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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichts bezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ler Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulSnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn-und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM„ frei Haus 1.10 RM.einschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug mona 2.50 RM. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Nr. S4 Donnerstag, den 23. April 1942 94. Jahrgang Cripps wieder in London Mit teeren Händen aus Indien zurückgekehrt Das britische Kabinettsmitglied Cripps, der sich vom 23. März bis zum 12. April in Indien aufgehalten hatte, ist am Dienstag von dieser Reise mit leeren Händen nach England zurückgekehrt. Inzwischen enthüllt der in Indien verbliebene USA.» Sonderbeauftragte, Oberst Johnson, immer deutlicher di« Absichten Roosevelts, Indien als USA.-Kolonie zu über nehmen. Wie ans Delhi gemeldet wird, hat Johnson soeben «ine Sonderboischaft Roosevelts an das indische Volk verlesen, in der u. a. die nordamerikanische Verwaltung aus Kuba und den Philippinen angepriesen wird. Um Indien nicht mißtrauisch zu machen, heißt es in der Botschaft weiter: -.Die Vereinigten Staaten erbeben keine Ansvrücbe aus In diens Reichtümer, da sie selbst ein reiches Land sind, sondern sie beabsichtigen einzig. Indiens Fortschritt und Wohlergehen zu wahren." Indische Kreise Bangkoks erklären dazu, daß eS Roose velt nach dem Fehlschlag von Cripps' Jndienmission offenbar nicht einmal mehr für notwendig erachte, seine Absichten in Indien zu tarnen und deshalb Indien bereits mit Kuba und den Philippinen vergleiche. Das indische Volk werde sich je doch gegen diese USA.-Herrschaftsgelüste genau so wehren wie gegen den britischen Imperialismus. Pandit Nebru habe be reits im Namen des ganzen indischen Volkes erklärt, Indien werde keinerlei n o r d a m e r i k a n i sche Einmischung dulden. Der Dank des Führers DIW. Aus dem Führerhauptquartier, 22. April. Der Führer gibt bekannt: Zum As April sind mir auch in diesem Jahre aus allen Gauen des Reiches nnd^aus dein Auslände Glückwünsche in so großer Zahl zugegangen, daß ich ans diesem Wege allen, die meiner gedacht haben, den aufrichtig st en Dank aus spreche. Adolf Hitler. Lripps spricht sich selber Trost zu „Ermutigender, als wenn überhaupt nichts geschehen wäre" DNB. Stockholm, 22. April. Der bei seinem Beirugs- ^verfuch am indischen Volk so kläglich gescheiterte Schwind elagent Lripps hat sich am Mittwoch, wie aus einer Reuter-Meloung hcrvorgeht. der verständlicherweise sehr neugierigen englischen Presse gestellt und gleich nach seiner Rückkehr nach London übeö seine Mission in Indien berichtet. Wenn die versammelten Pressevertreter allerdings erwartet hoben, daß ihnen Cripps über den Verlauf der Besprechungen und über die Gründe, die die führenden Vertreter Indiens zur Ablehnung der britischen Vorschläge bestimmten, reinen Wein einschenken würde, so werden sie stark enttäuscht gewesen sein. Denn der abgeblißte Rattenfänger beschränkte sich darauf, die Schwierigkeiten seiner Mission gebührend herauszustreichen und dabei sich selbst in naivster Weise Trost zuzusprechen. Sv behauptete er zunächst, das indische Volk habe einen starken Eindruck von der Aufrichtigkeit und von den Ansichten des britischen Volkes und der britischen Regierung erhalten; Dabei dürfte esw eit mehr die schwierige Lage Englands gewe sen sein, die auf die führenden Männer Indiens ihren stärken Eindruck nicht verfehlt hät und die sie in ihrem Entschluß be stärkte, die ausschließlich unter d«m Druck der Verhältnisse gc- -emachten Versprechungen des alten Jndienfeindes Churchill äb- zuflbncn. s Daß Cripps von dieser Tatsache ebenfalls durchaus überzeugt ist. geht aus seinen Eingeständnis hervor, daß „in mancher Hin sicht ein nicht sehr günstiger Augenblick für eine Regelung war" Ls sei nicht leicht gewesen, so gab er zu, plötzlich die yanze Atmosphäre, die in hohem Maße von Mißtrauen erfüllt qewJeu sei, in «ine Atmosphäre vollständigen Vertrauens um- zuwardeln wie sie erforderlich sei wenn man ein« Zusammenart. bcit zwischen zwei verschiedenen Völkern in sehr verschiedener Lage herbeiführen wolle. » Trotzdem kam Cripps zu folgendem trostreichen Schluß: „Soweit ich betroffen bin, ist das Bild daher kein düsteres Bildt Es ist ein ermutigendes Bild, zwar nicht so ermutigend als es hätte sein können, aber ermutigender, als wenn überhaupt nichts geschehen wäre". Ob sich Cripps du och solche naiven Selbsttäuschungen ledig lich wieder Mut machen will oder ob er an irgendein „Wunder glaubt das Li« Lage in Indien Wiede» ändern könne, bleibt dahingestellt. ViÄleicht lebt e» auch in der naive» Annahme, wie di« „Times", die sich unter der Ueberschrift „General Wavells Warnung" mit der strategischen Lage Indiens befaßt. Das Blatt versucht, di« Haltung des indischen Volkes auf auswär tige Einflüsse zurückzuführeu, indem es von dem „feindlichen Nervenkrieg" phantasiert, der mit allen möglichen Mitteln ver. suche, Panik und Defaitismus in Indien verbreiten. Dabei waren es doch ausschließlich die Engländer, die durch Luftschutzübungen überstürzt« Evakuierungen und Lüg«nm«ldungen über japanische Luftangriff« die friedliche Bevölkerung Indiens in Angst und Un ruh« zu versetzen suchten. Die wirklichen Plane und Hoffnungen Englands, die zweifel los auch Cripps trotz seines Mißerfolges nach wie vor noch seinen Berechnungen zugrunde legt, enthüllt die „Times" in dem gleichen Arak-l. wenn sie schreibt, daß Indiens Streitkräfte Verhältnis zu cseiner Bevölkerung noch klein seien, aber schnell .zunehmen wurden. Also lauten Endes immer wieder die Hoff nung wuf das indische Kanonenfutter, das das Blut des eigenen Volkes in de» kommenden Entscheidungen ersparen soll! , Mr Kümpfe im osten Trotz Schneeschmelze erfolgreich Wie das Oberkommando der Wehrmacht in Ergänzung des Wehrmachtberichts vom Mittwoch zu den Abwehr- und Angriffs- kämpfen im Nordabschnitt der Ostfront mitteilt, waren am 21. April deutsche örtliche Angriffe trotz schwierigsten Geländes, das sich durch Regen und Schnee schmelze über weite Strecken in grundlosen Morast verwandelt hat, von Erfolg ge krönt. In harten Kämpfen wurden starke feindliche Stellungen, di« durch Ausnutzung natürlicher Hindernisse vom Gegner leicht zu verteidigen waren, genommen und der Vorstoß trotz aller Hemmnisse durch das verschlammte Kampfgelände weiter vor- aetragen. Besonders hart wurde um einen Wald gekämpft, in Lem sich die Bolschewisten verschanzt hatten. Hierbei wurden Aber 209 Gefangene eingebrachr und 13 Geschütze sowie mehrere Zugmaschinen erbeutet. Die Bolschewisten setzten am 21. April verschiedentlich zu Angriffen an, die jedoch sämtlich trotz Panzerunterstützung ergeb nislos verliefen. So versuchte der Feind an der Einschliegungs- front von Leningrad mehrere Male mit stärkeren Kräften vorzustotzen, aber alle Angriffe brachen unter hohen Verlust'« Wr den Gegner zusammen. An der Swrr--Front trat eine Beruhigung der Kampftätigkeit ein denn auch in diesem Gebiet hat es zu regnen begonnen. An der Front in Lappland wurden feindliche Vorstöße von deutschen Gebirgsjägern zer» * schlagen. Im Kampfgebiet desIlmensees zerschlugen deut'che Sturzkampfflugzeuge in rollenden Einsätzen zähen bolschewi- Mchen Widerstand. Durch Angriffe auf Bereitstellungen und Waldlager wurden den Bolschewisten wieder starke Verluste zugefiigt. Bei planmäßiger Bekämpfung des bolschewistischen Nachschubverkehrs wurden durch Zerstörungen von Knüppel dämmen wichtige Nachschubstraßen unterbrochen. Deutsche Jager schossen über der Jlmenseefront sieben und deutsche Flakartilleri« zwei weitere bolschewistische Flugzeuge ab. Bolschewistischer General abgeschossen Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurden am Dienstag im mittleren Frontabschnitt einige An griffe des Feindes abgewiesen. So brach ein Vorstoß des Geg ners, der von starkem Artillerie- und Eranatwerftrfeuer unter stützt wurde, im Abwehrfeuer unserer Truppen zusammen. Her- ankommende Verstärkungen wurden schon im Anmarsch durch deutsche Artillerie so wirkungsvoll bekämpft, daßsie nicht mehr zum Einsatz kamen. Auch bei einem anderen Angriffsoersuch tonnte die deutsche Artillerie feindliche Bewegungen und An- iammlunaen mit autem Erfolg bekämvien und dem Gegner >edr hohe blutige Verluste zufiigen. Mit Infanteriewaffen wurde am Dienstag bei Mzensk ein Sowjetflugzeug, in dem sich ein bol schewistischer General und zwei Offiziere befanden, abgeschosse«. 18 Flugzeuge aus Malta weniger Zu dem gemeldeten Luftangriff auf militärische Ziele der Insel Malta teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit, daß deutsche Jäger bei Begleitschutz der schweren Bomben angriffe am Dienstag mit britischen Jagdflugzeuge« zusammen- ftiegen. In der sich entwickelnden Luftschlacht wurden über der Insel sechs Spitnre und eine Curtiß abgefchosfen. Ein deutscher Jäger kehrte nicht zurück. Rach Meldungen konnte sich der Flug- reugführer aber mit dem Fallschirm retten. Unter diesem Jagd schutz griffen drei Sturzkampfflugzeuge die Anlagen der Stäatswerft sowie die mit starken Betondecken gesicherte« Vorratshallen von La Valetta an. Dir Bombe« schwere« Kalibers detonierten in den befohlenen Zielen. Die Flug plätze der Insel Malta wurden ebenfalls den ganzen Tag über in mehreren Wellen wirkungsvoll mit Bomben belegt. Auf den Abstellpläätzen wurden zehn Flugzeuge in Brand ge worfen, darunter vier zweimotorige Bomber. In La Venezia erhielt ein einmotoriges Flugzeug Bombenvolltreffer, durch den es völlig zerstört wurde. Die Briten verloren somit insgesamt achtzehn Flugzeuge, von denen sieben allein in Luftkämpfen abgeschosse« wurde«. Demgegenüber steht nur der Verlust des einen deutschen Jägers. Mit der Beschädigung weiterer abgestellter Flugzeuge durch Splitterwirkung ist zu rechnen. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden die Bombenangriffe gegen Flugplätze mit guter Wirkung fortgesetzt. Neber 150 Angriffe an äer finnischen front abgewekrt Starke Verlust« der Bolschewisten — Groß« Beute der Finnen DNB helsinkt 22. April. Ueber Lie militärischen Opera tionen auf der Aunus-Landenge wird ckMklich bckannntgegeben: Unsere Truppen haben auf der Aunus-Landenge in zwei wöchigen harten Kämpf«» die wiederholten DurHbruchsver. such« des Feindes zurückgewiesew i Seit dem 9. April wurden über 150 Angriffe abgewehrtj, bei denen der Fein- sechs Divisionen, vier Brigaden, «in Pan- zerregiment u»d mehrer« Schneeschuhbataillon« und sonstig« Der Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft Mobilmachung der Kraftreferven zur Sicherung der Frühjahrsbestellung. Von Reichshauptamtsleiter R. Peuckert, Beauftragter für Landwirtschaft und Kriegsernährungswirt, fchast beim Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz. Gemäß seiner grundsätzlichen Einstellung zum Bauerntum hat der Generalbevollmächtigte kür den Arbeitseinsatz kn Rahmen des Vterjahresplanes, Gauleiter Sauckel, gleich nach seiner Beauftragung durch den Führer erklärt, daß er neben den ihm vom Führer übertragenen Nüstungsausgaben in der Sicherung der Frühjahrsbestellung «no Bergung der kommenden Ernte ein« seiner vor- dringlichsten und vornehmsten Ausgaben erblickt. Dir Ernäh rung des Volkes muß sichergestellt werden, auch wen» nicht so »iele Arbeitskräfte in der Landwirtschaft berritstehen. als un bedingt notwendig wären. Dafür befinden wir nns im dritten Kriegsjahr mit seinen gewaltigen Ans»rdrrungen an die Wehr kast des deutschen Vottrs. Der Einsatz der Kriegsgefangenen. Zur Schließung dir größten Lücken hat Gauleiter Sauckel di« beschleunigte und verstärkt« Verwendung sowjetischer Kriegsgefangener und von Arbeitskräften aus den besetz ten Ostgebieten auch in der Landwirtschaft angeordnet. Es darf damit gerechnet werden, daß bis zum Beginn der Ernte bereits große Kontingente sowjetischer Arbeitskräfte in der Landwirt schaft zur Verfügung stehen. Ebens» wird der Einsatz der sowjetischen Zivilarbeiter in der Landwirtschaft auf Grund von Verhandlungen des Generalbevollmächtigte» für de« Arbeits einsatz mit dem Reichsführer den praktische» Bedürfnis,»« der Landwirtschaft gerecht werde». Die noch in Verhältnis- mäßig hoher Zahl m de« Lägern vorhandenen sowjetischen Kriegsgefangenen kommen aus Anordnung des Generalbevoll mächtigten für den Arbeitseinsatz nach Ausschaltung von Krank- heitsgefahren und mit de« erforderlichen Sicherheitsmaßnah men Zug um Zug zum Einsatz. Die Auswirkung des Köring-Eriafles. Aus welchem Wege dieser lückenlose Einsatz des ganzen Volkes für die Landwirtschaft herbeigefühn werde» kann, hat der Erlaß des Reichsmarschalls über »en Einsatz zu sätzlicher Arbeitskräfte für die Ernäbrungssicherung im einzel nen dargelegt. Indem er vor allem durch Heranziehung der landarbeitgewohnten Frauen und Mäd chen aus dem Lande und in den nahen Landstädten noch ein- satzsähige heimische Arbeitsreserven für die Landwirtschaft er schließt, trägt er dazu bei, das Landvolk bei seiner schwere» Arbeit wtrkiam zu unterstütze» und manche Härten zu beseiti- gen. Darüber hinaus können aus dem Wege des freiwilligen Einsatzes auch landarbeitungewohnte Frauen bei gutem Wil len leicbte Arbeiten im bäuerlicben Lmuskalt übernehmen die Truppeneinheiten eingesetzt hatte. Am mittleren Teil der Front drangen starke feindliche Kräfte durch die Einöde zwischen, unseren Befestigungen, wurden aber cingeschlossen und in hefti gen Gegenstößen geschlagen. Der Rest dieser Angriffsverbänd« von etwa eineinhalb Regimentern wurde am Dienstag vernichtet Unter den 2000 Gefallenen befand sich u. a. der Kommandeur des 536. sowjetischen Infanterie-Regiments ml seinem Stabs. Diese Operationen wurden in einem sehr schwer passierbaren Gelände bei schlechten Wegevckhältnissen mit einsinkendem und nassen Schnee durchgeführt und erforderten von unseren kämpfen den Truppen und vom Nachschub sowie von der Führung hart« Anstrengungen und unbeugsamen Siegeswillen. Neben der Ar tillerie und Infanterie haben Luftstreitkräfte und Flak mit, be sonderem Erfolg an den Kämpfen teilgenommen. Der Heintz mußte diese erfolglosen Angriff«, bei denen «r sein« Trlrppen- massen rücksichtslos gegen unser Feuer trieb, mit großen Verlu sten bezahlen. Allein an Gefallenen wurden gegen 14 000 Man» gezählt. Davon entfallen auf di« 114. Sowjetdivision, di« im milltle«» T«il der Front angriff ,«twa 5 600 Mann- Unsere Truppe» erbeuteten groß« Mengen von Waffen und Munition, der«» Auszählung noch nicht beendet ist Die Zahl der eigene» Ge fallenen betrug während dieser ganze» Zeit 440 Offizier«, Un teroffizier« und Soldate»