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Nr. 15» Freitag, 10. Juli 1942 Lks« Zritun, erscheint tigltch mit Ausnahme Ler gesetzliche» Gn» »L Vei^tag«. - »ei-bSstSstelle: Nur Ad-ls.tzitler-Ttr. T 8rrur»t »»« « I Bezugspreis: Bei Abholung 1« tägig I.- RM., srei Hau, l.lü «». I etnschll-HNch 12 bezw. 1L Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich Läv R» Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« 94. IahrgUND PulSnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, Sowjetfront In M km vreite im Wanken Schnelle Verbände und Vorausabteilungen in scharfer Verfolgung des Feindes. - Entlastungsangriffe im Raum von Orel abgewiesen. Vom 23. Juni bis 6. Juli 980 Sowjetflugzeuge vernichtet. MV. AuS dem Führerhauptquartier, 9. Juli. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Durchbruch ini Südabschnitt der Ostfront hat die sowjetische Abwehrfront westlich des Don in mehr als SOO Kilometer Breite ins Wanken gebracht. In dieser gesamten Ausdehnung sind deutsche und verbündete Truppen in Bewegung. Schnelle Verbände und Vorausabtei lungen der Infanterie sind in scharfer Verfolgung des in Un ordnung zurückflüchtenden Gegners. Starke Verbände der Luft waffe griffen in rollenden Einsätzen in die Erdkäinpfe ein und zerschlugen bei Tag und Nacht die zurückflutenden feindlichen Kolonnen. Im Raum nördlich und nordwestlich Orel haben die deutschen Truppen in viertägigen harten Kämpfen mit hervor ragender Unterstützung durch die Luftwaffe den zur Entlastung feiner Südfront angreifcnden Feind nbgcwiesen und ihm schwere Verluste zugesügt. Bisher wurden insgesamt 289 feind- Uche Panzer vernichtet. . Im rückwärtigen Gebiet südlich Rschew wur den die eingeschlossencn feindlichen Kräftegruppen von allen Seiten angegriffen und mehr und mehr znsammengedvängt. An der Wolchow-Front sclseilcrten erneute feindliche Angriffe gegen einen Brückenkopf. Der Feind hatte hierbei hohe blutige Verluste und verlor 17 Panzer. Nach Luftangriffen auf Murmansk entstanden im Stadt- und Hafengebiet mehrere ausgedehnte Brände. Am gestrigen Tage wurden 75 sowjetische Flug zeuge abgeschossen, zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. In der Zeit vom 23. di bis 6. 7. verlor die Sowjetluft waffe 980 Flugzeuge, davon wurden 837 in Luftkämp fen, 99 durch Flakartillerie und zwei durch Verbände des Heeres vernichtet, die übrigen am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 89 eigene Flugzeuge verloren. In Aegypten wurde der Feind im Südttll der El- Alamein-Stellung durch einen örtlichen Angriff geworfen. Aus Malta erzielten deutsche und italienische Kampf flugzeuge bei Tag- und Nachtangriffen Bombenvolltreffer in Flugplatzanlagen. In Luftkämpfeu wurden elf britische Flug zeuge abgeschossen. Die britische Luftwaffe griff in der vergangenen Nacht einige Orte im nordwcstdeutschen Küstengebiet an. Die Zivil bevölkerung, vor allem in der Stadt Wilhelmshaven, hatte Verluste. Drei der angreifenden Bomber wurden av- geschossen. An der englischen Küste griff eine Schnellboot- u».c» Paarung ors r)>omuencyess Kapttameulnant Feldt einen britischen Geleitzug an und versenkte sechs seindliche Handelsschiffe mit zusammen l 9 000 BRT., darunter zwei Tanker; ein weiteres Schifs wurde durch Torpedotrcffer beschädigt und ist wahrscheinlich gesunken. In der Deutschen Bucht wurden von den unter- stellten Einheiten der Marineartillerie, der Hafenschutz, und Flußflottille seit Kriegsbcginn 100 britische Flugzeuge abgc- schosfen. Bei den Operationen der Luftwaffe gegen den englisch- amerikanischen Großgeleitzug im Nordmeer zeichneten sich Oberleutnant Behnke, Leutnant Hennemann und Nnter- offizier Braun durch tapfersten Einsatz aus. Leutnant Henne- mann fand bei der Vernichtung des amerikanischen Schweren Kreuzers den Heldentod. Die sowjetische Behauptung, daß das deutsche Schlachtschiff „T i r p i tz" Torpedotreffer erhalten hätte, ist frei erfunden. Das Schlachtschiff ist weder beschädigt noch überhaupt an- gegriffen worden. 2 zeind-ll-Booie im Mittelmeer oerlenlt 18 Flugzeuge im Mittelmeer-Kampfraum vernichtet. MS. Rom, 9. Juli. Der italienische Wehrmachi bericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Im Gebiet von El Ala mein zwangen im Verlauf er folggekrönter Kämpfe italienische nnd deutsche motorisierte Ab teilungen feindliche Einheiten unter Verlusten zum Rückzug und sicherten sich den Besitz einiger wichtiger Stellungen. Die Luftwaffe griff mit starken Verbänden britische rückwärtige Zentren sowie Truppen und Matcrialansammlungen an nnd fügte dem Gegner beträchtliche Verluste zu. In Luftkämpfen mit Jagdflugzeugen wurden acht feindliche Flugzeuge zum Ab- stürz gebracht. Die Stützpunkte Micabba und Luca waren das Ziel zahlreicher Angriffe durch italienische und deutsche Bomber. Im Luftraum der Insel Malta wurden in Luftkämpsen zehn Flugzeuge vernichtet. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurück- gekehrt. Im Mittelmeer machten leichte Einheiten und See- erkundungsflugzeuae, die einen Geleitzug sicherten, rechtzeitig zwei feindliche U-Boote aus, die anschließend vom Torpedoboot „Pegaso" unter dem Kommando von Korvetten- kapitän Francesco Acton versenkt wurden. London verschweigt iSelettjug-Katastrophe Jnformaiionen, „wie das in solchen Fällen immer ist", nicht verfügbar A Das Londoner Reuterbiiro ringt sich folgende Erklärung über die Vernichtung des britisch-amerikanischen Geleitzuges im Nördlichen Eismeer ab, die fast noch mehr als das bis herige tagelange Schweigen das Entsetzen erkennen läßt, das diese neue große Katastrophe im britischen Lager hervor- gcrnfen hat: „Hinsichtlich des alliierten Eismeer-Geleitzuges", so läßt sich Reuter wörtlich vernehmen, „über den die Deutschen ihren Meldungen zufolge einen aufsehenerregenden Erfolg erzielt haben wollen, sind in London noch keinerlei Informationen verfügbar. Solange der Geleitzug nicht an seinem Bestim - mungsort eingetroffen sein wird, werden die britischen Behörden, wie das in solchen Fällen immer der Fall ist, aus offensichtlichen Sicherheitsgründen dieselbe Zurückhaltung bewahren." Woraus zu folgern ist: Da der Geleitzug niemals an seinen Bestimmungsort eintreffen kann, wird London seine „Zurückhaltung" auch in Zukunft bewahren. Das heißt, „wie das in solchen Fällen" — und nicht nur in solchen Fällen — „immer ist", die 32 Schiffe mit 217 000 BRT. und über 280 000 Tonnen Kriegsmaterial wandern in Churchills Schublade. Uns kann das gleichgültig sein, den Sowjets aber wäre es sicherlich lieber gewesen, wenn sie in Murmansk oder Archangelsk gelandet wären. „Sowjetunion vor groben Gelahren" Die neuen gewaltigen Erfolge der deutschen Wehrmacht im Osten, die nunmehr die Sowjetfront in einer Breite von SOO Kilometer ins Wanken gebracht haben, haben in London und in Washington größte Besorgnis über die Lage an der Ost front erweckt. So erklärte Lindley Fraser im Londoner Nach richtendienst, es sei den Deutschen gelungen, einen beträcht - lichen Durchbruch zu erzielen. Somit seien die Er- Wartungen derjenigen, die gehofft hätten, daß die deutschen Armeen sich im vergangenen Winter ausgekämpft hätten, ent täuscht worden. Die Sowjetunion, die vor einer Woche noch immer eine besfere Lage aufweisen konnte, stehe jetzt vor großen Gefahren. „Daily Expreß" klagt, daß das sowjetische CommuniquS nur wenig über die Entwicklung der deutschen Offensive mit teile und meint, die Lage sei gefährlich. Das Blatt er muntert dann die Sowjets, den Kamps ja nicht aufzugeben. .Daily Mirror" meint, die Sowjetunion sehe einer ernsten Gefahr ins Auge und ruft verzweifelt aus: „Können wir denn nichts machen, um den Sowjets zu Helsen?" „Daily Mail" stellt fest, daß die Lage an der Ostfront weiterhin sehr, r rn N sei. Die Sowjets künden sich in eine derwütend-! sten Schlachten verwickelt'. Die Läge sei schwierig, pber noch nicht verzweifelt. Die Einnahme von Woronesch rottet alle Illusionen aus Der militärische Mitarbeiter des „Daily Expreß" bezeich nete die Besetzung von Woronesch durch deutsche Truppen als den bisher größten strategischen deutschen Sieg. Schwedische Korrespondenten hörten in London die Meinung, daß der deutsche Vormarsch mit etwa ;ehn englischen« Meilen täglich während zwei Wochen ^egen einige der stärksten Stellungen der Sowjetunion endgültig alle Illusionen über die Stoßkraft der deutschen Armee an der Ostfront aus rotten dürfte. „Chicago Sun" schreibt, die Kämpfe in der Sowjetunion gingen einem kritischen Stadium entgegen. Die Ameri kaner sollten- nicht denken, daß der dortige Kampf ein Kampf zwischen den Deutschen und den Sowjets sei. „Er ist so, lebenswichtig, als ob unsere Armee dort die halbe Kampsfront hielte." „San Francisco Chronicle" meint, dies sei der kritische Moment für die sowjetische Front. Während also in England und Amerika die Lage verhält nismäßig klar erkannt und zugegeben wird, beharrt Moskau in seinem Heeresbericht noch immer angstvoll bei dem Satz, daß die Sowjets Kämpfe „westlich" von Woronesch durchführen. Reuters Moskauer Vertreter berichtet allerdings nach London, daß „man die Lage hier als sehr ernst ansieht". Die Sowjet truppen zögen sich „an manchen Abschnitten noch zurück". Drei neue Nitterlreuztrager MS. Berlin, 9. Juli. Der Führer verlieh auf Vor- schlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Hauptmann Müller, Gruppen- kommandcur in einem Kampfgeschwader, und an Leutnant Hannak, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader; ferner aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Groß admiral Raeder, an Kapitänleutnant Erwin Rost in. Kapitänleutnani Rost in Hai als Unlerseebootlomman- dant auf nur zwei Feindfahrten ans Geleitziigen an der Ost küste Nordamrikas 15 Handelsschiffe mit insgesamt 98 000 BRT. und einen Küstenwachkreuzer versenkt. Schon als Kom mandant eines Minensuchbootes zeichnete sich Rostin beson ders aus, wofür ihm das E. K. I verliehen wurde. Seine Er folge als U-Boot-Kommandant verdankt er seiner unermüd lichen Ausdauer sowie seinem frischen Draufgängertum. Neue Vestimmung des Schwarzen Meeres Die Halbinsel Krim ist seit dem Fall von Sewastopol rm Besitz der deutschen Truppen und ihrer Verbündeten. Damit hat sich die Situation im ganzen Schwarzmeerraum entscheidend ver ändert: Wieder ist in der vielbewegten Schicksaksgeschlchte dieses binnenseeartigen, nur durch die schmale Enge von Bosporus und Dardanellen mit dem Mittelmeer und damit mit dem Atlan tik verbundenen Meeres eine bedeutsame Wendung eingetreten, die den Blick auf besonders bemerkenswerte frühere Etappen dieses stets heiß umstrittenen Gebietes lenkt. Vom Nordrande des Schwarzen Meeres nahm die große Völkerwanderung des 4. bis 6. Jahrhunderts ihren Anfang. Das oströmische Kaiserreich blickt mit seiner Hauptstadt Byzanz nach Osten auf das Schwarze Meer hinaus- Im Zeitzalter der Kreuz züge schieben sich türkische Stämme von Süden her an das Schwarze Meer, nehmen Byzanz, besetzen in den folgender. Jahrhunderten weite Teile von Bulgarien und Rumänien, schließlich auch die gesamte Nordküste. 1695 erreichen die Russe» unter Peter dem Großen das Asowsche Meer. Seitdem herrsch! ein erbittertes Ringen zwischen Türken und Russen um die Vormachtstellung in dem ganzen Gebiet. 1792 muß die Türker im Frieden von Jassy die gesamte Nordküste des Schwarzen Meeres an Rußland abtreten Die Versuche Rußlands, sich nach Süden hin auszudehnen und das alleinige Recht der Durchfahrt durch die Meerengen zu erlangen, haben seitdem nicht aufgehört. Der jetzige Krieg wird eine Bereinigung der um das Meer kreisenden Fragen bringen. In das Schwarze Meer münden u.a. Don, Donez, Dnjcpr. und Donau, also nicht nur die bedeutend sten Wasserstraßen Rußlands, sondern auch der längste Fluß Westeuropas, der seinerseits wieder Kanalanschlüsse nach dem Rhein hat also direkt mit Nordsee und Atlantischem Ozean ver bunden ist. Schon vor Ausbruch des Krieges hatten, die Schwarze Meer--Häfen zusammenge rechnet einen Umschlag von 25 Millionen Tonnen im Jahr- Die Anschließung der süd- russstchen Eri- und Weizengebiete wird ihnen euren noch stär kere-: Aukcrieü geben. Schon jetzt bereiten sich die größeren Ho^r x b'de de rauf vor, indem sie mitten im Kriege an den Aus bau ihrer Hafenanlagen und die Schaffung von Spezialbauten gehen. Das rumänische Konstanza, das bisher schon führend im Schwarzen Meer-Verkehr war, denkt beispielsweise an die Anlage eines Kanals, der es mit der Donau verbinden wird- Europa ist im Begriff, nach Osten zu wachsen. Dement sprechend verlagert sich auch sein wirtschaftlicher Schwerpunkt. Das Schwarze Meer wird in den Mittelpunkt dieser Entwick lung treten Es wird vom Leben seiner aufblühenden Randge biete ersaßt werden, aus seiner Randstellnng heraustreten und zu einem der wichtigsten Mittelpunkte des zukünftigen Europa werden — jedoch nicht mehr als Objekt kriegerischer. Auseinan dersetzungen, sondern als einigendes und verbindendes Element. Emvkang kür Minister Riccardi Zu Ehren des auf Einladung der Reichsregiernng in Ber lin weilenden italienischen Ministers für Außenhandel und Valuten Raffaello Riccardi veranstaltete der Neichswirtschafts- minister und Präsident der Deutschen Reichsbank, Walther Funk, im Hotel Adlon einen Empfang. In der Ansprache wurde darauf hingewiescn, daß die glänzenden Erfolge der Achsentrnppen an allen Fronten die Voraussetzung dafür schas sen, daß auch die wirtschaftlichen Anstrengungen beider Völker ihre höchste Wirkung erreichen. Selbstlose WWerlvllung Die Leiterin der finnischen Soldatenheime einer feindlichen Kugel zum Opfer gefallen. In selbstloser Pflichterfüllung ist die Leiterin der finnischen Soldatenheime, Frau Tomi Jannes, auf einem Jnspektions- besuch an der finnischen Front einer feindlichen Kugel zum Opfer gefallen. Mit Frau Jännes haben die finnischen Frauen, die sich während des Krieges unermüdlich für die Betreuung ihrer Soldaten an der Front einsetzen, einen schmerzlichen Ver lust erlitten. Frau Jännes, die sich in Finnland großer Be liebtheit erfreute, hatte sich auch in Deutschland als Gattin des früheren finnischen Gesandten in Berlin viele Freunde er worben. ElMwuM des Führers an Salazar Anläßlich der zehnten Wiederkehr des Tages, an dem der portugiesische Ministerpräsident und Außenminister Salazar die Reaierung übernahm, richtete der Führer an Minister präsident Salazar ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück wunschtelegramm. Auch der Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop übermittelte dem portugiesischen Staatsmann aus dem gleichen Anlaß telegraphisch seine Glückwünsche. Gauletter Bohle vor dem Führerlorvs der AL. Gauleiter Bohle versammelte zahlreiche Landesgrnppen- leiter aus den, europäischen Ansland und das Führerkorps der AO. und gab dabei den führenden Männern der AO. einen großen politischen Ueberblick.