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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den AmLsgerichtsbezkk Pulsnitz und die Gemeinde Ohort LKE Aettmig erschein« täglich mit ««»nahm, der gesetzliche« konn- x«d ffeiertagr. L« ikeMgtprri« betrüg« bei Abholung wöchentlich bv Rps., bei Liesernng frei Han» W Rps. Postbezug monatlich L.LO RW. Lie Behinderung der Liefern«« rechtfertigt I»i»«i Anspruch auf Mückzahlüng der Drzugrpretsek. Aritungeauegab« sitr Abholer läßlich L—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsütze bei Wieberholungen nach Preisliste Ar. L — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummer« und au bestimmten Plätze« keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorn». 10 Uhr aufzugebrn. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann ». Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz, verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffman«, Pulsnitz; fHe Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D.«. VI.: LS GrschüftSstelle: Nur Adolf. Hitler. Straße L — Fernruf nur «1 Der Pulsnitzer Anzciker ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie der Finanz amts» zu Kamenz Nr. 132 Sonnabend, den 8: Juni 1940 92. Jahrgang Italien präsentiert die Rechnung Sühne für jahrelange Ungerechtigkeit der Plutokratien gefordert „Nelazione International" präsentieren die Forderungen des Faschismus Mailand, 8. 6. Die „Relazioni Jnternationli" fassen in ihren: Leitaussatz vom Sonnabend dieser Woche die Haupt gedanken der gegenwärtigen italienischen Politik in sechs genau formulierten Punkten zusammen. Das italienische Volk, so schreibt das Organ Les Instituts für das Studium der inter nationalen Politik, stehe am Vorabend eines gewaltigen Er- «ignisses. In diesem großen Augenblick mögen sich Ausländer und vergeßliche Leute folgende einfachen und eindeutigen! Punkte vor Augen führen: l. Das Italien Mussolinis habe 18 Jahre lang eine Po litik des Friedens betrieben. Die Politik Mussolinis sei eine gerechte Politik gewesen, die auszugleichen und neue humanere politische Formen auszustellen suchte. Wenn die musfolinische Resisionsforderung verstanden worden wäre, dann bliebe heute das Blut von Millionen Menschen erspart. Seit 18 Jahren begegnet die Politik Mu'solinis dem Widerstand Englands und Frankreichs. Paris und London bekämpften die italienisch: Politik in Mittel- und Osteuropa, torpedierten den Viererpäkt, entkleideten Lie französisch-italienifchrn Abmachungen von 1935 eiligst jedes inneren Wertes und verfälschten so den Geist des englisch-italienischen Wittelmeerabkommen von 1938. 2, Als das italienische Volk Land zur Bearbeitung for derte, wurden ihm Wüsten angeboten. Als das abessinische Unternehmen. begonnen wurde, erlebte das italienische Volk die immer noch brennende Beleidigung Ler Sühnemaßnahmen, Auch für die Anerkennung Les Imperiums forderten London und Paris einen Preis politischer Art. Aber Mussolini wies den schamlosen Handel entschieden zurück. 3. Alles, was von Italien kam, wurde von den Franzosen und Engländern beharrlich herabgesetzt, sei es in der Innen politik oder auf internationalem Gebiet. Durch die Bekämpfung des Faschismus wollten die Engländer und Franzosen die italienische Gedankenauffassung von Europa bekämpfen. Dieses neue Europa aber werde jetzt aus dem Kriege erstehen. 4. Ein demokrattisches Europa, das das italienische Volk gehaßt und mißachtet hatte, könne nur bekämpft werden. DaS stalienischr Volk werde auch den Krieg gegen di« Plutokratien von London und Paris bis zum äußersten führen. Auch die Gewalt habe ihren hohen moralischen Wert, wenn sie dazu diene, die Kräfte zum Ziele des Gleichgewichtes und der Gerechtigkeit zusammenzufassen. Dieser Krieg mutz für das italienische Volk die Lösung der schwebenden Gebietsfragen bringen, die immer noch durch die Namen Nizza, Corsica, Tunis und Dschibuti genau gekennzeichnet würden. Dies« Fragen feien en bloc zu lösen. Der Krieg habe aber auch einen großen sozialen Zweck, Europa von der Unterdrückung der hegemonistischen, die Rohstoffe zusammenraffenden mono polisierenden Mächte zu befreien. 5. Das Leben des italienischen Volkes sei der französisch- englischen Kontrolle unterworfen. Das italienische Volk müsse seine Unabhängigkeit auf dem Meere, die Freiheit der Na tion und das Imperium sichern. Es sei der einzige Richter seiner eigenen Interessen. Jene Engländer und Franzosen aber, die heute noch versuchten, sich zu Paladinen der italieni schen Forderungen aufzuschwingen, könnten nicht in Betracht gezogen werden. Es sei LI: Achse Berlin-Rom, die durch die schneidende Klinge der siegreichen Waffen ihren Frieben er zwingen werde. Alle Kriege, die das Volk führte, seien unabhängige Krieget gewesen. Diese neue kriegerische Anstrengung, die das italieni- Dolk zu unternehmen sich anschicke, sei nichts anderes als der letzte äußerste Unabhängigkeitskrieg. Wehr denn je gelte heute zheute Ler Ausspruch jenes unbekannten Kämpfers am Piave: „Lieber einen Lag als Löwe leben, denn hundert Jahre als Schaf!" > Dev Tag der 'Befreiung naht Maltesische Gedenkfeiern in Rom Am 21. Jahrestag des blutigen viertägigen Aufstandes de: maltesischen Bevölkerung, die sich am 7. Juni I9l9 gegen die englische Gewaltherrschaft erhob, sanden in Nom zwei von den nach Italien geflüchleicn mallesischen Naiionalislcn ver- anstallcie Gedenkfeiern statt. Es wurden zum Andenken au die für die Befreiung der Insel gefallenen Helden eine Ehremafel und eine Büste des Begründers der nationalen Bewegung aus Malla, Mizzi, eingeweih«. Die Einweihung des Denkmals gestaltete sich zu einem begeisterten Treuebekenntnis der Bevölkerung Maltas zum cmge- slammlen italienischen Heimatland, in dem die feste Zuversicht zum Ausdruck kam. daß der Tag der Befreiung heranuahe Der Präsident des maltesischen Aktionskomitees und Iw stizmiuistcr der früheren nationalistischen Negierung Maltas. Pros Mallia, erklärte, solange Italien ein Staa, gewesen sei, der seine Außenpolitik aus die Verteidigung seiner Gren- zen in einem etngekreisten Meer habe beschränken müssen, habe England die traditionellen Rechte Maltas mehr oder weniger geduldet, diese Rechte aber aufs heftigste bekämpft, seitdem es der Welt klar geworden sei, daß im Meere Roms ein Imperium Italien im Werden war, mit dem man über kurz oder lang würh? ab rech neu müssen. ' - Europa erlebe heute Neste Geschichte, und während aus d^r gettlartzmen Jusel die Patrioten in die Gefängnisse und ü'öttzÄüraliottZIager abgeführi Kurden, erlassen wir im Rainen aller Malteser, die heute kämpfen wollen, Mfl sie ge^ horcht, geglaubt und gelitten haben, e«Mi Ausritt, »Er in gaii- JwiM s?>nech Widerhall findest wird Der Präsident verlas dünn diesen AppeK, in d?m. es u. a. heißt: „Henie, da eint Neue Zeil über Europa anbricht, richten wir armen bisher Enterbten, die wir einen Teil der italieni schen Familie bilden, an das große Vaterland einest Appell, auf daß wir bald mit ihm wieder vereint werden. Und wie zur Zeit unserer glorreichen Schlacht richten wir uns gläubig nu den Duce, aus daß unser Harren nicht lange dauern möge Es lebe das italienische Meer. Es lebe unser Italien!" Nachdem sich der gewaltige Beifallssturm gelegt hatte, er griff der stellvertretende Parteisekretär Mezzasoma das Wor«, um in einer kurzen Ansprache die liefe Bedeutung der Kund gebung zu würdigen. Die Feier schloß mit gewaltigen Ovationen und wiederholten Zurufen: „Malta an Italien!". WMsm'g erliest tzoMbardiert Angriff deutscher Kampsuerbändc auch auf Flugplätze in Mittel- und Ostfraukretch In Ergänzung zum heutigen OKW.-Bericht wird mit- geleilt: In der vergangenen Nacht griffen deutsche Kampfverbände eine Anzahl von Flugplätzen in Biittel - und Q st f r a n k r e i ch an. Ebenso wie bei den britischen Flugplätzen ist auch hier mit derVernich- ttz n g einer größeren Anzahl von Flugzcu - g e n zu regnen. Trotz starker Flnkabwehr wurde der Hafen Cher bourg mit zahlreichen schweren Bomben belegt. Auf den Molen und in den Kaianlagen wurden starke Brände und Explosionen beobachtet. Großrazzien in Vari; Jud Mandels Polizeiknüppcl wütest Im Rahmen der von dem Juden Mandel dingeleiteten Terroraktion wurden auf Anordnung des Präfekten des De partements Seine et Ooise in Versailles, Argenteuil und ver- schiedeueu anderen Stäbtest des Departements riesige nächt liche Razzien durchgefühn. Im ganzen wurden 5612 Zlvi- listen und 308 Militärpersonen augehalten. 142 wurden aus vic Polizeiwachen geführt und mehrere verhaftet. Das Urteil Der französische Generalstab über den britischen Soldaten Der Londoner Rundsunk, dessen verzweifeites Bemühen um geeignetes Propagandamaterial angesichts der Vernich tung des britischen Erpedilionskorps bekannt ist. zitierte Vie ser Tage eine Aeußerung der „Times"-Korresponvenlen „bei der britischen Armee an der Aisne". Daran ist zunächst be merkenswert. daß London hiermit offenbar die Vorstellung erwecken möchte, als ob überhaupt noch britische Truppen in Nennenswertem Umsang aus dem Kontinent stünden. Das ist eine bewußte Irreführung. Sollten wirklich noch vereinzelt englische Truppenteile an der französischen Front anftauchen, so bandelt es sich dabei allenfalls um Formationen, die bei der großen Vernichtungsschlacht in Flandern vom Gros ihres Erpedilionskorps abgesprengt wurden und nun als verlo rener Haufen der neuen deutschen Offensive ausgesetzt sind. Die Auslassung der „Times" selbst ist aber noch bemer kenswerter. Nach der entrüsteten Feststellung nämlich, daß die deutsche Armee über eine Feldpolizei verfügt, die hinter der Front für Ordnung und reibungslose Abwicklung des Ver kehrs zu sorgen Hai, schließt der „Times"-Artikel mit folgen der erschütternder Feststellung: „Die französische Meinung von der deutschen Infanterie, die hinter den Panzerkolonnen ein- hermarschierten, ist bestimmt nicht hoch " Nun, was man in Frankreich von der deutschen Infan terie denkt, läßt uns gleichgültig. Daß man mi« einer schlechten Meinung keine Fronten hallen kann, hat der Sieg in Flandern erwiesen. Möglich, daß die drei sranzösijchen Armeen, die in Belgien und Nordfrankreich vernichtet wur den. keine hohe Meinung vom Wert der deutschen Infanterie gehabt haben. Sie haben aber diesen tragischen Irr tum inzwischen mit Tod und Gefangenschaft ebenso büßen müssen, wie die Polen, die Norweger, Holland und Belgien. Vielleicht interessiert man sich in London aber dafür, was der französische Generalstab vom Wert des britischen Sol daten denkt? Uns liegt die verbürgte Aeußerung eines ho hen französischen Generalstabsosfiziers aus den letzten Wochen vor. Er äußerle sich über den militärischen Wert der briti schen Infanterie recht abfällig und sagte dann wörtlich: ..Nach den Erfahrungen, die wir in den letzten Tagen gemacht haben, haben die Engländer ganz entschieden den Gentleman zu Hause gelassen. Die Leute benehmen sich wie bru tale Hunde. Das bezieht sich nicht nur aus das Benehmen der Mannfchaften, sondern auch auf die Offiziere." Wir haben diesen Feststellungen des französischen Offi-t ziers nichts hinzuzusügen. Sie sind nicht irgendein, sonderst das Urteil. . Femer „BuvdesgenMe" Kein Engländer kämpfte in Dünkirchen. Ein Frontberichterstatter von „Svenska Dagbladet", der Lünkirchen nach der Einnahme durch die deutschen Truppen besuchte, berichtet seinem Blatt auf Grund von Zeugeuans- agen, daß die englischen Truppen lediglich durch Dünkirchen ! indurchmarschicrt sind nnd die Verteidigung völlig den Franzose» überlassen haben. Die gefallenen Soldaten, die man in Dünkirchen sehe, seien ohne Ausnahme Angehörige französischer Truppenteile, darunter sehr viele Farbige. Ein in Dünkirchen ansafpger Amerikaner berichtete dem Vertreter des schwedischen Blattes, daß die Engländer be reits acht bis zehn Tage vor der Einnahme von Dünkirchen begonnen hätten, sich nachts in aller Heimlichkeit jiach England einzuschiffen. Die Verteidigung der Stadt hätten sie allein den Franzosen überlassen. Die gleiche Erklärung gab auch der Polizeiches von Dünkirchen ab. Er stellte ausdrücklich fest, daß er keinen Engländer gesehen habe, der Dünkirchen verteidigte. ' Der Hafen ist nach dem Bericht des schwedischen Korre spondenten ein einziger Schifssfricdhos. Die Hasenanlagen find zerstört, und aus den Kais liegen tote Soldaten, Muni tion aller Art, Uniformen nnd sonstige Ausrüstungsgegen- stände. sogar Golsschläger (!), mit denen sich die Eng länder'in Frankreich die Zeit vertreiben wollten. „Erfolgreiche Taktik des Watens." „Die erfolgreiche Taktik des Watens", so unterschreibt Mcw Äork Tivles" ein ^englisches Funkbild, das etwa, zwei