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Nr. SV 82 Jahrgang Mittwoch, den 17. April 194V «MM IO» «-»äh- «»-«-»»« »» — L-WÄ»»»---»««« 10 Uhr anfMgeben. — Verlag: Mahr L Haffman«. Dra«: Kart «. «Ed Mahr. Ha«ptschrtflle»er: Walter Mahr, P«b»at»; Strü».: Waller Bera«t»ortltch für »an H^aattell, «pari «. «»zeig»» Walter v-ff«a»a, PnttaW M Politik, Bilderdienst „h den übrig«, Lell «alter Mohr, P-lÜnttz. — D.«. vL« «efchüftüstelle: «,r «dolf - Hitler - «tr»ß, Ü — »«mr»f «»» d Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur VeröffenMchnng der amlttchen Bekanntmachungen des Landrate» r« Kamenz, der Bürgermeister -« P»Urnitz nnd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen de» Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz «glich «it «urnahmr der gesetzlich« «E- «L ya^rtag,. »bholung wöchentlich öv Rps., bP Lieferung frei Hau« Di. Behinderung der Lieferung r«dtfertigt Nüek-ahl-ng bea »ezageprelse«. Z^tungaauLgab« für «bhaler °"d vr°chl°bsütz, bei «tederholnngen nach Preisliste Nr. S — yür La« «rschetnen von «»zeigen in bestimmten Nommer« unL an Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, und Tageszeitung für die Stadt «nd den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohm« „England bietet das Herz" Das Fazit der Ation in Skandinavien — Deutschlands Ueberlegenheit erwiesen. Die englische Kriegführung um Skandinavien neyl im Mittelpunkt des Jntereges. Viele Betrachtungen vergleichen Hie Lage mit Churchills Dnrdanellenunternehmeu «ährend des Weltkrieges. Immer wieder findet man, daß Deutschland eine „prachtvolle Basis für leine Luftwaffe" habe. So die italienische Zeitung ..Tevere". Sie ironisiert das Londoner Frohlocken, Deutschland biete «im offene Flanke, damit, dah England nach der Besetzung -Norwegens den deutschen Flugzeugen nun das Herz biete. Das Organ der Moskauer Partei- und VerwaltungsbehLr- ve», „Mastowski Bolschewik", weitet dieses Thema noch aus. Es stellt fest, dah die britische Blockade durch die deutsche Beset zung der norwegischen Küste des Atlantischen Ozeans an Be deutung verliert. Für die deutschen See- und Luststreitkräfte «rössne sich die Möglichkeit zu breitanaelegtea Aktionen außer halb der britischen Vlockadelinie aus den ozeanischen Verbin dungswegen Großbritanniens. Außerdem werde die deutsche Fliegerei ihre Luftoperationen in kürzester Richtung ausführen rönnen, von der norwegischen Küste zu der östlichen Küste Eng lands hinüber. „Gewiß" so heißt es dann wörtlich, „entspre chend verkürzt sich auch sie Entfernung für die britische Flie gerei. Der Unterschied ist aber der, dah es an der norwegischen Küste und in Dänemark keinerlei lebenswichtige deutsche Zentren gibt, während gerade an der östlichen Küste Englands sich sehr wichtige Objekte befinden. Schließlich können die britischen Ver bindungswege im Nordatlantik und das wichtige Operationsge biet im zentralen Teil der Nordsee für die britische Flotte nicht mehr als ungefährlich selten." „Neuyork Daily Mirror" nennt Churchills Plan, durch eiue Landung englischer Truppen in Norwegen die Verbindung«« der deutschen Okkupationsarmee mit der Heimat abzuschneiden. ein va-banque-Spiel, was nur nach Ueberwindung schwerster Widerstände realisierbar und darum im Erfolg sehr zweifelhaft sei. Es sei eine alt« militärische Rechnung, daß Kriegsschiffe kaum in der Lage sind, Landtruppen erfolgreich anzugreifen. Landungsversuche könnten höchstens dann einige Aussicht auf Erfolg zugesprochen werden, wenn die angreifcnde Macht doppelt so stark sei wie die verteidigende Landmacht. Außerdem sei das Ueberraschungsmoment unentbehrlich. llnjrelnMiges AnMiindnis Der große strategische Vorteil der Deutschen in Norweye» Wir haben viele Vorteile für uns, behauptet ein englischer Sender, um in demselben Atemzug seine Hörer schonend darauf hinzuweisen, daß die Briten bei einem Landungsversuch in Nor wegen einen bedeutend stärkeren Widerstand finden, als er den Deutschen in Norwegen gegenüberstand. Die größere Gefahr, so fährt der englische Sender fort, „droht unseren Truppen von der deutschen Flugwafse. Die deutsche Luftwaffe kommt jedoch nicht tiur von Deutschland sondern auch von oen in Norwegen richteten deutschen Flugbasen" Mit diesen Feststellungen unterstreicht der englische Sender unfreiwillig den großen strategischen Vorteil, den sich Deutsch land zehn Stunden vor den Engländern mit der Besetzung Süd norwegens gesichert hat. Drohungen gegen Schweden Offene Intervention gefordert Nachdem der deutsche Gcgenschlag gegen den von den West- mächtcn geplanten Angriff aus Norwegen und Dänemark erst vor wenigen Tagen das Hinüberziehen Norwegens und Däne marks aui die Seite Englands und Frankreichs verhindert hat, jucht die französische Presse schon wieder nach einein neuen Opfer lhrer Kriegsausweitungspolitik. Diesmal ist es Schweden, das gegen seine ureigensten Interessen und im Gegensatz zu der von diesem Land immer wieder betonten Neutralitätspolitik mit der englisch-sranzösischen „Freundschaft" beglückt werden soll. So erklärt der „Petit Dauphtnois". daß die Westmächte m -Schwede« eindringen müßten, um die Erzsrage an ihrem Aus gangspunkt zu losen". „Depeche de Toulouse" empfiehlt eine französisch-englische Intervention in Schweden. Im „Ordre" fragt Pertinax, ob Schweden begreifen werde, daß seine Sache «nd die Sache Norwegens ein und dieselbe seien. Dir Westmöchte stünden in Skandinavien erst am Beginn ihrer Ausgabe, und die Rolle Schwedens gewinne daher immer arökeri» Bedeutung. Pertinax fordert dann Schweden rn verblümter Sprache aus, Norwegen zu Hilse zu eilen, indem er schreibt, schnelle auslän- bische Hilse für Norwegen sei notwendig, „um das Vertraue« in den Ausgang des Kampfes in dem Lande zu erhöhen." Die Westmächte hätten die Initiative ergriffen, aber die offenbare Gleichgültigkeit Schwedens würde, wenn sie weiter andauere, lähmend wirken. Ohne direkten Bezug auf Schweden, aber im Grunde nicht weniger eindeutig, schreibt der Pariser „Matin", ob die Neutralen nun endlich begreifen wollten, „wer Europa retten kann", nud die „Jndependance" in Perpignan fragt, ob es für die Neutralen nun nicht wirklich an der Zeit sei, sich „auch praktisch" aus die Seite der Westmächte zu stellen. * Die Westmächte suchen also weiter Völker, die ihre Haut zu Markte tragen sür eine Sache, für die sie selbst sehr wenig tun konnten. An ihrer Unentschlossenheit soll nun Schweden die Schuld tragen. Wir glauben, daß eher die deutschen Schläge „lähmend" wirkten als die von Pertinax zitierte schwedische Eieichgültigkeit. Chamberlain ist Mieder ootivMM Chamberlain ist nicht mehr niedergeschlagen, sondern recht zuversichtlich geworden. Das zeigt sich an einer Rede, die er vor dein Nationalkonzil der freien Kirchen in London hielt. Allerdings mußte er eingestehen, daß seil dem „neuesten Gewaltakt der deutschen Unmenschen" nch leine Gedanken nur noch mit der einen Frage beschäftigen, wie man diesen Schlag erwidern kann. Er weiß es noch nicht, aber immerhin glaubt er „zehnmal mehr an einen endaüliiaen Sieg als zu Beginn des Krieges". Dieser Ueberzeuguna aab er noch einmal Ausdruck und hoffte dabei, daß „die Zahl derer. Lie Deutschland bereits verurteilt haben, größer wird. Tenn mit jeden. Tag wird es eindeutiger, daß kein Volt sicher ist, bevor dieser tolle Hund vernichtet ist." Er zog es zum Schluß ver, nicht zu sagen, wieviel mal sich England verrechnet hat, fendern sagte „Deutschland ha, sich ost verrechnet, aber nie mals niehr als in diesem Fall". * Es ist eine Rede, die nicht eigentlich sür ein Nationallon- zK der Kirchen paßt. Aber Chamberlain „nd Genossen reden f» viil von Humanität, »ab sich das in kirch ¬ lichen Kreisen erübrigt. Merkwürdig, daß Chamberlain von einem Rechenfehler Deutschlands sprach zu einer Zeit, da der eigene noch gar nicht soweit zurückliegt, und man immerhin einige Zeit brauchte, sich von ihm zu erholen. Reynaud vor dem Senat Eine vielsagende Erklärung vorgetäuscht Vor dem französischen Senat gab Reynaud eine Erklärung ab. in der er von in Gang befindlichen Operationen sprach. Deutschland werde gezwungen sein, an einer neuen Front zu kämpien. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer Trup penlandung der Alliierten die norwegische Truppen dort vor gefunden "hätten. Als weiteres Ergebnis teilte er mit daß der Weg der Erzzusuhren aus Schweden jetzt abgeschnitten se». Groß spurig und voller Stolz sprach er von großen Verlusten der deutschen Flotte. Zum Schluß sagte er: „In der Welt erhebt sich eine starke Stimme die aus dem Weißen Haus kommt, um die Anwendung der Gewalt zu verurteilen. Acht Tage Kämpfe for- derten noch andere Opfer als nur die deutsche Flotte: die deutsche Propaganda." Der Sipn des Kampfes um die Freiheit werde jeden Lag klarer. „Die Well ,ou wiyen, oatz oas na«zaMlyn Volk, wenn es sür die Freiheit kämpst. unbesiegbar ist. * Ganz für den innerpolitiscken Gebrauch scheint die »ML- r«na Reynauds bestimmt zu sein. Es mutzte einmal nieder etwas gesagt werden nack den großen Enttäuschung«« »mer Woche. Dem entspricht es. wenn die Erklärung so »ich inhaltsvoll abgefaßt wurde. Mit der Truppenlandung memr Reynaud wahrscheinlich die von Harstadl. Das wagt m«« de«» französischen Volk anzubieten, nachdem Vie so groß auspofa»nte Besetzung Norwegens mißlungen ist. Und es ist "»reine M»lge der eigenen Ueberbewertung. wenn Reynaud von emer «o«r- kischen Niederlage Deutschlands sprach. Englischer Kreuzer versenkt Durch Bombentreffer deutscher Kampfflugzeuge. — Ein Sunderland-Flugboot vernichtet. VNB. Berlin, 1«. «piM. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekanntr Am 15. April wurde ein britischer Kreuzer vor der norwegischen Küste von deutschen Kampf flugzeugen angegriffen und von schweren Bam Len getroffen. Der Kreuzer blieb zunächst mit flnvter Schlagseite liegen und sank bald darauf. Außerdem wurde ein Sundcrland-Fkng- boo 1 vernichtet, das von den Engländern als fliegen des Schlachtschiff bezeichnet wird. Planlose; englische; Feuer auf Narvik Kein Landungsvcrfuch angesichts der starken dentfchcn Abwehr Am Nachmittag des 15. April eröffneten englische Arr- störer ein planloses Feuer ans den Hafen von Narvik. Ein Landungsvcrfuch in, oder in der Nähe des Hafens wurde jedoch angesichts der starken deutschen Abwehr von den Brite« Nicht unternommen. Die gegen norwegisches Slaalsgebie, erfolgten britifchen Luftangriffe haben zu einer Verstärkung der deutschen Bobcn- abweb, geführt. Im Rahmen der planmäßigen Nachsiihrung von Material und Ergänzungen sind weitere Einheiten leich ter und schwerer Flakartillerie eingcirossen imd in den von deutschen Truppen besetzten Rämnei, zum Einsatz gelang«. Besonders verstärkt wurde der Flakschutz in Stavanger, Ber gen und Drontheim. DiinWe Verwundete betreut (PK.) Beim Einmarsch der deutschen Truppen in Däne mark über Flensburg—Patiburg tau, es, wie schon bcrictu«. bei Seegard zu kleinen Gesechishandlungcn. da die dm,i- fchen Truppen über die Lage noch „ich, unterrichtet waren. Dabei wurden drei dänische Soldaten verwundet und am selben Tage noch in das deutsche Franziskus-Laz«, rett in Flensburg gebracht. Der deutsche Divisionskomman deur „, Jütland veranlaßte „iw in Vereinbarung mi, dem jütländischcn Divisionskommandeur ,„ Wiborg/ General- major Essemann, einen Besuch deutscher und dänischer Offi ziere am Krankenlager der dänischen Soldaten. Im Franzisktts-Lazarel, in Flensburg konnten die däni schen Offiziere feststellen, daß ihre Soldaten in vorbildlicher Weise untergebrachi waren und sich s o r g s ä l l i g st e r, Herz- erfreuten. Die deutschen und düni» schen Ossiziere begrüßten jeden einzelnen Verwunderen eben», wie die suns deutschen Verwundeten, die im gleichen Lamre» liegen, mi, Handschlag „nd wechselten einige herzliche Worte. Dcr dänische Oberstleutnant Clausen, der stiebend dculsch spricht, sagte dann ungefähr folgendes: .„Ich bin der K»»- mandenr der dänischen Truppe, die bei Seegard gegen euch ge kämpft Hal. Ich bedauere, daß es zwischen uns überhaup, m einem kurzen Gesechl gekommen ist, aber wir haben ja, gcmm wie ihr, unsere Pflicht als Soldaten getan." Der dänische Kommandeur sprach dann jedem einzelnen Verwundeten seine besten Wünsche sür eine völlige und oaldige Genesung aus. Die drei dänischen Verwundeten wurden nach einer Bespie--