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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 1Z6 Ter Pulsmtzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu 94. Jahrgang , Pulsnitz «. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthalt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz » Dies« Z-ituno erscheint »glich mit Ausnahme »er gesetzlichen E»nn- und 1 kr » QxtO Bezugspreis! Bei Abholung ls tägig 1.- NM., frei Haus 1.W NR. Feiertage. — GeschästSstellel Nur Abols-Hitler-Str. S. Fernruf »«» SSI I.O, -inschlietzlich »2 bezw. IS Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 22» NM Von Alexandria bis znm Panamakanal Alle Meere Operationsgebiete unserer U-Boote Die in der vergangenen Woche von allen Kriegsschau plätzen des Unterseebootkrieges gemeldeten Erfolge wurden, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteil1,,zäh erkämpft, obwohl britische und amerikanische Zerstörer, Korvetten und Bewacher, Flugzeuge und Luftschiffe in verstärktem Matze vom Feind zur Unterseebootabwehr eingesetzt waren. Dies konnte die O-erationen zwar erschweren, erfolgreiche Angriffe deut scher Unterseeboote aber nicht verhindern. Seit mehreren Tagen operierte eine Unterseebootgruppe in der Mitte des Nordatlantik gegen einen Geleit- ' zng England—Amerika. Ungünstige Wetterlage, Nebel und Regen erschwerten die Angriffe, aber in zäher Verfolgung blieben die Boote am Feind. Nachdem sie einen Zweischorn- steinzerstörer der Sicherung versenkt hatten, schossen sie aus diesem einen Geleitzng noch 5 Dampfer heraus, die nach hef- rigen Explosionen nntergingen. In den amerikanischen Gewässern mutzten die Nordameri kaner seststellen, datz ihre zahlreich aufgebotenen Abwehr- / streilkräfte der Unterseebootgefahr selbst innerhalb des * engen Küslenbereiches nicht Herr geworden sind. Dampfer aus dem Wege von den südafrikanischen Häfen Kapstadt und Dur ban nach New Work, andere auf dem Wege von New Port zu den Antillen und zu dem Panamakanal wurden kurz vor dem Erreicken ibrer Bestimmunasbäfen Ovfer der Torvedos und Granaten unserer Unterseeboote. In einer einzigen Nacht versenkte ein Boot drei Dampfer auf dem Wege zum Panamakanal, die nach Australien bestimmt waren. Die Ladung bestand aus Panzern, Geschützen, Munition und Flug zeugen. Ein anderes Boot stietz unmittelbar vor dem Eingang zum Panamakanal auf zwei durch einen Zerstörer gesicherte Dampfer und versenkte beide Dampfer. Eine weitere Geleit gruppe aus drei Schiffen und einem Zerstörer wurde an einer anderen Stelle angegriffen. Wenig später war ein Frachter gesunken, ein Tanker brannte über das ganze Schiff und nur dem dritten Frachter gelang es, mit dem Zerstörer zu ent- kommen, der den brennenden Tanker im Stiche ließ. Eine besondere militärische? Leistung stellt der gelungene Angriff einer Unterseebootgruppe auf den Tobrukgeleit zug dar. Der Nachschub für die britischen Truppen an der Nordafrkkafront wird vom Feind durch See- und Luftstreit kräfte stark gesichert. Trotzdem wurden zwei große Trans porter durch Torpcdotreffer schwer beschädigt. Der Ausfall dieses feindlichen Nachschubmaterials entlastet unmittelbar den Wüstenkampf der deutsch-italienischen Truppen. Bei all diesen Operationen in weitverzweigten Seegebieten von Alexandria bis zum Panamakanal hat sich gerade in der Bekämpfung stark gesicherter Geleitzüge wiederum die hohe Schule des Unterseebootkrieges bewährt. Ueberall unter stützten deutsche Unterseeboote den Kampf an den Landfronten. Rommels Erfolge m Mstma Ueber 12000 Gefangene — 600 Panzer und 300 Geschütze erbeutet oder vernichtet Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht über die Kämpfe in Nordafrika vorliegenden Meldungen ist die Er stürmung der Wüftenfestung Bir Hacheim der Ansatzpunkt zu neuen erfolgreichen Angrisfsbewegungen der Achsentruppen geworden. Die Kampfhandlungen der vergangenen Woche spiel ten sich bei heißem, trockenem Wetter ab, das von Sandstürmen und einmal von einem Regenguß, der eine Anormalität um Liese Jahreszeit darstellte, unterbrochen war. Nach den letzten Meldungen befinden sich die Panzerstreit kräfte Rommels westlich von El Adem im Kamps. Dieser Wüstenort liegt rund 40 Kilometer nordostwärts von Bir Hacheim auf dem Wege nach dem durch frühere Kämpfe be kannten Sidi Rezeg. Die Eroberung von Bir Hacheim gab Len deutsch-italienischen Streitkrästen die Möglichkeit, sofort zum weiteren Vorstoß nach Norden anzutreten. Ein Rückblick aus die Kampfhandlungen in Afrika zeigt, Laß das Gesetz des Handelns vom ersten Tage an in den Händen der Achsentruppen gelegen hat. Auch die gegne rischen Meldungen mußten diese Tatsache zugeben, so z. B. Ler Bericht des Generals Auchinleck an das britische Kriegs kabinett, den Churchill am 2. Juni im Unterhaus verlas. In diesem Bericht waren die Briten zu dem Eingeständnis ge zwungen, daß sie immer neue Umgruppierungen vornehmen mußten, um durch die deutsch-italienischen Operationen Flan kenbedrohungen und Einkesselungen zu entgehen. Die Kämpfe spielten sich in der vergangenen Woche bereits im Rücken der von den Briten angelegten riesigen Minen felder ab, die durch die Achsentruppen von Süden her um gangen wurden. Diese Operationen bedeuten nicht nur einen taktischen Erfolg, sondern sind auch eine hervorragende Leistung des Nachschubs. Die Wüste bildet im Raum von Bir Hacheim keine flache Platte, sondern ist ein von oft sehr tiefen, trockenen Flutzläufen durchzogenes, stark verwitter tes Tafelgcbirge. Es kommt hinzu, daß jede Bewegung für den Gegner auf Meilen voraus sichtbar ist, und zwar nicht nur für den Aufklärungsflieger, sondern schon mit dem bloßen Auge durch die aufgewirbelten Staubwolken, die noch lange später den Weg jedes Fahrzeuges anzeigen. Dieses Gelände kam den Briten bei der Befestigung von Bir Hacheim sehr entgegen, und deshalb konnte diese Wüsten- seste zum südlichen Eckpfeiler der britischen Stellungen werden. Die Schwere der Kämpfe war gekennzeichnet durch den Einsatz schwerer Waffen und starker Panzereinheiten von beiden Sei ten. Für den Ausgang der Schlacht war von besonderer Be deutung die Ueberlegenheit der Achsenlustwaffe, die nicht nur zahlreiche Abschüsse im engeren Kampfgebiet er zielte,. sondern auch im erweiterten Kampfgebiet durch ihre' Zu den Erfolgen in Nordafrika. — Weltbild-Gliesr Einwirkung auf Malta und den feindlichen Schiffsverkehr im Mittelmeer den Nachschub des Feindes nachhaltig störte. Der Erfolg der deutschen Kriegsmarine im Angriff auf den Tobrukgeleitzug, bei dem 18 000 BRT. Schiffsraum ver senkt und vier weitere Transportschiffe beschädigt wurden, unterstreicht die Ueberlegenheit der deutschen Waffen in diesem Kampfgebiet, zumal unsere Unterseeboote im Mittel meer die doppelte Aufgabe haben, einerseits die feindliche Ver sorgungsschiffahrt zu bekämpfen und andererseits den unge störten Rachfchubverkehr über das Meer sicherzustellen. Insgesamt wurden bei den Kämpfen in Nordafrika bisher über 12 000 Gefangene eingcbracht, rund 600 Panzer- und Kampfwagen, über 300 Geschütze und Hunderte von Kraft wagen erbeutet oder vernichtet. Diese Ziffern gewinnen ihre erhöhte Bedeutung im Hinblick auf die besonderen Verhält nisse des afrikanischen Kriegsschauplatzes, wo der Feind nicht mit Massen, die wie im Osten ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf getrieben werden, sondern nur mit einer verhält nismäßig geringen Anzahl hochwertiger Soldaten arbeiten kann, mit denen sehr haushälterisch umzugehen für ihn eine LcbenSnotwendigkcit darstellt. Deutsches Soldatentum bewWt sich immer von neuem Bei den Kämpfen um Sewastopol bewährt sich immer von neuem öeutMs Soldalentum. So unterstützte der im gestrigen Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht genannte Ritter kreuzträger Oberleutnant Spielmann mit seiner Sturmgeschütz- Latterie den Angriff auf eine stark ausgebauie, mit Minen ae- fichene und zäh verteidigte Höhe, auf der sich zahlreiche Bunker und in Felsen gehauene Stellungen befanden. Obwohl er hier- Lei zum siebentenmal im Ostfeldzug verwundet wurde, blieb er mit feinem Sturmgeschütz an der Spitze feiner Batetrie, bis der iFeino vernichtet war. Mit der im Wehrmachtbericht gemeldeten Vernichtung der feindlichen Kräftegruppe im Raum ostwärts Chairow ist nun auch der letzte noch übriggebliebene Resterfolg der großen bolschewistischen Charkowoffenfive bereinigt worden. Auch bei bei den Kam 'm ostwärts Charkow wurden die Angriffe des Heeres dui>ü ie deutsche Luftwaffe wirkungsvoll unterstützt. Im nörolichen Abschnitt der Ostfront konnte eine Leutsche Angriffsgruppe, obwohl das durch starken Gewitter regen aufgeweichte Gelände den Angriffsbewegungen große Schwierigkeiten entgegensetzte, weiteren Boden gewinnen. Im rückwärtigen Gebiet des mittleren Abschnitts wurde am 13. Juni eine feindliche Bandengruppe vernichtet. Die Lbriggebliebenen Reste wurden gefangengenommen. Zwei wei tere größere Banden wurden im Zuge einer Säuberungsaktion gegen ^umfangreiche Waldgebiete vernichtet. Die bolschewistische Luftwaffe erlitt auch am 12. und 13. Juni schwere Verluste. Im Verlauf heftiger Luftkämpfe an allen Abschnitten der Ostfront, vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer, schossen deutsche Jäger 76 feindliche Flugzeuge ab. 13 wei tere Flugzeuge wurden am Boden zerstört und zwei durch Flak artillerie zum Absturz gebracht. Insgesamt wurden also in die sen beiden Tagen 91 bolschewistische Flugzeuge ver nichtet. In der gleichen Zeit gingen 13 eigene Flugzeuge ver loren. Der Eichenlaubträger Hauptmann Phill ipp erzielte hierbei am 12. Juni seinen 105. Abschuß. Das Stadt- und Hafengebiet von Murmansk wurde am Sonnabend von deutschen Kampfflugzeuge schwer getroffen. In den Kaianlagen und vor allem in den Schiffsreparaturwerk stätten entstanden durch Vombenvolltreffer erhebliche Zerstörun gen und größer« Brände, deren dichte Rauchwolken über dem Lin Pakt als Muff Briten und Bolschewisten — Falsche Versprechungen In Moskau fühlt man sich anscheinend von den Engländern und Amerikannern jämmerlich im Sstch gelassen Die militärische Hilf« um die Stalin seit Wochen und Monaten flehentlich ruft bleibt entweder ganz aus (wie vor allem in Gestalt der zweiten Front) oder sie kommt nur in weit geringerem Maße, als es auf dem Gbiete der Waffenlieferungen versprochen worden war. Di« Bolschewisten geraten immer mehr in ein« verzweifelte Stimmung und infolgedessen wünschen sie jetzt wenigstens eine große Demo- stration, die nach außen hin den Mangel an realen Tatsachen in der gemeinsamen Kriegführung der 'Alliierten verdecken soll. Zn diesem Zweck ist eine neue Bündniskomödie in London gestar tet worden, bei welcher die Briten und die Bolschewisten einander nochmals volle gegenseitige Hilfe und den unbedingten Verzicht auf Sonderverhäudlungen über einen evtl. Frichen zugesichert haben. Abgesehen davon, daß in dieser VerzichtssrKärung ein deutliches Mißtrauen gegen den eigenen Partner zutage tritt, bringt dieser in London mit viel Reklame verkündete Pakt nichts anderes als die Wiederholung der bereits am 12. Juli 1941 in Moskau getroffenen Vereinbarungen. Ein einziger Punkt ist diesmal neu hinzugefügt worden, der den Zweck hat. im neutralen Auslande di« Aufregung zu be seitigen, die im vorigen Jahr durch die englisch-sowjetischen Ab machungen hervorgerufen wurde. Damals waren nänstich mit diesem Bündnis öffentliche Erklärungen verbunden, wonach die Engländer der Sowjetunion völlig freie Hand bei der künftigen Bolschewisierung ganz Europas lassen wollten. Dadurch fühlten sich eine Reih« kleinerer Nationen mit Recht auf das schwerst« bedroht. Deshalb ist jetzt an. den neuen Pakt die Feststellung, angefügt worden, daß beide Partner auf jeden territorialen Er werb und auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse anderer Länder verzichten werden. Diese Erklärungen sind jedoch ein fadenscheiniger Bluff, denn auch ohne formelle Annexionen haben die Briten-und die Bolschewisten längst eine Methode ge. funden, andere Völker durch ein System von Stützpunkten und eine Polizeikontrolle zu beherrschen, und was di« Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Völker anbelangt, so über nimmt für die Bolschewisten die Organisation der' Komintern ohne weiteres die Roll«, auf welche die Sowjetunion als Staat zu verzichten erklärt. i Die betonte Ablehung des Gedankens einer Einmischung ist eine besonders pefide Hinterhältigkeit, da die innere Einheit der Sowjetregiermrg und der Komintern eine altbekannte Tatsache ist, so viel auch in Moskau das Gegenteil behauptet wird. Selbst Roosevelt hat 1935 feststellen müssen, daß die Bolschewisten ihr zwei Jahr« vorher gegebenes Versprechen der Nichteinmischung in Amerika gebrochen hätten. Es ist nicht uninteressant, dag Roosevelt im jetzigen Zeitpunkt den Wunsch Stalins nicht erfüllt hat, mit ihm den gleichen Pakt abzuschließen, den Molotow in London soeben zustande gebracht hat. Die Forderungen der Sowjets scheinen doch ziemlich weit zu gehen, sodaß Roosevelt parlamentarische Schwierigkeiten ini Kongreß befürchten mußte. So bringt Molotow von seiner Reise nach London und Washing ton nur dest englischen Pakt, aber keinen amerikanischen mit nach Hause. Das neue englisch-sowjetische Abkommen aber ist dadurch umso mehr als ein Täuschungsmanöver gekennzeichnet, und ande renteils als eine Notmaßnahme, aus der masterkennt^ wie groß dis militärische Bedrängnis beim Feinde ist. Selbst ein so arm seliges Machwerk wie dieser Vertrag muß dazu dienen, den Ver such zu machen, auf irgend eine Weise aus dieser immer gefähr licher wrdenden Situation herauszukommen. gemmten Stadt- und Hafengebiet lagerten. Auch die Murman- vabn wurde während des Sonnabends erneut an mehreren Stellen unterbrochen. Auf dem Bahnhof Louhi verursachten mehrere Bombentreffer in Bahnhofsgebäuden und Gleisanlagen schwere Schäden. Deutsche Jäger schoßen über der Eismeerfront elf feindliche Flugzeuge ab. Bei dem Versuch, im Laufe des gestrigen Tages einen deutschen Flugplatz im hohen Norden anzugreifen, wurden von sieben angreifendcn bolschewistischen Bombenflugzeugen sechs durch deutsche Jäger innerhalb kurzer Zeit abgeschossen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurden am Sonnabend britische Kraftfahrzeuganjammlungen an der nordafrikanischen Front im Raum von Äcroma uns westlich El Adem von Verbänden der deutschen Luftwaffe ange griffen und Explosionen und mehrere Brände in diesen Ansamm lungen hervorgerufen. Kampfflugzeuge belegten überraschend die einzige Eisenbahnstrecke, die an der Küste entlang nach Tobruk führt, mit Bomben. In Luftkämpfen über der Marmarika schoßen deutsche Jäger ohne eigene Verlust neun britische Jagdflugzeugs ab. Dabei errang Eichenlaubträger Oberleutnant Marseille seinen 84. bis 87.'Luftsreg. Neue Ritterlreuziräger Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes nn Generalleutnant Friedrich Zickwolff, Kommandeur einer Infanteriedivision; Oberleutnant Peter Frantz, Sturmgeschützführer in. einem Infanterieregiment, und auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmar schall Göring, an Oberleutnant Stimpel, Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeschwader. Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberstleutnant Alfred Greim, Bataillons kommandeur in einem Infanterieregiment, Oberleutnant Helmut Kopp, Kompanieführer in einem Infanterieregiments