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Nr 177 Ter Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu 94. IilhkgÜNg ' * Pulsnitz «. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. — Geschäftsstelle! Nur Abolf-Hitler-Str. 2. Fernruf nur SSI Freitag, 31. Juli 1S42 I Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig I.- RM., fre- HauS 1.1» RM. I einschlietzlich 12 bezw. IS Psg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 2^0 RM. flngriffsoperationen gewinnen rasch an Vaden Ser Feind nach Süden verfolgt - Im Sondogen feindliche Srastegeuppen eingeschloffen Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht über die Kämpfe südlich des Unterlaufs des Don vorlie genden Meldungen befinden sich die deutschen Truppen im raschen Vorstotz nach Süden. In hartnäckigen Nachhutgefechten versuchten die Bolschewisten am Mittwoch das Vordringen deut scher Truppen südlich des Don aufzuhalten. Der feindliche Wi derstand wurde durch Verbände des Heeres und der Waffen-SS. gebrochen und die Verfolgung der geschlagenen Bolschewisten fortgesetzt. In die zurückflutenden feindlichen Kolonnen stießen Schnelle Truppen und Panzerabteilungen hinein. Dabei machte eine deutsche Panzerdivision im Räum südlich Rostow 760 Gefan gene. Gebirgsjäger schossen im Kampf gegen feindliche Nach huten elf Panzerkampfwagen ab. Südlich des Manytsch nahmen Kanzergrenadiere und die Vorausabteilungen einer motorisier ¬ ten Division in erbitterten Kämpfen ohne die Unterstützung der Artillerie und der schweren Waffen eine zäh verteidigte "Hohen- ftellung. 2m Gebiet des oberen Manytsch fliehen die Bolsche wisten nach Erstürmung des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Proletarskaja weiter in südlicher Richtung. Eine württemberqisch-bckviiche Division brachte 1000 Ge fangene ein und schätz 68 Panzerkampfwagen ab. Die Luftwaffe unterstützte in rollenden Einsätzen von Kamni- und -terstörerLusieuoen das Vordrinaen des Herres. 2m Manytsch-Abschnitt zermürbten Kampf- und Sturzkampf flugzeuge den Widerstand der Bolschewisten und zersprengten die zurückweichenden feindlichen Kolonnen. Durch Bomben angriffe und Beschütz mit Bordwaffen hatten die Bolschewisten schwer, blutige Verluste. Deutsche Jäger schossen als Begleit- schutz bei freier Jagd über dem südlichen Abschnitt der Ostfront 21 feindliche Flugzeuge ab. Neun weitere bolschewistische Flug zeuge wurden am Boden zerstört. An der mittleren Ostfront mehrere Ortschaften genommen Infanterieverbände führten, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, im mittleren Abschnitt der Ost- sront in schweirigem Sumps- und Waldgelände ein örtliches Angriffsunternehmen erfolgreich durch. Mehrere Ortschaften wurden nach Ueberwindung hartnäckigen feindlichen Wider- standes genommen. Vergeblich versuchte der Feind, die deutschen Infanteristen aus den neugewonnenen Stellungen zu werfen. Deutsche Kampfflugzeuge unterstützten die Angrisfe des Heeres. Truppenansammlungen des Feindes wurden zersprengt. Der Feind erlitt hierbei empfindliche Verluste. Auch feindliche Feld stellungen und mit Truppen belegte Ortschaften wurden wirk sam mit Bomben belegt. Eisenbahnstrecken und Bahnhossan- tagen sowie abgcstellte Güterzüge wurden im rückwärtigen Feindgebiet mit Kampfflugzeugen angegriffen und zerstört. In London beginnt es zu kümmern Erkenntnis der Tragweite der sowjetischen Niederlagen DNB. Genf 30. Juli. Im Leitartikel vom 28. Juli schreibt „Daily Herald" man habe sich noch vor sechs Monaten in Großbritannien, und sei in Jubelrufe darüber ausgebrochen, datz Hitler, wie es einem jeden Engländer deutlich schien, seme lang erwarte e Frühjahrsoffensive nicht habe starten können. Den ganzen Winter habe man von der deutschen Frühjahrsoffensive wie von einem unvermeidlichen vor der Tür stehenden Ereignis gesprochen. Als sie dann aber nicht gleich in den ersten Tagen «es Frühjahrs eintrat, sei sofort gesagt worden die Deutschen könnten ini Laufe dieses Jahres keine Offensive im Osten mehr starten. Inzwischen habe man nun oie Wahrheit kennengelernt. Hitler sei es innerhalb weniger Wochen gelungen, dem russischen Verbündeten Englands in militärischer Hinsicht weitaus ge fährlichere Schläge zu versetzen als im vergangenen Jahr. Die Sowjetunion schwebe in der Tat in äußerster Gefahr. Grosse landwirtschaftliche Gebiete seien neben weiten Industriegebieten verloren gegangen, und an rückwärtigen Verbindungen besähen die Russen auch nicht mehr viel. Die gesamte Krieganstrengung Sewjetrutzlands sei durch diese beachtlichen Erfolge der deutschen Waffen in einer Weise geschwächt worden, datz niemand heutzu tage sagen könne, wie stark oder wie schwach die Sowjetunion eigentlich sei. Dessen unbeachtet aber ginge die deutsche Offensive pausenlos und ohne uz stocken weiter. Auch gebe es keine An zeichen dafür, datz Deutschlands militärische Stärke erschöpft oder gar zum Zusammenbrechen gespannt sei. Der diplomatische Korrespondent der „Times" bemerkt am 29. Juli, die größten Probleme, vor die sich dir Sowjetunion nach den letzten Erfolgen gestellt sehe, seien die der Lebensmittel- und Oclvcrsorgung sowie in der Beschaffung ausgebildeter Sol daten für die technischen Waffen. Labomabgeordnete meutern gegen Greenwood Eine aufschlußreiche Unterhausdebatte DNB Stockholm 30. Juli. Zu der bereits gemeldeten Unter. Haussitzuna werden nach einer Meldung des Londoner Korre spondenten des „Nya Dagligt Allchanda" interessant Einzel heiten bekannt. Danach kam es zu stürmischen Szenen, als die Negierung ihren Vorschlag auf eine Erhöhung der Alterspen- sionen auf nur 11 Millionen Pfund im Jahre einbracht.'. 63 Mitglieder stimmten gegen den Vorschlag, davon waren die meisten Labourstimmen Greenwood hatte von feiner Partei den Auftrag bekommen, einen Gegenvorschlag zu machen. Diesen zoe er aber zurück, als Arbeitsminister Bevin eine Untersuchung der Angelegenheit zu einem späteren Zeitpunkt versprach. Darauf hin entstand Aufruhr gegen Greenwood aus den Reihen seiner eigenen Partei. Shinwell erklärte, er betrachte Greenwood nicht als Führer der ganzen Arbeiterpartei. Bevin wu^de während der Debatte beschuldigt, sich von seinen Tory-Freunden gängeln zu lassen, worauf Bevin antwortete, „datz er völlig seinem Ge wissen folge". Shinwell verglich dann mit Ironie d,e Darstellung der Nachkriegswelt, wie sie die Regierung gebe, mit schönen Aus lagefenstern die den Zweck hätten, das Volk zu betrügen. Die Revolte der Labours gegen ihre Mitglieder in der Regierung bedeute, datz ein« lang gehegte Unzufriedenheit an die Oberfläche gekommen sei. Ein Teil der „Rebellen" habe schon lange damit gedroht, für die Parteiwahlen im November einen Rivalen für Greenwood aufzustellen und auch Opposition gegen Attlees 'Wie derwahl als Leiter der Partei zu machen. Churchill schweigt Keine Auskunft über die Geleitzngkatastrophe im Eismeer. Wie der britische Nachrichtendienst meldet, stellte der Ab geordnete Shinwell im Unterhaus folgende Fragen an Minister Attlee: „Ist Ihnen bekannt, daß kürzlich ein Geleit- zua, der an einen sehr wichtigen Bestimmungsort fuhr, jeden Schutzes beraubt wurde, so daß eine große Anzahl von Schiffen verlorenging?* Attlee antwortete nicht, und Shinwell er klärte, er würde diese Angelegenheit erneut Vorbringen. Auch auf eine erneute Frage wird der britische Abgeord- ncte ebensowenig eine Antwort erhalten, denn Englands Diktator Churchill hat die einst so viel gepriesenen Freiheiten des Parlaments längst beseitigt und zu einem Gaukelspiel gemacht. In der sogenannten Fragezeit im Unterhaus wird nur noch bestellte Arbeit geleistet, und wenn wirklich einmal ein lästiger Frager auftritt, so erhält er — wie hier — keine Antwort. Weder von der Vernichtung des Grotz-Geleitzuges im Eismeer noch'von der täglich steigenden Millioncnziffer versenkter Schiffstonnage hat das britische Volk eine auch nur einigermaßen genaue Vorstellung. Es wird aber eines Tages ein grausiges Erwachen in der britischen „Demokratie* geben, und die Fragen, die man dann an Churchill richtet, dürften kaum bescheiden im Parlament vorgebracht werden Moskau wühlt in London Slraßendemonstrationen sollen militärische Hilfeleistung erzwingen Die Katastrophen der Sowjetarmeen haben den britischen Kriegshetzern die Erkenntnis eingehämmert, datz die Lage der Bolschewisten kritisch, alarmierend, beunruhi gend, gefahrvoll und was dieser Ausdrücke mehr sind, ist. So wird denn von der Londoner Presse unentwegt nach der Errichtung der zweiten Front gerufen, wird in großen Schlag zeilen verkündet, datz „den Sowjets geholfen werden muß * Vor allem aber lassen die Bolschewisten selbst keinen Zweifel darüber, datz sie von England und den Vereinigten Staaten etwas größere Anstrengungen erwarten. Die Agenten Stalins in England und in Nordamerika sind eifrig am Werk, uni die Massen aufzuputschen und so militärische Hilfe von Lhurchill direkt zu erzwingen. Zwar wird von den Londoner Zeitungen selbst anerkannt, datz man strategische Entscheidungen »icht aus Grund von Beschlüssen von Massenversammlungen treffen kann. Doch wird diese Erkenntnis dadurch wieder unfruchtbar gemacht, daß gleichzeitig erklärt wird, die Not der Bolsche- wisten sei derart, datz eben irgend etwas geschehen müsse Verschiedentlich gehen die englischen Agitatoren bereits so weit, datz sie erklären, die akute Geiabr kür Grosibritannien sei „nicht geringer als 1940*, als die Franzosen England „ver lassen* hätten. Datz nicht die Franzosen England im Stich gelassen haben, sondern, datz die Briten es waren, die, wäh rend die französischen Soldaten den Himmel nach englischen Flugzeugen absuchten, alle Hilferufe Frankreichs überhörten, hat dieser Hetzer in seiner Aufregung anscheinend vergessen. Die Unruhe in England ist um so grötzer, als man sich nachgerade darüber klargeworden ist, datz nicht nur die Bolsche wisten am Don geschlagen worden sind, sondern datz auch Roosevelt und Churchill dort eine Niederlage schwer- ster Art erlitten haben, weil der Zusammenbruch der bol schewistischen Südfront trotz der plutokratischen Kriegslieferun- gen eingetreten ist. Und dabei haben diese Lieferungen, die also den Kriegsverlauf nicht beeinflussen konnten. England und Nordamerika kostbaren Schiffsraum gekostet, eine Unmenge von Handelsschiffen und natürlich auch Kriegsschiffe. Wenig Zuversicht über die Aussichten einer zweiten Front spricht auch aus einer Randnote der amerikanischen Zeitschrift „Time*, in der es heißtz der Begriff der verbündeten Natio- Stalin zittert will keine bolschewistischen „Rückzüge" mehr sehen. „Sterben bis zum letzten Mann." Es ist noch nicht lange her, daß Stalin und Ti mo schen ko großmäulig ihren plutokratischen Spießgesellen weis zumachen suchten, daß ihr ausgeklügelter „elastischer Rückzug* nunmehr die Sowjetunion vor dem Untergang zu retten ver möge. Das war in den Tagen, als die deutsche Wehrmacht mit ungeheurer Wucht im Süden der Ostfront die bolschewi stischen Linien eindrückte, die bolschewistischen Massen zum Rückzug zwang und Limoschenko seinen Angstrus ausstietz, die bolschewistischen Armeen möchten sich um Himmels willen nicht wieder durch Einkesselungen vernichten lassen. Aber die neue sowjetische Strategie scheint sich doch nicht bewährt zu haben. Trotz des „elastischen Rückzuges* haben die Sowjets schwerste Verluste an Menschen nnd Material erlitten, haben sie wertvollstes industrielles und landwirtschaftliches Gebiet verloren. Mit Schrecken müssen die bolschewistischen Blutdikta toren heute erkennen, datz nicht sie den Ablauf der Kriegs geschehnisse bestimmen, sondern die Führung der deutschen Truppen. Stalin mutz jetzt zugeben, daß der „Gedankenblitz* der neuen Sowjetstrategie wieder ein neuer Versager war, daß vielmehr das Unheil über die Sowjetunion mit raschen Schritten hereinbricht. Plötzlich hat der Blutsäuser Stalin, wie der englische Nachrichtendienst berichtet, einen Appell an die Sowjetarmee gerichtet, den Rückzug sofort einzu stellen der nach den Moskauer Lügen ja ein geordneter gewesen sein soll. In Wirklichkeit haben die deutschen Truppen die Bolschewisten in die Flucht geschlagen und sie aus ihrem Fluchtwege immer wieder zerhämmert. Wenn sie es auch wollten, sie können gar nicht ihren Rückzug einstellen, weil die deutschen Armeen die bolschewistischen Horden immer weiter vor sich hertreiben werden. Die ganze Verzweiflung der Sowjet Machthaber aber spricht aus dem Tagesbefehl Stalins an die bolschewistischen Truppen, wenn er pathetisch ausruft: „Ihr müßt kämpfen oder sterben bis zum letzten Mann — Sieg oder Tod!* Das klingt nicht so, als ob es um die Bolschewisten gut bestellt sei. Die Befreiung Europas von der bolschewistischen Pest geht nun endgültig ihrer Vollendung entgegen, auch wenn Stalin, der um seine Macht zittert, neue bolschewistische Massen in einen sinnlosen Tod für die jüdisch-plutokratischcn Weltausbeuter hetzt. neu ier zwar zeyrzcyon. aber doch gefährlich, weil eben diesen verbündeten Nationen jedes Instrument zur glo balen Kriegführung fehle. Die Landungsexperimente aber, die England in der Vergangenheit gemacht hat. sind allerdings kaum geeignet, neue Hoffnungen zu erwecken. Wo immer bri tische Soldaten europäischen Boden betreten haben, war das Ende vom Lied der Marsch in die Gefangenschaft. Wie nervös die Stimmung in London ist, geht im übrigen daraus hervor, daß es im Unterhaus zu Lärmszenen gekom men ist, als Demonstranten in die geheiligten Räume des Parlaments eindrangen, um die Aushebung eines Zeitungs- Verbotes zu fordern. Selbstverständlich betraf dieses Verbot eine kommunistische Zeitung. Man sicht also, daß die Bolsche wisten, denen Churchill sein Land ausgeliefkrt hat, der briti- scheu Politik nun schwer zu schaffen macht. Neue Kritische Drohungen gegen Indien Die Haltung der britischen Regierung hinsichtlich der Dro hung mit einer „Massenbewegung" in Indien durch den Ar beitsausschuß der Kongretzpartei wurde am Donnerstag in einer Erklärung dargclegt, die Sir Stafford Cripps ini Na men der britischen Regierung abgab. Die britische Regierung betonte noch einmal ihren Entschluß, Indien die beste Gele genheit zur Erlangung vollständiger Selbstregierung zu ge währen, warnte jedoch noch einmal alle, die die von dem Ar beitsausschuß des Kongresses entworfene Politik vertreten. Die britische Regierung hoffe ernstlich, daß das indische Volk alles, was es besitze, in dem Kampf gegen den gemeinsamen Feind der Menschheit einsetzeen werde." Bessarabien judensrei Nach den Feststellungen der in Kischinew erscheinenden Zeitung „Basarabia" ist Bessarabien jetzt juden frei. Diese Tatsache, so schreibt das Blatt, sei um so bemer kenswerter, als noch vor knapp zehn Jahren die Wirtschaft Bessarabiens folgendes Bild gezeigt habe, das sich seither noch bedeutend verschlimmert hatte: In der Textilindustrie Bessara biens waren viermal so viel Juden als Rumänen tätig, und zwar rund 28 000 Juden gegenüber rund 7000 Rumänen. Neunmal mehr Juden als Rumänen hatten das Handels leben in der Hand: 77 000 Juden und nur 8500 Rumänen. Auch die Banken waren zu drei Viertel jüdisch durchsetzt. Von 7084 Angestellten waren 522l Juden Der Lebensmittelhandel wurde von 11739 Juden betrieben, während nur 5149 Ru mänen in diesem Erwerbszweig zu finden waren. Drei neue Ritterkreuzträger vkW. Berlin, 30. Juli. Der Führer verlieh das Ritter- kreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Kurt Oppen länder, Kommandeur einer Infanteriedivision; Hauptmann Siegfried Heller, Kompaniechef in einem Pionierbataillon; Oberarzt Dr. Horst Wilcke, Bataiüonsarzt in einem In fanterieregiment.