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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- Md Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erscheint täglich mir Ausnahme der gesetzlichen Sonn- mW Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 48 Rpf-, bei Lieferung frei Haus öO Rpf. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. VIII..- 2280. Geschäftsstellen: Mbertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 580 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Dienstag, den 29. September 1936 88. Jahrgang Nr. 228 VierjahrerBll Md VmfserziehW Dr. Ley zur Berufserziehung der Jugend Der Führer und Reichskanzler hak auf dem Reichs parkeitag Ler Ehre erklärt, daß „die Deutsche Arbsrlsfront das vielleicht gewaltigste Monument der Lrzjehung^»cb?il an unserem Volk ist." Berufserziehung nach der Sckul- und Lehrzeit, die Ordnung der beruflichen Erwachjenen- Erziehung sowie die Berufslenkung sind Aufgaben voo größter politischer Bedeutung. Um diese Fragen in der breiten Oeffentlichkeit heraus- -»stellen, hat das Amt für Berufserziehung und Belriebs- führung seine Referenten zu einer Reichsarbeikskagung um 29. und 30. September nach Berlin gerufen. Der Arbeitstagung ging am Montagnachmittag bereits allen deutschen Betrieben ein Gemeinschaftsempfang der Nürnberger Proklamation des Führers voraus. Am Abend fand eine Kundgebung der Deut sch e n A r b e i t s f r o n t in der Krolloper statt, auf der der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, Reichserziehungsminister Rust und die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink grundsätzliche Ausführungen zu diesen wichtigen Aufgaben machten. Hauptamtsleiter Claus Seitzner eröffnete die Kund- geoung nut dem Hinweis darauf, daß es nach dem Willen des Neichsorzanisationsleiters Dr. Ley in Deutschland m Zukunft möglich st keine ungelernten Arbei ter mehr geben solle. Die Absichten des Führers im Hinblick auf den großen Vierjahresplan würden durch die Mobilisierung aller Kräfte unterstützt werden, die im deut schen Volk ruhen. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley führte u. a. aus: Zu der nationalsozialistischen Weltanschauung führe die Erkenntnis, daß das Lebe» ein ununterbrochener Kampf sei, der nur dann zu bestehen sei, wenn die Gemein schaft dem Einzelwesen helfe und wenn dieses Einzelwesen wiederum im Rahmen der Gemeinschaft sich sozusagen als Soldat Deutschlands und Adolf Hitlers zu höchsten Leistungen auf raffe. Voraussetzung sei, daß der einzelne die Gemeinschaft und ihre Notwendigkeit begreife und anerkenne. Um das — nicht im Interesse des einzelnen, sondern des Ganzen — zu erreichen, müsse der Gedanke der Gemeinschaft für jeden noch erfaßbar sein, und es müsse alles getan werden, um den einzelnen Menschen gesund zu erhalten und ihn teilnehmen zu lassen an den Gütern der Nation. Weiter sei unerläßlich, daß man ihm eine richtige Erziehung und Berufsausbildung an die Hand gebe. Wenn es in Deutschland auch an besonderen Gütern der Natur fehle, so habe es doch in seiner Rasse mit das Beste, was die Welt überhaupt aufzuweisen habe. Es liege in diesem Menschenschlag ein ungeheueres Kapital, das zu nutzen unsere heiligste Pflicht sei. Dreieinhalb Millionen Deutsche hätten heute einen falschen Beruf; hier neue Wege zu gehen, sei eine der wesentlichen Voraussetzungen zur Erfüllung des neuen Vier- jahresplanes. Dr. Ley hob unter starkem Beifall hervor, daß er mit dem Reichserziehungsminister Rust völlig einig gehe in der Forderung, daß allmählich jeder die Möglichkeit erhalte, den ihm gemäßen Beruf zu ergreifen. Es gäbe auch dabei für den Nationalsozialisten keinen Gegensatz zwischen Partei und Staat. Der Reichsorganisationsleiter nannte eine Reihe von Gesichtspunkten und Forderungen, die beachtet werden müßten, wenn man den deutschen Arbeiter zum Höch st befähigten Arbeiter der Welt machen wolle. Zunächst einmal sei die Berufsberatung das A und O aller Arbeit. Es müsse, erklärte Dr. Ley unter lebhaftestem Beifall, einmal aufhören, daß Rot und Elend dem jungen Men schen seinen Lebensweg vorschreiben, und es müsse im Ge genteil alles geschehen, um ihn in der Entwicklung seiner Zähigkeiten zu unterstützen. Zunächst sollten die jungen Menschen einJahrlang an Eisen und Holz mit den einfachsten Werkzeugen hantieren. Diese „Robinson-Erziehung" könne vielfach in das letzte Schuljayr hineingelegt werden. Die Verhand lungen darüber seien eingeleitet. Vor allem aber müsse man sich davor hüten, die jungen Leute von vornherein zu einem Spezialistentum zu erziehen. Jeder Lehrling solle durch die harte, allgemeine Schule des Hand werks gehen, er müsse zunächst dienen lernen und solle dabei auch die Leiden und Freuden eines selbständigen Handwerkers kennenlernen. Das Handwerk so erklärte Dr. Ley, hat die große Auf gabe, dem deutschen Volk die höchste Berufsausbildung zu geben. Die Grunoiehre beim Handwerk soll auf zwei Jahre ausgedehnt werden. Dann kommen die jungen Leute auf ein Jahr in die Lehrwerkstätte, wo sie Spezialisten würden und an den modernsten Werkzeu gen lernten. Nicht die Größe des Werkes sei maßgebend sondern oie Güte und die Leistung. Wenn das Werk es allein nicht schaffen könne, so würde die Deutsche Arbeits front Helsen. Der erste Schritt sei bereits mit dem Lei- stungsabzeichen getan. Der Berufskampf sei für den jungen Menschen nicht einmalig, sondern kehre jedes Jahr wieder; er beginne schon im letzten Schuljahr und setze sich in den Lehrjahren fort. Die Lehrzeit könne dadurch bei vielen be fähigten Lehrlingen abgekürzt werden. Mit dem Geselle- werden sei die Ausbildung nicht beendet. Wir werden den Gesellen genau so betreuen wie den Lehrling. Wir verlangen, daß jeder junge Deutsche ein Jahr durch Deutschland wandert, um Deutsch land und die Arbeitsweise in den verschiedenen Landesteilen kennenzulernen. Zu den Verufszeitschriften übergehend sagte Dr. Ley, daß diese Zeitschriften, die schon heute nach Güte und Menge auf beachtlicher Höhe stehen, und die Auflage von rund zehn Millionen erreicht haben, weiter ausgebaut wer den. Jeder Deutsche solle solche Berufszeitung erhalten. Es sei zwar unser Ideal, sagte Dr. Ley, möglichst viele selbständige Existenzen zu gründen, aber ebensowenig kön nen wir andererseits auf die Industrien mittleren oder großen Formats verzichten. Eine gesunde Wirtschaft muß eine gesunde Mischung von Groß-, Mittel und Kle'inindustrie und Industriebetrieben haben. Es kann also nur ein Teil der Meister selbständig werden. Wir werden diesem Teil — das ist unser Ziel — durch Personalkredite der DAF zur Erhaltung der selbständigen Existenz verhelfen. Wir wollen auch nicht mehr dulden, daß in den Betrieben Meister beschäftigt werden, die nur Auf passer und Antreiber sein sollen. Wer Meister im Betriebe ist, soll auch wirklich die Dinge meistern und anderen ein Vorbild sein. Auch der verantwortliche Betriebsführer muß Meister lein. Er wird in unseren Reichsberufsfchulen beweisen müssen, daß er tatsächlich einen Betrieb führen kann. Wir werden mitfahrbarenWanderschuleninsLand gehen, werden einen umfangreichen Lehrstoff in Form von Büchereien anlegen und Gesellen- und Lehrlingsheime im Zusammenwirken mit der Hitler-Jugend bauen. Dr. Ley betonte in diesem Zusammenhang, daß die konfessio nellen Gesellenheime, auch die getarnten, nicht mehr länger geduldet werden könnten. Berufsschulen für jeden, Fachschulen und hochsachschuleu für Gesellen und Meister Reichserziehungsminister Rust erklärte sein volles Einverständnis mit den Ausführungen und den Absichten Dr. Leys in bezug auf das Berufs- und Fachschulwesen. Der Staatsbürgerunterricht, so erklärte er u. a., könne vom Lehrplan abgesetzt werden, da jeder Deutsche jetzt von seiner Jugend bis zum letzten Tag seines Lebens eins lebendige staatsbürgerliche Belehrung habe. Man werde ganz eindeutig darauf Hinsteuern, eine Schule zu schaffen, in der der leistungsfähigste und beste Arbeiter herangebildet werde. Die Berufsschulen könnten in den verschiedenen Sparten grundsätzlich zusammengehörender Handwerke eine ganz hervorragende Ausbildung erteilen. Neben der Be rufsschule könnten für Gesellen Fachschulen und für Meister Hochfachschulen stehen. Aufgabe des Staates sei die ständige Ueberprüfung der Leistungen. Für die Ausbildung der Lehrer in den Berufsschulen sollten Hochschulen für Berufsbildung geschaffen werden. Die erste derartige Schule werde voraussichtlich im nächsten Jahr gegründet. Mit vier bis fünf derartigen Hochschulen werde man in Deutschland auskommen; am Ende stehe die allgemeine Berufsschulpflicht in Deutschland. Der Minister gab bekannt, daß bereits ab nächste Ostern in den höheren Schulen die Zahl der Schuljahre herabgesetzt werde. Statt bisher vier Jahre Grund schule und neun Jahre höhere Schule werde ab Ostern die zwölfjährige Schulzeit eingeführt. Weiter richtete der Minister an die deutschen Studen ten eine ernste Aufforderung, da bereits in allernächster Zeit große Anforderungen an sie gestellt würden. Man müsse vom siebenmonatigen Semester zum vollen Studienjahr kommen. Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink sprach über Ausrichtung, Erziehung und Schulung der Mädchen. Siegesfeier Jubel um die Die nationale Bevölkerung Spaniens feiert einen be deutsamen Sieg. Die Helden des Alkazar, die wochenlang unter fürchterlichsten Leiden und Entbehrungen einer viel fachen Ucbcrmacht tapfer standgehalten haben, sind ge- rettet! Toledo, die so hartnäckig umkämpfte Stadt, ist von den Truppen der Militärgruppc erstürmt worden und kann nunmehr ausatmen. Bei den letzten Kämpfen haben die Marxisten mehr als 300 Tote und zahlreiches Kriegs material auf dem Schlachtfelde zurückgelafscn. In Madrid hat der Verlust Toledos, das sich fest in der Hand der Mi litärgruppe befindet, bei den Marxisten einen geradezu niederschmetternden Eindruck gemacht. General Queipo de Llano fügte im Rundfunksender Sevilla der Bekanntgabe der Siegesnachricht hinzu, die Begeisterung über die Helden des Alkazar und ihre Be freiung sei allgemein. Aus Spanien und aus der ganzen Welt seien bereits zahlreiche Freudenkundgebungen ein getroffen. Die Verteidigung des Mazar von Toledo werde ewig in der Geschichte Spaniens fortleben als eine Tat, die sich würdig an die größten Heldentaten vergangener Jahrhunderte anreihe. Der Einnahme Toledos sind, wie jetzt näher bekannt wird, sehr schwere Nahkämpfe voraufgegaygen. Nachdem in Spanien Alkazar-Helden I die nationalistischen Kolonnen im Laufe des Sonnabends l und in der Nacht zum Sonntag die Ebene im Nordwesten der Stadt in ihren Besitz gebracht hatten, begannen sie den Sturm auf die steile Anhöhe, die Toledo im Norden schützt. Stundenlang rollte Angriff auf Angriff gegen die mit verzweifelter Hartnäckigkeit sich verteidigenden Noten. Schließlich erlahmte ihre Widerstandskraft. Vom rasenden Maschinengewehrfeuer der Angreifer und durch das ununterbrochene Bombardement der nationalistischen Batterien dezimiert, mußten sich die Milizen in die nörd lichen Vorstädte zurückziehen. Mit dem Bajonett erstürmt Von hier wurden sie am Abend durch Bajonettangriffe in die Innenstadt vertrieben. Jeder Stratzenzug, jedes Haus mußte mit dem Bajonett erstürmt werden. Die Roten wurden von Straßenzug zu Straßenzug zurückgetrieben und flüchteten schließlich in wilder Unordnung über die Tajo-Brücken südwärts. Nach der Eroberung der Stadt eilten die Helden des Alkazar aus den Trümmern ihrer Festung den Besreiern entgegen. Ergriffen wurden sie von ihren Kameraden um armt und geküßt. Frauen, die im Alkazar geblieben waren,