Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Ar 94 Montan, den 26 Januar 1942 täglich 3—Ü Uhr nachmittags. Preise und Nachlagsähe bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorin. S Uhr auszugeben. — Geschäftsstelle Nur Adolf-Hitler-Stras^ 2 — Fernrul nur 551. Diese Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei HauS 1.10NM. etnlchl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Tie Behind-rung der Lieserung rechtfertigt leinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise«. ZeitungSauspabe türchlbholrr Nr. 21 ««»»WWWSqSW Haupt- und Tageszeitung sür die Ltadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsvitzer Avzeixer ist das zur Veröffeutlichunp der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, General Rommels Erfolge in Rordasrika Wie Agedabia genommen wurde — Der deutsch-italienische Vorstoß in der Cyrenaika DNB. Berlin 25. Zain Zu dem erfolgreichen An iriff der tapferen deutsch-italienischen Verbände nordostwärts von ^Age- dabia werden jetzt noch folgende Einzelheiten bekannt: Am Vormittag des 21. 1. griffen Zeile der deutsch-italie nischen Verbände überraschend die vor ihren Linien in d« ' Lhtt- naika aufmarschicrten britischen Kjräfte an. Während deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge den Gegner aus der Luft mit einem Bombenhagel belegten, warfen die deutsch-italienischen Verbündeten den Feind nach Osten zurück. Unter der Wucht des Vorstoßes der Verbündeten mußte der Gegner fluchtartig teils nach Osten, tejls nach Nordosten in der Richtung auf Age. ^dabia zurückweichen General Rommel ging nun mit feinen ^kttppen sofort zur Verfolgung über uns setzte diese in ständiger Berührung mit dem Gegner auch am 22. 1. fort. Am Morgen des 22. 1. um 10 Uhr wurde Agedabia nach kurzen Kämpfen genommen, und auch über Agedabia hinaus konnte ein brträcht- UeberaU erfolgreiche Mwehr Schwere Kämpfe im Osten Im «tttleren Frontabschnitt führten die »eni- »chen Truppen ungeachtet der strenge» Kälte erfolgreiche ört> üche Angriffe gegen die bolschewistische« Stellungen durch Bei einem der Angriffe wurde der Feind zur Aufgabe eines Ortes gezwungen, wobei die Bolschewistei» eine» 52-Tonnex. Panzer verloren. An einigen Stellen deS Däne,-Abschnittes stehe* deutsche Truppen seit Tagen heftigen und immer wiederholte» bolschewistischen Angriffen gegenüber. In viertägigen Kämpse* brachen alle bolschewistischen Angriffswellen im deutschen Ab wehrfeuer unter schwersten Verlusten für die Sowjets zu- sammen. An der Abwehr hatte die deutsche Luftwaffe einer beachtlichen Anteil Dank ihrer Aufklärung konnten in einem Abschnitt die bolschwestische« Batterien »um Schweigen ge bracht werden. An der Südküste der Krim wurde ein erneuter bolsche wistischer Landungsversuch in der Nacht erfolgreich abgewehrt Im Rücken der Sewastopol einschließenden deutschen Truppe» versuchte der Feind etwa 200 Mann zu landen. Die deutscher Küstensicherungen nahmen die feindlichen Schisse jedoch unte« wirksames Abwehrfeuer, so das; die Bolschewisten ihre, Landungsversuch nicht durchführen konnten. Trat? der Külte bis zu 41 Grad setzten die deutschen Trup- »e» ihre erfolgreichen Abwehrkämpfe an der ganzen Ostfront »rt, wobei de» Bolschewisten schwere Verluste an Mensche» »nd Material beigebracht werden. Welle auf Welle der an- türmenden Sowjettruppen brach unter dem deutschen Abwehr- K«er zusammen, während dir deutschen Truppen stellenweise örtliche Erfolge zu verzeichnen hatten. Bei 39 Grad Kälte kam es im n ö rd l i ch e n A b s ch n i 1 t n» schweren Kämpfen. So richtete sich im Gebiet südostwärts »es Ilmensees ein feindlicher Angriff mit Panzerunter- Aiyung gegen einen von deutschen Truppen besetzten Bahnhof ver bolschewistische Angriff wurde abgewiesen und von den an- neifenden Panzerkampfwagen wurden vier vernichtet und zwei schwer beschädigt. In einem Nachbarabschnitt scheiterte ein An- Zrisk von sieben bolschewistischen Panzerkraftwagen unter dem Abwehrfeuer der deutschen Artillerie Ein gegen die Fahrrinni Leningrad —Kronstadt angesetzter deutscher Stoßtrupp Arbeitete sich 6 Kilometer über die Eisbarrteren vor und hol »inen bolschewistischen Fernsprechtrupp aus Im Waldai, »ebiet gelang es den Bolschewisten infolge schonungslosen Menscheneinsatzes bis dicht au die deutschen Stellungen heran- ,»kommen: hier wurden sie jedoch nach schweren Nabkämpsen wieder zurückgeschlagen, wobei pommersche Truppen allein vo> Ihren Stellungen 141 gesallcne Sowjets zählten. l sicher Geländegewinn erzielt werden. Vorhände der Luftwaffe griffen in rollenden Einsätzen auch hier die zurückweicyenden I feindlichen Kolonnen an und brachten dem Gegner stärkere «Vr- luste bei. Am 24. 1. wurde der kühn und zielbewußt durchgefükpde Vorstoß, mit dem die britische Führung offenbira nicht gerechnet hatte, wcitergeführt. Nordostwärts von Agedabia wurden starke britische Kräfte unter erneuten schweren Verlusten geschlagen und weiter nach Nordosten zunlckgewrpfcn. In diesen Kämpfen fielen zahlreich« Gefangene in unsere Hand. Allein am 24. 1. wurden 117 Panzerkraftwagen, 33 Geschütze und eine g»oßs von aLstkraftwagen erbeutet oder vernicht-t Damit hat sich sie Beute auf 143 Panz«rkampfwag«n und 80 Geschütze erhöht. Die Treffsicherheit der Czrdtruppen beweist sich darin, daß sie allein 14 britische Flugzeuge abgeschossen bezw. am Boden vernich tet haben. Schlosst i» Mur vor dem Ende Rückrua letzter Reste an die Singapur-Strohe Sieb,»« Kilometer nördlich von Iobur Bharu gehen die Permchiunaskämpie ver Javaner aeaen e»wa 15 ooü Inoer Australier uno Enalänver ihrem Enve entgegen Teile des geschlagenen Gegners ziehen sich verfolgt von lchnellrn ia- vaniichen Einheiten aus Iohur-Bharu an ver Singapur-Straße zuruck. Tie japanische Luftwaffe griff mit starken Formationen in vie Bovenkämpse ein und bewari sie Ruckzugsstraßcn ves Gegners sowie oie Inselfestuna Singapur mii Bomben. Weitere japanische Luftangrifte auf Rangun Bei zwei weiicrcn Luftangrissen aus Rangun vernichtete >ie lavanische Armee-Lustwasfe am Sonnabend 13 seinoliche Flugzeuge. In Generalrichtung Neuseeland Die iapanischen Flottenoperanoncn werden östlich von Neu-Guinea und Australien in der Generalrtchiung Neusee land fortgesetzt. Bormarsch auf Mulmein geht weiter Wie aus den amtlichen Froniberichien hervorgeht, geht der Vormarsch der Japaner aus di« burmesische Stadt Mul- mein weiter. Ammer Sil K'lMeier vor Rmgm Burmesen in Erwartung der Befreiung Der siegreiche Vormarsch der Japaner in Burma mach «eitere Fortschritte. Die japanischen Truppen werden von de« Burmesen als Befreier vom britischen Joch freundlich aufge «ommen. Wir der Sender Rangun nach einer Meldung del italienischen Blattes „Corriere della Sera" auS Bangkok zu gibt, sind dir japanischen Truppen nur noch etwa 5V Kilometei von Rangun, der Hauptstadt von Burma, entfernt. Die Stad, Moulmein, ein wichtiger strategischer Stützpunkt der Brite» und ein bedeutendes Handelszentrum, ist von zwei Seite, von den Japanern umzingelt. Von Moulmetn auS führ: »ne virerle v-nenvaynlinte nach Rangun Die japanische Luf» Waffe setzt inzwischen ihr Bombardement auf Rangun fort Ucber der Stad« wurden in Lustlämpfen 35 Britenflugzeuge vor den Japanern abgeschosien. Der burmesische Erziehungsminister grifs in einer Rund- kunkansprache die Briten wegen der Verhaftung des burmest- schen MinisterprSsibcnicn schars an und. versicheret, da- trotz allem die Briten nicht imstande sein würden, den Pormarjq der Japaner aus Burma auszuhalte«« Politische . ... .^ler sehen in der Rede des Ministers ein Anzeichen sür die zu nehmende Auslehnung des burmesischen Vol kes gegen die G e w a l« h e r r s ch a s t der Brite». Die englandfeindliche Bewegung in Burma ist im Wachse». In Tavou zum Beispiel traten zahlreiche junge Burmese» dem Freiwilligenkorpö zum Kampf für Burmas Un abhängigkeit bet. Neuer japanicher Angriff au! Bataan NSA.-Widerstand aussichtslos Die USA.-Truppen unter dem Oberbefehl deS General- MacArthur sind von den Japanern aus der Bataan halbinsel nordwestlich der Philippinenhauplstad« Manila zusammengedrängl. Die iapanischen Truppen haben einen Frontalangriff gegen die restlichen USA.-Truppen eröffnet, und USA -Militärs müßen selbst zugeben, daß die erste Ver teidigungslinie. aus der dir amerikanischen Soldaten von obe» berat» auf den anstürmenden Gegner schießen konnten, durch brochen ist General MacArthur erklärte, daß er nur noch begrenzte Zett standhalten könne, wenn keine Ver stärkung einträse. Umbenennung der WaleHnlel Ausbau der Inselgruppe zu einem japanischen Stützp»«kt I Di» von den Japanern besetzte Insel Wake wird, wie Domei meldet, künftig »Ontoriftima" (Insel des «roße» VogelS) genannt werden Die beiden Schwesterinseln Peale, und Wilkes werden zukünftig .Haneshima' und ..Ashtjima' genannt werden (Insel der Flügel und Insel: der Beines Die Inselgruppe soll künftig als großer japanisches Stützpunkt im Pazifik ausgrbaut werden. Stimmungsmache um Lyurchttl Drei Tage Debatte — Die Berivrwenssivage Die Vorbereitungen für die parlamentarische Aussprach« über die politische Gesamtlage, die sich aus der Reise Church^ts nach Amerika für die Engländer eregben hat, waren diesmal besonders umständlich. Man hatte auch allen«« Ursachen, diese» Untcrhaussitzung mit besonderer Vorsicht «ntgegenzugchen, den« es wurde bereits seit Wochen von der Möglichkeit einer Regi«-« rungskrise gesprochen Kjrisen«rscheinung«n gibt cs nun zwar im weiten Bereich des britischen Empire mehr als genug, aber «s ist ein Unl>crschi«d, ob cs sich dabei um allerlei Einzejvorgänge han delt. oder ob es wirklich zu einer Regigr mgskris« kommt. Die Engländer wissen ganz genau, daß sie sich in d«r jetzigen Situ ation, die durch so viele negative Momente für sie belastet ist, keine Gesamftrise leisten können, und deshalb hat Churchill wieder einmal durch eine geschickte Regie erreicht, daß die «igcirt sichen Gcfahrenmoment« durch weniger wichtige und wenigctp bedenklich« Angelegenheiten in den Hintsrgrund geschoben wur- den. Nunmehr wird «s alsbald zu einer auf drei Tag« berech- ncicn großen öffentlichen Aussprache im Unterhaus- kommen, uno cs ist bereit angekündigt worden daß es am Schlüsse dieser Diskussion, die dem Premierminister reichlich Gelegenheit zur Verteidigung seines Standpunktes gibt, zu einer Abstimmung über die Vertraucnsstrag« kommen wirb, deren Ergebnis oh««« Zweifel günstig für Churchill ausfallen wird. Bezeichnend war das Vorspiel, welches vor den Auge» des Unterhauses abrollte. Churchill hat, um zunächst einmal die Aufmerksamkeit von den sachlichen Schwierigkeiten der Situation abzulenken, die Frage aufgeworfen, ob nicht di« Ueberiiragung seiner bevorstehenden Rede durch Schallplatten und Rundfunk beschlossen werden soll«. Er wird gaumichst' so unzufrieden ge wesen sein, als sich im Unterhaus« keine Mehrheit für diesen Wunsch finden ließ, denn schließlich hatte Churchill lediglich ein Interesse daran, den Betätigungsdrang des Unterhauses auf ein solches Nebengleis abzuschieben, und sich selbst damit in der Hauptfrage zu entlasten. Diese Frage geht dahin, warum dir Regierung nicht rechtzeitig Vors.^ge getroffen hat, um di« schweren Niederlagen in Ostasien zu vermeiden, und warum daS englische Weltreich sich jetzt in eine so hoffnungslose Abhängigkeit von den Amerikanern begibt. Churchill hat rechtzeitig die Paria menicfrische Ma sch'ne in Bewegung gebracht und «s kann jetzt schon mit einiger Sicherheit darauf rechnen, daß am Schluffe der vorgesehenen dreitägig« Debatte «in volles Vertrauensvotum für ihn vom Unt Khans beschlossen werden wird. Es ist ja nicht das erste mal, daß <A bewiesen hätte, wie gut er es versteht, durch ein« geschickt» Stimmungsmache sich immer die erforidcfrsiche Majorität zu sichern. Dazu gehört alich die Umfrag« in de- Oeffentlichrevt, die von London aus mit der Formel gestellt wurde, „sino Sie niit Churchill zufrieden oder unzufirieden?" 89 Prozent der Antworten lauteten auf „zufrieden", 7 Prozent lauteten auf „unzufrieden", während der Rest von 4 Prozent sich nicht ent» 'cheiden konnte. Selbstverständlich wird aus diesem Zahlenspiel die Schlußfolgerung gezogen, Churchill sei noch nie so populär gewesen wie jetzt Denselben Eindruck möchte er nun mich durch das Parlament bestätigt sehen, aber diese parlamcntoVisch« Stimmungsmache wird ans die Dauer von den harten Tatsache» ">es Krieges Lüg«n gestraft werden. Dl» richtige Antwort Thailand erklärt England »nd den USA. de» Krieg Infolge der ungesetzlichen Angriffsakte, die Großbritannien «nd die USA. auf thailändisches Erbiet ausgeführt habe», nnd infolge der wahllosen Bombenabwürfe auf thailändische Stadt«, die i« direktem Gegensatz zum internationalen Gesetz stehen, hat Thailand wie Domei melde«, diesen Mächten am Sonntogmettag de« Krieg erklärt. Die Kriegserklärung, die im Ramen de» Königs Amanda Mahidol ersolgt«, wurde dem Artikel 54 de» thailändischen Konstitution zusolge abgrsaß«. Dir Negierung fordert gleichzeitig die Bevölkerung und die ausländische« Staatsangehörigen in Thailand aus, «ihren Geschäften Io ruhig wie zu Friedenvzriten nachzugehen" und verlang« von der Ge- völkerung dir vollständige Mitarbeit «bi» zum Endsieg". Nach ver Kriegserklärung wurde der thailändischen Armee, die seit über einem Mona« mi« der iapanischen Armee zu- sammen die Grenze verieidlg«, der Marschbefehl gegeben. Die «ha,ländische Armee nahm am Sonntagnachmittag ihren Vormarsch aus burmesisches Gebiet aus. Jeder Mensch braucht Zeit, ehe er für sich selber dankbar wird. Friedrich Naumann.