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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichts bezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der PulSnitzer Anzeiger ist daö zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt «ad enthSlt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Donn-und Feiertage Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Haus 1.10 RM. einschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl, 2.50 RM. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Nr. 107 Sonnabend/^onntag, den 9/^0. Mai 1942 94. Jahrgang Großer japanischer Seesieg Zwei Flugzeugträger und ein Schlachtschiff ostwärts Australien vcrsenkt Während die Welt noch unter dem Eindruck der vernichten den Schläge deutscher Unterseeboote vor der Küste der Ver einigten Staaten gegen die feindliche Versorgungsschissahrt steht, haben nun auch die Seestreitkräste Japans wiederum einen großen Sieg erfochten, und zwar in einer Schlacht tm Korallenmeer, das im Westen von Australien und im Norden von Neu Guinea begrenzt wird. Der amtliche japanische Bericht über diese Seeschlacht lautet: Einheiten der kaiserlichen Marine, die im Gebiet von Neu- Guinea operierten, entdeckten am K. Mai südöstlich von Neu- Guinea starke kombinierte amerikanisch britische Flotten, mit denen Kontakt genommen wurde Bei einem Angriff am 7. Mai versenkte:: sie in wenigen Augenblicken ein amerika nisches Stacht! «iss vom Typ „California" und beschädigten schwer einen britischen Kreuzer der „Canberra" Klasse sowie rin britisches Schlachtschiff vom Typ „Warspile" Am 8. Mat .versenkten sie zwei amerikanische Flugzeugträger, von denen pser eine der „Saraloga" Klasse, der andere der „Aorktown"- Klasse angehört Der Kamps wird fortgesetzt. Die Seeschlacht wird den Namen „Seeschlacht in der Korallensee" tragen. Schwere brilifch-amerikanilche Verluste Von den von den Japanern vernichteten feindlichen Kriegs schiffen ist der nordamerikanische 19 Mo Tonnen große Flug zeugträger „Porkiown" einer der modernsten des Feindes Der Flugzeugträger „Porkiown" lief erst im April 1936 vom Stapel Er hat eine Geschwindigkeit von 34 Knoten Seine Be waffnung besieht aus acht 12,7-Zentimeier- und vier 4-Zenti- meter-Luffabwehrgeschiitzen Bei einer Besatzung von 2972 Mann, worunter 856 Mann Flugpersonal zu zählen sind, halte er 60 Flugzeuge an Bord Der 33 000 Tonnen große USA.-Flugzeugträger „Sara loga" lies im April 1925 vom Stapel Rach den Bauplänen sollte dieses Schiss ein Schlachtkreuzer werden, doch erfolgte später aus Grund des Flottenabkommens von Washington seine Umwandlung in einen Flugzeugträger Seine Geschwin- vigkeii belrug 34,5 Knoten Bewaffnet war er mit acht 20,3- Zennmeler Geschützen zwölf 12,7-Zentimeter-, vier 5,7-Zenii- meter- und acht 4-Zernimeier-Flakgeschützen Seine Besatzung betrug 1401 Mann Dieses Schiff batte 90 Flugzeuge an Bord auch versügie es über eine Flugzeugschlend'er Der Flugzeug träger ..Saraioga" war übrigens mit Torpedowulsten aus- gestattet Die nordamerikanischen Schlachtschiffe vom Tvp „Cali fornia" bestehen aus den beiden Einheiten .California" und Tennessee" Ihr Siapellaui siel in das Jahr 1919 Sie haben Fine Wasserverdrängung von 32 600 bzw 32 300 Tonnen uns pnd bestück, mi, zwölf 35.6-Zeiitime.ier- unv zwölf 12.7 Zenti meter Geschützen Zur Luffabwehi besitzen die Schlachtschiffe außerdem ach, 12.7 Zentimeter- vier 5 7-Zentimeier- und eli 4-Zentimeter Flugabwehikanonen Sie haben ie die- Flug zeuge an Bord und besipen zwei Fiugzeuaschlendcreinnchlun gen Ihre Geschwindigkeit beirägi 21.5 bzw 21 Knoten Die Stärke der Besatzung benagt 1407 Mann Die britischen Schlachtschiffe vom Tvp .W a r t p i i e" be tteben aus den Einheiten .Baltam" .Queen Elizabeth" und „Warspile" Das Schlachtschiff .Warspile" wurde bekanntlich 1940 vor Narvik so schwer beschädigt daß es verschrottet werden ruußie Die Schisse dieser Klaffe sind in den Jabren NN3 >t vom Stapel gelaufen und zwischen 1935 und 1910 modernisiert worden sie erbielien neue Maschinen und Kessel sowie neue Flak- und Flugzeugausrusiunaeu Die Wasserverdrängung dieser schisse betragt 30 6t>0 Tonnen Bestückt sind ne mit acht 38,1-Zemimeier Geschützen zwölf 11.1 Zentimeter-, f vier 4,7-Zeulimeter und 32 4-Zentimeter-Flakgefchützen sowie sechzehn Maschinengewehren «Ausgezeichnete Meldungen eingetroffen" „Es sind ausgezeichnete Meldungen etngetrofsen" — so meldet ein Kommunique der USA.-Kriegsmarine am Donners tag nach einer Reuter-Meldung vom Südwest-Pazisik. „Der Angriff auf die japanische Flotte gab den Japanern zumindest ein kleines Beispiel dafür, was sie von der USA.- Flotte und der britischen Flotte noch zu erwarten haben" — berichtete London in einem Nachrichtendienst am Freitag in der ersten Morgenstunde. Beide Aeußerungcn zeigen, daß sich sofort nach dem neuen schweren Schlag, den die zusammengesaßien britisch-nord- amerikanischen Seestreffkräfte durch die Japaner erhalten haben, die „Ermutigten" in London und Washington zu Wort meldeten, um mit ihrem „ermutigenden" Geschrei zu versuchen, aus der Niederlage einen „S ieg" zu machen » So kurz nach dem Fall von Corregidor wagen die Agitatoren in Lon don und Washington eben nicht, die Wahrheit zu gestehen Tropfenweise und mit erheblichen Verspätungen — den Verlust des Schlachtschisses „Barham" hat Churchill seinerzeit erst nach zwei Monaten eingestanden — werden sie dann doch der Wahrheit näherkommen müssen. In diesen Rühmen patzt auch gut eine Aeußernng des USA.-Unterkriegssekretärs Patterson, der am 7. Mai Corre gidor „als die großartigste Tat in der Geschichte der USA" be zeichnete. Dieses eigenartige Werturteil nimmt bei einem Mann wie Patterson nicht weiter wunder, denn den einzigen bedeutenden Krieg den die Amerikaner bisher geführt haben, war der Bürgerkrieg. Im übrigen aber ist die USA.-Geschtchte wirklich arm an Heldentaten. Mui rs» !- TILL WeNbild-Gliese. « „lpuisisöe ZK-LklHllbM —i 51 0 8 ff ff " ! 2/MLE/Ä ^/7V/7S l ^77^-- LMkUffk! Nsiff-iLÜhO l.Voelo— 7/7/^// „ 872^9/77/^9 6 tbnitisck)- o.V. k<kU-6U>kiek gismgpk-krclülllll kiseol-gknen 0 NO i. Verlorene Schlachllch'ffe der Mw'ro'en Von den Japanern versenkt. Oben: USA.-Flug.-eugiräger vom Typ »Sa ra 1 0 ga". - Unten: USA.-Flugzeugiräger vom Typ Siegreich vom KorMnmeer bis zum Eismeer Sv Im Englischen Unterhaus hat der britische Kriegshetzer -Winston Churchill eine Erklärung über den feigen Ueber- fall auf die französische Insel Madagaskar im Osten von Afrika abgegeben. Diese Erklärung Churchills ist so recht ein Musterbeispiel zynischer britischer Schein- Heiligkeit. Während bisher von London behauptet wurde, der Ueberfall sei erfolgt, um einer Besetzung der Insel durch japanische Truppen zuvorzukommen, hat Churchill jetzt in aller Offenheit zugegeben, datz die Vorbereitungen für diese Aktion sich über drei Monate erstreckt haben. Das eng lische Verbrechen an Madagaskar und an Frankreich ist also von langer Hand Vorbereitei worden! Damit ist das Lügengebäude der britischen Agitation zu sammengestürzt. Wenn Churchill davon gesprochen hat, datz die Vorbereitungen drei Monaie umsatzi haben, dann bedeutet das, daß die Madagaskar-Aktion Anfang Febrmar ein- aeleitet worden ist. Zu diesem Zeitpunkt aber haben die Briten ganz gewitz nichi die Besürchlung gehabt, daß eines Tages etwa das Sonnenbanner über Madagaskar fern in Afrika gehißt werden könnte. Denn damals galt Singapur noch als eine uneinnehmbare britische Festung, wurde der Welt noch versichert, daß der japanische Angriff zumindest an der Barriere der niederländischen Inseln im Stillen Ozean zum Scheitern gebracht werden würde, und schließlich war 'm Februar l942 auch Indien noch weit vom Kriegsschauplatz entfernt. Wenn Japan auch bereits am ersten Tage des Krieges im Fernen Osten dem Feind furchtbare Schläge ver setzt Hal. so Hai das doch nichi verhindern können daß die Briten und die Nordamerikaner auch spülerhin in ihrer Ueber- heblichkeii Japan unlerschätzien und sich in straiegischen Phan tastereien gefielen, die sämilich aus der schnellen Vernichtung Japans basierien. Es ist also eine widerliche Heuchelet, wenn jetzi von britischen Zeitungen der Versuch gemacht worden ist, den Ueberfall aus Madagaskar als ein Unternehmen der „Ab wehr" hinzustellen Die Vergewaltigung von Gebieten, von denen ei» nach haltiger Widerstand nichi zu erwarten ist ist eine uralte Tradi tion der britischen Politik Insbesondere Hai Frankreich immer wieder die Perfidie Großbriianniens erfahren müssen. Dieser Tage erst defilienen in Paris Huudeniausende von Menschen au ver Bahre von Qpsern britischer Bomben angriffe vorbei Vor zwei Jahre» jedoch, als Frankreich durch die Schuld Englands und seiner früheren Regierungen in einen schicksalsschweren Kampf verwickeli war. suchten die französischen Soldaten den Himmel vergeblich nach englischen Luftgeschwadern ab Henie dagegen schickt das gleiche Eng land, das nicht in der Lage war, den Franzosen entscheidende Wassenhilfe zu leisten, im Dunkel der Rachi Bomber über französische Städte die dori die Wohnungen friedlicher Men schen zerstören und insbesondere auch inner Frauen und Kin dern ihre Opscr sorderu Genau so seige wie der Ueberfall auf Madagaskar waren die briiischen Unternehmungen gegen die französische Kriegsflotte in Oran der britische Angriff auf Syrien und die anderen Anernale gegen den ehemaligen Ver- bündelen Während aber die Briien und die Nordamerikaner in ihrer Armin an Erfolgen sich des Angriffs aus Madagaskar In der Seefchlachl nn Korallenmeer wurde außer den beiden amerikanischen Flugzeugträgern ein USA.-Schlachtschiff vom Tvp „California" versenkt. Ein britisches Schlachtschiff vom Typ „Warspile" wurde schwer beschädigt. Obeu: Schlachtschiff! vom „California"-Typ. Unten: Schlachtschiff vom „Warspile"* Typ. (Weltbild-Wag.) ,