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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner 1 Dienstag, den 13. Januar 1942 94. Jahrgang Nr. JO wurden ten das r nach Sin- itteilung besagt jedoch täglich 8—V Uhr nachmittags. Preise und Rachlaßsätze bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. S — Für das Erscheine« von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten PLLtzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Grschetnungstagen bi« vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Abolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur »81. Landung auf Lelebeskund Laeakam NeueWroßtaten japanischer Waffen — Fallschirmspringer eingesetzt Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Vekannt^achunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pnlsnitz und Ohor« behördlicherseits deftiuuut« Blatt und enthält vekanntmachnnge» He» Amtsgerichts vulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Waoeü erneut aut Wandersthast Wie der Sender Delhi meldet, hat General Wabel Deutscher Kampfgeist Sowjetische Angriffe sofort mit Gegenstößen beantwortet stärkerer bolschewistischer Panzerkräste erfolg reich ab Kaum war das Geschütz in Stellung gegangen, rollten auch schon sechs schwere bolschewistische Panzerkampnvagen her an. Die veutschen Kanoniere, die gerade Teckunaslöcher aus hoben, sprangen sofort an die Haubitze und eröffneten das Feuer. Obwohl im Verlauf des heftigen Feuertamvies vier Kanoniere verwundet wurden und der Richikanonier fiel, ge lang es dem Oberwachlmeister. mit auiliegenoen Granatsalven die feindlichen Panzer zum Abvrehen zu zwingen und m der Gefechts-pause die verwundeten Kameraden zu verbinden Als kurz daraus eine neue Panzerwelle gegen die deut schen Linien vorstieß, stand der Oberwachtmeister mitten >m feindlichen Feuer wieder am Geschütz und richtete und feuerte ab. Sein wohlgezielies ununterbrochenes Feuer brachte auch diesen Angriff zum Stehen. Nachdem der vorderste bolschewi stische Panzer durch mehrere Treffer in Brand gesetzt worden war. zogen sich die Bolschewisten zurück, um an diesem Tag ihre Angrifssversuche endgültig auszugeben. 8m deuMen Bomhenftasel E Sowjets erlitte« schwere Verluste Unangefochtene Herrscher im Luftraum Japanische Bomber räumen auf In Fortsetzung ihrer Offensive sind japanische Truppen auf der der Nordostküste Niederländisch-Jndiens vorgelagerten Insel Tarakan und an drei Stellen im Gebiet von Mina- hassa in Nord-Celebes gelandet. Die ersten Truppen gingen in Celebes bei Menado an Land, das wenige Stunden später genommen wurde. Ebenso mutzte sich die Insel Tara- Än sehr schnell den japanischen Streitkräften ergeben. Ein amtlicher Bericht aus Batavia meldet hierzu: „Während der Nacht zum l1. Januar griffen japanische Trup pen die Insel Tarakan an. Die Japaner landeten während der Nacht Truppen. Gleichzeitig landeten einige japanische Truppenverbände in Minahassa." Fallschirmspringer, so heißt es weiter, seien abgesprungen. Die Garnisonen hätten heftigen Widerstand geleistet und nach einem bestimmten Plan seien zahlreiche Anlagen zerstört worden. Die japanische Tätig keit erstreckte sich über verschiedene Stellen in den äußeren ,"Provinzen. Die Halbinsel Minahassa bildet den nordöstlichen Zipfel der Insel Celebes, die als drittgrößte Sunda-Jnsel 188 240 Quadratkilometer mit über 3'/, Millionen Einwohnern umfaßt. Die Insel wurde im Jahre 1512 von den Portu- giejen entdeckt, an deren Stelle im 17. Jahrhundert die Nieder länder traten. Neben Makassar im Süden der Insel ist die Stadt Menado der bedeutendste Hasenplatz. Menado aus der Halbinsel Minahassa, die sich nunmehr bereits in japa nischer Hand befindet, ist die Hauptstadt der Residentschaft Menado, die 98 301 Quadratkilometer mit rund einer Million Einwohner um saßt. Die Stadt ist Hauptausfuhrhafen für Kopra. Kaffee, Zucker. Tabak, Baumwolle und Gold. — Die Insel Tarakan ist ein wichtiges Oelzentrum und «ußerdem von großer strategischer Bedeutung, indem die Japaner von hier aus sich mit anderen Streitkräften vereini gen und die Offensive gegen Singapur vortragen können. »Die Strohköpfe von Singapur" Der Radkcha von Sarownk in Rrizisiz,-Norn->o lrn^r»« Brooke, ein Abkömmling des engÜschen^Llbenteü'rcrs' der" vor lOO Jahren das Sultanat begründete, hat nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Melbourne eine Erklärung abgegeben, wonach die kritische Lage der Engländer in Malaia eine Folge „größter Unfähigkeit und nahezu verbreche- rischer Nachlässigkeit" sei. „Die Strohköpfe von Sin gapur und der Plutokraten-Klüngel mit seinen Faulenzer« und Unfähigen", so erklärte der Nadscha, „sind verantwortlich für die unhaltbare Lage in Malaia und sollten unverzüglich davongejagt werden. Als ich den Krieasrat von Singapur ver- ließ, gab man mir das Versprechen, daß wir Flugzeugunter- stützung haben sollten, sobald Sarawak angegriffen würde. Statt besten entlarvten die Japaner den englischen Bluff, und »vir werden gezwungen, unsere Oelselder aufzugeben." Bomben au! milttörische Ziele Burmas In Burma bombardierten japanische Flieger militärische Ziele in den Städten Moulmein und Tavoy. Die Städte liegen aus dem schmalen Südzipfel von Burma. Moulmei« ist ein bedeutender Hasenplatz mit reich entwickelte« Handel sowie sehr bedeutendem Schisfsbau und hat mehr als 65 000 Einwohner. Tavoy, das rund 20000 Bewohner zählt, liegt weiter südlich — ungefähr in der Höhe von Bangkok und 250 Kilometer von der thailändischen Hauptstadt entfernt — an dem sür kleinere Schisse sahrbaren Fluß Tavoy. »Die Japaner liuv überall" In London hat der unaufhaltsame Vormarsch der japa nischen Truppen Bestürzung ausaelöst. Wie ausländische Zeitungen melden, gründeten sich die britischen Verteidigungs- Pläne auf der Annahme, daß der malaiische Dschungel sü« feindliche Truppen undurchdringlich ist und daher als wirk samer Flankenschutz in Rechnung gestellt rverden konnte. Dies habe sich nach dem Beginn der Kämpfe jedoch als ein folgen- schwerer Irrtum herausgestellt. Immer wieder seien die japa nischen Truppen zur größten Ueberraschung der Briten i« Rücken der britischen Stellungen aufgetaucht. Ganze Bataillone hätten den sür undurchdringlich gehaltenen Dschungel durch- quert. „Die Japaner", so heißt es in dieser Meldung dann: wörtlich, „sind überall und schießen überall". Weder die an einigen Stellen der Qstsront vorhandenen zahlenmäßigen Ueberlegenheiten der Bolschewisten, noch Kaire und Schneetreiben vermögen den Kampsgeist ver deut schen Truppen zu brechen. Immer wieder setzen unsere Sol daten den m Wellen vorgetragenen Angriffen des Gegners ihren zähen Widerstand entgegen uno werfen die mit rücksichtslosem Einsatz in die demschen Linien vorstoßenoen Feindkräfte im Gegenstoß zurück. Darüber hinaus fügen sie ven Bolschewisten in kühnen Einzelumernehmungen schwere Verluste an Menschen und Ma terial zu. So warfen am 10. Januar hanseatische Truppen südostwärts des Ilmensees angreiseude Bolschewisten, die zwi schen deutschen Stützpunkten vurchzudringen versuchten, im Gegenstoß zurück. Dabei wurden mehrere Schlittensahr- zeuge, die mit P a n z e r s ch i l d e r n geschützt waren, als Beute eingebracht. An einer anderen Stelle des gletchen Kampf raumes drang em deutscher Stoßtrupp m vier seinoltche Bun ker ein und räumie sie hintereinander aus. Während über dreißig Mann der Besatzung in ven Kanwistänven wt zurück blieben. mußten ein sowietischer Offizier unv zwanzig Mann oem deutschen Stoßtrupp als Gefangene in die deutschen Li nien folgen. Am gleichen Tag unternahmen ost preußische Sol daten einen Erlunvungsvorstotz, der sie bis zu einer stark belegten Nachschubstrabe der Bolschewisten führte. Dabei gc- lang es ihnen, eine feindliche Nachschubkolonne abzusangen und zahlreiche Fahrzeuge im übersallartigen Angriff zu ver nichten. Entschlossenes Handeln zweier Unteroffiziere Im Zug der feindlichen Angriffe in der Mitte der Ostfront drang ein 52 Tonnen schwerer bolschewistischer Panzerkampfwage« in die Sicherungslinie eines deutschen Re giments et». Er wurde aber durch das entschlossene Vorgehen von zwei Unteroffizieren zur Strecke gebracht. Die beiden Sol daten warteten in ihrem Deckungsloch, bis der Panzerkampf, »sagen an ihnen vorbetrollle. Im selben Augenblick warf emer von ihnen eine geballte Ladung unter die Gleisket- ten. während der andere aus den Panzer kletterte, die Motor- luke öiinete und Handgranaten in den Motorraum warf. Es gelang einem Unterosfizier.venPanzerkampswagen mit einem Kanister mttgesührten Betriebsstoffes zu übergießen und die- >n durch eine weitere Handgranate zu entzünden, so daß der schwere Koloß als brennendes Wrack liegen blieb. j Heldenhafter Einsatz eines deutschen Oberwachtmeisters Bei den Kämpfen im Süden der Ostfront wehrte ein deutscher Oberwachtmeifter, der mit seinem Geschütz in vt« vor- derste Jnsanterielinie vorgeschoben worden war, die Angriffe 3000-BSlT.-Schiff ein 70 00 - BR L.-F"r a ch t e r in der'Ma- lakkastraße von japanischen Bombern schwerstens getroffen wor- de«. Außerdem wurde im Hafen Maharani — etwa 60 Kilo- Meter südöstlich der Stadt Malakka — ein drittes Schiff von japanischen Bomben schwer getroffen. Es ankerte .m Hafen und war etwa 6000 VRT. groß. Bei der Tätigkeit der japanischen Luftwaffe in Sudmakaq- sind 24 Lastkraftwagen zerstört, und Truppentransport- In der Malakkastraße wurden bei einem überraschen de« japanischen Luftangriff auf eine ganze Reihe feindlicher Schiffe, so berichtet das Kaiserliche Hauptquartier, zwei Un- terseeboote und ein Handelsschiff von 3000 VRT. schwer beschädigt. Man nimmt an, daß es sich um eine« Angriff auf einen feindlichen Geleitzug handelt, der , gapur unterwegs war. Die offizielle Mitteilung bi. „ . darüber nichts Näheres. . Nack einer weiteren Melduna ist autzer dem abenermabntr« Im Schwarzmeergebiet griffen deutsche Kamps- flugzeuge die Hasenanlaaen von Fcodosia auf der Krim und einer kaukasischen Küstenstadt mit Erfolg an. An der ganzen übrigen Front waren starke Kräfte der Luftwaffe mit dem Schwerpunkt im mittleren Kampfab schnitt zur Unterstützung der Heeresoperationen gegen feindliche Truppen und den Nachschub des Feindes eingesetzt. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge zerstörten m rollenden Angriffen Stel lungen der feindlichen Artillerie und Infanterie und fügten den Sowjets schwere Verluste an Menschen und Material zu. Ebenso wen aus den zur Front führenden Straßen und in Ortschaf- mehrere größere feindliche Verbände von Infanterie, Kaval lerie und Artillerie zersprengt und zum Teil gänzlich aufge- «ieben. Die Zahl der vernichteten Fahrzeuge ist außerordentlich Liese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme d« Gesetzliche» Som»- und Feiertag». Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.-— NM., frei Haas 1.1V NM. «tsschl 12 bez. 1» Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 NM. Die «etztxberm-g »« Lieferung rechtfertig «nen Anspruch auf Rückzahlung de» vezugSprgs«. ZeitungSausgabe sür Abhol« groß. Auch die deutschen Jäger waren gegen Ziele auf Straßen eingesetzt. Ein Verband von Jagdflugzeugen vernichtete vor Moskau 30 Kraftfahrzeuge, 8 Schlitten. 7 bespannte Maschi nengewehre und zerstörte auf einem Flugplatz zwei Flugzeuge ämd beschädigte zehn weitere. Zwei aus dem Marsch befindliche Kompanien wurden durch den gleichen Verband aufgerieben. In immer wiederholten Tiefangriffen kesselte der Verband die Sowjetiruppen regelrecht ein, bis sie völlig vernichtet waren. Im nördlichen Kampsabschnitt zerstörten Jagdflugzeuge drei Lokomotiven. Auf der Murmanbahn wurden ein Zug und eine Lokomotive beschädigt und die Gleise mehrfach unterbrochen. M Kilometer vor Singapur In den Kämpfen auf der Halbinsel Malaia haben die ! Japaner mit der Einnahme von Kuala Lumpur eine wichtige Etappe im Vormarsch -nach Singapur erreicht Wie aus Tokio gemeldet wird, sind größere Nückzugsbewegungen der britischen Truppen nach dem Verlust von Kuala Lumpur beobachtet worden, auch hat die japanische Luftwaffe den Feind wirkungsvoll angegriffen. Man nimmt an, daß der Feind sich zunächst nördlich von Malakka fesCetzen will, während der Hauptteil der geschlagenen Truppen nach Singapur zurück- gehe. Die japanischen Vorhuten haben in kräftigem Nachstoß bereits Punkte erreicht, die nicht mehr als 200 Kilometer von der britischen Festung Singapur entfernt sind. Wie verlautet, ist der britische Generalgouverneur von Malaia, Sir Shenton Thomme, aus Singapur nach Kalkutta geflüchtet, wo er sogleich eine Ansprache an die englischen Streitkräfte hielt und sic aufforderte: „Verteidigt eure Stellungen bis zum letzten Augenblick!"