, die noch nie den Füh rer gesehen hatten. An der fünf Kilometer langen Straße von Vogelsang bis Gemünd stauten sich ebenfalls viele Tausende, die trotz der schneidenden Kälte ansgehalten hatten. Im armen Eifelgebiet hat sich wie nirgends der Satz verwirklicht, daß des Volkes ärmster Sohn auch sein getreuester Ivar. Die Eifel war schon eine Hochburg des Nationalsozialismus, als in den großen Städten Mil lionen noch nichts von ihm wissen wollten. Durch seinen Besuch dankte nun der Führer den Männern und Frauen der Eifel für ihre jahrelange hingebungsvolle und opfer bereite Treue, uud die Bevölkerung des Eifellandes be kräftigte diese ihre Treue aufs neue durch die begeisterte und überaus herzliche Ausnahme, die sie dem Führer ans seiner ganzen Fahrt bereitete. Dr. Goebbels spricht zur Wehrmacht Grundsätzliche Ausführungen vor dem Oskizicrkorvs des Reichskriegsministeriums. Aus Wunsch des Reichskriegsministers sprach Dr Gocbbelszu den Offizieren und Beamten des Reicks- kriegsrnlnisteriums. Nach herzlichem Empfang durch Ke- neralfeldmarschall von Blomberg nahm Dr. Goebbels das Wort, um in l^stündlger Rede die Grundsätze politischer Propaganda und Taktik zu behandeln. Unter den Zu- horern befanden sich u. a der Oberbefehlshaber des Hee res, Generaloberst Freiherr von Fritsch der Ober befehlshaber der Kriegsniarine, Generaladmiral Raeder, sowie der Chef des Gencralstabes, General der Artillerie Beck. Die Ausführungen des Reichsministers für Volksaus» ANM"da wurden mit starkem Beifall auf- ^'schließend richtete Reichskriegsminister Ge- ncralfeli. marschall von Blomberg herzliche Dankes Goebbels. Er begrüßte die enge Verbun- „Ä Wehrmacht und Partei; Dr. Goebbels de^n V U^?eute wieder nicht nur als Minister, son dern als Meister der Propaganda gezeigt. Erfreuliche Uebereinftimmung Ergebnis der deutsch-österreichischen Aussprache Dienste Les gemeinsamen Volkstums den Interessen der beiden deutschen Staaten förderlich ist und einen wich tigen Beitrags urErhaltnngdcsFricdcns zu leisten vermag. Besuch bei Ministerpräsident Göring Ministerpräsident Generaloberst Göring empfing den österreichischen Staatssekretär Dr. Schmidt zu einer län gere« Besprechung und gab anschließend zu Ehren des Gastes ein Frühstück. Im Anschluß daran besichtigte Staatssekretär Dr. Schmidt unter Führung des Staats sekretärs General der Flieger Milch zuerst die Luftkriegs- akademie und die Lnfttechnische Akademie in Gatow, dam, den Flughafen und den Fliegerhorst des Jagdgeschwaders Richthofen in Däberitz. Nach Rückkehr Staatssekretärs Schmidt nach Berlin führte Generaloberst Göring seinen Gast persönlich durch das Luftfahrtministcrinm und das Hans der Flieger. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Ham>t- und Tageszeitung für die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeiude Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zvr Veröffentlichung der amtlichen BeLauutmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält BekaUntmachunge» de» Amts- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes z« Kamenz ?t„« Zett»»g «schütt täglich mit ««»nahm» der gesetzliche« «mm. NN» Feiert»^. Ter vez»g»prch» beträgt bet «bholung »dchentltch « Np»., bei Lks»r«»g f«t Hau» ><! «Ms., Poftbq»g monatlich LW NM. Im Fall» höherer »smaU «der sonstiger VerrtedSstöraage« hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lies»«»«, der Zeitung oder lmkadluag de» Bezugspreise. — Preis« und Nachlaßsütze »ei Wiederhol»»«»« nach Preisliste Ar. 8 — Für da» Erscheinen von «nz»ig»n t» »»stimmt« «nmmrrn und an »stimmt« Plätz« leine Gewähr. Anzeige» stad a« den «rschetm»ag»tag« bd» «ras 10 Uhr aufzugeb«. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hasstamm a. Gedrüd« Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellv.: Walter Hoffman», P»»«ttz. verantwortlich für den Heimattetl, Sport«. Anzeige» Walter Hoffmaaa, Paitznitz; sSe Politik, vtlderdtenst «ad den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. D. «. L, SAL Geschäftsstellen: Albertst, aße 2 und Adolf-Httler-Straße 4. Fernruf S18 uad «0