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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Nr. 70 Di nstay, den 24. März 1942 94. Jahrgang zugleich Transportanstrengungen des Feindes zr Uber weite Meere erstreckten und bei denen o zunichte, die sich täglich S—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholung« «ch Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummer« und « bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den Erscheinungetagen bi« XU» v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur Wt. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme brr gesetzlich« Sonn- und Feiertag«. DezugSpret«: Bet Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Han» 1.10 NM. einfchl 12 bez. 1ü Pf. Lrägerloh«. Postbezug monatl. 2.60 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Deine« Anspruch aus Rückzahlung beS Bezugspreis« ZeitnngSauSgabe für Abhol« Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn D« P«ls«itzer Anzeiger ist da» zar vertfieatlichnng der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister zu Pulanttz und Ohorn behördlicherseit» bestimmt« Blatt «ud enthält Bekanntmachnngen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, DNB. Stockholm' 23. März. Von amerikanischer Seile liegt bisher eine amtliche Stellungnahme zu der aufsehen erregen den Casey-Affäre noch nicht vor. Dafür berichtet Globereuter aber über einen kleinen protokollarischen Zwischenfall im Weitzen Haus, der für sich selbst spricht. Der australische Sondergesanüöe tn den USA, Evatt, wurde in Begleitung Les bisherigen austra lischen Gesandten Casey' (britischer Staatsminister) am Sonn abend von Roosevelt empfangen. An «ine sehr kurze Aussprach» bi« im Beisein von Hopkins stattsiand, schloß sich ein mehr als vier Stunden währendes Frühstück an, zu dem jedoch Casey Mcht geladen war, vielmehr vorher hinauskomplimentiert wurde. Es ist ga, nicht lange her, daß Casey daS Auge und Ohr» ner zogenannt« Oberbefehlshaber der USA-Streitkräfte, Roosevelt, dem es im Verein mit seinem Komplizen Churchill Sei den andauernden „erfolgreichen Rückzügen« in Ostasceo nicht besonders wohl zumute ist, ergreift natürlich jede sich bie> lende Gelegenheit, um die enttäuschten USA-Bürger zu beru higen und gibt jetzt ausgerechnet MacArthur diesen albernen Befehl, eine Offensive gegen Japan vorzuberetten, dem Mann, der sofort Reißaus nahm, als er sein kostbares Leben in Ge fahr wähnte. Der ist ohne Zweifel der gegebene Mann für eine solche Aufgabe, da er seine Fähigkeiten durch seilte Flucht für Mister Roosevelt ja genügend bewiesen hat. Toller geht es wohl auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht mehr! Jedenfalls: Dieser großzügige „Befehl« rückt die Gei stesverfassung des Kriegsverbrechers im Wei- tzen Haus in das richtige Licht. Britisches AMerleedoot „p 38- iibersiillig Das britische Untersec-Bont „p 38" ist, wie die britische Admiralität zugeben muß, übersättig und wird als verlöre» angesehen. Wettere Eingeständnisse des USA.-Marineministeriums Nach Angaben des USA.-Marineministeriums sind am vergangenen Wochenende fünf amerikanische und ein Schiff der Verbündeten versenkt worden. Roosevelts in vollstem Maße besaß, allerdings war er da»ralS noch nicht Churchills Staatsminister, sondern Roosevelts Brief träger für Curttn. Während die australische Negierung nun zu Ehren des amerikanischen Fluchtgcnerals MacArthur besondere Fes llchkeiten veranstaltet, um ihr« Bindungen an die USA zu dikmnentieren. schlägt Roosevelt d«m neuen britischen Staats minister Casey die Tür des Frühstückszimmevs vor der Nase zu. Er cht dies, um seinerseits Churchill zu zeigen, daß nicht «MI ein für Australie r bestimmter USAGc»«:al in Lond n Aergxr- nis y rvorruft, solchen« daß auch ein austrabscher Gesandter in Wcshtngton mehr gilt, als ein britisch« Staatsminister. .Wer sich selbst erhöht, wirb erniedrigt werden' Me Mittelmeertonne wiegt schwerer! Unsere U-Bootserfolge im Mittelmeer Lripps tn Aeu-Llelhi etngetrossen Das Detrugsmanöver beginnt — Eine vielsagende Erklärung des Beauftragten Stalins in England . , . . >ie Schiffe» nur zwei bis drei Reisen jährlich zurücklegen können. In wirk samer Unterstützung der Kämpfe des deutschen AftikakorpS steuert die U-Bootwaffe ihren Anteil zum Erfolg bei. Ich hoffe, meine Freunde i» Judie« werde« verstehe«, daß «ein, Zeit kurz bemessen ist". Deutliche Worte an Cripps Die Schandtaten der 200jährige» britischen Herrschaft ! in Indien werden »ich« vergessen Der Indische Nationalrat tn Thailand verbreitete über Radio Bangkok einen Kommentar zur Mission Sir Stafford' Cripps tn Indien Im Hinblick auf die Vorbereitungen des Vizekönias bezeichnete der Sprecher Lord Linlithgow als Re- gisseur Das Drama tn Delhi werde dir größtmögliche Publi zität haben aber es werde auch dir größlr Tragödie der Welt geschichte werden Die indischen Führer und mit ihnen das indische Volk sollten in einen Waffenstillstand mit den Briten eingelullt werden „Wir sind überzeugt«, so heißt es in diesem Kommentar, „daß die indischen nationalistischen Führer, die tn Delhi dabet sein werden, nicht die Jahrzehnte des ungeheuren Kampses von Millionen von Indern für dir Freiheit vergessen werden. Auch werden sie nicht die Verbrechen und Schandtaten der 200 Jahre langen britischen Herrschaft in Indien vergessen Sie werden die Meuterei von 1856 nicht vergessen, und sie werden auch an das Blutbad von Aallian- wallabag und dle Nowlatt Akt denken Als Vertreter der 400 Millionen, die durch die Briten versklavt und politisch, geistig und wirtschaftlich ruiniert wurden, können die indischen Führer aus keinen Fall in dieser historischen Stunde verführt werden durch die leeren Gesten und nebelhaften Versprechungen der Briten « Nach einerMeldung aus Washington wird dort die Er- Mrung des geflohenen MacArthur, Roosevelt habe ihm de« Befehl gegeben, die amerikanische Ofsensive gegen Ja va« vorzubereiten, lebhaft besprochen. „Wann werden di« Vereinigten Staaten diese Offensive starten?« sei die allgemein« Frage. Und allgemein antworte man: „Wenn die amerikan». FH« Marine bereit ist.« Die Marinesachverständigen, so heißt aß «»eiter in der Meldung, rechneten damit, daß die amerika- Msche Marine in etwa zwei Jahren (!) bereit sei» «erde, diese Ossensive zu unterstützen. Also in zwei Jahren ist die amerikanische Marin« so weit, «m eine solche Ossensive „unterstützen« zu können! Diese Aeu- Lerung aus Marinekreisen ist sehr aufschlußreich und wirft L« grelles Schlaglicht auf die großspurige Angeberei der ame- «ttanischen Militär-„Strategen«, die Japan zuerst in neunzig Lagen zerschmettern wollten. . Der britische Zerstörer der „Jervis«-Klasse, der laut VKW. Bericht vom 22. 3. vor Sollum versenkt wurde, stand, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, im Sicherungsdienst für den Nachschubverkehr nach Tobruk. Die Kämpfe unserer Unterseeboote gegen den feindlichen Wachschubverkehr nach Nordafrika und nach dem von deut schen und italienischen Luftstreitkräften schwer bedrängten Malta stehen unter anderen Voraussetzungen und Verhält nissen als der Atlantikkrieg. In einem engen Seeraum ist Stil starker feindlicher Lufttätigkeit zu rechnen und auch alle Übrigen Verhältnisse, z. B. die Kürze der Geleitwege und ihr Schutz durch schnelle Seestreitkräfte. bedingen einen schnei le» Ablauf der Ereignisse. I» einem solchen engen Seeraum, sind daher .besonders Entschlußkraft, Einsatzbereit- DNB- Stockholm' 23. März. Nach hier eingehroffensn Meldungen ist derBolschewist Cripps in Neu-Delhi «ingelroffen. Di« vcn Reuter und der Associated Preß gegebenen Ankunfts berichte lassen erneut erkennen, daß Cripps lediglich die Aufgabe Kat die Inder auch diesmal mit leeren Versprechungen abzu- weisen. damit diese, getreu dem englischen Grundsatz, andere für sich bluten zu lassen, im „gemeinsam:« Kampf gegm die D«:'-r- paktmächte" — wie es so schön heißt — eingesetzt werden, Nnxrn. , 2n erster Lini« geht es um neues Kanonenfutter für Eng. lands Krieg Das macht eine Erklärung, die Cripps nach seiner Ankunft der Press« gab, sehr deutlich. Wir sind, so> sagte er» überzeugt, daß bei einer Klärung der politischen Atmosphäre bi« führenden Organisationen bereit sein werden, „ihr Höchstmaß au Einsatz zur Wirkung zu bringen". Daß alle Versprechungen, die Cripps aus London mitbringt, auch diesmal nur wieder Lug und Betrug sind, geht aus seinen Feststellungen hervor, daß di- wirksam« Teilnahme der Inder an den Geschäften der führenden Organe ihres Landes „eine andere Angelegenheit ist, über die diskutiert werden wird". , Kein Wunder ist es, daß Cripps große Eile hat. Er sagt!: „ES ist keine Zeit zu verlieren mit laugrn Diskussionen Witz «missen zu schnelle« Entscheidungen kommen". Stalin drängt und Cripps muß sich beeilen, den Wünschen seines Auftraggebers die Bolschewisierung Englands zu forcieren, nachzukommen. Des halb verkündet er: „Sehr zahlreich» wichtige und dringende An.- »eregenheiten harren in England ihrer Erledigung durch mich Zusammenarbeit mit USA. nicht notwendig In einer Unterredung mit dem Vertreter von „Tokio Asahi Schimbun« in Manila äußert« sich der Ches der vorläufigen Philippinen Regierung Vargas außerordentlich zuversichtlich über die Zukunft drr Philippinen im Rahmen der großostasiati- schen Neuordnv'^ Schon vor dem Krieg seien viele Filipi- nos für eng« Zusammenarbeit mit den anderen ostasiatischen Ländern, un^ insbesondere mit Japan für den Fall der Wie dererlangung der Unabhängigkeit eingetreten Allein aus rein geographischen Gründen bestehe keine Notwendigkeit zur Zu sammenarbeit mit dem 16 000 Kilometer entfernten Nord amerika das sich bei jeder Gelegenheit geweigert habe, Philip- pinilche Waren abzunehmen Es fei daher eine vollkommen, natürliche Entwicklung, wenn die Philippinen sich als Ergeb nis dieses Kriegs dem Osten zuwendeten Abschließend'betonte Vargas, daß die Philippinen zur Entwicklung ihrer Naturschätze weitgehend aus Japans tndu- strielle Unterstützung angewiesen seien. USA.-Angebern bleibt die Lust weg Sie fabrizieren jetzt Beruhigungspillen Seit einer ganze« Reibe von Wochen meldet der deutsche Wehrmachtbericht immer wieder von wirksamen Angriffe« der deutschen Luftwaffe aus die Hasenanlagen und Flugplätze der Mittelmeerinsel Malta. Dieser fast pausenlose oft rollende Einsatz der deutschen Kampffltegerkräfte hat ein Nares Ziel: Die Ossensivkraft der Inselfestung Malta überhaupt aufzuheben und ihre Defensivkraft weitgehend zu schwächen. Unter Offen sivkraft ist die Fähigkeit zu verstehen, mit Flugzeugen, U-Boo ten und auch großen Ueberseestreitkräften den Nachschub nach Libven zu stören. Bis in den Frühling l94l hinein war Malta vor allem Stützpunkt und Ausrüstungszentrum für große Kampfschjsfe der englischen Marine. Das hat ganz aufgehört. Großkampfschjff« sind tn Malta im Höchstmaße luftgefährdet. Um so stärker entwickelte sich seine Bedeutung als ein einziger, ungeheurer Flugzeugträger und als Stützpunkt für englische U-Boote. Die Tatsache, daß Generaloberst Rommel so erfolg reich die englische Offensive in Libven. die wahrhaftig groß ge nug angelegt wurde, zurückschlagen konnte, beweist, wie emp- sinolich die langanhallenden deutsch-italienischen Luftangriffe die Ossensivkraft Maltas geschwächt haben. Das war nicht ganz leicht denn Malta bietet ungemein günstige Schutzgelegenheiten für Flugzeuge und U-Boote. Die Insel tst zwar nur klein Ihre Oberfläche macht nur ein reichliches Viertel der Fläche unserer bekannten Ostseeinsel Rü gen ans. Aber Malta hat eine viclgegliederte Steilküste, die im Verein mit den sehr ausgedehnten künstlichen Befestigun gen ausgezeichnete Schlupfwinkel für U-Boote bildet. Das Kalkgestein, aus dem die Insel im wesentlichen besteht, hat die Neigung aller Kalkgebirge znr Höhlenbildung. Die Eng- lärrder versuchen diese natürlichen Höhlen jetzt als Lagerräume oder als unterirdische Flugzeughallen auszunützen. Außerdem aber haben sie unter scharfer Einschränkung der Nutzfläche alle Halbwegs ebenen Gebiete auf der Insel in Flugplätze umge wandelt die untereinander durch ein Schmalfpurbahnnetz ver bunden sind Diese umfangreichen Abwehrmaßnahmen erklären die Dauer der pausenlosen Angriffe, die die deutsche und ita lienische Luftwaffe aus Malta unternehmen Der große Er folg ist doppelter Art. Einmal wird der Nachschub für das deutsche Afrikakorps und die italienischen Truppen in Libven gesichert und außerdem ist es den Engländern seit dem vorigen Spätherbst praktisch unmöglich, Geleitzüae durch da» Mittelmeer nach Äcgvpten und Vorderasien zu b i. zwair uno »rönnen enorverncy. Die zav errungenen iLrwlge gegen kleinere, aber sehr stark gesicherte Keleitzüqe drücken sich nicht in hohen Tonnagezohlen aus und könnten, in Ton- ner» gemessen, gegenüber den Erfolgen an der amerikanischen Küste gering erscheinen. Die deutschen Unterseeboote haben aber im Mittelmeer große Erfolge gerade auch gegen britische Kriegsschiffe erzielt, angesangen von der Versenkung des Flugzeugträgers „Ark Roval«, des Schlacht schiffes „Barham«, mehrerer Kreuzer und Zerstörer bis zu den Beschädigungen, durch die feindliche Schlachtschiffe und andere Einheiten monatelang außer Gefecht gesetzt wurden. Für die Bedeutung der außerdem versenkten Transport lonnage gilt der Say: „Die Mittrlmeertonne wiegt ^w e r e r.« Schon die Versenkung.eines einzigen. Dampfers ororxler einen empsinollwen venu» für di« feindlichen tilfnra- truppe« oder die weitere Beeinträchtigung der Lebensmöglich keit Maltas. Die Mittelmeertonn« wiegt um so schwerer, als das britischeMaterial, wenn es im Mittelmeernachfchub verlorengeht, gewöhnlich dielangeSeereisevon >l 000 Seemeilen um das Kap der Guten Hoffnung hinter sich hat. Die Versenkung einer Fracht vor der Cvrenaika macht also