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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonu- und Feiertag» V«zugSpr«t»: «ei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 1L Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. L.KO NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch ans Rückzahlung beS Bezugspreise». ZeitungtauSgabe für Abholer täglich »—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstageu bi» ome» v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur »1 Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der P»l»«itzer Anzeiger Ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanutmachuuge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 51 Montau, den 2. März 1942 94. Jahrgang 'MW^i7MM«SSSiSSS»SSiSSäSSSS»SWSMWMUSS»WM>WWS > Freiheitsaufruf an die Inder „Der teuflischste Feind ist der britische Imperialismus" Subba» Chandra Bose, einer der hervorragendste» Führer des indischen Nationalismus, der im Vorjahr aus einem britischen Gefängnis entkam, hat sich mit einem Frei- hcitsausruf an das indische Volk gewandt. Das Manifest, das erstmalig am Freitag über einen ungenannten Sender gehört werden konnte, hat folgenden Wortlaut: „Etwa ein Jahr lang habe ich schweigend und geduldig den Laus der Ereignisse abgewartet; nun, oa d t e Stunde geschlagen hat, trete ich hervor und spreche. Der Fall Singapurs bedeutet den Zusammenbruch des Britischen Reiches, das Ende des Regimesder Ungerechtig keit. dessen Symbol es war, und das Heraufdämmern einer neuen Aera der indischen Geschichte. Das indische Volk hat lange unter der Demütigung eines fremden Joches gelitten: es ist geistig, kulturell, politisch und wirtschaftlich ruiniert worden, solange eS unter britischer Herrschaft stand; setzt muß es dem Allmächtigen in Demut danken für das glückliche Er eignis, das Indien Leben und Freiheit verheißt. Der britische Imperialismus ist in der mo dernen Geschichte der teuflischste Feind der Frei heit, das furchtbarste Hindernis des Fortschritts gewesen. Seinetwegen bat ein sehr großer Teil der Menschheit in Sklaverei gelebt; in Indien allein ist etwa ein Fünftel des Menschengeschlecht» rücksichtslos unterdrückt und verfolgt worden. Für andere Nationen mag der britische Imperialismus der Feind von heute sein — für Indien ist er der ewige Feind. Zwischen beiden ist weder Frieden möglich noch ei« Kompromiß. Und die Feinde des britischen Jniperialismn» sind die natürlichen Verbündeten Indiens, Genau so wie die Verbündeten des britischen Imperialismus herite unsere Natürlichen Feinde sind. Die Außenwelt vernimmt von Zeit zu Zeit Stimmen, die O«S Indien kommen und den Anspruch erheben, entweder im Ramen des Indische« Nationalkongresses oder in dem des «Wischen Volke» zu sprechen. Diese Stimmen gehen aber vurch di« Kanäle der britischen Propaganda hindurch, und «s sollte niemand den verhängnisvollen Fehler begehen, sie »ls charakteristisch für das freie Indien anzusehen. Wie es in einem Laude, das unter Fremdherrschaft steht, Natürlich ist, haben die britischen Unterdrücker sich bemüht, tm indischen Volk Spaltungen hervorzurufen. Infolgedessen gibt es in Indien Menschen, die den britischen Imperialismus offen unterstützen, und andere, die, sei es absichtlich oder un absichtlich, der britischen Sache helfen, ihre wahren Beweg gründe aber oft dadurch verschleiern, daß sie von Zusammen- «rbeit mit Tschungking-China, Sowjetrußland und anderen Verbündeten Englands sprechen. Diesen gegenüber steht aber die ungeheure Mehrheit des Indischen Volkes, die keinen Kompromiß mit dem bri tischen Imperialismus will, sondern weilerkämpfen wird, bis die volle Unabhängigkeit erreicht ist Wegen der Kriegsverhältnifle in Indien kann die Stimme dieser sreiheits- liebenden Inder nicht über die Landesgrenzeu hinausdringen; wir aber, die wir mehr als zwei Jahrzehnte um unsere natio- -nale Emanzipation gekämpft haben, wissen genau, was die ungeheure Mehrheit -unserer Landsleute heut« denkt und Empfindet. An diesem Kreuzweg der Weltgeschichte, an dem «Ur stehen, erkläre ich feierlich im Namen aölcr freiheitslieben den Inder in Indien wie im Ausland, daß wir weiter gegen den britischen Imperialismus kämpfen werden, bis Indien Wieder selbst Herr über seine Geschicke ist. In diesem Kampf «nd in der Zeit des Wiederaufbaues, die darauf folgen wird, werden wir von ganzem Herzen mit all denen zusammen arbei ten, die un» helfen, den gemeinsamen Feind niederzuringen. Ich bin überzeugt, daß in diesem heiligen Kamps Hs« ungeheure Mehrheit des indischen Volkes mit uns gehen Wird. Keinerlei Machenschaften, Intrigen oder Verschwör»». Gen der Agenten des anglo-amertkanischen Imperialismus, an Welch hervorragendem Platze sie auch stehen und welcher Natio- malität sie auch angehören mögen, können dem indische» Volk« Sand in dir Augen streuen oder es vom Wege der patrioti schen Pflicht abbringen Die Stunde der Erlösung ist für Indien gekommen. Jetzt wird Indien ausstehen «nd die Keilen der Knechtschaft zerbrechen, die es so lange gefesselt hielten. Und durch die Besreiung Indiens werden auch Asien und die ganze Welt sorischreiten aus dem Wege zu dem Prößeren Ziel v«r Emanzipation der Menschheit." Stunde der Erlösung Der Aufrus de» indischen Freiheitskämpfer» Subha» Chandra Bos« ist ein Zeichen dasür, wie t i e s g r e i se n d die Wandlung in Ostasien bereits ist. Wieder wie im Weltkriea »ersucht England, mit der wachsenden Gefahr das indische Volk durch Versprechungen rinzusangen. Es ist daher kein Zufall, daß gerade in den letzten Tagen, in denen derKrtegs- Apnn sich in rasender Schnelligkeit den Grenzen Indien» nayerle, tu London RegierungsMitgltever, Abgeordnete und die Zeitungen lange Uutersuchuügen darüber anstellen, wie die indische Frage gelöst werden kann. Ehrlich aber meint die britische Plutokratie es bei alledem nicht. Der englische« Politik ist Indien nur eine Quelle des Reichtums und das indische Volk ein Reservoir sür die Ausfüllung von Söldner armeen. In semem Aufruf bezeichnet Subhas Chandra Bose den britischen Imperialismus als den teuflischsten Feind der Freiheit und das furchtbarste Hindernis des Fortschritts. Seine Feststellung, daß England Indien rücksichtslos und brutal bedrückt hat, wird von der Geschichte mit ihren erschütternden Berichten über Massen morden an Freiheitskämpfern deutlich genug erhärtet. Nun mehr ist die Stunde gekommen, in der die indischen Patrioten mit diesem ihrem ewigen Feind abrechnen. Subhas Chandra Bose kennt die Methoden der Brite« zu genau, um nicht zu wissen, daß di« Engländer neben dem Terror auch alle Künste der Verführung und der Irreführung haben spielen lassen und so Angehörige des indischen Volkes für ihre Ziele eingesangen haben So weiß er auch, daß Tschiangkatschek sich zum Werkzeug der Brite« erniedrigt hat Jetzt aber, wo das britische Empire unter den Schlägen Deutschlands. Italiens und Japans in seinen Grundfesten erzittert, letzt, wo die Welt, wie der indische Frei- heitssührer es in seinem Aufrus formuliert hat, an einem Kreuzweg der Weltgeschichte steht, ist nunmehr auch für Indien die Stunde der Erlösung gekommen, wenngleich es gerade jetzt härtester Kampfentschlossenheit bedarf. -A Subhas Chandra Bose ist in der ganzen Welt bekannt al» ein tapferer Vorkämpfer der indischen Freiheit, als der große Führer des in der Kongreßpartei organisierten indischen Ratio-, nalismus und war wie Gandhi «nd Nehru längere Zeit der gewählte Präsident des indischen Nationalkon kresses. Im Jahre 1897 als Sohn eines Beamten in der Provinz Bengalen geboren, studierte er zunächst in Kalkutta und dann, um den Feind der indischen Freiheit in seinem eigenen Lande kennenzulernen, in Cambrigde. Nach feiner Rückkehr in die Heimat verzichtete er auf den Eintritt in di- privilegierte Karriere der britischen Verwaltung. In nationa ler Verantwortung schloß er sich dagegen dem Feldzug Gandhis sür die Richtzusammenarbeit mit England an. Er stieg dann zu immer höheren politischen Stellungen empor, bis er schließ lich im Jahre 1925 das Erbe des verehrten Bengalenführers C. R. Das antrat. Seiner Tätigkeit als Leiter der Stadt verwaltung von Kalkutta machten die britischen Behörden sehr bald durch seine Verhaftung ein Ende. Subhas Chandra Bose wurde dann nach Burma verbannt, schließlich aber wegen schwerer Krankheit freigelassen. Diese Freilassung war aller dings an die Bedingung geknüpft, daß er sich zur Behandlung aus eigene Kosten nach Europa begab. Als Bose im Jahre 1936 nach dem Tode seines Vaters wieder nach Indien zurück- kehrte, wurde er sofort wieder verhaftet. Im Januar 1941 be quemten sich die Briten infolge seines Hungerstreiks schließlich dazu, Bose wieder freizulassen. Das ganze Leben Boses ist so mit beherrscht von kämpferischer Entschlossenheit für seine geliebte Heimat. Glückwunsch Görings an Generaloberst von Nichthok«« Reichsmarschall Göring mchtele an Generaloberst oon Nicht hofen zur Beförderung zum Generaloberst «m Glückwunsch telegramm. Tiefangriff aus britisches U-Boot Eine Rotte veuücher Jagdflieger enideckle vor La Valetta ein brui!ches-U-Boot in aurgeiauchiem Zustand, das aut die Jnlet Malta zusteuerte In wiederholten Tiefangriffen bekämpf ten die Me 109 Vas U-Boot und löieien mehrere Mann der Be satzung Das tauchende U-Bom erhielt mehrere Kanonentre'ier. Die Veuischen Jagdflieger beobachteten >m Abflug einen um fangreichen Oelfleck an der Stelle, wo das U-Boot im Meer verichwunden war. Bulgarien ein Jahr im Dreimächtepakt Zum 1. Jahrestag des in Wien erfolgten Beitritts Bul gariens zum Dreimächtepakt veranstaltete die Deutsch-Bulga rische Gesellschaft am Sonntagmittag im Haus der Flieger i« Berlin eine Feierstunde, die eine große Zahl von Gästen aus Diplomatie, Staat, Partei und Wehrmacht vereinte. Del Führer hatte der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft in einem Telegramm für die übermittelten Grüße gedankt und sie mit besten Wünschen für die weitere Arbeit herzlichst erwidert. Me LntMMung am Volf von Martaban Der Verlust von Singapur hat die britische Sperrstellung an der Malakkastraße hinweggefegt. Die eigentlichen folgen des Falles der Festung bekommen die Engländer jetzt zu spüren. Ein japanischer Flottenverband hat sich den Weg in den Indi schen Ozean gebahnt Er ist im Golf von Mariabau erschienen, hat dort Truppen an Land geworfen und damit die letzte bri, tische Verteidigungslinie vor Rangun am Südflügel aus den Angeln gehoben. Di« Briten, die sich offensichtlich einmal mit der Absicht getragen halten, dieses wichtige Einfallstor Burmas nachhaltig zu verteidigen, standen den See-- und Landoperatione» der Japaner in diesem Golf völlig tatenlos gegenüber. Sie waren dazu gezwungen, weil britische Seeftreitkräfre zur Verhinderung der japanischen Landung einfach nicht Vorhand«» waren f Die Verteidigung Burmas gegen den Angriff aus dem Oste« war ursprünglich auf dis in Nordsüdrichtung verlaufende du»ch- gangssperr«nd«n Flußläufe Burmas ausgerichtet. Jedesmal ab«r, wenn di« japanischen Vorausabteilungen einen kräftigen For- cierungsv-rsuch machten, zogen sich die britischen Flußverteidige» auf die nächst« Flüßlinie zurück. Vor Rangun konnten sie das allerdings nur drei »ml machen, d«nn mehr Flußläuf« Ware» im Osten vor Rangun nicht vorhanden. Es scheint aber britisch« Absicht zu sein, das gleiche Verfahren im Westen von Rang»« anzuwcnden. denn es kommen Nachrichten, daß die Masse der britischen Truppe» Rangun aufgegeben hat und hinter dem Irawadi in Stellung zu gehen sich bemüht. Offensichtlich wurd« Rangun zum Schluß nur noch von Nachhuten verteidigt, die vvtz allem di« Aufgabe hatten, das angewandte System d l „ver brannten Erd«" ein rein nihilistisches Problem, durch recht zeitiges japanisches Eingreifen nicht stören zu lassen. Dabei macht es den Briten ofsensichtlich nichts aus, den niederschmetternde» Eindruck einer selchen Selbstzerstörung auf die Burmesen wirke« zu lassen. Es berührt merkwürdig, daß sich der britisch« Befehlshaber in Burma, der gerade in diesen Tagen noch einmal gewechselt« hatte, offenbar leichten Herzens über den nicht abzuwendenden Verlust dieser Burmastellung hinwsgsetzt. Denn mit Burma ver lieren die Engländer mehr als mit dem rohstoffreichen Malaya. Sie büßten die Schutzstelluna f G Britisch-IMen ein und —was möglicherweise schlimmer« Rückwirkungen hat — das letzte Ver bindungsglied zu Tschiangkaischek. Ein« Folg« der japanische« Fortschritte ist die bere'ts ingang gebrachte Räumung wichtige» indischer Küstenstriche durch die Bevölkerung. Es zeigt sich immeo deutlicher, daß die Brit«» in Hinterindien nicht mehr über die Mittel verfügen, um Japan aufzuhalt«». Es ist die offene Frage, ob das auch für das nun schon sehr nahe gerückte Vorderindien gilt. Im Golf von Martaban har sich vielleicht mehr entschieden, als nur as Schicksal Burmas Nnkmg dieser Entwicklung steht ch« b«r «ichtfcr ige Verlust von Malayi und Singapur. Es waren gewiß anxr« Befcht-hioer und andere Str,entrüste, die für Burma kämpfen sollten Sie hatten aber jedoch die glei chen merkwürdigen Ansichten über den von ihnen verlangten Einsatz wie die Divisionen Percivals, die mit mehr als 60 000 Mann in die Gefangenschaft marschierten. Diesem Schicksal gehen die Burma-Verteidiger offenbar nicht entgegen. Umso nachlässiger habe» sie einmal starke Widerstandslinien, die di« Mtwr bot. aufgeg«bcn Diese örtlichen Räumungen aber leiten Volt sch P« is b n wett g ößsrm Ausmaßes ein MeMlrlst rür L fiziersbewerber Einstellung in die aktive Offizicrlaufbahn des Heere» Di« Meldefrist sür di« Bewerber sür die Offizierlaufbahn des Heeres läust am 15. März 1 94 2 ab Bis dahin können sich die Schüler der 7. und 8. Klasse höherer Lehranstalten, die aktive Ofsiziere des Heeres werde» wollen, bei dem sür ihren Wohnsitz zuständigen Wehrbezirkskommando znr vorläufigen Annahme als Bewerber sür die Ofsizierlaufbahn des Heeres melden Die Entscheidung über die endgültige Annahme trifft das Oberkommando des Heeres im Lause der Monate April bis Juni, die Einstellung der angenommenen Bewerber erfolgt am k Juli 1942. Es wird daraus hingewiesen, daß für die Bewerber für die Offizierlaufbahn die Ableistung des Arbeitsdienstes ent fällt und daß die als Bewerber für Vie Offizierlaufbahn an- genommenen Schüler bei entsprechenden Schulleistungen Ende Juni in di« 8. Klasse versetzt und bis -um 1. Juli 1942 die Bescheinigung über die Zuerkennung der Reife oon der Schule erhalten. Alle weitere« Einzelheiten sind bei den Wehr- bezirkskommando» zu erfahren und aus den „Merk blättern für de« Offiziernachwuchs des Heeres", die bei allen Wehrbezirkskommandos, Wehrmeldeämtern und Arbeitsämtern erhältlich sind.