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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger täglich 8—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 9 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adols-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM-, frei HauS 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägeriohn. Postbezug monati. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreise». Zettungsausgabe sür Abholer Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zn Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 31 Freitag, den 6. Februar 1942 94. Jahrgang Die Kämpfe an der Ostfront An einem Tag 60 Sowjetflugzeuge vernichtet werden. Nach schweren und für den Gegner sehr verlustreichen Kämpfen fiel die Ortschaft in deutsche Hand. Bolschewistisch« Pcmzerbkreitstellmigm von deutscher Artillerie Zuschlägen DNB. Berlin. 5. Feh. Vorgeschobene Beobachter der deut schen Artillerie erkannten am 3. 2. an einer »Stelle des mittleren Abschnittes der Ostfront Bereitstellungen bolschewistischer Pan- wrkampfwagen, die einen Angriff auf die deutschen Linien fahren sollten. Deutsche Geschütze nahmen die feindlichen Panzerkampf wagen sofort unter Heuer und v« Nichte!«» mehrere von ihnen. In den Abendstunden des gleichen Tages unternahmen bol schewistische Jnfanteriekräfte an der gleichen Stelle einen Vorstoß cugen die deutsche» Linien, der jedoch vor den deutschen Mi»cn° und Drahtsperren zusammcnbrach. Noch am gleichen Abend unternahmen deutsche Truppen einen Gegenstoß gegen die im Vorfeld der deutschen Linien liegenden Bolschewisten Bei diesen Kämpfen erlitten die Bolschewisten hohe Verluste. So wurden bei einem deutschen Gegenstoß vier Geschütze und 14 Maschinen gewehre des Feindes erbeutet. An anderen Stellen machten deutsche Stoßtrupps über 500 Gefangene. Sewastopol unter deutschem Artilleriebeschutz An der Einschließungsfront von Sewastopol ent wickelten sich bet der Abwehr bolschewistischer Vorstöße örtliche Kämpfe. Die gewaltsamen Erkundungsversuche des Feindes erreichten nirgends ihr Ziel, da die überall einsetzende deutsche Abwehr sie zum Rückzug unter hohen Verlusten zwang. Wäh- rend diese Kämpfe andauerien. beschoß deutsche Artillerie im Zusammenwirken mit schweren Wassen Stellungen und Unter- fünfte der Bolschewisten und nahm mit guter Wirkung Eisen bahn- und Industrieanlagen im Sttadtgebiet von Sewasto - pol unter Feuer. Während der Kämpfe im Ostteil der Krim schlugen rumänische Truppen einen stärkeren bolschewistischen Stoßtrupp zurück. " " —' " Im mittleren Frontabschnitt griffen starke Verbände von Kamps-, Smrzkamps- und Jagdflugzeugen feindliche Kolonnen -und Stellungen mit großem Erfolg an und vernichteten hier- lbei weit über 2000 motorisierte und bespannte Fahrzeuge der Sowjets.'Außerdem erlitt der Feind hohe Verluste an Men schen und Material. Bei Angriffen auf Flugplätze zerstörten Kampf- und Jagdflugzeuge 20 Flugzeuge am Boden. In Luft- rämpsen schossen deutsche Jäger 14 Feindflugzeuge ab. Auch im Nordteil der Ostfront griff die Luftwaffe mit starken Kräften in die Erdlämpfe zur Unterstützung des Heeres erfolgreich ein. Feindliche Angrifssbewegungen wurden an meh reren Stellen durch kühne Tiefangriffe an der Entwicklung ge- Hindert und zum Stehen gebracht. Mehrere Infanteriekolonnen wurden zerschlagen. Der Feind erlitt hohe blutige Verluste. In Lustkämpsen wurden sechs sowjetische Flugzeuge abgeschossen. Am karelischen Kampfraum wurde die Murmanbahn durch Bombenwurf erneut unterbrochen und acht LKW von Jagd» fflugzeugen vernichtet. Im südlichen Kampfabschnitt richteten sich die deutschen Vsstangrisse gegen Truppenansammlungen und Kolonnen auf der Halbinsel Kertsch und im Raum des Donezbeckens. Bet Kertsch zerstörten Kampfflugzeuge motorisierte Fahrzeuge, wäh rend im Donezgebiet starke Verbände von Sturzkampsflugzeu- «en Feld- und Artilleriestellungen der Sowjets in wiederhol ten Angriffen zerschlugen. Es entwickelten sich lebhafte Luft- kämpfe, bei denen 15 feindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste obgeschossen wurden. Bei einem Angriff auf einen Flugplatz wurden fünf feindliche Flugzeuge vernichtet. Infanterie stürmt eine Ortschaft Trotz eisigen Rordostfturmes und tiefen Schnees stürmte «in deutsches Infanterieregiment gegen eine von den Bolsche wisten besetzte Ortschaft in der Mitte der Ostfront. Ungeachtet der widrigen Wetterumstände kämpften sich die Soldaten von zwei Seiten her gegen den Ort vor und erzwangen gegen zähen vokschewistischen Widerstand den Einbruch in die Orftchaft. Laus für Haus mutzte im Nabkamvk vom Feind aekäubert Entschlossene Mwehr 123 mal in vier Wochen die Sowjets mit blutigen Köpfen heimgeschickt Im Norden der Ostfront haben die entschlossenen Abwehr- kämpfe oldenburgischer und holsteinischer Truppen zum volle« Erfolg geführt. Seit Wochen versuchte hier der Feind vergeb lich, mit starken Truppenmassrn vorzustotzen, um die in Leningrad ringeschlofsenen bolschewistischen Teile zu ent- tasten. Bei dem immer wiederholten Anrrnnen haben fünf Divisionen und zwei Brigaden der Sowjets auf daS schwerste gelitten: 7000 Bolschewisten blieben tot vor den deutschen Linien liegen, 979 Gefangene wurden eingebracht. 2100 Ver wundete, die der Feind nicht mehr zurückbringen konnte, fiele in deutsche Hand Außer diesen Verlusten erlitten die Bolschewisten große Einbußen an schwer ersetzbarem Material: 33 Panzerkamvf- wagen, l2l Geschütze, 28 Granatwerfer, 47 Maschinengewehre und eine große Anzahl anderer Infanteriewaffen wurden allein in einem Divisionsabschnitt im Laufe eines Monats erbeutet oder vernicklet. Diese Erfolge sind um so höher etnzuschätzen, als der Feind stärkste Kräfte mit dem Schwergewicht gegen eine Ort schaft vorgeworfen hatte. Gegen den Geländeabschnitt zu beiden Seiten dieses OrteS schickte er innerhalb von vier Wochen sechs Schützendivisionen, zwei Schützenbrigaden, eine Panzerdivision und eine Panzerbrigade vor. 123mal stürmten diese Truppenmassen gegen die deutschen Linien an, 123mal holten sich die Bolschewisten blutige Köpfe, denn mit entschlossener Zähigkeit und hartem Abwehrwillen schlugen die deutschen Infanteristen — oft bei einer Kälte Von 35 Grad — in schweren Nahkämpfen alle feindlichen An griffswellen zurück. Elf weitere Angriffe deS Feindes wurden schon in der Bereitstellung durch das Feuer deutscher Geschütze zerschlagen und im Keim erstickt. Dem Feind wurde damit lebe Möglich keit genommen, das eingeschloffene Leningrad zu entlasten. Die Artillerie des deutschen Heeres setzte dagegen die Beschießung kriegswichtiger Ziele der belagerten Stadt fort. Jnkaolerlften stürmten 19 Ortschaften Trotz großer Kälte und starker Schneefälle brachen deutsche Truppen in der Mitte der Ostfront während der letzten Tage tief in die bolschewistsichen Linien ein und ent rissen dem Feind nach schweren Kämpfen 19 Ortschaften. Der Gegner hatte starke Verluste und büßte zahlreiche Geschütze ein. Bei eisigem Nordoststurm und 20 Grad Kälte zwangen Truppen einer deutschen Insanteriedivision im Südteil der Ost front die Bolschewisten zur Ausgabe eines Ortes. In verschie denen anderen Abschnitten des gleichen Frontteils zerschlug di« deutsche Artillerie zahlreiche bolschewitttscke Kamvkaruvven. b«- vor ihre Bereitstellung zum Angriff beendet war. Im Naum nordostwärts Bjelgorod schlugen deutsche Truppen einen Angriff stärkerer bolschewistischer Kräfte unter schwersten Ver lusten für den Gegner zurück. Jetzt fall die Kälte schuld sein Der Uebergang von der Offensive zum Winterkrieg bat bekannilich die Zurücknahme einzelner Frontteile aus besser zu verteidigende Abwehrposilionen erforderlich gemacht. Di« Sowjets haben die Besetzung dieser frei gewordenen Front abschnitte mit großem Triumph gefeiert und in der Welt den Eindruck zu erwecken versucht, daß die deutschen Truppen dem bolschewistischen Druck nachgegeben hätten Gleichzeitig gingen sie in Verkennung der planmäßigen deutschen Bewegungen an vielen Stellen zu verzweifelten Angriffen gegen die neue deutsche Abwehrfront über, ein Unterfangen, das sie bis rum heutigen Tag mit schwersten blutigen Verlusten bezahlen müssen Jetzt auf einmal verbreitet ein USA-Sender eine sowjetische Meldung von der Ostfront, wonach die Sowjets „durch die Kälte an großen Operationen ver hindert" seien. In einer zweiten Moskauer Meldung wird daraus hinaewiesen, „daß jetzt 20 neue, in ieder Beziehung gut ausgerüstete deutsche Divisionen an der Ostfront bereit- stünden" Damit soll natürlich nur die sowjetische Niederlage beschönigt werden Tatsächlich Hai die bolschewistische Offensive, bei der die Bolschewisten zu Tausenden nutzlos in die deutschen Feuergarbcn getrieben wurden, mit einem katastrophalen Fiasko geendet An diesem Fiasko ist aber nicht die Kälte schuld, sondern der eiserne Abwehrwille unserer Ostkämpfer Hai alle Einbruchsversuche der Bolschewi- sten zuschanden gemacht. Für hervorragende Tavserkeit Der Führer verlieh das Ritterkreuz an: Oberst Karl Arndt, Kommandeur eines Infanterie-Regiments; Oberst- leutnant Hermann Schultr-Heuthaus, Kommandeur eines Kradschützen-BataillonS. Ritterkreuz M kühnen Jagdflieger 42 Gegner in harten Lustkämpsen abgcschosfen. DIW. Berlin, 5. Februar. - Der Führer verlieh aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Hermann Graf, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Das neue Vild Mastens 2» «inen. Bogen, dessen Weib« bei gleichem Radius etwa dem von Gibraltar üb«r Mitteleuropa bis Hammerfest entspricht hat heute Japan — zwei Monate nach seinem Eintritt in den Krieg — seinen Machtbereich in Ostasien von Nordburnm bis zum Bismarck-Archipel gespannt. Singapur brennt. Die „Times" ab«r, die einmal vor Jahren schrieb: „Singapur hat, die Aufgabe die Gefahren abzuwehren, die für die britischen In teressen im Herne» Osten auftreten könnten, insbesondere für das wertvolle Eigentum in China, den bedeutenden Hafen von Hong kong, für Borneo mit seinen wertvollen Oelquel^u, für Nen. Guinea mit seinen Goldminen, für Neuseeland und Australien" schrieb vorgestern: „Mit der Vurana-Straße vaM«ire,n wi» Tschiangkaischek und damit die ungeheure Hilf« Chinas und das ist kriegsentscheidkmder als der Besitz von Singapur". Diese bei- den Acnßerungcn derselben maßgebenden britischen Stimm« zeigen den ganzen britischen Machtsturz besonders sinnfällig. Man kann diesen Stoßseufzer der „Times" verstehen, denn bei der exponierten Lage der anglo-amerikanischen Stellungen in diesem Raum mußte cs für die Briten ebenso wie für die Nord amerikaner von entscheidendem Wert sein, Reservoire großer Menschtnmasscn in der Nähe der ostasiatischen Operationsgebiete zu haben auf die man im Notfall bei dem sicher zu erwar tenden Mangel «tu Menschen und damit an Soldaten zurück- greisen konnte. Das Bündnis mit dem China Tschrangkaischeks war in dieser Hinsicht eine erheblich zuverlässigere Quelle als etwa Indien. Das hat sich deutlich genug darin gezeigt, daß ganze indische Regimenter bei den Kämpfen in Burma zu d«u Japanern überliefen und auch an den offen bekanntgegeben-n verschärften Zwangsmaßnahmen der Engländer in Idien Ja panische Zeitungen veröffentlichten dieser Tage eine sehr aus- tchlußrciche und anschauliche Karte des südostasiatischen Kriegs schauplatzes Eine Linie führt von Burma entlang der Malahen» Halbinftl durch di« Malakkastrah« südlich von Bmmeo und Cele bes und über die Molukken hr<Nv«g nach West-Neuguinea und fetzt sich im Osten dieser Insel im weiten Bogen um den Bis» marck-Drchip«l herum fort. Und das ist jener eingangs erwähnte getraitige Raum, den heute die japanische Macht umspannt. Sumatra und Java, die großen Sunda-Jnseln, die außer halb dieses Bezirks liegen, aber leiden bereits unter schweren japanischen Luftangrifftn, Neu-Guinca erscheint weitgehend isoliert ebenso wie Australien, das heut« nicht mehr als ein Kontinent, sondern nur noch als eine große menschenleere Insel zu werten ist, deren Einwohnerzahl noch nicht ein Fünftel der des ungleich kleineren Java umfaßt. Es ist sicher, daß die Gegner Japans versuchen werden, üb«r Australien vom Osten her und aus westlicher Richtung über» die ihrem Machtbereich verbliebenen Sunda-Jnseln Verstär kungen heranzu schaffen Dem Golf von Bengalen und dem soge- r.onnten „Sunda-Graben" den, Meeresteil südlich der genannten beiden Inseln, kommt hier ebenso wie dem Korall«n»Mc«r im Mrdosten Australiens besonder« Bedeutung zu. Wenn es hier aber zu Zusammenstößen zwischen den Japanern und ihren Gegnern kommen sollte, dann wäre das bereits ein Kampf, der auf Außenpositionen geführt wird und der die Tatsache nur erhärtet, daß das gesamte Südchinesische Meer mit allen seinen Randgebieten ebenso wie der östlich der Philippinen gelegen« Teil des Pazifiks unverlierbar dem japanischen Einflußbereich zu;urcchn«n sind. c Rommel wnrde zmn Jäver „Buenos Aires Herald", jenes Blatt das besonders von den Engländern und Nordamerikanern in Argentinien gelesen wird, findet bittere Wort für bas „libysche Mißgeschick" der Briten. Wiederum, io schreibt die Zeitung, scheine das Unglück die briti schen Waffen zu verfolgen. Niemand könne sagen, was die Zu kunft bringen werde. Nur zu offensichtlich sei, daß die britische Offensive rn Afrika versackt sei. Man glaubte bereits, Nommel fei eingekreist und sein Ende nur noch eine Frage der Zeit. Nommel aber wurde aus dem gejagten Wild zum Jäger. Briten in Nordalrila KW Km. znrüHgedrängl Einsätze der Luftwaffe bis zur westäghptischen Grenze Infolge des Vorstoßes deutsch-italienischer Truppen über Derna hinaus mußten die Briten mit ihrenEmpire-Truppen seit dem 21. Januar, also in knapp 14 Tagen, fast 600 Kilo meter der Via Balbia wieder aufgeben und sich vor dem An griffsgeist der verbündeten Afrikakämpfer weiter nach Osten zurückziehen. Von Derna, einer kleinen Hafenstadt mit modernen Hän- sern und Anlage», führt die Küstenstraße in kühnen Serpenti nen auf das felsige Hochplateau. Deutsche Kampfflugzeuge, de- ren Einsatz sich bis an die westägyptische Grenze erstreckte, be kämpften im Raum zwischen Derna und Tobruk britische Ko lonnen, die sich unter dem deutsck-ttalienischen Druck nach Osten bewegten. Mele Fahrzeuge wurden bei den Bombenangriffe« vernichtet. -