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Mittwoch, den 4. März 1942 94. Iahrganp Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« Sonn, und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau« 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.5V RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Seinen Anspruch auf Rückzahlung beS Bezugspreise«. ZeitungSauSgabe für Abholer täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen mich Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und «« bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungrtagen bi« vor«. S Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur S«. Nr. 53 «MSS>W>>WWM Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das z»r Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohoru behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachnuge« des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Südafrika will vom Empire fort Appell General Hertzogs an das Burenvolk In einer Stunde, in der mit dem Fall von Singapur kSchonan» der pazifische Teil des britischen Weltreichs sich seinem Zusammenbruch nähert, in der Englands sichere Herr schaft m Indien umstrittener ist denn je. Australien sich in seiner Not von England bereits abgewendet hat und Kanada schon praktisch den USA. zugezählt werden muß, in dieser Dämmerstunde des Empire richtete der ehemalige Minister präsident der Südafrikanischen Union, General Hertzog, in der südafrikanischen Zeitung „Vaderland" einen „Offenen Brief an das Afrikanertum". Darin schildert er zunächst die groben Fortschritte, die das Burentum seit 1924 gemacht batte, sowohl aus dem Gebiete der Kultur und nationalen Reife, wie vor allem auch aus jenem der innen- und außenpolitischen Ordnung. Heute aber, nach zweieinhalb Jahren Smnls-Negierung. sei von allen diesen Er rungenschaften nur noch ein Trümmerfeld geblieben. Als Ur sachen dieser über Südafrika hereingebrochenen Katastrophe nennt General Hertzog vor allem zwei Faktoren, die er als „Todfeinde des Asrikanerlums" bezeichnet: Die erste Ursache seien die Bestrebungen, das Land an das britische Empire zu ketten, eine Politik, dir von Smuts und seinem britischen Minister Stallard, dem Leiter der Dominionpartet. in absoluter Englandhörigkeit verfolgt werde. Als zweiten Todfeind des Äfrikanertums bezeichnet Hertzog weiter „die Vartetkrämer. die mneryaiv ver eigenen Partei Ehre und Gewinn suchen" Wenn das burische Volk nicht rechtzeitig erwache müsse das ebenso zu seinem Untergange führen, wie es bereits das Beispiel Frankreichs und anderer Länder gezeigt habe Wörtlich fährt Hertzog fort: „Die Zeit ist gekommen, um dem hohlen lächer- lichen Geschrei über die heilige Unantastbarkeit des sogenann ten demokratischen Regierungssvftems ein Ende zu machen. Während eine Revolution von weltweiten Ausmaßen mit dem Ziele einer neuen Ordnung vor sich geht und die Völker Europpas ihre Tapfersten und Besten hingeben, um Christen tum und Menschheit zu retten, wird das Volk der Union ver pflichtet, seine Söhne für deren verbissenste Feinde zu opfern. So weit hat uns die heilige demokratisch-varlamentarische Ne- gieruugssorm gebracht!" Mit diesem Appell erweist der hochbetagte General Hertzog seinem Volke in kritischer Stunde wiederum einen wertvollen Dienst Als militärischer Führer im Burenkriege wie auch als Ministerpräsident Südafrikas von 1924 bis 1939 hat er den „ersten Todfeind" seines Volkes, England, zur Genüge kennen- gelernt. Die Zuversicht, mit der Hertzog der Lösung Süd afrikas ans dem Empire entgegensieht, dürfte London er kennen lassen, was man auch in Südafrika noch von der Stand festigkeit °enes britischen Weltreiches hält, an dessen Grab der politische Nichtskönner Churchill so meisterhaft schaufelt. Große Lerstörungen auf Malta Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge belegten in rol- lenden Angriffen Tag und Nacht die militärischen Anlagen oer Insel Malta. Die Docks des Hafens La Valetta lagen unter »er Wirkung von Bomben schwersten Kalibers. Emjchläge in den großen Docks konnien beobachtet werden. Weitere Volltreffer lagen in Lagerhallen und im Werftgelände. Slurzkampfslug- »euge setzten dir Angriffe fort und erzielten neue große Zerstö rungen in den Docks. Weiter wurden in den Abstellbaren des Flugplatzes Eudia mehrere Volltreffer erzielt. Brände und Explosionen folgten den Detonationen der Bomben. Auf d<:m Flugplatztz Halfar im Süden der Insel und im Torpedohasen Talafranä wurden bei Tag und Nacht Iresser in den besohle- - «en Zielen beobachtet. Aus dem Flugplatz Denezia entwickelte Ich nach einem Bombenangriff ein großes Feuer, das in Explo» ^Donen überging und sich unter starker Rauchentwicklung immer «eiter ausdehnte. Unentwegte Schläge der Luftwaffe Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen in der Marmarica große Ansammlungen britischer Fahrzeugkolonnen und Trup pen an. Die Einschläge der Bomben lagen zwilchen den Last kraftwagen, von denen zwölf zerstört wurden und in Brand «eneien. Die britischen Truppen erlitten Hobe blutige Verluste. Ein Munitionslager flog nach einem Volltreffer in die Luft. Zusammen mit Sturzkampfflugzeugen griffen Verbände der deutschen Luftwaffe ein britisches Lager m der östlichen Eyre» Milka an. Dreißig Lastkraftwagen wurden durch Bomben und Bordwaffen schwer angeschlagen. Ein mu Munition beladene« Fahrzeug und ein Tankwagen explodierten Deutsche Jäger «ahmen im Tiefslug brutsche Kolonnen unter Feuer ihrer Bord kanonen und fügten dem Feind schwere Verluste zu. Die Hafen anlagen von Tobruk wurden mit guter Wirkung bombardiert. Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten zwei Britenschisse Bei Abendausklärung sichteten zwei deutsche Kampfflugzeuge an der schottischen Ostküste in oer Höhe von Dundee zwei einzeln fahrende britische Handelsschiffe. In der aussteigenden Dämme rung wurde das erste Schiss, das eiwa 6000 BRT. groß war, angegriffen. Der Dampfer lag unter der Bombenreihe und er hielt zwei Volltreffer mittschiffs, während die anderen Bombe» » hart an der Bordwand detonierten. Das zweite Schiff, et« Frachter von 4000 BRT., segle dem Angriff. heftigstes Feuer rst/eichter Flak entgegen ohne jedoch das Kampfflugzeug abwetz- ren zu können. Eine Bombe schweren Kalibers detonierte auf dem Achierschiss des mit hoher Fahrt flüchtenden Schiffes, dessen Bordwand von einer weiteren Bombe angeschlagen wurden. Die beiden schwerbeschädigten Schiffe blieben nach den Angriffe« »dne Fahrt liegen. Fla-Bataillon schoß 27 britische Flugzeuge ad Ein Fla-Baiaillon des deutschen Heeres hat in Nord afrika in der Zeit vom 14. November bis 11. Januar drei britische Bomber und 24 Jäger abgeschossen, also insgesamt 27 britische Flugzeuge vernichtet. In der angegebenen Zeit war die Bekämpsung der feindlichen Luftwaffe, die für die ge plante Offensive der Briten mit einem großen Auswand a« Piloten und Flugzeugen verstärkt worden war, vor» besondere« Bedeutung. . Krüilcke Abvebr wuräe völlig überrascht Militärische Anlage« drS Suezkanals besonders wirksam bom- barjdkrt — Starke Explosiv««, in Lagern und Benzindepvts DNW. Berlin. 3. März. Wi« das Oberkommando der Wehmnacht nü^eilt, griffen deutsche Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht im Rahmen eines größeren Einsatzes mili tärisch»' Anlagen im Gebiete des Suezkanals an. Nach Ablauf der totalen Mondfinsternis erreichten die Flug zeuge die befohlenen Ziele und belegten besonders den Flugplatz El Kabrit am Südufer des Großen Bi tersees mit Bomben stär kerer Kaliber. Die britische Abwehr wurde völlig überxastcht. Bei klarem Licht des Vollmondes und wolkenloser Nacht konnten die Besatzungen der deutschen Flugzeuge die Anlagen des Flug platzes genau erkennen. Die großen Flugzeughallen am West- leil des Platzes erhielten mehrere BombenvollMfs'er. Nach den Detonationen der Bomben erfolgten starke Explosionen, die sich zu weitleuchtenden Bränden ausbrciteten. Dichte Rauchschwa den legten sich über die Hallen und Rollfelder des Platzes. An vier Stellen konnten brennende Flugzeuge festgestellt werden, die auf ihren Abstellplätzen getroffen worden waren. Auch zwei große Materiallager gingen nach Volltreffern in Flammen auf. Mehrere Benzindepots explodierten mit hohen Stichflammen. Der besonders wirksame Angriff währte nicht länger als eine halbe Stunde. - Nach Mitternacht waren auch die Hafenanlagen von Port Said mtt Bomben belegt worden. Volltreffer in unmittelbarer Nähe des Elektrizitätswerkes von Port Said richteten große Zerstörungen an. Lin Flugplatz im Nildslta bei Tanta wurde ebenfalls von den deutschen Luftangriffen überrascht Es gelang den deutschen Flugzeugen, sich unbemerkt ihrem Ziel zn nähern und in den Hallen wie auf der Startbahn Volltreffer zu erzielen. Me Kümpfe an der Gstfront Deutsche Abwehr unüberwindlich Nach Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht chei- terten Durchbruchsverluche. die die Bolschewisten an verichie- Jenen Stellen der Donezfront unternahmen, an der Abwehr ver deutichen Truppen Der Feind erlitt bei feinen erfolglosen Un ternehmungen schwere Verluste Im Kampf um eine Ortschaft, vor der mehrere Angriffe zusammenbrachen büßten die Sowseis AO Tote und 73 Eekanaene ein. Lin anderer Ort wurde m Wechseloollen schweres Kämpfen gegen immer wiederholte starke voilchewtfttnhe Angriffe gebaiten. Als der Feind sich weiter nördlich erneut zum Angriff bereilstellle, wurde er von einem deutschen Gegenstoß gefaßt, geworfen und zum erheblichen Teil vernichtet. 7vll tote Bolschewisten bedeckt.n hier das Kampffelo. Deutsche Truppen wehrten in erbitterten Kämpfen an bei den Fronien aus der Krim von starken Kräsien geführte An griffe des Gegners ab. An der Einschließungsfront von Sewa stopol hielten die Angriffe bis nach Einbruch der Dunkelheit j an. Sie scheiterten zum Teil im Nahkampf unter hohen blutigen I Bon England verrate« SV Als vor Java japanische Kriegsschiffe und Transporter anslanchlen, berichteten die Briten voreilig über angebliche Er- folge in dieser Seeschlacht. Kurze Zeil später hieß es dann m London, „Einzelheiten" seien nicht bekannt geworden und überdies nur aus Tokio zu erfahren Dieses Stocken in der Nachrichtenübermittlung war nur zu verständlich, denn in zwischen hatten die Japaner der vereinig en Flotte der Eng länder, der Nordamerikaner und der Holländer neue schwere Schläge versetzt, ja das Rückgrai dieser Seemacht gebrochen. Als dann die Meldungen über die Landung japanischer Truppen auf Java durch die Well eilten, wußte jedermann, wer die Seeschlacht in den Gewässern vor Java gewonnen hatte. Inzwischen sind mehrere Divisionen der Japaner auf Java an Land gegangen und haben von der Küste aus den Vormarsch in das Innere des Landes angetreien. Tie Kämpfe toben jetzt auf einer Fron,, die sich über 960 Kilometer er streckt. Die Holländer, denen Java ja gehört, werfen alles in den Kampf, was ihnen zur Verfügung steht und schaffen in Fahrzeugen aller Art Truppen an die Fron» Trotzdem ist man sich^ natürlich klar darüber, daß Java ebenso verloren ist wie all die anderen Inseln ans denen die Japaner bisher ge landet sind. So haben es denn auch die Briten vorgezogen, die Verantwortung für das Geschehen aus Java schnell von ihren Schultern auf die der Holländer abzuwälzen General Wavell. der bisher das Ami eines Oberkommandierenden der alliierten Streitkräfte ans Java führte. Hai sein Haupt quartier ausgelöst und sich als Oberkommandierender wieder nach dem Land begeben, von wo er erst vor wenigen Wochen gekommen war. nämlich nach Indien In London findet sich nicht eine Zeitung, die an diesen häufigen Reisen Wavells Kritik übt. Auch jetzt wieder finde» man es nur in der Ordnung, daß Wavell seine Reise um die Welt sortsetzi, weil iF Java militärischer Ruhm sowieso mchr Verlusten des Feindes Ein eigener Gegenangriff 'ührte in hartem und für die Bolschewisten verlustreichem Kampf zm ört lichem Ersolq Die auf der Halbinsel Kertsch unternommenen feindlichen Angriffe wurden mtt starkem Arllellriekeuer ringe* leitet. Die Bolichewisten verichossen im Verlauf ihres Vorgehens gegen die deutschen Stellungen allem im Abschnitt einer Divi sion etwa 10 000 Granaten Obgleich der Gegner zahlreiche Pan- zerkampswagen einsetzte. und die lausenden Angriffe mit dem Feuer der Bordwaffen unterstützte, hielten unsere Truppen überall ihre Stellungen und wiesen den anstürmenden Gegner zum Teil in entschlossenem Gegenangriff zurück. Zahlreiche Ge fangene und Beute fielen in die Hand unserer Truppen. Bomben aus sowjetische Nachschubstraßen Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront wurden Ortschaften hinter den bolschewistttchen Stellungen und Artil» lerieftellunaen mtt guter Wirkung von deutschen Kamps- und Sturzkampfflugzeugen mit Bomben belegt. Zehn Geschütze wur den vernichtet: die weiteren Batterien stellten nach dem Angriff das Feuer ein. Ueber 60 motorisierte Fahrzeuge darunter kiele große und beladene Lastkraftwagen und eine große Zahl von Schlitten, blieben zerstört liegen Zwei Panzer wurden v-r» mchtet und weitere beschädigt 2n Versorgungslagern und auf wichtigen Nachschubstraßen wurde dem Feind erneut hoher Schaden zugefügt. Aus sowjetischen Feldflugplätzen erzielten deutsche Kampfflugzeuge Treffer zwischen abgestellten Flugzeugen und in Hallen. Wirkungsvolle Angriffe aus Kertsch Luftangriffe auf Stadt und Hasen Kertsch hatten umfang reiche Zerstörungen zur Folge. Neben einer Reihe größerer Brände in Verladeeinrichiungen und Materiallagern flog auch ein Munitionszug in die Lust. Aeußerft wirksam bekämpffen deutsche Kampf- und Sturzkampsverbände das rückwärtige Ge biet des Feindes, in dem die abgeworsenen Bomben nachhaltige Zerstörungen in Bahnanlaaen. abgestellten Zügen sowie auf den zur Front führenden Nachschubstraßen anrichteten. Während der Luftkämpse. die sich über diesem Gebiet ent wickelten, schoß ein Schwarm deutscher Jäger im überlegene« Kampf sieben bolschewistische Fl'Weuge ab. Stukabomben aus Sowjetpanzer Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen bei der Abwehr feind- kicher Durchbruchsversuche an einer Stelle der Ostfront entschei dend in die Erdkämpfe ein und bombardierten unmittelbar vor den deutschen Stellungen bolschewistische Panzer. In kühnen Sturzflügen wurden die hcranrollenden Panzer des Feindes mit schwerkalibrigen Bomben einqedeckt. Mehrere der Panzer erhielten bei diesen Angriffen Vollireffer und blieben brennend im Gelände liegen. Eine Anzahl weiterer Kampfwagen des Gegners wurde außer Gefecht gesetzt Durch die Sturzangriffe geriet der sowjetische Durchbruchsversuch ms Stocken und zer brach schließlich unter dem Bombenhagel deulscher Kamofflug- zeuge. Neben Materialverlusten erlitt der Feind hohe olmige Verluste.