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Nr. 181 Mittwoch, 5. Aug. 1842 Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und steiertage. — Geschäftsstelle, Nur Adols-Hitler-Str. 2. Fernruf nur 551 I Bezugspreis: Bel Abholung 1s tägig 1 — RM., sre: Haus 1.10 RM. I einschließlich 12 bezw. 15 Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich LM RM. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgerm^ster zu 94. ^NhrgNNg Pulsnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Fmanzamtes zu Kamenz Unaufhaltsam vorwärts Jekatarinowka im Sturm genommen - Sowjetkolonnen und Eisenbahnen vernichtend bombardiert Das Oberkommando der Wehrmacht teilt zu den neuen Er folgen der deutschen und verbündeten Truppen im Raum östlich des Asow scheu Meeres folgendes mit: Nach dem Uebergang über den unieren Don Kietzen die deutschen Truppen fächerförmig nach Südwesten, Süden und Osten vor. Im Verlauf des 3. August wurde der Widerstand kindlicher Nachhuten gebrochen und die Verfolgung des Hein des fortgesetzt. Die in südwestlicher Richtung vordringende deutsche Kampfgruppe hat trotz erbitterter Gegenwehr der Vol- chewisten die Stadt Jekatarinowka im Sturm genommen, ilm dieses unweit der Bucht von Jaisk liegende Angriffsziel zu erreichen, drangen deutsche Infanteristen in kühnem Vor stotz schwimmend über den Ieja - Fluß vor. Die nach Süden vorgehende deutsche Angriffsgruppe legte trotz arotzer Hitze beträchtliche Verfolgungsmärsche zuruck. Die aus Schnellen Verbänden des Heeres und der Waffen-SS. gebildete Angriffsspitze erreichte am 3. August an mehreren Stellen den Kuban -Nutz, den letzten größeren Flußlauf nörd lich des Kaukasus. Gleichzeitig drängen die deutschen Truppen in die als Verkehrsknotenpunkt und als Zentrum der Lebens mittel-, Metall- und Textilindustrie bedeutende Stadt Woro- schilowsk ein. Hier kam es zu harten Hanserkämpfen, die auch die ganze Nacht über andauerten. Nach Brechen des letzten Widerstandes der Bolschewisten war die Stadt in den Morgen stunden des 3. August fest in deutscher Hand. Kampf- und Sturz kampfflugzeuge belegten die auf die Ausläufer des Kaukasus zurückflutenden feindlichen Kolonnen mit Bomben aller Kali ber. Zahlreiche bespannte und motorisierte Kolonnen wurden im Laufe dieser heftigen Luftangriffe völlig vernichtet. Wider standsversuche überflügelter und eingeschlossener feindlicher Kräfte wurden von deutschen Zerstörerflügzeugen m Tiefangrif fen erstickt. Eine große Anzahl von Fahrzeugen und Panzern blieb vernichtet auf den Rückzugsstratzen der Bolschewisten liegen. Weitere Luftangriffe richteten auf der Eisenbahnstrecke von Armawir nach Baku starke Zerstörungen an Mehrere Trans portzüge blieben nach Bombentreffern aus der Strecke liegen. Ein Feldflugplatz der Bolschewisten wurde von deutschen Sturz kampfflugzeugen mehrfach angegriffen. Zwölf feindliche Flug zeuge würden am Boden zerstört. Durch Bombentreffer auf Startbahnen und in Flugzeughallen entstanden nachhaltige Zer- stnrnnaen Die nach Ueberschreiten des unteren Don ostwärts vorsto- tzenden deutschen und rumänischen Truppen säuberten weitere Gebiete von versprengten bolschewistischen Kampfgruppen und setzten ihren Vormarsch nach Osten fort. Auch vor dieser An griffsspitze zermürbte die Luftwaffe den feindlichen Widerstand. Bei Luftkämpfen, die sich im Laufe des 3. August über den einzelnen Kampfabschnitten des südlichen Teils der Ostfront entwickelten, schossen deutsche Jäger 16 feindliche Flug zeuge ab. ' Im Gebiet des Kuban-Flusses Eines der eigenartigsten Gebiete liegt jetzt im Blickpunkt ,des Kampfqeschehens im Osten: das Kuban-Gebiet. Der Kuban-Flug, der im Kaukasusgebiet entspringt und eine Tal breite von einem Kilometer erreicht, teilt das Gebiet in zwei unterschiedliche Landschaften. Nördlich des Kubanslusses frucht barste Schwerzerdegehiete, auf denen sich meilenweit goldgelber Weizen wiegt; südlich des Flusses beginnt das Vorland des Kaukasus, das durch zahlreiche Hügel und Täler zerschnitten wird. Sonnenblumen, Baumwolle, Tabak, Gartenerzeugnisse und eine gut entwickelte Viehzucht vervollständigen den landwirt schaftlichen Charakter des Gebietes. An industriellen Rohstoffen sind zu erwähnen: Erdöl, Eisen erz und Zementmergel. Das Erdöl gibt der heimischen verarbei tenden Industrie das Gepräge. Eine Rolle spielen auch die Le bensmittel-, Metall- und Holzverarbeitungsindustrie. Verwal tungsmätzig gliedert sich das Gebiet in zwei Bezirke: den Ver waltungsbezirk Krasnodar (früher Jekaterinodar), der etwas größer als Bayern ist; er zählte drei Millionen Einwohner. Der östliche Teil ist der Bezirk Ordschonikidse mit der Hauptstadt Woroschilowsk. Dieser Bezirk, der im Osten bis an das Kaspische Meer reicht, umfaßt eine Fläche von 102 060 Quadratkilometern und ist von rund zwei Millionen Einwohnern bewohnt. Die Hauptstadt Woroschilows! hietz früher Stawropol und zählt 60 000 Einwohner. Sie hat ihre besondere Bedeutung als Eisen bahnknotenpunkt. In beiden Verwaltungsbezirken siedelt ein bunles Stammesgemisch. Im Vorland des Kaukasus existiert eine Reihe deutscher Dörfer, die von Schwaben sowie deutschen und niederländischen Menonniten bewohnt werden. Ihre Zahl und ihr früherer Wohlstand ist unter der bolschewistischen Herr schaft im Laufe der Kollektivierung sehr zurückgegaugen. ; .Vuell neuer Kraft' Staatssekretär Butterer über das deutsche Kulturschaffen im Kriege DNB. Salzburg 4. Aug. Im Rahmen einer von der Gau- leituno Salzburg der NSDAP, veranstalteten öffentlichen Vor tragsreihe gab am Dienstag vor dem Politischen Führerkorps des Reichsgaues Salzburg Staatssekretär Gutterer einen um fassenden Ueberblick über das deutsche Kulturleben im Kriege. Gerade weil der Krieg von Front und Heimat außerordent liche Anstrengungen fordere, sei der innere Ausgleich unerläß lich: So seien gerade in dieser Zeit die Kunst und ihre Werk« ständiger Quell neuer Kraft und Stärke, und alle Theater, alle Schauspieler, alle Musiker, die uns zur Verfügung ständen., reichten nicht aus, um die ganze kulturelle Sehnsucht unseres Volkes zu stillen. Gleichwohl sei es eine wahrhaft stolze Bilanz unseres kulturellen Lebens, die er der Oeffentlichkeit übergeben könne: Auf dem Gebiet des Theaters sei die schöpferische Tätigkeit unserer Dramatiker trotz des Krieges durchaus stetig geblieben. Staatssekretär Gutterer gedachte der Festspielveranstaltungen und gab dann einen Ueberblick über eine große Zahl neuer Theater, die zumal in den Grenzgauen und in den besetztest Gebieten von'-deutschen Kulturwillen zeugen, vor allem aber auch unseren Soldaten Stunden der Entspannung bereitest. Der Theater- Hunger des Publikums sei so gestiegen, daß es namentlich in den größeren Städten kaum noch möglich sei, die Nachfrage einiger maßen hinreichend zu befriedigen. Mit den verbündeten Län dern werde ein lebhafter Austausch gepflegt. Die Entwicklung des Films sei nach der quantitativen und qualitativen Seite hin in bauerndem Aufstieg begriffen, und der Filmtheater-Besuch sei während des Krieges in vorher nie ge ahntem Ausmaß gestiegen Die Anzahl der Filmtheater habe sich von 5 446 im Jahre 1938 auf 7 043 nach der letzten Zählung erhöht; während 1939 623 722 000 Volksgenossen die regulären Vorführungen der Lichtspieltheater besuchten, waren es 1941 892 263 000. Besondere Erwähnung verdiene die Leistung der Wochenschau. Habe vor dem Kriege ihre Länge 300—400 Meter betragen, so betrage sie heute durchschnittlich 900 Meter; Jede Wochenschau habe nach vier Wochen selbst das kleinste Kino durchlaufen. Die Auslands-Wochenschau werde heute in 29 Sprachen besprochen. Weiter erwähnte Staatssekretär Gutterer die Neugründung der Internationalen Film-Kammer in der sich bereits die europäische Zusammenarbeit anbahne. Er ge dachte der Arbeit der Partei, die über das Hauptamt Film in kinolosen Orten im Jahre 1941 SS 616155 Besucher und außer dem bei Veranstaltungen für die Truppenbetreuung 31511360 Besucher erfassen konnte. Außerdem seien im Spieljahr 1941/42 in Zusammenhang mit der Reichspropagandaleitung von der Reichsjugendführung 16 000 Veranstaltungen mit rund 5,5 Milli onen Besuchern durchgeführt worden . Der Rundfunk, der am 1- 2. 1933 insgesamt 4 427 600 Rundfunkhörer zählte, könne heute zu fast 16 Millionen einzs- trqgener Rundfunkhörer sprechen, Den hohen kulturellen Stand, den er sich bereits vor dem Kriege errungen habe, habe ey auch während des Krieges behaupten können. Davon lqgten Lahl- reiche kulturbetonte Sendungen aus allen Lebensgebieten Zeugnis «b. Ein besonderes Verdienst habe sich der Rundfunk dadurch erworben, daß er ein stetes Band zwischen Front und Heimat zu schmieden und zu eichalten wußte. Line besondere Aufgabe faste den zahlreichen Kurzwellensendern zu, die heute in 39 fremden Sprachen deutsches Kulturgut in alle Welt hinein ausstrahlen. Auf musikalischem Gebiet zeige die Ueberfüllung aller Kon zertveranstaltungen das im Kriege besonders starke Bedürfnis des deutschen Volkes nach innerer Erhebung und Bereicherung. Durch die Aktion „Beschwingte Musik" sei man den Wünschen breiter Volkskreise entgegengekommen. Ferner gedachte Gutterer' des letzten „Tages der Hausmusik" und seines großen Erfolges, sowie des fördernden Eingreifen des Reiches durch eine Reihe von Staatsaufträgen.,die Reichsminister Dr. Goebbels , für neue Werke der Oper und Operette erteilte. Mast habe auch den Ttzp einee ,/Lolksgeige" ausaearbeitest die zu geringstem Preis Schüler an das Violinspiel heranführe. Das deutsche Schrifttum sei seit Beginn des Krieges in im mer stärkerem Maße in den Dienst unseres kämpfenden Volkes getreten. Trotz fortschreitender Schwierigkeiten mancherlei Artz habe die friedensmäßige Leistung sogar noch gesteigert werden können: Im Jahre 1941 seien in Deutschland nahezu 100 Milli onen Bücher und Schriften mehr hergestellt worden als im Jahre 1940. Das seit Kriegsbeginn außerordentlich gestiegene Interesse anl deutschen Buch zeige sich vor allem im Buchhunger des deut schen Soldaten. Im ganzen gesehen bestätige das Interesse un serer Sochaten, daß die deutsche Literatur von heute «ine wirk liche Volksliteratur genannt werden könne. Mit gesundem Empfinden bewundere das deutsche Volk heute wieder in Malerei und Plastik das Starke und Schöne, das Gesunde und Lebensfähige. Während des dritten Kriegsjahrs lasse sich auch im Bereich der bildenden Künste eine stark« Ver lebendigung der kulturellen Tätigkeit feststellen. Diese Tatsache werde durch das starke Anwachsen der Ausstellungs-, Besucher und Verkaufsziffern belegt- Niemand aber habe es mehr verdient, durch die Hingabe deutscher Künstler ans Werk aufgerichtet, bestärkt oder ent spannt zu werden, als der deutsche Soldat. Auch auf d«m Ge biet der Truvpenbetreuung könne ein stolzer Rechenschafts bericht abgelegt werden In manchen Monaten des abgelaufenrn Jahres seien 14 000 Künstler unterwegs gewesen. So habe der Krieg die kulturellen Kräfte unseres Volkes noch verstärkt, und es habe sich gezeigt, daß das deutsche Volk die Kunst gerade auch im Kriege als Lebensbedürfnis empfinde. Sechs neue Ritterkreuzträger Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Friedrich Köchling, Kommandeur einer Infanteriedivision, Oberst Alfred Brür, Kommandeur in einem Artillerie-Regiment, Oberleutnant Walter Giehrl, Kompanieführer in einem Gebirgsjäger-Regiment, Oberleut nant Günter Klappich, Kompanieführer in einem motori sierten Infanterie-Regiment, Oberwachtmeifter Georg Wcin- buch, Zugführer in einem schweren Artillerie-Regiment. Ferner verlieh der Führer auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Ober leutnant Hinrichs, Flugzeugführer in einem Kampsge- ickwader. v _ Niederlagen in Siege gefeilscht Ein Sowjetgeneral schildert den Untergang seiner Armee Von Kriegsberichter Fritz Fröhling. Seit Monaten haben die Sowjets die tollsten Lügen über angebliche Siege der Bolschewisten in der Welt verbreitet. Wie es zu dieser verlogenen Berichterstat tung kam, beweist der nachfolgende PK.-Bericht über die Vernehmung eines Sowjetgenerals. PK. Hinter den dicken, fleckigen Gläsern des altmodischen Kneifers, der auf dem fleischigen Sattel des Nasenbeins reitet, sind kalte, wasserklare Augen, die wie abwartend und abwesend auf das Kartenblatt über den Tisch starren. Und während er dann schleppend zu sprechen beginnt, hebt er die dünnen, braunen Hände, um seine Worte durch eine schlaffe Geste zu unterstreichen. Er ist sehr mager, die verschmutzte Khakiuniform liegt in Falten über den Gliedern. Das leicht vornüber geneigte Haupt läßt den stumpfen, eckig auSrasierten Nacken sehen. Er scheint uns nicht nur nach seinen Militärpapieren, sondern auch nach Statur und Benehmen den Tvp des Sowjctarmisten zu verkörpern, der im zaristischen Heer in die Nangklasse der Unter offiziere aufstieg und der während der Revolution die Chance einer leichten Karriere sah und wahrnahm. Er brachte es rasch zum Regimentskommandeur und später zum Generalmajor. Die Zigarette, die ihm der deutsche'Generalstäbler anbiete:, lehnt er ab, nein, er rauche nicht, es bekäme ibm nicht. Er stimmt schlürfend einen Schluck des heißen Kaffees aus dein Feldflaschenbecher. Dann fährt er fort in seiner Erzählung, in der Schilderung der Katastrophe seiner Armee. Er erzählt von den Anfangserfolgen, von der Zurückeroberung der Ortschaften, die den Oberbefehlshaber bestimmten, das Ge fährliche, Aussichtslose zu versuchen, den Durchbruch mit dem Ziele, die eingefchlossene Stadt zu entsetzen. Es seien damals viele Depeschen aus Moskau gekommen, die ange- tricben hätten. Wir wagten es dann mit aller Ungewißheit in unseren Gedanken — und wir wurden unter furchtbaren Verlusten zurückgewiesen. Vom Oberbefehlshaber bis zu den unteren Kommandos „Damals begannen wir damit, nach oben falsch zu melden Angst packte uns vor den Verlusten, vor dem Mißlingen des Planes. Wir begannen, wie gesagt, falsch zu melden, unseren Rückzug in Vormarsch, die Niederlage in Sieg zu verwcmdeln Lüge und Unwahrheit griffen wie eine Krankheit um sich, eine Krankheit, die alles ansteckte und vergiftete. Der Ober befehlshaber log in seinen Tagesmeldungen und seine Generale machten es ibm nach. Ja, sie übertrafen ihn noch. Und sie wiederum wurden übertroffen von den un teren Kommandos, die mit nie an den Feind gekommenen Dtoßtruppen nie gesichtete Gegner vernichteten. So begann es. Aber der Schwindel muß denen in Moskau irgendwie zu Ohren gekommen sein. Sie setzten dann den Oberbefehlshaber ab und ernannten einen neuen Mann, von dem erst viel gehalten wurde. Aber auch er machte es nicht lange, er versagte völlig. Die von ihm angesetzten Angriffe waren so stümperhaft angelegt, daß sie uns Divisionen kosteten. Noch zweimal wechselte der Posten des Oberen Komman dos. Und wieder kam ein Neuer und stellte einen neuen Ope rationsplan auf, der uns nicht schlecht dünkte. Es war der Plan eines umfassenden Angriffs, aber als wir ihn durchführen Wollten, waren wir selbst umfaßt. Es gab neue Beratungen, neue Pläne und auch wohl neuen Streit im Hauptquartier Aber damals ist es schon zu spät gewesen. Das sahen wir ja Unter den Stotzwellcn des feindlichen Feuers begann langsam der Geist unserer Angriffsarmee abzusterben. Der Geist starb eine Hoffnung Moskaus starb. Hunger würgte uns. Wir waren abgeschnitten. Man aß die eisernen Portionen. Dann schlachteten wir die Pferde. Und als die verzehrt waren, standen wir vor dem Nichts. Es blieb nichts als die Rinde der Bäume des unge heuren Waldes. Ja, wir schälten die Stämme und nährten uns vom Mark unter den Borken. So lebten wir inmitten des Sterbens. Der Hunger ist eine Seuche, die alles verdirbt — und sie verdarb, was die feindlichen Geschosse übriglicßen. Wir wußten nun, daß es zu Ende ging. Und die Mel dungen, die wir jetzt nach Moskau sandten, waren nackte Wahr heit, flehende Bitten um Entsatz, um Flugmaschinen. Man ver tröstete uns, versprach alles — und hielt nichts. Wir zählen nicht mehr. Sie hatten uns aufgegeben. So starb die Armee dahin, so trieb sie, ein blutendes, zerschlagenes Wrack, in den Untergang. Das Ende rückte heran, es rückte heran mit den vordringenden deutschen Truppen. Aber dieses Ende war gnädig gegenüber der Hölle des Kessels, in dem wir so lange ausgehalten. Dieses Ende war die Erlösung . . Am Nmht vor Unruhen London entwindet Bombay die Selbstverwaltung Der von den Engländern kontrollierte Rundfunksender Delhi verbreitet die Nachricht, daß die britischen Behörden in An- dien .vorläufig für die Dauer von vier Monaten die Ver waltung der Millionenstadt Bombay übernommen haben. Allem Anschein nach fürchten der britische Bizekönig und sein Rat, daß es bei der bevorstehenden Tagung der Kongreßpartei zu Zu sammenstößen zwischen erbitterten betrogenen Indern und den britischen Polizeiorganen kommen könnte. Zn der Begründung für die Maßnahme heißt es aber, daß angesichts der Lebens- mittellnappheit und der dadurch verursachten Unruhen der indische Stadtrat nicht in der Lage sei, das öffentliche Interesse zu wahren (!). Die britischen Behörden wollen damit die indische Stadt»