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Pulsnitzer Anzeiger «-Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de« Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeiuderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen de« Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes z« Kamenz i ve», HELM «fchewt täglich «tt NuSnahrn« der gest^tch« GM«, MO g^rw««. brüllt bet «bholunn wöchentlich « RA, bei frei H«O ^ vcht- PsstbeMg monatlich L« RM. Im Falle höh«« ««M sonstig «trt-vSstörmig«, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Liefer««- der Zeitung ob« BezngSpretseo. - Preis« und Nachlatzflitze bot WiebMhodmg«. nach < reiblip, Rr. « — Für das Erscheinen mm «uzetgen tu besttmsü« Kimm«» und an bestimmt« Plätzen keine Sewähr. Anzeigen stad an de« ÄrschetnungStag« ^ »EN. 10 Uhr aufzuaebra. — Verlag: Mohr 81 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann a- Seorüdm Mohr. Hm^fchrtfÜett«: Walter Mohr, Pulsnitz; Mellon Walte, Hoffman», Pu^"^ Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffman«, Po»nty; für Politik, VUberüteaft und den übrigen T-tl Walter Mohr, PulSnktz. D. A-^2«. AeschSftSstellen: Albertstr aste 2 und Adolf-Hitler-Sttaß« gornruf öl« und ö» Shorner Anzeiger HanNt» md Tageszeitrmg für die Stadt und den Amtsgerichtsbeztrk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn 88. Jahrgang Nr. 280 Dienstag, den 1. Dezember 1936 Abschied von den toten Kameraden Auf dem Garnifonfriedhof in Kiel fand die Trauer feier für die acht Verunglückten von „U 18" statt, die am 20. November in der Lübecker Bucht auf tragische Weife ums Leben kamen. Ganz Kiel stand am Montag im Zeichen der Trauer. Unzählige Hakenkreuzfahnen, auf Halbmast gesetzt, bekun deten die Verbundenheit der Bevölkerung mit der Kriegs marine. Alle Schiffe, auch die der Handelsmarine, hatten Trauerbeflaggung angelegt. Feierliche Stille liegt über dem Garnisonfriedhof, als die Trauergäste durch das Spalier zur Gruft schreiten. Mit der Kriegsmarineflagge bedeckt stehen die drei Särge, umgeben von Blumen und Tannengrün. Die übrigen fünf Särge der toten Kameraden, die in die Heimat übergeführt Werden, sind in der Kapelle aufgebahrt. Der Kommandant von „U 18" mit einem Oberfeldwebel und einem Unter offizier halten die Totenwache. Davor stehen die über lebenden Kameraden von „U 18", die Angehörigen und die Ehrenabordnungen der Kriegsmarine. Groß ist die Zahl der Kränze, die an den Särgen niedergelegt werden. Den Kranz des Führers legi Generaladmiral Raeder nieder. Weiter sieht man u. a. Kränze des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, des Oberpräsiden ten und Gauleiters von Schleswig-Holstein sowie der Kriegsmarinestadt Kiel. Nach Abschiedsworten des evangelischen und des katholischen Marinepsarrers und dem Choral „Harre meine Seele" nahm Flottenchef Admiral Foerster "das Wort zu einer Ansprache, in der er ausführte: „Im Ramen der Kriegsmarine und besonders im Namen der Flotte rufe ich euch gefallenen Kameraden von „U 18" einen letzten Abschiedsgruß zu. Ihr starbt für eure ge liebte U-Boot-Waffe, die Waffe, die uns durch die ent schlossene Tat unseres Führers vor anderthalb Jahren Wieder in die Hand gegeben wurde und die ihr mithalft, schlagfertig und scharf zu machen. Ihr fielt im Angriff, wie Weddigen fiel, bei einer Angriffsübung, die höchste Anforderungen an euch stellte, weil sie euch bereit und fähig machen soll zur höchsten Leistung, die wir alle von euch erwarten. Voll Stolz und Begeisterung setztet ihr da bei euer ganzes Können und Wollen, setztet ihr dabei euer Leben ein. Ihr gingt dahin, getreu eurem Eid in der Er füllung eurer soldatischen Pflicht. Euer Opfer soll uns eine Mahnung sein, jederzeit in höchster Einsatzbereitschaft auf unserem Posten zu stehen, jeder an der ihm zugewie senen Stelle. Wir stehen erschüttert an diesen Särgen. Wir vereinigen uns in aufrichtiger Trauer mit den Ver wandten und Angehörigen, die mit dem Verlust dieser blühenden Leben soviel Glück und soviel Hoffnung aus ihrem Leben schwinden sahen. Und wir drücken stumm in kameradschaftlicher Teilnahme die Hände den geretteten Kameraden von „U 18". Aber aufrecht und stark gehen wir von dieser Ab schiedsstunde wieder an unsere Arbeit, an das Werk, au dem sie mit so großem Lebensmut arbeiteten und mit gewirkt haben, an den Aufbau unserer geliebten Kriegs marine. Auch über diesen Gräbern soll und muß das Wort stehen: „Nicht klagen, wieder wagen!" So wollen wir Abschied nehmen von unseren toten Kameraden. Wir wollen ihnen noch einmal danken für ihre Pflicht erfüllung und ihre Kameradschaft im Leben und Sterben. Wir wollen ihnen versprechen, daß wir sie immer in treuer Erinnerung behalten werden als leuchtendes Vorbild. Wir wollen dann mit frischem Mut von dieser Stunde des Friedens und der Erfüllung an unseren Dienst für Deutsch lands Ehre und Größe Herangehen. Und so rufe ich über die Gräber unserer toten Kameraden hinweg den lebenden Lu: Vorwärts mit Gott für Führer und Vaterland." Kommandos ertönen. Die Ehrenkompanie präsentiert das Gewehr. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden verliest der Chef der U-Boot-Flottille Wed- Trauerfeier für „A 18" digen, Kapitän zur See Lohcke, die Namen der mit „U 18" Gebliebenen. Drei Salutsalven folgen. Der Oberbefehls haber der Kriegsmarine, Generaladmiral Or. h. c. Raeder, wendet sich darauf an die Angehörigen der toten Kame raden von „U 18": „Im Namen des Führers und Reichskanzlers soll ich Ihnen allen noch einmal sagen, wie er von ganzem Her zen an Ihrer und der Kriegsmarine Trauer teilnimmt und wie er selbst in Dankbarkeit, Stolz und Anerkennung unserer Gefallenen acdenkt. Im Sinne dieser Worte, denen sich der Reichskriegsminister anschlietzt, drücke ich Ihnen allen und im Geiste unseren lieben Kameraden die Handl" Nachdem unter der Parole „Kamps dem Verderb" der Verschleuderung wertvoller Lebensmittel mit Erfolg ent gegengewirkt werden konnte, sollen nun im Rahmen des Vierjahresplanes auch alle erforderlichen Maßnahmen zur Erfassung der in den Haushalten anfallenden und in der Wirtschaft verwertbaren Altstoffe („Altmaterial, Roh produkte") in die Wege geleitet werden. Die Aktion wird im Auftrag von Ministerpräsident Generaloberst Göring durch den Leiter der Geschäfts- -ruppe Rohstoffverteilung, Ministerpräsident Köhler, durch geführt. Die Nationalsozialistische Partei wird auch hier wieder in vorderster Front stehen. Die Gauleiter und ihre Beauftragten werden gemäß den von zentraler Stelle gegebenen Richtlinien dafür sor gen, daß die seither nicht erfaßten Millionenwerte der deutschen Volkswirtschaft zugute kommen. Sonderaktionen sind nicht gestattet. Den Einsatz aller Organisationen der NSDAP, und darüber hinaus aller übrigen Vereine und Verbände regelt allein der zuständige Gauleiter oder sein Beauftragter. Der Sinn der Altmatcrialsammlung besteht nicht dar in, in einer Niesenaktion im Augenblick große Mengen von Altmaterialien zu erfassen, sondern es soll in zäher, stetiger Arbeit die dauernde Erfassung aller anfallenden verwertbaren Stoffe gesichert werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß das nichtjüdische Rohproduktengewerbe bei dieser Arbeit nicht entbehrt werden kann. Die sachgemäße Lagerung und die für die spätere industrielle Verwertung notwendige fachmännische Sortierung kann nur durch dieses Gewerbe erfolgen. Alle Stellen haben daher Anweisung, dieses Gewerbe bei der Durchführung der Sammelaktion führend zu beteiligen. Von der gesamten Bevölkerung wird erwartet, daß sie ent sprechend dem durch Ministerpräsident Göring an sie er gangenen Appell durch Unterstützung der eingeleiteten Maßnahmen mithilft, die seither nicht verwerteten Abfall- stofse der deutschen Wirtschaft wieder zuzuführen. WMeMMer mid Bauer im Dienst der Lruahrungssicherung Anläßlich des Reichsbauerntages in Goslar sprach Staatssekretär Backe vor dem Forschungsrat der deutschen Landbauwisse ns chaft über die grund, süßlichen Aufgaben der landwirtschaftlichen Forschung im Rahmen des Vierjahresplanes. Die landwirtschaft liche Wissenschaft müsse einmal die Arbeit der Praxis durch ihre schon gewonnenen Erkenntnisse unterstützen; außerdem habe sie völlig neue Wege zu suchen, um die Ernährung unseres Volkes weiter zu sichern und zu verbessern. Dabei komme es wesentlich darauf an, die gewonnenen Erkenntnisse der breiten Praxis sofort und mit der höchsten Einlakwir- Und an die überlebende Besatzung von „U 18" ge- wandt, sagt er: „Ucberlebende! Nun wieder im Geist der Gefallenen weiter vorwärts ini Namen unseres Führers und Volkes". Nach der ergreifenden Trauerfeier wurden die Särge des Stabsmatrosen Schrumm aus Büdelsdorf bei Rends burg, des Maschinistenmaats Wanfeck (Schönewerda Prov. Sachsen) und des Torpedoboot-Obermechanikergastes Pa- nitzi (Grotz-Voigtsberg i. Sa.) der Erde übergeben. In die Heimat übergeführt werden: Oberleutnant (Ing.) Bastian (Breisach am Rhein), Obermaschinist Czygan (Kronau, Dstpr.), Stabsmatrose Vorrath (Niedereichstädt Prov. Sach sen), Stabsheizer Erich Ehrig (Neumünster) und Ober- heizergefreiter Abels (Düsseldorf-Nath). kung durch Heräntragen der Erkenntnisse an die große Masse der.Bauern zu vermitteln. Die Verantwortung für den Wissenschaftler sei dabei um so größer, als in den näch sten Jahren der Wissenschaft immer neue und immer grö ßere Aufgaben erwachsen würden und jede Maßnahme, die Erfolge verspreche, sofort in großem Maß eingesetzt werde. Die Volkswirtschaft fordere stärkste Intensivierung; daher liege das Schwergewicht in der Aufgabe, aus dem deutschen Boden herauszuholen, was irgend herauszuholen sei. Hier bei müsse die Wissenschaft auf allen Gebieten und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln mitwirken. Die Berichte der Obmänner und Vertreter der Reichr- arbeitsgemeinschaften über die Entwicklung und den Stand der landwirtschaftlichen Forschung auf den verschiedensten Gebieten bewiesen, daß in den letzten zwei Jahren schon wichtige wissenschaftliche Vorarbeiten für den Vierjahresplan geleistet worden sind. Nationalsozialistische VerkehrspoÜtik Ein Vortrag des Neichsverkehrsministers. In einem verkehrswissenschaftlichen Vortragszyklus im Institut für Wirtschaftswissenschaft der Universität zu Frankfurt am Main, hielt Reichsverkehrsminister Frhr. von Eltz-Rübenach einen Vortrag über das Thema „Nationalsozialistische Verkehrspolitik". Er stellte folgende Grundsätze auf: Einheitliche Führung des gesamten deutschen Ver kehrs. Kamps gegen alles, was das volle Zusammenwach sen der Neichseinheit hemmt. Vorherrschaft des Staates im Verkehr, ja in den wichtigsten Sektoren Betrieb des Verkehrs durch den Staat selbst. Ablehnung eines all gemeinen Verkehrsmonopols, aber Unterwerfung des in privater Hand befindlichen Verkehrs unter reichsrechtliche Normen. Nicht Angebot und Nachfrage bestimmen den Beförde- rungsprcis. Dieser ist vielmehr so zu bemessen, daß die Finanzautonomie der Verkchrseinrichtungen aufrecht- erhalten werden kann. Der Verkehr muß sich selbst tragen, darf aber keine übermäßigen Gewinne erzielen. Edelgüter können höhere Tarife tragen alle Massen güter. Die größere Belastung der Edelgüter muß dazu dienen, die Massentransporte von Lebensmitteln, Kohlen und Grundstoffen zu verbilligen. Ueberschüsse verkehrs reicher Gegenden müssen zum Ausgleich unrentabler Ver kehrsbetriebe in verkehrsarmen Gebieten, insbesondere in den Grenzlanden dienen. Die Tarife sind öffentlich und allgemein anwendbar. Ausnahmetarife dürfen nur aus Gründen des öffentlichen Interesses gewährt werden. Sie sollen nicht auf Gründen des Wettbewerbes mit anderen Verkehrsmitteln beruhen. Der Ausgleich zwischen den Verkehrsmitteln ist allein Sache des Staates. Der Staat steuert den Anteil Im Aampf gegen den Verderb Einsatz aller Organisationen