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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Mittwoch, den 11. Februar 1942 ;/ täglich 8—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Mr das Erscheinen von Anzeigen tn bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm- 9 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Strahe 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Miertage. ««zugspretS: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. etnschl 12 bez. 15 Pf. Lrägerlohn. Postbezug monntl. 2.50 RM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aut Rückzahlung des Bezugspreise«. Zettungkausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsvitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister zn Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachnuge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr 35 94 Iahraant Heldenlied des Asrikakorps Da» dtMsche Bo» verfolgt mit Stolz und Begeisterung den R«»p! «einer Airitakämpsrr So iand au» am Dienstag Rftter- kreuuräger Oberstleutnant Freiherr von Wechmar die ge- stanntett» Aufmerklamteil und lAliehlich den herzlichen Dant der deutsche» Pressevertreter, als er krisch und knapp zu ihnen iprach. Tsr Oberstleutnant kam mitten heraus aus diesem Kampf, und um so eindrucksvoller waren daher seine Worte, mit denen «r vas stille Heldentum seiner Kameraden der Panzerarmee Lfrila zeichnete Es wäre falsch wenn man Photos als allgemein Kultig anieben würde, auf denen Afrikakümpier unter Palmen, schattenspenvenden Büschen oder gar badend zu sehen sind Tex Kampsschauplah ist alles andere als das' er ist nur Wüste.' Tie Wüste übt aus den einzelnen zwangsläufig eine gewisse seelische Wirkung aus, Tas Auge findet keinen Anhaltspunkt. Ringsum debnt sich nur Ebene und von oben strahlt eine uner- Hittliche Sonne. Ter Tem eraturunterlchied zwischen Tag «nv Nacht bedeutet eine Anstrengung ssir den Kämpfer, der sich innerhalb 24 Stunden auf einen Wärmeunterschied von beispielsweise 46 Krad umstellen muh. Die Wüste ist deckungslos sowohl gegen die Un bilden des Wetters als auch gegen Feindsicht von der Erde oder aus der Luft Die Gestirne und der Marschkompaß sind lebens» wichtige Faktoren. Wenn eine Truppe antritt, so wird vom Führer seoesmal die Kompahnadel anaeoeden und jeder ein zelne merkt sie sich aut: denn verfährt er sich mit seinem Fahr-« zeug und hat die Kompahnadel vergessen, so ist eine Rückkehr zur Truppe ost aussichtslos Wasser ist immer knapp und bei der Verteilung der Borräte kommt erst das Fahrzeug und dann der Mensch. Wie wan von einer Feuerdisziplin spricht, so gibt es auch eine Was- serdiszivlin. Das bedeutet, dak kein einziaer Tropfen ungenutzt bleibt wie auch kein Schuh vergeude« werden darf. Wenn eine Truppe beispielsweise 50 Tage lang sich wegen Wassermangel nicht rasieren und waschen kann, so ist das Nebensache iwgen- Lber der Notwendigkeit, Wasser zum Leben und für die Fahr zeuge zu haben. Die Rachschubsrage hat eigentlich niemals Schwierigkeiten verursacht, und wenn sich einmal ein Abteilungsführer an Generaloberst Rommel wendet mit der Bitte um Brennstoff, so kann er ron seinem Ches durchaus mit der Antwort rechnen: „Holen Sie sich ihn von den Engländern selbst!" Was ein nordafrikanischer Sandsturm ist, ist oft zu schildern versucht worden aber diese Schilderungen kommen dieser Naturgewalt nicht nabe. Man muh einen solchen Sand sturm erleben, man muh den Ghibli er!eben wenn er stunden- und manchmal tagelang von Süden he» webt und später den Sandsturm, der unmittelbar daraus von der kalten See die Sandmasien wieder nach Süden zutreibl. Gute Abdichtung der Waffen und Wagen zeigen stets, dah die Sandstürme hier kaum Schaden anrichten können. Dem Gegner hat sich der deutsche Afrikakämpfer jederzeit überlegen gefühlt, auch wenn eine zahlen- und materialmähige Ueberlegenheit in Erscheinung trat. Dis Führung Rommels übertraf die englische stets. Rommel verdirbt den Engländern ständig das Konzept und er schlägt sie, wo er sie trifft. Durch seine persönliche Tap- frrkeit und leine todesverachtende Haltung reiht er leine Sol daten immer wieder hoch und führt sie zu neuen Siegen. Darum gilt in der Panzerarmee Afrika der Spruch: „Wer n»r dem lieben Sott vertraut, mit Rommel kriif- ng um sich haut, der hat aus keine» Sand gebaut." Me Kümpfe an der Ostfront Vergeblicher Ansturm der Bolschewisten Bier Tage lang stürmten die Bolschewisten i« Baum ostwärts Charkow mit sechs Sckutzenregimen» lern aeaen e»n Inianterieregimeni Trotz starken Artilleneeln- satzes durch den Feind hielten unsere Inianteristen ihr« Ziel» I»naen aeaen alle Ananste m grimmiger Kälte und atsiaem Schneesturm T»e meisten Anarnle der Sowietarmisten Würden durch zusammengefahres »Feuer uns im engsten Zu sammenwirken mit der deutschen Artillerie bere is vor den deuiichen Linien zerichlagen Wo es dem Feind gelang, vor- »bergebenv in unsere Stellungen emzuvr»ngen wurde er :n erbitterten Nah- und Häuserkempsen oder 'n kühn aekitören Gegenstößen hmausgeworsen Bei diesen Kämpfen wurden 133 Gefanaene eingebracht während über 4 000 'o:- Jolsche- wiften vor dem Abschnitt des Regim nts gewählt wurden. Truppen einer deutschen Infanteriedivision haben >m Raum nordostwärts von Orel zwischen dem 5, und 7. Fe bruar ersolgretch ihre Stellungen ,egcn starke bolschewistische Angriffe aehalien Starke Einheiten bolschewistischer Infanterie griffen mir Unterstützung durch Artillerie und Panzerkampf- wagen während vieler drei Tage mehrfach die deutsch» n Linien an ohne dah es ihnen gelang, auch nur an einer Srelle einzu- brechen Die starke Abwehr der hier eingesegien Tiwsion zer schlug alle bolschewistischen Angriffe Nach unae>.öhnl>ch schweren Verlusten verminv",«--»» die Bolschewisten beotts am 7 Februar die Heftigkeit ihrer Angrisfe und beschränkten sich am Februar aus vereinzelte Stotztruppunrernebmen Von den deutschen Stellungen aus wurden nach Abschluh dieser Kämpfe über 1000 gefallene Bolschewisten gezählt Auherdem wurden tuns feindliche Panzerkamp'wagen und zahlreiche Geschütze Granatwerfer, Maschinengewehre und andere Insanteriewassen des Feindes vernichte! oder erbeutet. Finn,« mrnMtten SowjetdiMon Der finnische Heeresbericht meldet von der Ostfront: In poeitägigen Kämpfen wurde die 367. feindliche Division voll ständig geschlagen. Diese Division wurde im Dezember aus dem Innern der UdSSR, an die finnische Front geworfen. Sie nahm an den Angriffen Anfang Januar teil und erlitt bereits damals »rohe Verluste. Am 6. Februar schlossen unsere Truppen die Houpikrätte der Division in einem fünf Kilometer breiten und drei Kilometer tiefen Gebiet ein und vernichteten sie m den folgenden Tagen. Bis zum Abend des 9. Februar wurden auf diesem schmalen Kampfabschnitt 3775gefallene Bolsche wisten und hundert tote Pferde gezählt. Ferner wurden er beutet: 19 Geschütze 12 Erananverfer über 100 Infanterie- Maschinenwaffen etwa 1500 Gewehre Munition, 72 Fuhrwerke, auherdem Feldküchen und zahlreiches sonstiges Material, 145 Bolschewisten wurden gefangen genommen. krsolgreiche Luttavgriffe iu Nordasrila Deutsche Kampf» und Sturzkampfflugzeuge bombardierten «ich gestern Srittsche Flugplätze in der Marmarica und de» Nachschubverkehr auf dem östliche» Teil der Via Balbia mit — Hohe blutige Verluste des Feindes gurer rvirrung. Die angegriffenen Krafttayrzeugkolon- nen versuchren, stch durch schnelle Fahrt in das Gelände abseits der Strahe der Bombenwirkung zu emziehen. Unser« Besatzun gen flogen aber die Fahrzeuge immer wieder an und beschädig- len eine grohe Zahl. In den Materiallagern von Tobruk und Marsa Matruk wurden mehrere Brände erzeugt. Italienische Flugzeuge vernichteten 21 Sowjetmafchine« Innerhalb von 48 Stunden vernichteten Flugzeuge des italienischen Expeditionskorps an der Ostfront in zwei Aktionen 21 sowjetische Flugzeuge ohne eigene Verluste, meldet „Giornale d' Italia". Estlands Laven» in der ErzevounosWacht Völlige Neuordnung der Landwirtschaft In letzter Zeit sind in Reval Verhandlungen über dir künftige Gestaltung der estnischen Landwirtschaft geführt wor den. Im Generalbezirk Estland sollen nur solche Kulturpslan- zen angebaut werden, die dem Klima und dem Boden ves Landes angepaht sind und hohe sichere Ernten versprechen. Damit beteilig! stch auch Estland an der Erzeu- gungsschlachi. Im Jahr 1942 wird die Anbaufläche des Win terge» treides erheblich vermehrt und der Kartoffelanbau um etwa ein Drittel der bisherigen Fläche erweitert werden Ter Anbau von Gemüse soll sogar verdoppelt werden. Ferner ist beabsichtigt, im Jahr 1942 eine große Zahl neuer Gärsut- terbehälier zu bauen, um größere Futtermittelvorräte einla gern zu können. Die grundlegenden Voraussetzungen zur Leistungssteige rung der Landwirtschaft im Generalbezirk Estland bilden aber die Entwässerungsarbeiien. Daher sollen in diesem Jahr mehrere hundert Kilometer Gräben hergestellt werden. Insgesamt sind etwa 800 000 Hektar zur Entwässerung vorge sehen. Allein diese Entwässerung ist so lebenswichtig kür die Landwirtschaft im Osten, daß von einer völligen Neuordnung der Landwirtschaft gesprochen werden kann In ähnlichem Maß soll auch die gewerbliche Wirtschaft unter der deutschen Führung umgestellt werden. Durch vas bolschewistische Wirtschaftssystem war in letzter Zeit vie Er zeugung stark zurückgegangen, während sich die Verwaltunas- apparate stark aufgebläht und die Qualität der Erzeugnisse ab genommen halte. Da wird es ja Zeit Wie Reuter aus Canberra meldet, erklärte Curtin, weil der Krieg Australien mit jedem Tag näher rückt, habe sich die Regierung für eine Politik der Wirt schafts kontrolle entschlossen. Die Regierung übernehme die Führung von In dustrie und Handel, um die Produktion kriegswichtiger Mate rialien zu beschleunigen, die zur Verfügung stehenden Leute zu mobilisieren und die Höhe aller EinlommenSstHen zu kon trollieren. , , " - Stalins Verrat bestätigt GS Der britische Botschafter in Moskau, Sir Staskord Cripps, Englands berüchtigter Salonbolschewist, hat in einer Rede in Bristol noch einmal den Verrat Englands an Europa und die Niedertracht Stalins bestätigt! Die Erklärungen verdienen um so mehr Beachtung, als Cripps geradezu als ein britischer Spezialist in Sowjetfragen angesprochen werden kann. Gleich zu Beginn seiner Rede rückte Cripps mit der Erklärung heraus, es gebe „am Kommunismus viel zu be wundern . Das wagt ein Mann zu sagen, der der britischen Plutokratie angehöri und der ganz gewiß nicht bereit sein würde, sein jetziges Dasein mit dem eines „Sowjetbürgers" zu vertauschen, weil er dann von seinem luxurieusen Herren- sitz übersiedeln müßte in verwahrloste Räume voller Unrat und Ungeziefer. Vielleicht aber spekuliert Cripps darauf, daß ihm persönlich nicht viel Paffieren kann, weil er sich Stalin durch seine Mithilfe bei der Bolschewisterung Englands außer ordentlich verpflichtet bat Wie den Kommunismus selbst, so bewundert Cripps aber, auch die bolschewistische Strategie, von der er behauptet, ib, Kern habe darin bestanden, daß die Bolschewisten sich „bis zur Erschöpfung der deutschen Angriffskraft" zurückgezogen hal ten. In der Nacht zum 7. Dezember habe Stalin jedoch neu« Kavalleriemaffen in die Schlacht geworfen und damit eine „voll, kommene Wendung lm Osten" erreicht. Sir Stafford Cripps scheint den Verstand seiner britischen Mitbürger nicht sehr hoch einzuschätzen, wenn er ihnen derartige Erläuterungen zu den Kämpfen im Osten zumutetk Inzwischen müßte auch viesem Moskauhörigen ein Licht darüber ausgegangen sein, daß die Bolschewisten bei ihrem Versuch, eine „Wendung" herbei- zuführen, jämmerlich gescheitert sind. Die deutschen Trup pen stehen nach'wie vor kampfgestählt und sieggewohnt weit km Osten der Sowjetunion, und wenn die harten Wintermonak« erst vorüber sein werden, wird man auch in England wieder um sehr schnell erfahren, daß die Angriffskraft der deutschen Armeen unübertrefflich ist! ES müßte London so dünkt uns, bereits zu denken geben, daß selbst mitte» in einem langen und harten Winter dte deutschen Soldaten nickt nur die sowjetischen Angriffe abgeschlagen habe«, sondern daß sie gleichzeitig zu Gegenangriffen vorqestoßen fintz und dabei an einzelnen Stellen dem Feind empfindliche Ver luste beigebracht haben. Diese kurzen Ueberlegungen genügen, um darzutun, daß Sir Stafford Cripps, was seine militäri schen Weisheiten betrifft, ein Lügner ist! Im Gedächtnis behalten wollen wir dagegen die Erklärun gen dieses Volksverderbers, die erkennen lasten, dah England Europa einschließlich dem türkischen Territorium dem Bolsche wismus ausgeliefert hat. Nachdrücklichst hat Cripps eine wei tere Vertiefung der plutokratifch-bolschewistiscken Zusammen arbeit gefordert, wobei er offen zugegeben hat, daß die Sowjet union „nach einem Sieg Englands und der Vereinigten Staa» len" die „stärkste Macht in Europa" sein werde. Vor allem käme es setzt daraus an. das notwendige Abkommen mit Moskau schnell zu treffen, denn, „wenn erst die Bolschewisten In Berlin stünden", sei es zu spät, die Kriegsziele festzulegen. Nun haben wir in Europa »edoch die feste Üeberzeugung, daß Moskau aus unserem Kontinent überhaupt nichts zu suchen Hal. Europa will arbeiten und das gleiche gilt in Ostasien von Japan. Die Bolschewisten dagegen wollen die Staaten zertrümmern, di« Völker unteriochen und ansplündern, wie eben auch >n ihrem eigenen Lande das Werk des Bolschewismus nur ein Werl der Vernichtung war. Erfreulicherweise ist jener Sieg der britischen und der nordamerikaniscken Plutokratie, als besten Folge Cripps die Unterwerfung Europas unter Moskau und eine gegenseitige Uebertölpelung der Bolschewisten und de, Plutokraten erwartet, nicht zu befürchten. Die britische Politik aber wird dadurch ganz gewiß nicht entlastet. Jener Mann nun, der die letzte Verantwortung für diese» Kurs Englands zu tragen hat, ist Winston Churchill, dessen unselige Tätigkeit überhaupt erst ermöglicht hat. dah derartige Kreaturen wie Sir Stafford Cripps in den Vorder- grund treten konnten. Weil Churchill ein gewissenloser Spieler ist, darum ja hat er den Versuch gemacht, durch die Auslieferung Europas an Moskau England zu „retten" und die Konsequenzen seiner Politik zu umgeben. Aber selbst dieses Spiel ist Churchill völlig mißlungen! Wir nehmen an. daß man sich heute, am Ausgang des Winters, auch in London — langsam selbstverständlich, wie es britische Art ist — dar- über klar wird, daß der Akkord mit Moskau England einen Dauerersolg nicht gebracht hat. Stärker als dte Niedertracht britischer Politiker, stärker als die Gerissenheit englischer „Staatsmänner" ist die Lebenskraft der jungen Völker Euro pas, stärker als das Materialausgebot der Sowjets hat sich gerade in diesem Krieg die Tapferkeit der deutschen Soldaten erwiesen, die siegreich kämpfen, weil der Krieg ihnen aus gezwungen worden ist. UebrigenS hat uns gerade Sir Stassord Cripps in seiner letzten Rede noch einmal vollen Ausschluß darüber gegeben, daß Stalin von langer Hand her den Uebersall auf Europa vorbereitet hat. AIS Stalin Ende August 1939 das Abkommen mit Deutschland unterzeich net habe^ so verkündete der britische Botschafter tn Moskau tn