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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 200 Ter Pulsnitzer Anzeiger ist da* zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie deS Finanzamtes zu Kamenz 94. Jahrgang Dies« AeUung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Genn- und Feiertag-. — GeschäMt-lle, Nur Adols-Hitler-Str. Fernruf nur LSI Donnerstag, 27. Ang. 1942 I Bezugspreis: Bei Abholung I« tägig 1.— AM., srn Hau» L.10 NM. I einschließlich t2 bezw. IS Pfg. Trägerlobn. Postbezug monatlich LÜO NM Bebirgskrieg im Kaukasus Sie Schwierigkeiten des lSebirgskampfes im Kaukasus Zu den Kämpfen im Kaukafusgebiet gibt das Ober kommando der Wehrmacht noch folgende Ergänzungen: Die Er stürmung der Hochgebirgspässe im Kaukususgebiet verlangte von Den deutschen Truppen höchste Leistungen. Die Schwierigkeiten häuften sich, je tiefer die deutschen Truppen in das Gebirge ein drangen, die nach Brechen aller Widerstänl. mehrere Hochge birgspässe in Höhenlagen von über 3000 Meter kämpfend in Besitz nahmen. Beim Niederringen umfaßter Stützpunkte hatten die Bolschewisten schwere Verluste. Auch die zur Küste der Schwarzen Meeres zurückgehenden feindlichen Batterien hatten sehr schwere Ausfälle. Vor der Küste südlich Tuapse sichtete ein Deutscher Aufklärer ein bolschewistisches Unterseeboot, das in einem sofortigen Angriff durch mehrere Bombentreffer schwer beschädigt wurde. Ein völlig anderes Bild bieten die Kämpfe im Raum von Stalingrad. Hier ist das Kampffeld ein weites welliges Steppenland, das die ungehinderte Entfaltung großer Trup penteile im Angriff und zur Verteidigung erlaubt. Die in die sem Raum vordringenden deutschen Truppen kämpften gegen Bunkersysteme, die von verzweifelt kämpfenden Bolschewisten zäh verteidigt werden. Beim Ausbrechen dieser Riegelstellu'wen wurden die Truppen des Heeres von der Luftwaffe wirksam -unterstützt. Zum Gegenstoß herangeführte Reserven wurden durch Pausenlose Angriffe von Kampf-, Schlacht- und Zerstörerflug- izeugen zersprengt und hierbei 28 Panzer und 22 Geschütze ver nichtet. Bei der Bekämpfung des Schiffs-und Eisenbahnverkehrs wurden auf der Wolga ein Frachtschiff und ein Tanker vermch- stet und drei weitere Frachtschiffe schwer beschädigt. Zwei Trans portzüge wurden zerstört. Die kriegswichtigen Anlagen Stalin grads wurden am Dienstag erneut bombardiert. Immer noch wüteten in der Stadt die ausgedehnten Flächenbrände von deu Luftangriffen der vorangegangenen Nacht. Deutsche Jagdflug zeuge beherrschten auch wahrend de. Dienstags den Luftraum über den Kampfabschnitten im Süden der Front und schosse« hl feindliche Flugzeuge ab. , Harte AbwehrkLmpfe bei Medyn und Kaluga Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, scheiterten lm Raume nordwestlich Medyn am Dienstag an deu tapfer und zäh kämpfepdeu deutschen Truppen erneut sie AngrW dA Feindes, der in den wechseloollen Kämpfen schwerste Verluste erlitt. Schwere Kämpfe entwickelten sich um einige zu Stütz punkten ausgebaute Ortschaften. Zwei dieser Stützpunkte wech selten mehrfach den Besitzer, bis sie nach einem öon deutschen Panzern unterstützten Gegenstoß endgültig in der Hand der deutschen Truppen verblieben. Hierbei verloren die Bolsche wisten außer zahlreichen Gefallenen 14 Panzerkampswagen. Im Verlauf der am Dienstag durchaeführten Abwehrkampfe konn ten die deutschen Truppen im Bereich eines Armeekorps ins gesamt 35 feindliche Panzerkampswagen vernichten. Auch im Raum südwestlich Kaluga wurden die zahlrei chen Vorstöße der Bolschewisten unter neuen Verlusten für deu Feind abgewehrt. In den Kampfräumen nordöstlich und südwest lich Kaluga hatten die deutschen Kampfflugzeuge beachtliche Er folge. 34 bolschewistische Panzer wurden durch Bombenvolltref fer außer Gerecht gesetzt. Zehn Geschütze wurden so schwer ge troffen, daß sie ihr Feuer ein st eilen mußten. Auch der Einsatz stärkerer Fliegerverbände brachte den erwarteten Erfolg. Die feindlichen Flugzeugverbände wurden von den deutschen Jägern zum Kampf gestellt und zersprengt. Hierbei wurden 12 feind liche Flugzeuge abgeschossen. Große Vestürjrmg im Kreml über Dieppe Interessante Enthüllungen einer schwedischen Zeitung DNB. Stockholm, 26. August. Unter der Überschrift „Die Reaktion im Kreml nach Dieppe" veröffentlicht Aftonbladet «iac Meldung aus Ankara, in der es heißt: ' „Nach Berichten hiesiger politischer Kreise aus Moskau und Kuibyschew verlautet, daß die mißglückte Operation bei Dieppe im Kreml große Bestürzung hervorgerufen hat, und — wie be sonders betont wird — f Stalins Mißtrauen gegenüber Londons guten Willen, etwas Entscheidendes zu tun. um die sowjetische Süd front zu entlasten, weiter vertiefte, ein Mißtrauen, das nach Churchills Besuch etwas gemildert war. Man hatte sich dahin geeinigt, um einen Prestigeverlust bei einem Fehlschlag der Offensive zu vermeiden, das Unternehmen als Einzelaktion zu bezeichnen, als einen Raid, nicht als Eröff nung der zweiten Front. Churchills Angaben und die seiner militärischen Mitarbeiter über die Vorbereitungen waren je doch so überzeugend und optimistisch, daß Moskau sich fest da rauf verließ, daß der deutsche Druck bald merklich nachlassen würde. In diesem Zusammenhang wird an eine Episode auf dem Bankett für Churchill rm Kreml erinnert, wo Stalin in seiner Begrüßungsansprache deutlich auf den Beschluß hinsichtlich einer zw eiten Front anspielte und u. a. äußerte: „Was auch geschehen mag und wie si chidie Dinge auch entwickeln mögen, wir bleiben trotzdem Freunde." Churchill erhob sich und erwiderte: „Ich kann hierauf antworten, daß das „trotzdem" niemals ein- trefsen wird." — Diese Antwort wirkte stärker als alle Ver sicherungen der englischen und amerikanischen Militärs, und Stalin soll über den Tisch hinweg dem General Schaposchukow zuaerufen haben: „Das war das rechte Wort. Nun muß es gelingen!" Stalin befiehlt weitere Volschewifierung Englands Verbot der kommunistischen Zeitung „Daily Worker" aufgehoben — Vielsagende Reutermeldung DNB. Stockholm, 26. August. Reuter veröffentlicht die , Mittwoch bekannt ,daß das Verbot der kommunistischen Zeitung nachstehende vielsagende Meldung: „Nach einer mehrmonatigen I „Daily Wörter "aufgehoben wurde. Das Verbot wurde im Agitation innerhalb des Parlaments, bei der die Kommunisten i Rahmen der Verteidigungsverordnung am 17. 1. v. I. erlassen. Massenkundgebungen veranstalteten, gab der Innenminister am ' LburchiN muß Farbe bekennen Nachdem Churchill wieder in London angekommen ist, fragt man sich in England, was der Premierminister nunmehr zu tun gedenke. Die bisherige Praxis Churchills war es ja, im An schluß an eine solche Auslandsreise zur Beruhigung der aufge regten Gemüter jeweils ein egroße Rede zu halten. Diesmal scheint es besonders schwierig zu sein, daß Konzept für Aus führungen im Unterhaus oder im Rundfunk aufzusetzcn, meldet doch der Londoner Nachrichtendienst, daß der Premierminister vor Anfang nächster Woche kaum das Wort ergreifen werde. Schon in Kairo, vor dem Rückflug über Gibraltar nach London hatte Churchill, wie jetzt bekannt wird, in Anbetracht der durch die Kriegssorgen vervielfachten Anstrengungen der Reise eine mehrtägige Ruhepaus eund Unterbrechung seiner Arbeit ein legen müssen. Auch jetzt .wieder auf der Insel angekommen, scheint er zunächst unfähig zu konzentrierter Arbeit zu sein, denn es heißt, er werde sich bis zur Einberufung des Parla ments und zur Fertigstellung seiner Rede in allen wichtigen Angelegenheiten von Attlee oder Eden vertreten lassen. Die Rcichskriegsflagge auf dem höchsten Gipfel des Kau kasus. deutsche Truppen vor Stalingrad, der britische Invasions- Versuch gescheitert — das ist die Lage, mit der sich Churchill nicht nur in einer Rede, sondern vor allem mit Taten beschäf tigen muß. Die englische Presse i stangewiesen worden, rn ihren allgemeinen Betrachtungen Zurückhaltung zu üben. Da gegen sieht man in den USA — verhältnismäßig „weitab vom Schuß" — den Tatsachen und Konsequenzen, die sich aus de r derzeitigen Kämpfen an der Ostfront ergeben, erheblich fester ins Auge. „Wir müssen Europa innerhalb 30 Tagen angreifen" lautet beispielsweise die Ueberschrift zum Moskauer Telegramm eines Ncwyorker Blattes. Die Achsenmächte seien gefährlich nahe daran, Positionen zu gewinnen, die auf lange Sicht hin von größter Bedeutung seien. Es bestehe die Möglichkeit, daß der Feind sein Ziel erreicht . . . Der Bericht schließt mit der Feststellung: „Wenn irgend jemand in Amerika sich in der Si cherheit wiege, daß Vie Alliierten denn Krieg gewinnen würden, M er ein Kandidat für das Irrenhaus." Ohne eine zweite Front seien alle Chancen auf Seiten der Achse. Diese drastische Stimme wird durch den Kommentar eines amerikanischen Rundfunksenders ergänzt, der das Invasions thema von einem völlig neuen Gesichtspunkt her betrachtet. Während von Stalin und auf sein Geheiß von den sogenannten Massen Old Englands und Nordamerika gefordert wird, man solle die Invasion no cheinmal versuchen, damit die sowjetischen Armeen entlasttet würden, heißt es in diesem Sender im Zu sammenhang mit der Lage im Kaukasus und vor Stalingrad, es sei den Alliierten fast unmöglich, „eine zweite Front aufzu!- stellen wenn die Deutschen in der Lage sind. Truppen von der Ostfront abzuziehen." Man habe gehofft, daß die Russen die deutschen Armeen in einem solchen Maße beschäftigen würden, daß ein Wegnehmen von Truppen aus dem Osten unmöglich sein werde. Heute müsse man das aber durchaus in den Bereich der Möglichkeiten stellen. Praktisch heißt das also: Die Bol schewisten verlangen von den Angelsachsen eine zweite Front, damit Deutschland Divisionen aus dem Osten abschieben müsse, und in Amerika erklärt man, an eine zweite Front sei nicht zu Idenken. weil Deutschland Divisionen aus dem Osten weg nehmen könne! Es wird interessant sein zu vernehmen, wie Churchill sich in einer Rede zu diesem Thema zu stellen oder nicht zu stellen gedenkt. Bisher hat er geblufft. Jetzt, nach Dieppe, muß er Farbe bekennen. Und wenn er es nicht tut, zeigt er damit nur, daß er keine Trümpfe mehr in der Hand hat. Anerkennung kür Disziplin der Bevölkerung Französische Kriegsgesangene aus Dieppe und Umgebung werden entlassen Im Verlauf der siegreichen Abwehrkämpfe gegen den briti schen Landungsversuch bei Dieppe haben die örtlichen franzö- fifchen Behörden und die Bewohner des in die Kämpfe embe- zoaenen Gebietes eine besonders disziplinierte Haltung bewahrt. Ohne Rücksicht auf das feindliche Feuer haben die Franzosen die entstandenen Brände bekämpft, zum Teil deutsche Truppen mit Verpflegung und Getränken versorgt und notgelandeten Fliegern sofortige Hilke geleistet. In Anerkennung dieses Verhaltens hat der Führer ange ordnet. daß diejenigen französischen Kriegsgefangenen, die in Dieppe, Neuville, Haut-sur-Mer, Trommle. Petit Appeville und Arques-la Bataille beheimatet sind, aus oe: Gefangenschaft entlassen werden. WaveU darf „lekundiereu" USA.-Eeneral Marshall soll Oberbesehlshaber werden „Washington Post" schreibt in einem Leitartikel, es seien Unterredungen im Gange, um ein höchstes Kommando aller kombinierten Streitkräfte der Alliierten zur Errichtung einer zweiten Front zu schaffen. Daß von dem USA-General Marshall als von dem General in London gesprochen werde, rufe in den Vereinigten Staaten tiefste Befriedigung hervor. Marshall, heißt es ruhmredig weiter, habe sein ganzes Leben der Theorie von strategischen Problemen gewidmet und sie praktisch auf vie len Kriegsschauplätzen erprobt. Auch der USÄ-General Eisen hower und Wavell genössen den „besten Ruf". Wavell, so gesteht das Washingtoner Blatt gnädigst zu, sei Großbritanniens größ ter Soldat. Wenn nicht aus politischen Gründen 50 000 Manu nach Griechenland hätten gesandt werden müssen, hätte er sicher lich ganz Nordafrika vom Feind befreit. Er werde für Margall gewin einen ausgezeicyneren verunoanren (!) aogeoen. — rrne äus diesem Artikel zu ersehen ist, erstreckt sich die „Bereitschrft" Washingtons auf die Uebernohme des Oberbefehls durch nord- amerikanische Generale, denen Englands angeblich „größter Soldat" freundlicherweise „sekundieren" darf. „Keine Lieferungen mehr an die Sowjetunion" „Daily Herald" beschäftigt sich mit den wehrwirtschaftlichen Verlusten der Sowjetunion und schreibt, der sowjetische Ver bündete habe durch die Geländeaewinne der Deutschen fast Lie Hälfte seiner Erze, drei Viertel seiner Aluminiumproduktion und den größten Teil seiner diesjährigen Ernte in den nordkau kasischen Weizenfeldern verloren. Diese Lage, so stellt das eng lische Blatt dann fest, sei um so ernster, als die Sowjetunion nicht mehr mit der englischen und nordamerikanischen Produk tion rechnen könne, da Äusfuhrmöglichkeiten zur Unterstützung Moskaus kaum noch bestünden (!). Indien soll in fünf Dominions aufgeteilt werden Zu einem Plan, Indien in fünf selbständige Dominions aufzuteilen, bemerken indische Kreise, daß diese Trennung des 400-Millionenvolkes nur dazu dienen solle, die Inder unter strengste englische Kontrolle zu bringen. Zudem solle mit diesem Vorschlag das indische Volk vom Freiheitskampf abgelenkt werden. Aber die Engländer würden zur Ausführung dieses teuflischen Planes keine Gelegenheit mehr haben, sie könnten das indische Volk nicht mehr betrügen. Messtraje freiheitsliebenden Iranern angedroht In Iran sollen die Bestimmungen des Militärzustandes in Zukunft streng gehandhabt werden. Danach wird allen Per sonen Todesstrafe angedroht, die sich gegen die Regierung stellen, deren Anordnungen kritisieren oder Wasken tragen. Ferner sind „Aeußerungen ans Depression", ob sie nun münd lich oder in de-r Presse gegeben werden, unter schwere Strafe gestellt. Militärisch bedeutungslose Störflüge sowjetischer Flugzeuge über Ost-. Nordost» und Mitteldeutschland Berlin. Sowjetische Bombenflugzeuge führten in der ver gangenen Nacht militärisch bedeutungslose Störflüge über Ost-, Nordost- und Mitteldeutschland durch. Ein Einzelflugzeug ge langte bis an das Sperrgebiet von Groß-Berlin. Wahllos über mehrere Ortschaften abgcworfcne Spreng- und Brandbomben verursachten nach den bisherigen Meldungen nur unwesent liche Schäden. Drei HanbelsWffe vor ber WA.-Me verfem Unmittelbar vor dem Einlaufen in einem Hafen der ameri kanischen Ostküste sind zwei amerikanische Handelsschiffe von deutschen Unterseebooten versenkt worden. Der eine dieser Dampfer brach nach einem Torpedovolltreffer in der Mitte aus einander und versank binnen drei Minuten in den Fluten. Der andere, der hochbrennbares Material geladen hatte, stand eine halbe Stunde über das ganze Deck in Flammen, bevor er kenterte und außerhalb der Fahrrinne in seichtem Wasser auf lief. Die Besatzung dieses letzteren Schiffes konnte in die Boote gehen und das Land erreichen, während die Mannschaft des auscinandergcbrochcnen Schisses zum größten Teil das Leben einbüßte. Ein dritter ebenfalls unter amerikanischer Flagge fahren der Dampfer wurde unweit westlich der Kleinen Antillen tor- pediert und versenkt. Die Besatzung konnte einen Hafen der Antillen erreichen. Auflösung parlamentarischer Büros in Frankreich. Durch ein im „Französischen Staatsanzeiger" erschienenes Gtzsetz .wurden die noch vorhandenen Büros von Kammer und Senat aufgelöst. —