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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Nr. 17 94 Iahraanu täglich 8—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen «ach Preisliste Nr. 0 — Mr das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und aa bestimmt»» Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bi« vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle Nur Adolf-Htcler-Strahe 2 — sternruf nur LS1. Lies« Zeitung erscheint täglich mit AuSnahm« d« G>«> uud Feiert»», Bezugspreis: Bet Abholung 14 lägt, 1.— «vi., ft« 1.1» N». Heschl 12 be» 1» Pf. Trägrrlohn. Postbezug monatl. 2.S0 NM. DK vePudru«! ds» ükferung rechtferttP Akte« Anspruch auf Rückzahlung de» vezugSprstft». AettuugSauSgab« sür Ab Hata» Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn G« Pulsnitzer Anzeiger ist du« z« Bsrtzffrutlichnng der „etliche* Beksuntmachnnge« de» Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits betzteeumte Bteett »nd enthilt Bekanntmachungen de» Amt»gerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Milrwo n, den 2l. Januar 1942 „Ostdienst ist Ehrendienst am Volk" Appell an die deutsche Irgend — Baldur von Schlrach in Kattowitz DNB Kattöwitz, 20. Ian. Auf der ersten großen Führe»- taaunn J942 des Gaues Oberschlesien der NSDAP jprach am Dienslao Rcickslcjter Baldur von Schirach. Seine Ansprache war ein Appell an die deutsche Jugend, sich mit ganzer Kraft für die Ausgaben des deutschen Ostens einzusetzen. „Wir sind heute dankbar", so erklärte von Schirach, „daß der Führer das Antlitz des ganzen deutschen Volkes nach dem Osten gerichtet hat, denn der Osten ist das Schicksal unseres Bölkes. Der Ostdi nst ist ein Ehrendienst am deutschen Volk Die junge Generation unseres Volkes muß es als die größte Auszeichnung empfinden, in dem Raum eingesetzt zu werden, für den der Kamerad im Stahlhelm sein Blut gegeben hat» Jeder .der hierzu berufen wird, muß sofort bereit sein, auch ein Leben unter den schwierigsten Bedingungen im deutschen Ost- raum zu vollbringen. Es kann für uns keine größere Ehre ge ben" schloß der Reichsleiter seinen Appell, „als dort, wo der Boden mit d-m Blut deutscher Soldaten g tränkt ist, den Raum für die Zukunft und damit für die Söhn: und Enkel unserer gefallenen Kamerad«:» mit dem Pflug zu sichern". Hoffnungslose Unterlegenheit in London zugegeben Australien will nicht wieder das Schicksal von Griechenland und Kreta erleiden DNB Stockholm 20. Jan. „Ich teil: natürlich die Be sorgnisse um den Krieg in Ostasim. habe aber Betrauen aus« das schließliche Ergebnis des Konfliktes". Mit diesen Worten suchte Churchill bei seinem ersten Auf treten vor dem Unterhaus nach seinem mit viel Geräusch be handelten Besuch in Washington die Erregung zu besänftigen die weite Kreise in London über die Schläge in Ostasicn er griffen hat. Als routinierter Regisseur dieses Paxlamentsth-aters schlägt Churchill dann selber eine dreitägige Debatte über die Kik'.egslag« vor. stellt aber mit der bisher stets erfolgreichen Dreistigkeit geradezu als einschüchternde Drohung eine V-r»auensfrage in Aussicht, „falls sich bei der Aussprache ein» La^e ergeben sollt«, die er als eine Herausforderung ansähe". Daß Churchill sich dabei seiner Strohmänner im Parlament sehr sicher fühlt, geht daraus hervor, daß er jetzt schon ankündigt, daß Schluß- wcrt dieser Debatte sprechen zu wollen Hauptzweck dieser Schaudcbatt« soll sein, wie Churchill in einem Seitensatz zugibt, di« für ihn unangenehmen „beträcht ¬ lichen Diskussionen außerhalb des Hauses" zu unterbinden. „Im Großen und Ganzen sind wir der Ansicht, daß die Aussprache öffentlich geführt werden soll" sagt Churchill und fügt bezeich nend hinzu, „daraus wird sich die Notwendigkeit ergeben, den Anfragen einigen Zwang aufzulegen". Als typischer Auftakt des üblichen Theaters wird dann lang und breit der Antrag des Abgeordneten Eivanville be handelt ,daß entgegen K«r vorliegenden Tag.s rdnung zunächst dir Frage behandelt werde, ob Churchill die Versuchung abgeben könne, daß sofort Flugzeug« aus England zur Verteidigung Singapurs an die Front in Ostasien abgeschickt würden. Obgleich nach den vielen Versprechungen und Hoffnungen die der Oeffentlichkeit gemacht wurden, diese Frage mit in» Brennpunkt des britischen Interesses steht, erklärt nach langem hin und Her der Sprecher der Regierung: „Ich befürcht?, daß ich im Rahm-n der Geschäftsordnung die Erlaubnis zu dieser Anfrage nicht erteilen darf." Worauf Hann ,wie Reuter meldet ,die Angelegenheit fallenoelassen wurde. Szenenwechsel in London Churchill läßt unbequeme Themen verschwinden London stand in den letzten Tagen ausschließlich unter dem Eindruck der Vorgänge in Ostasien Befürchtungen. Kritik und Beschuldigungen der für die Katastrophe verantwortlichen Persönlichkeiten waren das Hauptthema in den Zeitungen. Alles wartete gespannt aus die Rückkehr Chur chills. von dem man Hostie, daß er auf Grund seiner Bespre chungen in Washington den Weg aus diesem Dilemma zeigen wird Im Augenblick der Landung Churchills in England hat schlagartig ein Szenenwechsel stattgesunden Die Meldungen über Ostasien, wo Japan seinem britischen Feind schwerste Schläge znsügt. sind in den Hintergrund getreten und im Vordergrund spielt sich eine heilige Debatte über Ge rüchte von Kabinettswechsel und sonstige verhältnismäßig un- .wichtige Revirements im politischen Leben ab ' Selbst der Teil der Welt, der durch den Kriea völlia von England abgeschnitten ist kann sofort feststellen, daß Churchill der Regisseur sür diesen Szenenwechsel ist lieber die dunklen und selbst sür die englische Oefsentlichkeit undurchsichtigen Ver einbarungen, die er mit seinem Komplicen Roosevelt getroffen bat möchte Churchill nicht unter dem grellen Scheinwerserlicht der Ostasiendebatten und Kritiken Rede und Antwort stehen müssen Nm keine begonnene Rolle zu Ende spielen zu kön nen braucht er ein Ablenkungsmanöver, durch das die Fragen des Fernen Ostens mit anderen wichtigen und unwichtigen Fragen verquickt und verfilzt werden. In einer Atmosphäre der Undurchsichtigkeit und Verwirrung wird es Churchill zweifellos gelingen, sich vor dem Parlament mit vielen Phrasen, hohlen Verheißungen nnd düsteren Warnun gen wiederum aus der Affäre zu ziehen. »Einiger Lwang' für Unterqausanfeagen Churchill eröffmt das Parlamentstbecuer in London " DNB. Stockholm, 20. Ian. Die Angriffsstärke der Ja. poner fei in beständigem Wachfen begriffen, die Verteidigung der malayischen Halbinsel aber in hoffnungslose Unterlegenheit ge raten. wird heut« nach Meldung einer schwedischen Zeitung in London offen zugegeben .unter dem Druck der Sorgen, die »rrch die ständigen japanischen Landungen heroorgerufen sind, Das gleiche Blatt berichtet, daß di« Kritik an der britischen Kriegführung in Australien geradezu gehässige Fermen ange nommen habe Ohne näher angegebene Quelle wird aus Met- boiurne gemeldet ,daß die australische Regierung alle Maßre geln ergreifen werde ,um di« australischen Streitkräfte in Malakka nicht na chejnmal das gleiche furchtbarc Schicksal wie kn Griechenland und auf Kreta erleiden, zu lassen. In derselben Ausgabe weist die schwedische Zeitung darauf hin daß man jetzt in der Not in England beginne, die Sünde'« «inzugestehcn, die man an den Kolonialvölkern begangen habe. „News Chranicle" schreibt, daß die Lage ganz anders sein würde, wenn man die Inder menschlicher behandelt hätte. Jetzt habe man anstatt eines zufriedenen Kolonialstaates in Indien einen mißtrauischen und unheilverkündenden Gegner . Auch „Manchester Guardian" wirft der britischen Regierung vpr ,daß man die cnglandfeindliche Stimmung nicht genügend be achtet habe die unter den Asiaten schoy seit längerem als Reaktion auf die arrogante Haltung der Briten schwele. Nufere Niederlagen gegenüber den Japanern, so schließt die «ngltschc Zejtung ihren Artikel, unsere Unfähigkeit, Penang zu schützen und nich. zuletzt die Maßnahmen, nur unsere Lands leute aus de» Gefahrenzonen zu retten, haben den Freiheits- willen der Elnacbrrenen sehr bestärkt. Das find Erkenntnisse, dir — wie immer in England — zu spät kommen, um auch in Ostasien das Schicksal des britischen Reiches ändern zu können . t Javanl'üie Jäger erzielten 15 Abschüsse Nus halbem Wege zwischen Johur Bahrn nnd der Hafen stadt Mersing an der Ostküste Malaias kam es zu einem heftigen Lustkamps Als japanische Bomber, begleitet von neun Jägern von einem Luftangriff auf Singapur zurück» kehrten, wurden sie plötzlich von 20 feindlichen Buksalo-Flug- zeugen angegriffen Die japanischen Jäger nahmen sofort den Kamps aus und schossen l5 der feindlichen Flugzeuge bei nur zwei eigenen Verlusten ab. »oMasl Mussolinis an Japan Gelegentlich der neuen Militärkonvention zwischen Deutsch land. Italien und Japan Hai der Duce an den Chef des japa nischen Generalstabes und an. den Chef des Admiralstades e.ne Botschaft gesandt, in der es heißt: .Italien Vas mit Japan unv Deutschland zusammenarbeitet, wird mit eiserner Entschlossen heit und um den Preis jedes Opfers gegen die gemeinfa nen Feinde bis zum Endsiege kämpfen." Bundesgenosse Japan Siegreich in allen Kriege« LV Dr. Walter Donat, der Direktor des Deutsch-Japanischen Kulturinstitutes in Tokio, weist in einem Artikel daraus hi«, wie gründlich sich Japan für die seit langem drohende Ausein andersetzung mit den Briten und den Vereinigten Staaten vor bereitet hat. Gewiß habe Japan gerade in den letzten Jahren große Unternehmungen durchgesührt. Dabei sei jedoch zu be achten, daß die Besetzung der Mandschurei, die im Jahre 1931 begann und dann zur Errichtung des Staates Mandschukuo geführt habe, mit der regulären Friedens- stärke des japanischen Heeres durchgesührt worden ist Ebenso sei auch der Kamps in China, der l937 seinen Ansang nahm, unter größter Schonung der Reserven gestthrt worden, wie übrigens diese Auseinandersetzung in Japan nie als Krieg bezeichnet worden sei. Insbesondere sei die japanische Flotte aus diesem Kampf völlig intakt und unverbraucht hervor gegangen Es ergebe sich also, daß in bezug auf Japan von einer totalen kriegerischen Anspannung im Sinne unseres Krieges bisber in keiner Weise die Rede sein könne. So sei denn auch tm Leben der japanischen Nation bis zum Anfang des europäischen Krieges, abgesehen von den durch Einziehun gen betroffenen Familien, ein Unterschied gegenüber dem Leben im Frieden nicht zu bemerken gewesen Eine Aenderung habe sich hier erst im Jahre 1940 im Zusammenhang mit der Droffe- lung einer Reihe von Gütern in Vorbereitung aus den Wassen- gang mit England und den Vereinigten Slaaten angebohnl. Wie weit nun die gewaltige Rohstofserschltetzung in der Mandschurei und in Nordchina bereits sort- geschritten sei, entziehe sich unserer Kenntnis, doch stehe fest, daß alles, was in den letzten Jahren irgendwie der militäri schen Rüstung hätte zugesührt werden können, auch für die Stärkung der japanischen militärischen Kraft verwendet worden ist. Dr. Donat wirft dann einen Rückblick auf die japa nische Geschichte, angefaugen mit dem Tage, da 1853 ein amerikanisches Geschwader unter dem Commodore Perry vor dem Jahrhunderte hindurch von aller Welt abgeschlossene» Lande erschien und die Eröffnung von Handelsbez-chunge» erzwang. Damals sei angenommen worden, daß das technisch völlig unentwickelte Japan dem Imperialismus ebenso würde zum Opfer fallen wie die übrigen Anliegerländer des Stiller« Ozeans. Als dann wenige Jabre später Japan sich als ein Völlig modernisierter Staat mit einer erportstarken Wirtschaft und einer schlagkräftigen modernen Wehrmacht vorgcstellt babe. sei die Ueberraschung in der Welt groß gewesen Achnstch habe sich die Welt tm Jahre 1904 über Japan getäuscht indem 99 v H aller militärischen Sachverständigen ein schnelles Ende der neu erstandenen ostasiatischen Macht als sicher erwartet haben Am Ende dieses Kampfes habe jedoch der hundert- prozentige Sieg Japans gestanden und die Stabilisie rung Japans als Großmacht. „Wer diese Jahrzehnte des japanischen Ausstiegs zur modernen Großmacht genauer studiert hätte", so führt Dr. Donat dann wörtlich ans. „würde sich weniger verrechnet haben. Denn er würde beobachtet haben, wie dieses Volk m i t einer fast unheimlichen Konsequenz seine gesam ten Energien in die Vorbereitung auf die kommenden Aus einandersetzungen zusammengesaßt halte. Was zu lernen war, wurde gelernt (preußisch-deutsche Hceresorganisation und Aus bildung, britischer Schiffsbau und Strategie usw.«, aber das Gelernte wurde sogleich in die eigene Wasse umgcwandelt. Die Vorbereitungen zu jedem der Kriege dir Japau seit seiner Erneuerung geführt hat, waren gründlich umfas send und bis aufs letzte durchdacht Bei aller Kühn heit ist eine Grundeigenschasi des Japaners die Vorsicht. Wer die japanische Führungsschichi näher kenn« mit all den Regulativen, die einer endgültigen Entschlußsassung vorgebaut sind, der weiß, daß Japan sür die Eristenz seines Staates kein Risiko ringelst ohne höchstmögliche Sicherungen Znr Beurteilung für die Durchhaltekrafi eines krieg führenden Volkes gehören aber nichi nur die ni.hr oder weni ger meßbaren Kräfte seiner technischen und kriegswinschast- lichcn Rüstung und ihrer Reserven Wenn die Menge der Rohstoffe, die Größe der Produktionskapazitä« usw allein kriegsentscheidend wären, so hätten ja auch wir manchen Grund zur Besorgnis Hinter den Statistiken und Berechnungen aber stehen lebendige Völker, Völker mit verschiedener Lebenskraft, mit einer so oder so gearteten Haltung und Gesinnung Und da treffen wir allerdings in den Japanern aus ein Volk, das tm höchsten Sinne des Wortes ein soldatisches genannt werde» muß Der Japaner nestnt die Grundhaltung, die Ihm mit seiner Rasse und in seiner Geschichte vererbt ist. Bushido, den Weg des Kriegers. Im japanischen Krieger steckt die Tradition des besten japanischen Menschentums Als Stand war der „Samurai" der erste unier allen Ständen — der