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Pulsnitzer Anzeiger Shorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezkk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorr Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« Sonn- imd Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich bO Rps., bei Lieferung frei Haut ki Dips. Postbezug monatlich L.vo RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keimen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. ZrttuugeauSgabe für Abholer täglich L—v Uhr nachn ittagk. Preise und Rachlahsütze bei Wiederholungen »ach Preisliste Nr. S — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummer» u»b a» besttunntcn Plützrn keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr kl Hoffmann. Druck: Karl Hoffmantt «. Gebrüder Mohr. Hauptschristleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich sür den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: Ai-- Geschäftsstelle: Nur Abols-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 5Ä Der Pulsuitzer Auzeixcr ist Las zur VerkfienMAimp ter EÄUM VrikmrmiMechungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister -« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt mld rnAM BÄ«mntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Mk» >—W»«WW»^EW«»W0E Nr. 127 Montag, den 3 Juni 1940 92. Jahrgang Will ImAbme Slhlize der LWO 18 feindliche Kriegsschiffe und 49 Transporter vor Dün« kirchcn versenkt oder beschädigt. — Nieuport und Adin^ kerle genommen. — Erhebliche Gefangenen- und Beuten zahlen. — Luftangriff auf Marseille. — Fortschritte in Nordnorwegrn. VX8. Führerhauptquartier, 2. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In hartem Kampf wurde der von den Engländers auch gestern zäh verteidigte Küstenstreifen beiderseits Dünkirchen von Osten her weiter eingedrückt. Nieu^ Port und die Küste nordwestlich davon sind in deutscher Hand. Adinkerke westlich Fnrnes und Ghyvclde, zehn Kilometer ostwärts Dünkirchen, sind genommen. Die Gefangenen- und Bcutezahlcn stie gen auch gestern erheblich. Allein bei einer Armee wur< den 200 Geschütze aller Kaliber erbeutet. An der Süd front keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe bekämpfte am l. 6., wie bereits durch Sondermeldung bekanntgcgeben, Versuche von Resten des geschlagenen britischen Expcditionshecres, aus die vor Dünkirchen liegenden Schiffe zu entkommen. Die Erfolge der Stuka-, Kamps-, Zerstörer- und Jagdgeschwa der haben sich gegenüber den bereits lckan»Gegebenen Zahlen noch wesentlich erhöht. Insgesamt sind vier Kriegsschiffe und els Transportschiffe mit einer Gcsamttonnage vor 54 6Ü0 Tonnen versenkt, 14 Kriegsschiffe, näm lich zwei Kreuzer, zwei Leichte Kreuzer, ein Flallreuzer, sechs Zerstörer, zwei Torpedoboote und ein Schnellboot sowie 38 Handelsschiffe mit einer Gcsamttonnagl von 169 000 Tonnen durch Bombentreffer be schädigt. Zahlreiche Boote, Barkassen und Schleppe, wurden zum Kentern gebracht und Truppcnansammlun- gen am Strand von Dünkirchen erfolgreich mit Bomben angegriffen. Bei einem erneuten Vor st ost deutscher Schnellboote gegen den noch in Fcindeshand befind lichen Teil der belgisch-französischen Küste gelang cs einem dieser Boote, einen schwer beladenen Transportdampfer von 4000 Tonnen durch Torpcdoschust zu versenken. Zum erstenmal griffen Kampfvcrbändc der Luftwaffe den Hafen von Marseille an und setzten dort zwei groste Handelsschiffe durch Bombentreffer in Brand. Die Eise »bahn st rcücLyo ii — Marseille wurde an mehreren Stellen durch Bombentreffer beschädigt. Die Gesamtverlustc des Gegners in der Luft betrugen am 1. 6. 58 Flugzeuge, davon wurden 42 im Luft kampf, 8 durch Flakartillerie abgeschosscn, der Rest am Boden zerstört. 15 eigene Flugzeuge werden vermisst. Bon unseren von Trontl/rim nach Norden vorgegan gcncn Gebirgsjägern wurde am 1. 6. Bodö gcnom men und hierbei neben anderem Kriegsgerät eine eng lischt Batterie erbeutet. Reiche Ernte Die englische Presse und die Handlanger der Londoner Plutokratic können sich gar nicht genug damit tun, die zügel lose Flucht des britischen Expeditionsheeres aus Flandern als die „ruhmvollste Tal in der Geschichte der britischen Was sen" zu feiern oder sie gar mit dem „Kampf der Spartaner an der Thermopylen" zu vergleichen. Wie groß mutz die Ver zweiflung im Lager der Kriegsverbrecher fein, wenn sie zu derart dummen und geradezu herausfordernden Lügen greifen müssen, um dem englischen Volk die Wahrheit über die Ver nichtung des britischen Expeditionsheeres zu verheimlichen. Die Heeresberichte der letzten Tage geben in kurzen und nüch ternen Worten die Tatsachen wieder, und jeder, der sich einen klaren Blick für die Wirklichkeit bewahrt hat, mutz begreifen, datz Englands Niederlage in Westflanderu kaum rin Gegenstück in der Weltgeschichte hat. Die zügellose Flucht völlig demoralisierter Soldaten, die ihre Waffen, Munition und Gepäck in panischer Anssi rurück- gciapen yaven, „einen mutigen und ruhmvollen Rückzug" zu nennen, kennzeichnet die ganze Verlogenheit und Heuchelei der englischen Kriegsbrandstifterclique.' Doch wie immer Churchill und Genossen lügen und Schön färberei treiben, es wird der Tag kommen, wo sie dem Volk keine Märchen mehr erzählen können, weil die Tatfachen stärker sind als die Lügen. Heute ist die Lage so, datz von dem flüch tenden britischen Expeditionskorps nur wenige die Insel er reicht haben bzw. erreichen werden, und die auch nur in einem geradezu jämmerlichen Zustand, der etwa dem gleichen mag, in dem sich Frankreichs große Armee befand, als sie zerschla gen, ausgehungert und gehetzt im Winter 1812 über Rußlands weite Schneefelder zurückflüchtete. Der Nest der Briten, die sich noch krampfhaft nm Dünkirchen halten, nm den Fliehen den den Rückzug über den Kanal zu decken, wird entweder das Schicksal der von unseren Fliegern gefaßten englischen Verbände teilen, in Flandern fallen oder die Waffen strecken müssen. Was England jetzt erlebt, ist das Cannae des 2 0. Jahrhunderts. Es wird schwer sein, den Soldaten, die sich aus der Hölle von Flandern nach England herübergereitel haben, den Mund zu verbinden. Soweit man ihnen nicht das Grauen, das sie durchlel» haben, von den Gesichtern ablieft, werden sie berich ten, Ivie die deutschen Bomber Welle auf Welle über sie hin- branstcn und ihre todbringende Last über sie vbwarsen. Sic werde» weiter erzählen wie jener Soldat, den das Londoner Blatt „Daily Telegraph" zu Worte kommen ließ, wie dis eng lischen Schiffe bombardiert wurden während der Einschiffung der Fliehenden, wie die deutschen Flugzeuge und U-Boote un entwegt angrifsen und wie Tag und Nacht die deutschen Was sen furchtbare Ernte hielten unter den flüchtenden Briten. Die deutschen Operationen in Flandern und Nordwest- frankreich werden planmäßig fortgesetzt. Der Hasen Nieu- port befindet sich in deutscher Hand, und von dem Hafen Dünkirchen dürfte dank den vernichtenden Schlägen der deutschen Luftwaffe nur wenig noch vorhanden sein. Die Ver- lnste. die England an Kriegs-, Handels- und Transportschiffen OklL. Führerhauptquartier, 1. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht ha! an den Wehrmnchtbcfehlshaber in den Niederlanden folgenden Erlaß gerichtet: Das deutsche Angebot zur Uebcrnahme des Schutzes der Niederlande gegen die erwiesene Absicht der Westmächte, Hol land zur Aufmarschbasis gegen das Ruhrgebiet zu machen, stieß bei der holländischen Regierung infolge ihres geheimen Einvernehmens mit den Weltmächten ans vorsätzliche Ableh nung. Sie überantwortete damit Volk und Land den Schrecken eines Krieges, brachte sich aber selbst in Sicherheit außer Landes. Die deutsche Wehrmacht Hal in dem hierdurch notwendig gewordenen Kampfe mit der niederländischen Armee jede nur mögliche Rücksicht auf den Schutz der Bevölkerung und die Erhaltung des Landes genommen. Dieser Ein stellung deutscherseits kam die Haltung sowohl des holländi schen Militärs als auch der holländischen Zivilbevölkerung in hohen, Maße entgegen. Sie entsprach dem kulturellen und sittlichen Stande des uns Deutschen stammesmäßig verwandten niederländischen Volkes. Die verantwortliche» Eiu- zelpersoiten, die deutsche Fallschirmjäger in Gefängnisse gesperrt, wie Verbrecher behandelt und dann den Engländern ausgelieferi haben, werden z n r Verantwortung ge zogen werden. Der holländische Soldat aber Hal überall ossen und ehrlich gekämpft und unsere Verwundeten und Gefan genen entsprechend gut behandelt. Die Zivilbevölke rung Hal nicht am Kamps teilgenommen und ebenfalls die Gesetze der Menschlichkeit gegenüber unseren Verwundeten erfüllt. Ich habe mich daher auch für Holland entschlossen, die Genehmigung zur Freilassung der gefangenen holländischen Soldaten zu erteilen. Die Hälfte der holländischen Armee wird mit sofortiger Wirkung entlassen. In erster Linie kommen holländische Wehr an der belgisch-französischen Kanälküste zu verzciryncn yar, kennzeichnen den gigantischen Umsang der britischen Niedcr- lage. Was unsere Flicgcr nicht erreicht haben, das haben sich die dcnischcu Schnellboote, die „Stukas der Meere", ge holt. Immer wieder kann der Heeresbericht Erfolge dieser schnellen und wendigen Einheiten der deutschen Kriegsmarine verzeichnen, die sich den größeren Kampfeinheiten der Briten durchaus überlegen zeigen. Das Reue und Bemerkenswerte in dem Heeresbericht vom Sonntag ist der Angriff deutscher Flugzeuge auf den Hafen von Marseille, die Bombentreffer auf zwei dort liegende große Handelsschiffe und die Beschädigung der Eiscnbahnstrecke Lyon-Marseille. Diese Meldung läßt deut lich erkennen, datz wir bei den schweren Schlägen, die wir^ den Engländern in diesen Tagen versetzen, auch die Fran-^ zosen nicht aus den Augen verlieren. Boniben aus Marseille, das heißt Beherrschung des französischen Luftraums bis nach Südfrankreich. Es gibt also keine Grenze mehr für die Feuer wirkung deutscher Waffen! Je weiter aber die Operationen im Westen forlschreiten, um so mehr wird der Gegner erkennen müssen, daß nach der großen Vernichtungsschlacht im Nord westen nene Schläge in Vorbereitung sind. Trotz der deutschen Äraftanstrengung im Westen wird das deutsche Ziel in Nordnorwegen nicht vernachlässigt. Die von Drontheim nach Norden vorstoßenden deutschen Gebirgs jäger haben, wie der Wchrmachtbericht vom 2. Juni bekannt- gab, Bodö erreicht und unter anderem Kriegsgerät auch eine englische Batterie erbeutet. Dieser Erfolg kennzeichnet die Wucht des deutschen Vormarsches und laßt gleichzeitig er kennen, wohin die Stoßrichtung geht. Wenn England etwa meint, mit dem Kamps nm Narvik auf billige Weise Sieaes- lorbceren einzuhcimsen, dann wird es bald erkennen müssen, daß auch Narvik lein sicherer Schlupfwinkel sür die englische Flotte und kein Feld für englische Truppen ist, ans den, man dcn verzweifelten Kriegspropagandisten an der Themse mühe los Erfolge zur Verfügung stellen kann! nmaMngeyvruge in Frage, vle ui ver vanvwlrlfcyast, in Berg werken, in der Nahrungsmittelindustrie, in der Bauindustrie und in verwandten Betrieben tätig sind. Die übrigen An gehörigen der holländischen Armee sollen allmählich demobili siert werden, um die Wirtschaft nicht zn überlasten und Arbeitslosigkeit hervorzurufen. Sinngemäß gelten dieselben Bestimmungen für diejenigen holländischen Soldaten, die sich in Deutschland in Kriegsgefangenschaft befinden. Für die hol ländischen Berufssoldaten werde ich eine Entscheidung noch treffen. ücz. Adolf Hitler. Tiefer Eindruck in Solland Der Befehl des Führers hat einen nachhaltigen Eindruck hervorgerufen. Allgemein wird gehofft, datz hierdurch das Wirtschaftsleben in Schwung erhalten wird. Größer noch ist sie moralische Auswirkung des Befehls, in dem von höchster Stelle die ritterliche Kampfesweise der holländischen Soldaten mcrkanm wird. Der Abgeordnete Rost van Tonningen, der mit zwanzig inderen Holländern nach vorhergehender Internierung durch sic srühere holländische Regierung nach Frankreich verschleppt vorden war und in Calais durch deutsche Truppe befreit vurdc, ist, srcudig begrüßt durch eine vieltausendköpfige Menge, im Haag eingetrossen. „Handelsblad" stellt fest, daß sie deutschen Besetzungsbehördcn alles daran setzen, um die Wiederherstellung des Twenter Gebietes zu beschleunigen. Diese Tatsache habe bei der Bevölkerung große Genug- iuung erweckt. Ueber die französische Grenze reisten in den letzten Tagen aach Spanien zahlreiche Angehörige der sogenannten hohen Variser Gesellschaft in ihren Luxuswagen ein. Es wurden häufig auch Wagen mit belgischen Kennzeichen gesehen. Die velgier machen kein Hehl aus ihrer Enttäuschung über das versagen Frankreichs. Ueber die innere Lage Frankreichs iußerten sich die Belgier sehr pessimistisch. WM WIM MM HWW Erlaß des Führers